1856: Unterschied zwischen den Versionen

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==Fronmüllerchronik==
==Fronmüllerchronik==
:''In der Nacht vom 17. auf den 18. Januar gegen 1 Uhr 1856 brannte der List'sche Stadel in der [[Gustavstraße]] ab. Das Feuer griff so schnell um sich, daß die in dem Stalle des Lohnkutschers Großauer befindlichen Chaisen und Pferde nicht mehr gerettet werden konnten. - Anfangs Februar wurde der bisherige Telegraphist bei der Station Bamberg, L. Burkhardt, zum Stationsvorstand und Telegraphisten in Fürth ernannt. - Den 23. Januar stiftete Dr. W. Königwarter 2000 fl. zur Begründung einer Unterstützungskasse für Israeliten unter den Namen: "Elisabeth-Königswarter'sche Stiftung", mit der Bestimmung, daß die jährlich anfallenden Zinsen einer, höchstens zwei unterstützungsbedürftigen hiesigen Familien zufließen sollen. - Am 17. Februar ist die hiesige Telegraphenanstalt zur allgemeinen Benutzung eröffnet worden. - Am 13. Mai ließ sich die treffliche Sängergesellschaft Rainer aus dem Zillerthale im Reindel'schen Saale hören. - Die Kaufmannswittwe [[Eva Hirschmann]] stiftete für die Michaelskirche 500 fl., wovon 1 Procent der Zinsen der bezüglichen Kirchenstiftung, der Rest Wittwen und Waisen der Stadt zufallen sollte. - In der Nacht vom 13. auf den 14. April gegen 3 Uhr Morgens entstand in der mit Brettern und Holzabfällen gefüllten Remise des Manufakturwaarenhändlers Städtler am [[Königsplatz]] Feuer, welches den Dachstuhl eines benachbarten bewohnten Hinterhauses ergriff und niederbrannte. - [...]. In der Fürther Flurmarkung fand man schon am 27. April Aehren an den Kornhalmen, was seit dem Jahre [[1822]] nicht mehr vorgekommen war. - In diesem Jahre bestanden in Fürth fünf Privat-Institute, zwei für Knaben mit 100 Schülern und drei für Mädchen mit 250 Schülerinnen. - Den 15. Mai stiftete [[Moritz Rindskopf]] für das jüdische Hospital 500 fl., die Bankiersgattin [[Rosette Mühlhäuser]] 100 fl., ebenso im Juli der ehemalige Kaufmann [[Louis Weinschenk]] 500 fl. - Am 20. Mai wurde zur Erinnerung an die vor 50 Jahren erfolgte Besitznahme von Fürth durch die Krone Bayern ein großes Fest gefeiert. Die Häuser waren dekorirt; auch wurde ein besonderer Gottesdienst abgehalten. Den Festzug eröffnete die Musikgesellschaft Noris [...]. Vor dem Rathhause [...] wurde ein [...] Festlied [...] vorgetragen. Die Festrede hielt Rechtsrath John, worauf die Königshymne folgte. Im Gasthause [[zur Eisenbahn]] war Festdiner, Nachmittag in der englischen Anlage und Abends im [[Pfarrgarten]] gesellige Zusammenkunft und Festvorstellung im Theater [...]. - Am 2. Juni fand die Eröffnung der durch den Stadtgerichtsarzt Dr. [[Max Wolfring|Wolfring]] ins Leben gerufenen Krippenanstalt statt. Ihr erstes Domicil war in einem eigens dazu eingerichteten, dem Privatier Breitenbach gehörigen Hause in der [[Schlehengasse]]. [...]. Am 3. Juni richtete König Max II. ein das Gedenkfest vom 20. Mai beifällig anerkennendes Dankschreiben [...]. - Am 4. Juni wurde Stadtgerichtsrath [[Friedrich Greiner]] als ständiger Untersuchungsrichter am Stadtgerichte angestellt.- Im August wurde zum ersten Male die Einkommensteuer dahier nach dem Gesetze vom 31. Mai 1856 erhoben. - In gleichem Monate bildete sich die Privatgesellschaft „Erholung.“ - Am 10. September konstituirte sich ein Concertverein mit einer Anzahl von 200 Mitgliedern unter Vorstandschaft des Freiherrn von Haller. - Den 23. September erhielt die hier errichtete Aktiengesellschaft zur Errichtung einer Dampf-, Wasch- Badeanstalt die Genehmigung des Königs. - Kaufmann [[Daniel Berolzheimer]] stiftete zum Andenken an seinen in Wien verstorbenen Sohn Emil 200 fl. zum israel. Hospital. - Am 30. September wurde im Sitzungszimmer des Magistrates in Gegenwart sämmtlicher städtischer Collegien und Corporationen dem [[Schuhmachermeister]] [[Johann Friedrich Brückner|Friedrich Brückner]] die goldene Medaille des Civilverdienstordens, welche ihm vom Könige in Anerkennung seines verdienstlichen Wirkens als Vorstand des Gewerbevereins verliehen wurde, feierlich überreicht. - An Kirchweih befuhren die [[Ludwigseisenbahn]] 38,800 Personen, 4000 mehr als im Vorjahre. - Den 2. November wurde die neue Feuerlöschordnung von der Regierung genehmigt. (Trat am 1. März [[1857]] ins Leben.) - Am 15. November wurde Fürth in einem Ausschreiben des Appellationsgerichtes von Mittelfranken als künftiger Sitz eines Bezirksgerichtes bezeichnet. - Am 18. November übernahmen die Diakonissinnen von Neuendettelsau die Pflege der weiblichen Abtheilung im christlichen Krankenhause auf Vorschlag des dortigen Hospitalarztes Dr. Fronmüller. - Den 29. November erhielt [[Kaufmann]] [[Daniel Ley]] die Genehmigung des Königs zur Annahme des ihm von der Argentinischen Republik übertragenen Consulatpostens. - [[Eduard Hirt]] und dessen Sohn Joh. Christof Karl begründeten in diesem Jahre ein Rohproduktengeschäft, Specialität Elfenbein, im ehemaligen Gasthof [[zum grünen Kranz]]. - Am 1. Dezember beschlossen die Gemeindekollegien die Aufstellung von zwei Feuerwächtern auf dem Rathhausthurm. Die ersten waren [[Schneidermeister]] [[Georg Christoph Vollrath]] und Flurschütz [[Johann Arnold]]. (Sie traten am 23. Februar [[1857]] ihren Dienst an. - Stadtkommissär Franz ließ sich in diesem Jahre ein Villa an der [[Ludwigseisenbahn]], [[Königswarterstraße]] Nr. 20, erbauen. - [...]. Die Kaufleute Berolzheimer und Illfelder errichteten eine Bleistiftfabrik, [[Schwabacher Straße|Schwabacherstraße]] Nr. 35; [[Broncefabrikant]] [[Max Neubauer]] ein dreistöckiges Fabrikgebäude [[Maxstraße]] Nr. 17. - Graf [[Friedrich von Pückler-Limburg]] ließ die [[Martersäule]] am [[Farnbacher Weg]] oberhalb der [[Wolfsschlucht]] repariren und das Bild daran wieder herstellen. - Neubauten waren es in diesem Jahre: neun; Frequenz auf der Ludwigseisenbahn: 566,144 Personen [...]. ''<ref>[[Fronmüllerchronik]], 1887, S. 303 ff</ref>
:''In der Nacht vom 17. auf den 18. Januar gegen 1 Uhr 1856 brannte der List'sche Stadel in der [[Gustavstraße]] ab. Das Feuer griff so schnell um sich, daß die in dem Stalle des Lohnkutschers Großauer befindlichen Chaisen und Pferde nicht mehr gerettet werden konnten. - Anfangs Februar wurde der bisherige Telegraphist bei der Station Bamberg, L. Burkhardt, zum Stationsvorstand und Telegraphisten in Fürth ernannt. - Den 23. Januar stiftete Dr. W. Königwarter 2000 fl. zur Begründung einer Unterstützungskasse für Israeliten unter den Namen: "Elisabeth-Königswarter'sche Stiftung", mit der Bestimmung, daß die jährlich anfallenden Zinsen einer, höchstens zwei unterstützungsbedürftigen hiesigen Familien zufließen sollen. - Am 17. Februar ist die hiesige Telegraphenanstalt zur allgemeinen Benutzung eröffnet worden. - Am 13. Mai ließ sich die treffliche Sängergesellschaft Rainer aus dem Zillerthale im Reindel'schen Saale hören. - Die Kaufmannswittwe [[Eva Hirschmann]] stiftete für die Michaelskirche 500 fl., wovon 1 Procent der Zinsen der bezüglichen Kirchenstiftung, der Rest Wittwen und Waisen der Stadt zufallen sollte. - In der Nacht vom 13. auf den 14. April gegen 3 Uhr Morgens entstand in der mit Brettern und Holzabfällen gefüllten Remise des Manufakturwaarenhändlers Städtler am [[Königsplatz]] Feuer, welches den Dachstuhl eines benachbarten bewohnten Hinterhauses ergriff und niederbrannte. - [...]. In der Fürther Flurmarkung fand man schon am 27. April Aehren an den Kornhalmen, was seit dem Jahre [[1822]] nicht mehr vorgekommen war. - In diesem Jahre bestanden in Fürth fünf Privat-Institute, zwei für Knaben mit 100 Schülern und drei für Mädchen mit 250 Schülerinnen. - Den 15. Mai stiftete [[Moritz Rindskopf]] für das jüdische Hospital 500 fl., die Bankiersgattin [[Rosette Mühlhäuser]] 100 fl., ebenso im Juli der ehemalige Kaufmann [[Louis Weinschenk]] 500 fl. - Am 20. Mai wurde zur Erinnerung an die vor 50 Jahren erfolgte Besitznahme von Fürth durch die Krone Bayern ein großes Fest gefeiert. Die Häuser waren dekorirt; auch wurde ein besonderer Gottesdienst abgehalten. Den Festzug eröffnete die Musikgesellschaft Noris [...]. Vor dem Rathhause [...] wurde ein [...] Festlied [...] vorgetragen. Die Festrede hielt Rechtsrath John, worauf die Königshymne folgte. Im Gasthause [[zur Eisenbahn]] war Festdiner, Nachmittag in der englischen Anlage und Abends im [[Pfarrgarten]] gesellige Zusammenkunft und Festvorstellung im Theater [...]. - Am 2. Juni fand die Eröffnung der durch den Stadtgerichtsarzt Dr. [[Max Wolfring|Wolfring]] ins Leben gerufenen Krippenanstalt statt. Ihr erstes Domicil war in einem eigens dazu eingerichteten, dem Privatier Breitenbach gehörigen Hause in der [[Schlehengasse]]. [...]. Am 3. Juni richtete König Max II. ein das Gedenkfest vom 20. Mai beifällig anerkennendes Dankschreiben [...]. - Am 4. Juni wurde Stadtgerichtsrath [[Friedrich Greiner]] als ständiger Untersuchungsrichter am Stadtgerichte angestellt.- Im August wurde zum ersten Male die Einkommensteuer dahier nach dem Gesetze vom 31. Mai 1856 erhoben. - In gleichem Monate bildete sich die Privatgesellschaft „Erholung.“ - Am 10. September konstituirte sich ein Concertverein mit einer Anzahl von 200 Mitgliedern unter Vorstandschaft des Freiherrn von Haller. - Den 23. September erhielt die hier errichtete Aktiengesellschaft zur Errichtung einer Dampf-, Wasch- Badeanstalt die Genehmigung des Königs. - Kaufmann [[Daniel Berolzheimer]] stiftete zum Andenken an seinen in Wien verstorbenen Sohn Emil 200 fl. zum israel. Hospital. - Am 30. September wurde im Sitzungszimmer des Magistrates in Gegenwart sämmtlicher städtischer Collegien und Corporationen dem [[Schuhmachermeister]] [[Johann Friedrich Brückner|Friedrich Brückner]] die goldene Medaille des Civilverdienstordens, welche ihm vom Könige in Anerkennung seines verdienstlichen Wirkens als Vorstand des Gewerbevereins verliehen wurde, feierlich überreicht. - An Kirchweih befuhren die [[Ludwigseisenbahn]] 38,800 Personen, 4000 mehr als im Vorjahre. - Den 2. November wurde die neue Feuerlöschordnung von der Regierung genehmigt. (Trat am 1. März [[1857]] ins Leben.) - Am 15. November wurde Fürth in einem Ausschreiben des Appellationsgerichtes von Mittelfranken als künftiger Sitz eines Bezirksgerichtes bezeichnet. - Am 18. November übernahmen die Diakonissinnen von Neuendettelsau die Pflege der weiblichen Abtheilung im christlichen Krankenhause auf Vorschlag des dortigen Hospitalarztes Dr. Fronmüller. - Den 29. November erhielt [[Kaufmann]] [[Daniel Ley]] die Genehmigung des Königs zur Annahme des ihm von der Argentinischen Republik übertragenen Consulatpostens. - [[Eduard Hirt]] und dessen Sohn Joh. Christof Karl begründeten in diesem Jahre ein Rohproduktengeschäft, Specialität Elfenbein, im ehemaligen Gasthof [[zum grünen Kranz]]. - Am 1. Dezember beschlossen die Gemeindekollegien die Aufstellung von zwei Feuerwächtern auf dem Rathhausthurm. Die ersten waren [[Schneidermeister]] [[Georg Christoph Vollrath]] und Flurschütz [[Johann Arnold]]. (Sie traten am 23. Februar [[1857]] ihren Dienst an. - Stadtkommissär Franz ließ sich in diesem Jahre ein Villa an der [[Ludwigseisenbahn]], [[Königswarterstraße]] Nr. 20, erbauen. - [...]. Die Kaufleute Berolzheimer und Illfelder errichteten eine Bleistiftfabrik, [[Schwabacher Straße|Schwabacherstraße]] Nr. 35; [[Broncefabrikant]] [[Max Neubauer]] ein dreistöckiges Fabrikgebäude [[Maxstraße]] Nr. 17. - Graf [[Friedrich von Pückler-Limburg]] ließ die [[Martersäule]] am [[Farnbacher Weg]] oberhalb der [[Wolfsschlucht]] repariren und das Bild daran wieder herstellen. - Neubauten waren es in diesem Jahre: neun; Frequenz auf der Ludwigseisenbahn: 566,144 Personen [...]. ''<ref>[[Fronmüllerchronik]], 1887, S. 303 ff</ref>
==Weblinks==
* Eduard Vetter: Statistisches Hand- und Addreßbuch von Mittelfranken im Königr. Bayern..., Ansbach 1856 - [https://books.google.de/books?id=M5RBAAAAcAAJ&printsec=frontcover&hl=de&source=gbs_ge_summary_r&cad=0#v=onepage&q&f=false online-Digitalisat]


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