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Mandel wurde bereits vom 28. Oktober bis 5. November 1938 im Polizeigefängnis in Fürth inhaftiert. Kaum entlassen, wurde in der sog. Reichspogromnacht vom 9. auf den [[10. November]] [[1938]] das Geschäft der Familie Mandel in Fürth zerstört bzw. stark beschädigt. Es folgt noch im gleichen Monat die Liquidation des Unternehmend, dass er mit seinem Bruder 1936 vom Vater übernommen hatte. Gleichzeitig wurde er als Jude nach Polen ausgewiesen, bis durch den Überfall auf Polen am 1. September 1939 auch hier kein Schutz mehr für Ihn bestand. Mandel gelang zunächst die Rückreise nach Fürth im März [[1939]], allerdings nur für knapp zwei Monate. Danach tauchte Mandel im inzwischen besetzten Polen zwischen [[1941]] und [[1944]] an verschiedenen Orten um Lwiw (dem damaligen [[wikipedia:Lemberg|Lemberg]]) unter. Aus den Akten ist zu entnehmen, dass er von September 1941 bis Januar 1943 in den Ghettos in Lemberg und Janow inhaftiert war. Danach tauchte Mandel unter und versteckte sich bis Juni 1944 in einem Keller in Lemberg, ehe Ende Juli [[1944]] die Stadt die Rote Armee befreit wurde.<ref>Landesamt für Finanzen Bayern, Landesentschädigungsamt - BLFA - LEA, Akten Jean Mandel, BEG 12507 und EG 38462</ref> Mandel kam allerdings zunächst in ein Internierungslager, da er von der sowjetischen Geheimpolizei für einen westlichen Spion gehalten wurde. In der Folge muss sich Mandel dem Partisanenkampf in der Sowjet-Union gegen die Wehrmacht angeschlossen haben, ehe er wieder nach dem Krieg nach Fürth kam.<ref>Siegfried Imholz: Gebt ihnen einen Namen - Widerstand und politische Verfolgung in Fürth 1933 - 1945. Städtebilder Fotoverlag, Fürth 2017, S. 145</ref> | Mandel wurde bereits vom 28. Oktober bis 5. November 1938 im Polizeigefängnis in Fürth inhaftiert. Kaum entlassen, wurde in der sog. Reichspogromnacht vom 9. auf den [[10. November]] [[1938]] das Geschäft der Familie Mandel in Fürth zerstört bzw. stark beschädigt. Es folgt noch im gleichen Monat die Liquidation des Unternehmend, dass er mit seinem Bruder 1936 vom Vater übernommen hatte. Gleichzeitig wurde er als Jude nach Polen ausgewiesen, bis durch den Überfall auf Polen am 1. September 1939 auch hier kein Schutz mehr für Ihn bestand. Mandel gelang zunächst die Rückreise nach Fürth im März [[1939]], allerdings nur für knapp zwei Monate. Danach tauchte Mandel im inzwischen besetzten Polen zwischen [[1941]] und [[1944]] an verschiedenen Orten um Lwiw (dem damaligen [[wikipedia:Lemberg|Lemberg]]) unter. Aus den Akten ist zu entnehmen, dass er von September 1941 bis Januar 1943 in den Ghettos in Lemberg und Janow inhaftiert war. Danach tauchte Mandel erneut unter und versteckte sich bis Juni 1944 in einem Keller in Lemberg, ehe Ende Juli [[1944]] die Stadt die Rote Armee befreit wurde.<ref>Landesamt für Finanzen Bayern, Landesentschädigungsamt - BLFA - LEA, Akten Jean Mandel, BEG 12507 und EG 38462</ref> Mandel kam allerdings zunächst in ein Internierungslager, da er von der sowjetischen Geheimpolizei für einen westlichen Spion gehalten wurde. In der Folge muss sich Mandel dem Partisanenkampf in der Sowjet-Union gegen die Wehrmacht angeschlossen haben, ehe er wieder nach dem Krieg nach Fürth kam.<ref>Siegfried Imholz: Gebt ihnen einen Namen - Widerstand und politische Verfolgung in Fürth 1933 - 1945. Städtebilder Fotoverlag, Fürth 2017, S. 145</ref> | ||
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