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'''Johann Georg Schmidt''' (geb. [[6. November]] [[1802]] in [[wikipedia:Schniegling|Schniegling]]<ref>Kirchenbücher St. Peter und Paul Poppenreuth, Taufen 1776–1804, S. 255</ref>, gest. [[30. Oktober]] [[1876]] in Fürth<ref>Kirchenbücher St. Michael, Bestattungen 1876–1883, S. 34</ref>) war ein namhafter Fürther [[Zimmermeister]], der auch als [[Architekt]] wirkte. | '''Johann Georg Schmidt''' (geb. [[6. November]] [[1802]] in [[wikipedia:Schniegling|Schniegling]]<ref>Kirchenbücher St. Peter und Paul Poppenreuth, Taufen 1776–1804, S. 255</ref>, gest. [[30. Oktober]] [[1876]] in Fürth<ref name="Bsttg">Kirchenbücher St. Michael, Bestattungen 1876–1883, S. 34</ref>) war ein namhafter Fürther [[Zimmermeister]], der auch als [[Architekt]] wirkte. | ||
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Von den Wanderungen kam Schmidt am Freitag, den 18. April 1828 nach Schniegling zurück; bereits am kommenden Montag war er wieder beim Fürther Zimmermeister Weithaas in Arbeit, zum 16. März 1829 wechselte er zum Meister [[Simon Roth]]. | Von den Wanderungen kam Schmidt am Freitag, den 18. April 1828 nach Schniegling zurück; bereits am kommenden Montag war er wieder beim Fürther Zimmermeister Weithaas in Arbeit, zum 16. März 1829 wechselte er zum Meister [[Simon Roth]]. | ||
Sicher hatte er bald erfahren, dass im Jahr 1827 der junge Zimmermeister [[Georg Friedrich Bechert]] verstorben war und nun seine Witwe Anna Margaretha Bechert über die Gewerbskonzession verfügte. Die beiden kamen überein zu heiraten, Georg Schmidt sollte die Konzession übernehmen und das Baugeschäft führen. Wichtige Voraussetzung für die Meisterwerdung war die erfolgreiche Prüfung als Bauhandwerker bei der Kreisregierung. So stellte er am 9. April 1830 bei der k. Regierung des Rezatkreises in Ansbach ein Gesuch um eine besondere Prüfung seiner Gewerbsbefähigung. Die aber schickte seine Bewerbungsunterlagen an den Magistrat der Stadt Fürth mit der Anweisung, dem Antragssteller diese auszuhändigen und ihm mitzuteilen, dass er sich bei der jährlich stattfindenden allgemeinen Prüfung der Bauhandwerker einzufinden habe, deren Termin demnächst im Kreis-Intelligenzblatt ausgeschrieben würde.<ref>„Acten des Magistrats der Königlich Bayrischen Stadt Fürth betreffend das Meisterwerdens-Gesuch des Zimmergesellen Johann Georg Schmidt aus Schniegling, 1830/31.”; StadtAFÜ Sign.-Nr. Fach 18 a/S 52</ref> | Sicher hatte er bald erfahren, dass im Jahr 1827 der junge Zimmermeister [[Georg Friedrich Bechert]] verstorben war und nun seine Witwe Anna Margaretha Bechert über die Gewerbskonzession verfügte. Die beiden kamen überein zu heiraten, Georg Schmidt sollte die Konzession übernehmen und das Baugeschäft führen. Wichtige Voraussetzung für die Meisterwerdung war die erfolgreiche Prüfung als Bauhandwerker bei der Kreisregierung. So stellte er am 9. April 1830 bei der k. Regierung des Rezatkreises in Ansbach ein Gesuch um eine besondere Prüfung seiner Gewerbsbefähigung. Die aber schickte seine Bewerbungsunterlagen an den Magistrat der Stadt Fürth mit der Anweisung, dem Antragssteller diese auszuhändigen und ihm mitzuteilen, dass er sich bei der jährlich stattfindenden allgemeinen Prüfung der Bauhandwerker einzufinden habe, deren Termin demnächst im Kreis-Intelligenzblatt ausgeschrieben würde.<ref name="Akte S 52">„Acten des Magistrats der Königlich Bayrischen Stadt Fürth betreffend das Meisterwerdens-Gesuch des Zimmergesellen Johann Georg Schmidt aus Schniegling, 1830/31.”; StadtAFÜ Sign.-Nr. Fach 18 a/S 52</ref> | ||
Die Prüfungen für Maurer-, Zimmer- und Steinmetzmeister wurden auf den 2. November 1830 festgesetzt.<ref>Königlich Bayerisches Intelligenzblatt für den Rezat-Kreis. Nro. 58 vom 21. Juli 1830, S. 1091/1092 - [https://www.digitale-sammlungen.de/de/view/bsb10346261?page=542 online]</ref> Am 18. Oktober wurde Schmidt beim Stadtmagistrat vorstellig, übergab zehn Scheine und Zeugnisse zu seiner Person und bat um Erteilung eines Vorweises für die Reise zum Prüfungsort Ansbach. Noch am gleichen Tag ging auch Witwe Bechert zum Amt, bekräftigte, dass sie ihre Gewerbskonzession auf Georg Schmidt abtreten und ihn heiraten wolle, und bat ebenfalls um die Ausfertigung der nötigen Papiere für die Ablegung der Prüfung. Der Fürther Magistrat stellte ihm aber nur eine Bescheinigung über seine Arbeit bei den hiesigen Zimmermeistern Weithaas und Roth während seines Fürther Aufenthaltes ab 21. April 1828 sowie eine Abschrift über die Erklärung der Witwe Bechert aus. Den erforderlichen Vorweis aber musste sich Schmidt als heimatberechtigter Schnieglinger beim k. [[wikipedia:Landgericht Nürnberg|Landgericht Nürnberg]] holen, der ihm gerade noch rechtzeitig am 29. Oktober 1830 ausgestellt wurde. | Die Prüfungen für Maurer-, Zimmer- und Steinmetzmeister wurden auf den 2. November 1830 festgesetzt.<ref>Königlich Bayerisches Intelligenzblatt für den Rezat-Kreis. Nro. 58 vom 21. Juli 1830, S. 1091/1092 - [https://www.digitale-sammlungen.de/de/view/bsb10346261?page=542 online]</ref> Am 18. Oktober wurde Schmidt beim Stadtmagistrat vorstellig, übergab zehn Scheine und Zeugnisse zu seiner Person und bat um Erteilung eines Vorweises für die Reise zum Prüfungsort Ansbach. Noch am gleichen Tag ging auch Witwe Bechert zum Amt, bekräftigte, dass sie ihre Gewerbskonzession auf Georg Schmidt abtreten und ihn heiraten wolle, und bat ebenfalls um die Ausfertigung der nötigen Papiere für die Ablegung der Prüfung. Der Fürther Magistrat stellte ihm aber nur eine Bescheinigung über seine Arbeit bei den hiesigen Zimmermeistern Weithaas und Roth während seines Fürther Aufenthaltes ab 21. April 1828 sowie eine Abschrift über die Erklärung der Witwe Bechert aus. Den erforderlichen Vorweis aber musste sich Schmidt als heimatberechtigter Schnieglinger beim k. [[wikipedia:Landgericht Nürnberg|Landgericht Nürnberg]] holen, der ihm gerade noch rechtzeitig am 29. Oktober 1830 ausgestellt wurde. | ||
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Am 11. April 1831 bewarb sich Georg Schmidt mit ausführlichen Erklärungen in aller Form nochmals um das Meisterrecht und verpflichtete sich, als Kommunalbeitrag die Summe 10 f. (Gulden) 24 Xr. (Kreuzer), als Aversum (= Abfindung, Ablösung) zur Straßenbeleuchtungsanstalt 48 Xr., den jährlichen Beitrag dazu mit 36 Xr. und zum wöchentlichen Almosenbeitrag 3 Xr. zu entrichten. Am Folgetag beschloss der Stadtmagistrat, dass ihm das Bürger- und Meisterrecht erteilt werden soll, sobald die Witwe Bechert förmlich und gültig auf ihre Gewerbskonzession zugunsten des Schmidt verzichtet habe. Auf Vorladung gab Anna Margaretha Bechert am nächsten Tag die bereits am 18. Oktober des Vorjahres protokollierte Erklärung nochmals ab. | Am 11. April 1831 bewarb sich Georg Schmidt mit ausführlichen Erklärungen in aller Form nochmals um das Meisterrecht und verpflichtete sich, als Kommunalbeitrag die Summe 10 f. (Gulden) 24 Xr. (Kreuzer), als Aversum (= Abfindung, Ablösung) zur Straßenbeleuchtungsanstalt 48 Xr., den jährlichen Beitrag dazu mit 36 Xr. und zum wöchentlichen Almosenbeitrag 3 Xr. zu entrichten. Am Folgetag beschloss der Stadtmagistrat, dass ihm das Bürger- und Meisterrecht erteilt werden soll, sobald die Witwe Bechert förmlich und gültig auf ihre Gewerbskonzession zugunsten des Schmidt verzichtet habe. Auf Vorladung gab Anna Margaretha Bechert am nächsten Tag die bereits am 18. Oktober des Vorjahres protokollierte Erklärung nochmals ab. | ||
Endlich, am 15. April 1831, verfügte der Magistrat (Unterschriften [[Franz Joseph von Bäumen|Bäumen]], Möller) die Aufnahme des Georg Schmidt als Fürther Bürger und Meister. Am gleichen Tag wurden für ihn das Bürgerdekret und die Personalkonzession für das Zimmergewerbe sowie die Verehelichungsgenehmigung ausgefertigt. Einen Monat später, am 13. Mai, reihte man ihn in die 1. Grenadier-Compagnie des k. Landwehr-Infanterieregiments ein. | Endlich, am 15. April 1831, verfügte der Magistrat (Unterschriften [[Franz Joseph von Bäumen|Bäumen]], Möller) die Aufnahme des Georg Schmidt als Fürther Bürger und Meister. Am gleichen Tag wurden für ihn das Bürgerdekret und die Personalkonzession für das Zimmergewerbe sowie die Verehelichungsgenehmigung ausgefertigt. Einen Monat später, am 13. Mai, reihte man ihn in die 1. Grenadier-Compagnie des k. Landwehr-Infanterieregiments ein.<ref name="Akte S 52"/> | ||
Georg Schmidt führte in seinem Leben drei Ehen und hinterließ 8 großjährige Kinder. Er starb im 74. Lebensjahr in seinem Haus Friedrichstraße 5 (heute Nr. 9) an Entkräftung, wie Dr. [[Georg Tobias Christoph II. Fronmüller|Fronmüller]] feststellte. Er wurde als sogenannte „Florleiche“ am 1. November 1876 begraben. | Georg Schmidt führte in seinem Leben drei Ehen und hinterließ 8 großjährige Kinder. Er starb im 74. Lebensjahr in seinem Haus Friedrichstraße 5 (heute Nr. 9) an Entkräftung, wie Dr. [[Georg Tobias Christoph II. Fronmüller|Fronmüller]] feststellte. Er wurde als sogenannte „Florleiche“ am 1. November 1876 begraben.<ref name="Bsttg"/> | ||
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