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Bei der Renovierung der fünf Zifferblätter, die Kosten von 45.000 Mark verursachten (25.000 Mark mehr als veranschlagt), wobei sich der Altstadtverein mit 15.000 Mark beteiligte, wurde eine gründliche Untersuchung der alten Farbschichten durch die Nürnberger Restaurierungswerkstatt Wiedl vorgenommen. Dabei wurde als erste eine jahrhundertealte Farbschicht mit einem hellblauen Hintergrund aus Erdfarben mit plastisch aufgemalter Sonne freigelegt. Darüber kam ein bemaltes Zifferblatt aus dem Jahr 1881 zum Vorschein, auf dem auch eine Sonne im Zentrum innerhalb des Ziffernkreises stand. Danach folgte eine neugotische Bemalung der Zifferblätter, die jetzt alle erneuert wurden.<ref>In: Fürther Nachrichten vom 11. Juni 1997 (Druckausgabe)</ref> | Bei der Renovierung der fünf Zifferblätter, die Kosten von 45.000 Mark verursachten (25.000 Mark mehr als veranschlagt), wobei sich der Altstadtverein mit 15.000 Mark beteiligte, wurde eine gründliche Untersuchung der alten Farbschichten durch die Nürnberger Restaurierungswerkstatt Wiedl vorgenommen. Dabei wurde als erste eine jahrhundertealte Farbschicht mit einem hellblauen Hintergrund aus Erdfarben mit plastisch aufgemalter Sonne freigelegt. Darüber kam ein bemaltes Zifferblatt aus dem Jahr 1881 zum Vorschein, auf dem auch eine Sonne im Zentrum innerhalb des Ziffernkreises stand. Danach folgte eine neugotische Bemalung der Zifferblätter, die jetzt alle erneuert wurden.<ref>In: Fürther Nachrichten vom 11. Juni 1997 (Druckausgabe)</ref> | ||
'''Kirchturm Renovierung 2006 und Urkundenfund''' | |||
Bei der Abnahme des vergoldeten Turmknopfes und des darüber befindlichen Kreuzes zur Restaurierung wurden bei der Öffnung der Kugel zwei alte Dokumente gefunden, die nach altem Brauch nach jeder Öffnung neu eingelegt wurden. Die beiden Pergamentstücke wurden in einen innen verzinnten Blechbehälter aufbewahrt. Beschriftet hatte sie einst die Pfarrer [[Carl Friedrich Lochner]] und [[Friedrich Theodor Eduard Lehmus]]. Im Jahre1694 vermerkte Lochner nicht nur, dass die Kugel zuletzt 1594 in Stand gesetzt worden ist und er selbst seit fast 35 Jahren schon als Pfarrer in Fürth wirkt, er fügte auch folgende eigene Verse hinzu: „Fast 100 Jahre sind vergangen / als dieser Knopf ward abgenommen / komm Jesu stille das Verlangen / verkürz die Plag und Tage der Frommen.“ Er war damals schon von chronischen Krankheiten wie Gelbsucht, Nierensteinen und Fieber gezeichnet und starb am 3. März 1697. Sein Sohn [[Daniel Lochner]] trat in seine Fußstapfen und legte in der [[Theaterstraße 33]] einen wunderbaren Garten an und errichtete um 1700 das [[Lochnersches Gartenhaus]], das heute noch steht. Von Lehmus, den Gründer des ersten Fürther Kindergartens in der [[Königstraße 110]], stammt die zweite Urkunde aus dem Jahre 1867. Aus ihr geht hervor, dass Fürth damals 21.484 Einwohner zählte von denen wiederum 18.369 Protestanten waren und dass der Landesherr seit 1806 König Ludwig II von Bayern hieß. Fünf Pfarrer waren damals an St. Michael tätig, zwei mehr als heute (Stand 2006). Am 23. September 1867 hatte Schlossermeister Johann Adam Frank das Blechkästchen für die beiden Urkunden hergestellt, wie eine Gravur auf der Innenseite vermerkte. Mit den beiden alten Urkunden wird laut Dekan Höchstädter eine aktuelle Urkunde mit Angaben zur jetzigen Situation der Gemeinde, der Stadt und des Staates mit hinzugefügt. Das alte Blechkästchen soll in einem weiteren Behälter gesteckt werden bevor es wieder in die Kugel am Fuß des Kreuzes kommt. Das Kreuz befindet sich zum vergolden in einem Spezialbetrieb in Rothenberg und soll in zwei Wochen mit dem Turmknopf wieder montiert werden. Die Renovierung des 45 Meter hohen und rund 600 Jahre altem Turm kostet rund 400.000 Euro. Da der Staat nur 100.000 Euro Zuschuss leistet, werden Spenden weiterhin dringend benötigt. | |||
<ref>Volker Dittmar in:[[Fürther Nachrichten]] vom 12. September 2006 (Druckausgabe)</ref> | |||
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