Konrad Weber: Unterschied zwischen den Versionen

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Konrad Weber besuchte im Alter von 6 bis 13 Jahren in Steppach die Werktagsschule. Aus der dortigen Sonntagsschule wurde er mit Zeugnis vom 15. April 1862 entlassen. Er erlernte ordnungsgemäß das Zimmerhandwerk.  
Konrad Weber besuchte im Alter von 6 bis 13 Jahren in Steppach die Werktagsschule. Aus der dortigen Sonntagsschule wurde er mit Zeugnis vom 15. April 1862 entlassen. Er erlernte ordnungsgemäß das Zimmerhandwerk.  
Vermutlich war er bald nach Fürth gekommen und hier als Zimmergeselle tätig. Bereits im Alter von 20 Jahren bestand er am 20. Juli 1866 die Prüfung für gewerbsberechtigte Zimmerleute bei der kgl. Kreisbaubehörde für Mittelfranken in Ansbach.
Schon Ende April 1863 kam er nach Fürth und arbeitete hier bis Mitte Oktober 1865 beim Meister [[Simon Gieß]] als Zimmergeselle.<ref name="FB-Weber">Familienbogen Weber, Konrad; StadtAFÜ Sign.-Nr. A. 4. 5</ref> Bereits im Alter von 20 Jahren bestand er am 20. Juli 1866 die Prüfung für gewerbsberechtigte Zimmerleute bei der kgl. Kreisbaubehörde für Mittelfranken in Ansbach. Bei den „Conscriptionsverhandlungen der Altersklasse 1845“ wurde er als militärdienstuntauglich befunden, was ihm mit Bescheinigung des Bezirksamts Höchstadt vom 20. März 1867 bestätigt wurde.
Bei den „Conscriptionsverhandlungen der Altersklasse 1845“ wurde er als militärdienstuntauglich befunden, was ihm mit Bescheinigung des Bezirksamts Höchstadt vom 20. März 1867 bestätigt wurde.


Mit seiner Braut Margaretha ‚Babetta‘ Beck (geb. 7. Februar 1845 in Fürth)<ref>Kirchenbücher St. Michael, Taufen 1839–1845, S. 515</ref>, Tochter des Holzhändlers und vormaligen [[wikipedia:Gelbgießer|Gelbgießer]]s Johann Georg Beck und seiner Ehefrau Margaretha Luisa, geborene Mittermeier, ging er am 19. März 1867 zum Stadtmagistrat und stellte ein Gesuch für eine Konzession zum Betrieb des Zimmergewerbes im Verbund mit der Ansässigmachung als Fürther Bürger sowie für die Erlaubnis zur Verehelichung mit Babetta Beck.
Mit seiner Braut Margaretha ‚Babetta‘ Beck (geb. 7. Februar 1845 in Fürth)<ref>Kirchenbücher St. Michael, Taufen 1839–1845, S. 515</ref>, Tochter des Holzhändlers und vormaligen [[wikipedia:Gelbgießer|Gelbgießer]]s Johann Georg Beck und seiner Ehefrau Margaretha Luisa, geborene Mittermeier, ging er am 19. März 1867 zum Stadtmagistrat und stellte ein Gesuch für eine Konzession zum Betrieb des Zimmergewerbes im Verbund mit der Ansässigmachung als Fürther Bürger sowie für die Erlaubnis zur Verehelichung mit Babetta Beck.
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Die Bewerbung von Weber um die Zimmererkonzession wurde vom Stadtmagistrat durch Anschlag vom 21. März öffentlich bekannt gegeben. Nach Ablauf der zweiwöchigen Frist trat kein Mitbewerber auf, sodass nun der Armenpflegschaftsrat zur Stellungnahme aufgefordert wurde. Dieser sprach sich am 10. April für die Aufnahme unter der Bedingung aus, dass Weber seine Verlobte auch wirklich ehelicht. Das Kollegium der Gemeindebevollmächtigten erklärte sich am 30. April auch einverstanden. Daraufhin erteilte der Stadtmagistrat mit „Plenar-Sitzungs-Beschluss“ vom 2. Mai 1867 (Unterschrift [[Adolf John|John]], Haller) die nachgesuchte Konzession, bewilligte die Ansässigmachung als Fürther Bürger und erlaubte die Verehelichung mit Babette Beck. Dieser Beschluss wurde ihm zwei Tage später vorlesend eröffnet. Am 20. Mai 1867 wurden die Konzessionsurkunde und das Kopulationsattest ausgefertigt. Ferner verfügte der Stadtmagistrat, dass Konrad Weber von Steppach als Auswärtiger die Aufnahmegebühr nach II. Klasse mit 35 f. zu entrichten hat. Dazu kamen noch 2 f. 30 xr. (Kreuzer) Löschgerätebeitrag und 36 xr. Hochzeitsgeld.
Die Bewerbung von Weber um die Zimmererkonzession wurde vom Stadtmagistrat durch Anschlag vom 21. März öffentlich bekannt gegeben. Nach Ablauf der zweiwöchigen Frist trat kein Mitbewerber auf, sodass nun der Armenpflegschaftsrat zur Stellungnahme aufgefordert wurde. Dieser sprach sich am 10. April für die Aufnahme unter der Bedingung aus, dass Weber seine Verlobte auch wirklich ehelicht. Das Kollegium der Gemeindebevollmächtigten erklärte sich am 30. April auch einverstanden. Daraufhin erteilte der Stadtmagistrat mit „Plenar-Sitzungs-Beschluss“ vom 2. Mai 1867 (Unterschrift [[Adolf John|John]], Haller) die nachgesuchte Konzession, bewilligte die Ansässigmachung als Fürther Bürger und erlaubte die Verehelichung mit Babette Beck. Dieser Beschluss wurde ihm zwei Tage später vorlesend eröffnet. Am 20. Mai 1867 wurden die Konzessionsurkunde und das Kopulationsattest ausgefertigt. Ferner verfügte der Stadtmagistrat, dass Konrad Weber von Steppach als Auswärtiger die Aufnahmegebühr nach II. Klasse mit 35 f. zu entrichten hat. Dazu kamen noch 2 f. 30 xr. (Kreuzer) Löschgerätebeitrag und 36 xr. Hochzeitsgeld.


Ende November 1867 suchte Weber beim Stadtmagistrat unter Übergabe eines Prüfungszeugnisses um Erteilung einer Konzession zum Betrieb des Schreinergewerbes nach. Er hatte die Prüfung bereits am 21. April 1866 mit der Note II (sehr gute Befähigung) bei der Gewerbsprüfungskommission des Stadtmagistrats Ansbach abgelegt. Der Fürther Magistrat verlieh ihm diese Konzession mit Beschluss vom 28. Dezember, die entsprechend Urkunde wurde erst am 14. März 1868 ausgestellt.<ref name="W-307"/>
Ende November 1867 suchte Weber beim Stadtmagistrat unter Übergabe eines Prüfungszeugnisses um Erteilung einer Konzession zum Betrieb des Schreinergewerbes nach. Er hatte die Prüfung bereits am 21. April 1866 mit der Note II (sehr gute Befähigung) bei der Gewerbsprüfungskommission des Stadtmagistrats Ansbach abgelegt. Der Fürther Magistrat verlieh ihm diese Konzession mit Beschluss vom 28. Dezember, die entsprechende Urkunde wurde erst am 14. März 1868 ausgestellt.<ref name="W-307"/>


Konrad Weber hatte gute Startbedingungen in Fürth, sein Schwiegervater Georg Beck war ein erfolgreicher Holzhändler und unterstützte ihn, auch bei der Bereitstellung von Bauplätzen. Schnell wurde Weber ein umtriebiger und gut beschäftigter Bauunternehmer. Seine Familie zog dabei vielfach um; die Wohnungen befanden sich in etlichen seiner Neubauten, in denen sie meist nur übergangsweise wohnte.
Konrad Weber hatte gute Startbedingungen in Fürth, sein Schwiegervater Georg Beck war ein erfolgreicher Holzhändler und unterstützte ihn, auch bei der Bereitstellung von Bauplätzen. Schnell wurde Weber ein umtriebiger und gut beschäftigter Bauunternehmer. Seine Familie zog dabei vielfach um; die Wohnungen befanden sich in etlichen seiner Neubauten, in denen sie meist nur übergangsweise wohnte.


Weber hatte wohl schon einige Projekte in der Nachbarstadt Nürnberg abgewickelt, schließlich verlagerte er etwa 1885 dorthin seinen geschäftlichen Schwerpunkt und den Wohnsitz. Letztendlich gab er sein Fürther Bürgerrecht auf, am 31. März 1891 teilte der Nürnberger dem Fürther Stadtmagistrat mit, dass Weber durch Magistratsbeschluss vom 16. Januar 1891 das Nürnberger Bürger- und Heimatrecht erlangt hat.
Weber hatte wohl schon einige Projekte in der Nachbarstadt Nürnberg abgewickelt, schließlich verlagerte er Mitte Juli 1885 dorthin seinen geschäftlichen Schwerpunkt und den Wohnsitz.<ref name="FB-Weber"/> Letztendlich gab er sein Fürther Bürgerrecht auf, am 31. März 1891 teilte der Nürnberger dem Fürther Stadtmagistrat mit, dass Weber durch Magistratsbeschluss vom 16. Januar 1891 das Nürnberger Bürger- und Heimatrecht erlangt hat.


Offenbar liefen aber die Geschäfte nicht mehr so gut. In der Zeit von 1893 bis 1896 meldete Weber sein Baugeschäft in Nürnberg ab, dagegen trat seine Ehefrau Babette Weber als Bauunternehmerin und er selbst als Baugeschäftsführer auf.<ref>Gewerbeab-/anmeldung 1893/1896, StadtAN Signatur C 22/II Nr. 25/2292 An bzw. C 22/II Nr. 28/1632 An</ref><ref>Adressbücher Nürnberg von 1895, 1896</ref> Dann starb im März 1896 seine Ehefrau. Offenbar war er nochmal verheiratetet, Näheres ist nicht bekannt.
Offenbar liefen aber die Geschäfte nicht mehr so gut. In der Zeit von 1893 bis 1896 meldete Weber sein Baugeschäft in Nürnberg ab, dagegen trat seine Ehefrau Babette Weber als Bauunternehmerin und er selbst als Baugeschäftsführer auf.<ref>Gewerbeab-/anmeldung 1893/1896, StadtAN Signatur C 22/II Nr. 25/2292 An bzw. C 22/II Nr. 28/1632 An</ref><ref>Adressbücher Nürnberg von 1895, 1896</ref> Dann starb im März 1896 seine Ehefrau. Offenbar war er nochmal verheiratetet, Näheres ist nicht bekannt.
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== Familie ==
== Familie ==
Konrad Weber und Babetta Beck heirateten am 27. Mai 1867 in Fürth, Trauzeugen waren der Bruder Johann Weber und der Brautvater Georg Beck.<ref>Kirchenbücher St. Michael, Trauungen 1865–1872, S. 71</ref> Das Paar bekam 11 Kinder, die alle in Fürth geboren wurden:
Konrad Weber und Babetta Beck heirateten am 27. Mai 1867 in Fürth, Trauzeugen waren der Bruder Johann Weber und der Brautvater Georg Beck.<ref>Kirchenbücher St. Michael, Trauungen 1865–1872, S. 71</ref> Das Paar bekam 11 Kinder, die alle in Fürth geboren wurden:
# Margaretha Johanna ‚Luise‘ Weber (geb. 24. November 1867, gest. 6. Juli 1915 in Magdeburg) heiratete 1891 den Fabrikdirektor Albert Hempel<ref name="Wammack">Genealogie-Internetseite ancestry, Stammbaum Wammack</ref>
# Margaretha Johanna ‚Luise‘ Weber (geb. 24. November 1867, gest. 6. Juli 1915 in Magdeburg) heiratete 1891 den Fabrikdirektor Dr. Albert Heupel<ref name="Wammack">Genealogie-Internetseite ancestry, Stammbaum Wammack</ref>, später Betriebsleiter der Lackfabrik Hermann Schwarz bzw. technischer Leiter der Lackfabrik Rassbach & Kralle in Magdeburg<ref>Sudenburg-Chronik von Dipl.-Ing. (FH) Thomas Garde, Magdeburg</ref>
# Johann (Hans) Weber (geb. 6. Juli 1869, gest. 20. Dezember 1917 in München) heiratete 1892 Karoline Partheimüller<ref name="Wammack"/>
# Johann (Hans) Weber (geb. 6. Juli 1869, gest. 20. Dezember 1917 in München) heiratete 1892 Karoline Partheimüller<ref name="Wammack"/>
# Georg Weber (geb. 29. März 1871)
# Georg Weber (geb. 29. März 1871)
# Georg ‚Adam‘ Weber (geb. 3. August 1872, gest. 18. Februar 1912 in [[wikipedia:Milwaukee|Milwaukee]]/Wisconsin, USA), sein Pate war der Lithograph [[Adam Beck|Johann Adam Beck]]; offenbar folgte er seinem Onkel in die USA, er heiratete dort 1902 die aus Österreich stammende Frances Maria Lehrbaumer<ref name="Wammack"/>
# Georg ‚Adam‘ Weber (geb. 3. August 1872, gest. 18. Februar 1912 in [[wikipedia:Milwaukee|Milwaukee]]/Wisconsin, USA), sein Pate war der Lithograph [[Adam Beck|Johann Adam Beck]]; offenbar folgte er seinem Onkel in die USA, er heiratete dort 1902 die aus Österreich stammende Frances Maria Lehrbaumer<ref name="Wammack"/>
# Regina Weber (geb. 15. Mai 1874, gest. 26. März 1926 in Nürnberg) heiratete 1897 in Nürnberg Johann Georg Paulus Julius Heller<ref name="Wammack"/>
# Regina Weber (geb. 15. Mai 1874, gest. 26. März 1926 in Nürnberg) heiratete 1897 in Nürnberg Johann Georg Paulus Julius Heller<ref name="Wammack"/>
# Georg Wilhelm Bernhard Weber (geb. 13. März 1876, gest. 11. Februar 1914 in Nürnberg) war Elektroingenieur bei Siemens-Schuckert, heiratete 1899 Luise Maria Creszencia Puchner<ref name="Wammack"/>
# Georg ‚Wilhelm‘ Bernhard Weber (geb. 13. März 1876, gest. 11. Februar 1914 in Nürnberg) war Elektroingenieur bei Siemens-Schuckert, heiratete 1899 Luise Maria Creszencia Puchner<ref name="Wammack"/>
# Dorothea (Dora) Weber (geb. 24. Dezember 1877, gest. 15. April 1912 in Nürnberg)
# Dorothea (Dora) Weber (geb. 24. Dezember 1877, gest. 15. April 1912 in Nürnberg)
# ‚Rosina‘ (Rosa) Paulina Augusta Weber (geb. 29. August 1879) heiratete Konrad Magel<ref name="Wammack"/>
# ‚Rosina‘ (Rosa) Paulina Augusta Weber (geb. 29. August 1879) heiratete Konrad Magel<ref name="Wammack"/>
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# Sofia ‚Friederike‘ (Frieda) Babette Weber (geb. 17. November 1883, gest. 25. Februar 1885 in Fürth)
# Sofia ‚Friederike‘ (Frieda) Babette Weber (geb. 17. November 1883, gest. 25. Februar 1885 in Fürth)


Babette Weber starb im Alter von 51 Jahren am 20. März 1896 in Cadolzburg, sie wurde zwei Tage später in Fürth beigesetzt.<ref>Kirchenbücher St. Michael, Bestattungen 1893–1897, S. 221</ref>
Babette Weber starb im Alter von 51 Jahren am 20. März 1896 in Cadolzburg, sie wurde zwei Tage später in Fürth beigesetzt.<ref>Kirchenbücher St. Michael, Bestattungen 1893–1897, S. 221</ref><ref name="FB-Weber"/>


== Adressen ==
== Adressen ==
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* 1891: [[Schwabacher Straße 12]]<ref>Adressbuch von 1891</ref>, wohl Geschäftsfiliale
* 1891: [[Schwabacher Straße 12]]<ref>Adressbuch von 1891</ref>, wohl Geschäftsfiliale


Wegzug nach Nürnberg um 1885<ref>Gewerbeanmeldung Baumeister in Nürnberg im Jahr 1885 durch Konrad Weber, StadtAN Signatur C 22/II Nr. 17/1026 An</ref>
Wegzug nach Nürnberg am 15. Juli 1885<ref name="FB-Weber"/><ref>Gewerbeanmeldung Baumeister in Nürnberg im Jahr 1885 durch Konrad Weber, StadtAN Signatur C 22/II Nr. 17/1026 An</ref>
* 1886: Fürther Straße 52
* 1886: Fürther Straße 52
* 1895: Ehemannstraße 10
* 1895: Ehemannstraße 10