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Über diese Nachforschungen der Stadt ist in den entsprechenden Akten nichts zu finden. Einzig in der Akte „Stadtarchiv Fürth, AGr. 3/70: „Zierbrunnen auf dem Anlagendreieck an der [[Königswarterstraße]]“ [Hopfenpflückerinbrunnen] gibt es Unterlagen über solche Nachforschungen, allerdings erst aus dem Jahr 1953. Diese Akte endet zunächst wie fast alle Einzelakten der betroffenen Denkmäler mit der Entschließung des Oberbürgermeisters vom [[21. Januar]] [[1941]], also mit dem Vermerk „[[Hopfenpflückerinbrunnen]] … bleibt erhalten“ und enthält nichts darüber, dass die Brunnenfigur abgenommen und abgeliefert worden ist. Dann aber wird die Akte fortgesetzt mit Aktenbelegen aus der Nachkriegszeit, beginnend mit einem Auszug aus der Niederschrift über die Beratung des Entwurfs des Haushaltsplans [[1953]] durch den Finanz- und Verwaltungsausschuss am 29. Juni [[1953]]; immer noch stand damals in der Anlage an der Ecke [[Königswarterstraße]]/[[Gabelsbergerstraße]] das Brunnenbecken des [[Hopfenpflückerinbrunnen]]s mit der Säule ohne die Figur. Stadtrat [[Hans Lotter]] wünschte die Prüfung durch das Bauamt, ob eine neue Figur auf den Sockel kommen oder der untere Teil ganz entfernt werden solle. Das Hochbauamt recherchierte aber nicht nur dazu, sondern auch, was mit der bisherigen Figur geschehen war, und fasst seine Ergebnisse in einem Vermerk vom 8. August 1953 zusammen: ''… Die Figur der [[Hopfenpflückerinbrunnen|Hopfenpflückerin]] wurde im Zuge der Denkmalaktion im Jahre 1944 zum Einschmelzen an die Firma Hetzel & Co., Nürnberg abgeliefert. Wie die Nachforschungen bei dieser Firma ergaben, kam die Brunnenfigur von dort zum Einschmelzen in ein jetzt polnisches Kupferwerk.'' <ref>Stadtarchiv Fürth, AGr. 3/70: Zierbrunnen auf dem Anlagendreieck an der Königswarterstraße</ref> Man kann davon ausgehen, dass die Figur dort eingeschmolzen worden ist. Auch die Einschmelzung der anderen abgelieferten Denkmäler in einer der deutschen Kupferhütten ist, auch wenn entsprechende Belege fehlen, als sicher anzunehmen, da sie nicht mehr aufgetaucht sind - außer einem. | Über diese Nachforschungen der Stadt ist in den entsprechenden Akten nichts zu finden. Einzig in der Akte „Stadtarchiv Fürth, AGr. 3/70: „Zierbrunnen auf dem Anlagendreieck an der [[Königswarterstraße]]“ [Hopfenpflückerinbrunnen] gibt es Unterlagen über solche Nachforschungen, allerdings erst aus dem Jahr 1953. Diese Akte endet zunächst wie fast alle Einzelakten der betroffenen Denkmäler mit der Entschließung des Oberbürgermeisters vom [[21. Januar]] [[1941]], also mit dem Vermerk „[[Hopfenpflückerinbrunnen]] … bleibt erhalten“ und enthält nichts darüber, dass die Brunnenfigur abgenommen und abgeliefert worden ist. Dann aber wird die Akte fortgesetzt mit Aktenbelegen aus der Nachkriegszeit, beginnend mit einem Auszug aus der Niederschrift über die Beratung des Entwurfs des Haushaltsplans [[1953]] durch den Finanz- und Verwaltungsausschuss am 29. Juni [[1953]]; immer noch stand damals in der Anlage an der Ecke [[Königswarterstraße]]/[[Gabelsbergerstraße]] das Brunnenbecken des [[Hopfenpflückerinbrunnen]]s mit der Säule ohne die Figur. Stadtrat [[Hans Lotter]] wünschte die Prüfung durch das Bauamt, ob eine neue Figur auf den Sockel kommen oder der untere Teil ganz entfernt werden solle. Das Hochbauamt recherchierte aber nicht nur dazu, sondern auch, was mit der bisherigen Figur geschehen war, und fasst seine Ergebnisse in einem Vermerk vom 8. August 1953 zusammen: ''… Die Figur der [[Hopfenpflückerinbrunnen|Hopfenpflückerin]] wurde im Zuge der Denkmalaktion im Jahre 1944 zum Einschmelzen an die Firma Hetzel & Co., Nürnberg abgeliefert. Wie die Nachforschungen bei dieser Firma ergaben, kam die Brunnenfigur von dort zum Einschmelzen in ein jetzt polnisches Kupferwerk.'' <ref>Stadtarchiv Fürth, AGr. 3/70: Zierbrunnen auf dem Anlagendreieck an der Königswarterstraße</ref> Man kann davon ausgehen, dass die Figur dort eingeschmolzen worden ist. Auch die Einschmelzung der anderen abgelieferten Denkmäler in einer der deutschen Kupferhütten ist, auch wenn entsprechende Belege fehlen, als sicher anzunehmen, da sie nicht mehr aufgetaucht sind - außer einem. | ||
==Die Rückkehr der Gedenktafel an König Gustav Adolf nach St. Michael== | |||
Unklar war zunächst das Schicksal der Gedenktafel an den Aufenthalt von König [[Gustav Adolf]] von Schweden 1632 in Fürth, 1932 außen angebracht an der [[Kirche St. Michael]] neben dem Südportal. 1942 wurde sie von ihrem Platz in der Wand des äußeren Emporenaufgangs abgenommen, im Bauhof eingelagert und 1944 von dort zum Einschmelzen abgeholt. Doch ziert sie heute wie einst die Südseite der Kirche St. Michael nahe dem Wilhelm-Löhe-Denkmal. Die Wegnahme und die Wiederkehr belegen auch Fotos von Ferdinand Vitzethum: Eines aus dem Jahr 1946<ref>Stadtarchiv Fürth, A 8797</ref> zeigt im Sandstein der Wand des äußeren Emporenaufgangs die leere Vertiefung ohne die Gedenktafel, auf einem weiteren Foto vom 23.10.1950 <ref>Stadtarchiv Fürth, A 10451</ref> ist die Gedenktafel wieder an der alten Stelle eingefügt zu sehen. War diese Tafel womöglich ein Neuguss? Denn in der 1. Stellungnahme des Oberbürgermeisters vom [[31. Mai]] [[1940]] über die Erhaltung oder Ablieferung war keine klare Entscheidung für den Erhalt getroffen worden ("zweifelhaft"), da bei der Gedenktafel - als einzigem der erfassten Denkmäler - die Möglichkeit eines Neugusses ins Auge gefasst worden war. | |||
Ein Hinweis von Hans-Otto Schmitz, Kirchenführer von St. Michael, führte schließlich zu des Rätsels Lösung: Kirchenrat [[Gustav Schmetzer]], von 1915 bis 1935 2. Pfarrer, dann 1. Pfarrer von St. Michael bis Ende April 1947, hatte zu Beginn seines Ruhestands eine handschriftliche "Kriegschronik des Evang. Luth. Pfarramts St. Michael Fuerth - Vom Weltkrieg 1. Sept. 1939 bis 1947" verfasst. Am Ende des Kapitels „Die kirchlichen Denkmäler“ hatte er dem Satz ''Das Gustav Adolf Relief an der Freitreppe war am 13.7.1942 entfernt worden'' nachträglich die knappe Anmerkung beigefügt: ''Im Jahre 1949 in einem Depot aufgefunden und an alter Stelle wieder angebracht.''<ref name="Kriegschronik"/> | |||
Von dieser Stelle am Emporenaufgang musste die Gedenktafel später bei den Umbaumaßnahmen 1977/78 weichen, denn die 1886 angebrachten äußeren Emporenaufgänge wurden wieder beseitigt. Nahe dem Südportal fand sie an der Außenwand des Kirchenschiffs ihren heutigen Platz. | |||
==Verbleib der Denkmalreste== | ==Verbleib der Denkmalreste== |
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