Johann Georg Christoph Loehr: Unterschied zwischen den Versionen

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Mit großem Befremden nahm Loehr, der sich in seinem sicheren Glauben getäuscht und dem elterlichen Erbe entrissen sah, diese Zurückweisung auf, legte am 12. Juli dagegen Beschwerde ein und stellte wiederum ein Gesuch um Verleihung einer neuen Maurerkonzession, für welche dann die sich als nächste erledigende einzuziehen sei. Die Beschwerde wurde von der II. Instanz am 7. September als unzulässig abgewiesen, das Gesuch für eine neue Konzession aber dabei nicht behandelt. Erst nachdem Loehr daran erinnerte, nahm der Magistrat die Verhandlungen auf, gab das erneute Gesuch öffentlich bekannt und befragte dazu den Vorgeher des Maurerhandwerks Johann Gran. Dieser gab zusammen mit seinen Mitmeistern [[Johann Michael Zink]], [[Andreas Korn]] und [[Johann Georg Hofmann]] am 21. Oktober zu Protokoll, dass sie im Namen aller Mitmeister „feierlichst“ gegen die Verleihung einer neuen Konzession protestieren, weil sie „mit Nahrungssorgen im vollsten Maße zu kämpfen haben“. Die angehörten gemeindlichen Kollegien aber stimmten dem Gesuch zu; insbesondere die Gemeindebevollmächtigten waren entrüstet über den Beschluss der kgl. Kreisregierung vom 25. Juni und sahen trotz der Proteste des Gewerbsvorgehers den Umstand, dass gegenwärtig drei Meister vom Lande (Weiz von Unterfarrnbach, Teufel von Poppenreuth, Mende von Dambach) hier arbeiteten, als Beleg dafür, dass auch ein neu konzessionierter Meister sein Brot finden wird.  
Mit großem Befremden nahm Loehr, der sich in seinem sicheren Glauben getäuscht und dem elterlichen Erbe entrissen sah, diese Zurückweisung auf, legte am 12. Juli dagegen Beschwerde ein und stellte wiederum ein Gesuch um Verleihung einer neuen Maurerkonzession, für welche dann die sich als nächste erledigende einzuziehen sei. Die Beschwerde wurde von der II. Instanz am 7. September als unzulässig abgewiesen, das Gesuch für eine neue Konzession aber dabei nicht behandelt. Erst nachdem Loehr daran erinnerte, nahm der Magistrat die Verhandlungen auf, gab das erneute Gesuch öffentlich bekannt und befragte dazu den Vorgeher des Maurerhandwerks Johann Gran. Dieser gab zusammen mit seinen Mitmeistern [[Johann Michael Zink]], [[Andreas Korn]] und [[Johann Georg Hofmann]] am 21. Oktober zu Protokoll, dass sie im Namen aller Mitmeister „feierlichst“ gegen die Verleihung einer neuen Konzession protestieren, weil sie „mit Nahrungssorgen im vollsten Maße zu kämpfen haben“. Die angehörten gemeindlichen Kollegien aber stimmten dem Gesuch zu; insbesondere die Gemeindebevollmächtigten waren entrüstet über den Beschluss der kgl. Kreisregierung vom 25. Juni und sahen trotz der Proteste des Gewerbsvorgehers den Umstand, dass gegenwärtig drei Meister vom Lande (Weiz von Unterfarrnbach, Teufel von Poppenreuth, Mende von Dambach) hier arbeiteten, als Beleg dafür, dass auch ein neu konzessionierter Meister sein Brot finden wird.  
So beschloss der Stadtmagistrat am 14. November 1853 die Verleihung einer neuen Konzession zum Betrieb des Maurergewerbes an Christoph Loehr mit dem Vorbehalt, dafür die nächste sich erledigende Konzession einzuziehen. Gegen diesen Beschluss legten die Vorgeher des Gewerbes Beschwerde ein, die Beschwerdeschrift vom 22. des Monats wurde der Regierung zur Entscheidung in II. Instanz vorgelegt. Diese rügte mit Entschließung vom 7. Dezember 1853 (Unterschrift [[wikipedia:Max von Gutschneider|Gutschneider]]) die Vergabe einer neuen Konzession scharf, setzte den Magistratsbeschluss außer Kraft und ordnete die erneute Abweisung des Maurergesellen Loehr an.<ref>„Acten des Magistrats der Kgl. Bayr. Stadt Fürth betreffend das Ansässigmachungs-Gesuch des Maurergesellen Johann Georg Christoph Loehr v. hier. 1853/54”. StadtAFÜ Sign.-Nr. Fach 18 a/L 132</ref>
So beschloss der Stadtmagistrat am 14. November 1853 die Verleihung einer neuen Konzession zum Betrieb des Maurergewerbes an Christoph Loehr mit dem Vorbehalt, dafür die nächste sich erledigende Konzession einzuziehen. Gegen diesen Beschluss legten die Vorgeher des Gewerbes Beschwerde ein, die Beschwerdeschrift vom 22. des Monats wurde der Regierung zur Entscheidung in II. Instanz vorgelegt. Diese rügte mit Entschließung vom 7. Dezember 1853 (Unterschrift [[wikipedia:Max von Gutschneider|Gutschneider]]) die Vergabe einer neuen Konzession scharf, setzte den Magistratsbeschluss außer Kraft und ordnete die erneute Abweisung des Maurergesellen Loehr an.
 
Nachdem dem Loehr bereits zweimal die Gewerbskonzession verliehen und wieder entzogen wurde, unternahm er dennoch am 9. Juni 1854 einen dritten Anlauf. Zur Begründung seines Gesuchs griff er die Aussagen der hiesigen Gewerbsmeister an, vor allem die Grundlosigkeit der Behauptung, dass die Erteilung einer neuen Konzession unzulässig sei. Dabei verwies er auf die starke Bevölkerungszunahme von 1000 Personen in den letzten 10 Jahren, auf den seit 1848 eingesetzten starken Zuzug begüterter israelitischer Privat- und Handelsleute vom Lande, die viele neue Bauten aufführen, es sogar notwendig wurde, einen ganz neuen Stadtteil zu errichten. Selbst die kgl. Regierung hatte zwei Jahre zuvor festgestellt, dass von Fürth mehr Pläne einlaufen als vom ganzen restlichen Regierungsbezirk. Die „[[wikipedia:Lamentation|Lamentation]]“ der wenigen hiesigen Maurermeister, sie hätten Nahrungssorgen, entbehre jeglicher Realität, was Jedermann einsehen wird, ''„der das Leben u. öffentliche Auftreten dieser Herren zu beobachten Gelegenheit hat, denn mancher achtbare Handwerker, welcher ebenfalls sein gutes Auskommen hat, kann sich ihnen hierin nicht gleichstellen“''. Loehr gab auch zu bedenken, dass in den letzten 6 Jahren 3 neue Tüncherkonzessionen verliehen wurden, während seit 10 Jahren keine neue Maurerkonzession erteilt wurde. Im Maurergewerbe waren im Jahr 1853 300 Gesellen beschäftigt. Schließlich bat er, sein Gesuch dem Fürther Gewerberat mitzuteilen, der seine Angaben bestätigen würde.
Der Gewerberat [[Johann Friedrich Brückner|Friedrich Brückner]] legte dem Magistrat am 28. Juni sein Gutachten vor.  Er stellte fest, dass aufgrund der fortschreitenden Bauentwicklung in Fürth die Verleihung einer neuen Konzession für das Maurergewerbe vollkommen gerechtfertigt ist und dabei die „Nahrungsfähigkeit“ der bereits ansässigen 9 Maurermeister nicht beeinträchtigt wird.<ref>„Acten des Magistrats der Kgl. Bayr. Stadt Fürth betreffend das Ansässigmachungs-Gesuch des Maurergesellen Johann Georg Christoph Loehr v. hier. 1853/54”. StadtAFÜ Sign.-Nr. Fach 18 a/L 132</ref>


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