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==Entstehungsgeschichte== | ==Entstehungsgeschichte== | ||
Gegen Ende des 19. Jahrhunderts setzte nach der Erfindung der Glühlampe durch Edison und des Elektromotors durch Werner von Siemens die Elektrifizierung in vielen deutschen Städten ein. Auch in Fürth beachtete man diese Entwicklung und beschäftigte sich zu Beginn der 1890er Jahre mit der Frage der Elektrizitätsversorgung. | Gegen Ende des 19. Jahrhunderts setzte nach der Erfindung der Glühlampe durch Edison und des Elektromotors durch Werner von Siemens die Elektrifizierung in vielen deutschen Städten ein. Auch in Fürth beachtete man diese Entwicklung und beschäftigte sich zu Beginn der 1890er-Jahre mit der Frage der Elektrizitätsversorgung. | ||
Aufgrund einer Kommission, unter der Leitung des damaligen Bürgermeisters [[Georg Friedrich von Langhans|Ritter von Langhans]], fasste der [[Magistrat|Stadtmagistrat]] am [[30. Juni]] [[1896]] den Beschluss, die Verhandlungen über die Errichtung einer eigenen elektrischen Zentrale für die [[infra#Stromversorgung|Stromversorgung]] der Stadt Fürth aufzunehmen. | Aufgrund einer Kommission, unter der Leitung des damaligen Bürgermeisters [[Georg Friedrich von Langhans|Ritter von Langhans]], fasste der [[Magistrat|Stadtmagistrat]] am [[30. Juni]] [[1896]] den Beschluss, die Verhandlungen über die Errichtung einer eigenen elektrischen Zentrale für die [[infra#Stromversorgung|Stromversorgung]] der Stadt Fürth aufzunehmen. | ||
Gleichzeitig wurde die Fa. ''Elektrizitäts AG'', vormals ''Schuckert & Co.'', Nürnberg, aufgefordert, den ungefähren Bedarf für Licht- und Kraftzwecke in Fürth festzustellen. Aufgrund der erarbeiteten Ergebnisse wurde nach siebenjährigen Verhandlungen und Beratungen am [[19. Februar]] [[1902]] beschlossen, für die Stadt eine eigene elektrische Zentrale zu errichten. | Gleichzeitig wurde die Fa. ''Elektrizitäts AG'', vormals ''Schuckert & Co.'', Nürnberg, aufgefordert, den ungefähren Bedarf für Licht- und Kraftzwecke in Fürth festzustellen. Aufgrund der erarbeiteten Ergebnisse wurde nach siebenjährigen Verhandlungen und Beratungen am [[19. Februar]] [[1902]] beschlossen, für die Stadt eine eigene elektrische Zentrale zu errichten. | ||
Ausschlaggebend für diesen Beschluss war vor allem der Neubau des [[Stadttheater|Stadttheaters]], in welchem nach allgemeiner Überzeugung zur Beleuchtung und für technische Zwecke der elektrische Strom unbedingt erforderlich war sowie die künftige Beleuchtung des [[Hauptbahnhof| | Ausschlaggebend für diesen Beschluss war vor allem der Neubau des [[Stadttheater|Stadttheaters]], in welchem nach allgemeiner Überzeugung zur Beleuchtung und für technische Zwecke der elektrische Strom unbedingt erforderlich war, sowie die künftige Beleuchtung des [[Hauptbahnhof|Bahnhofsgebäudes]]. | ||
Als Standort für die elektrische Zentrale wurde ein Areal zwischen der [[Theresienstraße]] und der [[Bahnstrecke Nürnberg–Würzburg|Bahnstrecke Nürnberg – Würzburg]] ausgewählt. Die Arbeiten an dieser Zentrale und an der Verlegung des Ortsnetzes wurden so beschleunigt, dass bereits im September 1902, knapp sieben Monate nach der Beschlussfassung das Netz probeweise unter Spannung gesetzt werden konnte. Als Tag der endgültigen Inbetriebnahme des | Als Standort für die elektrische Zentrale wurde ein Areal zwischen der [[Theresienstraße]] und der [[Bahnstrecke Nürnberg–Würzburg|Bahnstrecke Nürnberg – Würzburg]] ausgewählt. Die Arbeiten an dieser Zentrale und an der Verlegung des Ortsnetzes wurden so beschleunigt, dass bereits im September 1902, knapp sieben Monate nach der Beschlussfassung, das Netz probeweise unter Spannung gesetzt werden konnte. Als Tag der endgültigen Inbetriebnahme des Werks kann der Beginn der Versorgung des neuen Stadttheaters mit elektrischer Energie anlässlich der ersten Vorstellung, am [[17. September]] 1902, angenommen werden. | ||
==Betrieb== | ==Betrieb== | ||
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[[1912]] ist die bisherige Kraftzentrale an der Theresienstraße zu einem Umformerwerk incl. Umspannstation von 20 kV auf 5 kV umgebaut worden. Anstelle der alten Gasdynamos wurden Einankerumformer aufgestellt, deren Leistung zunächst 700 kW betrug und im Laufe der folgenden fünfzehn Jahre auf 5200 kW erhöht wurde. Ein Teil dieser Umformer ist [[1926]] im Umformerwerk Theresienstraße abgebaut und in dem [[1906]] errichteten [[Gaswerk]] an der [[Leyher Straße]] aufgebaut worden. | [[1912]] ist die bisherige Kraftzentrale an der Theresienstraße zu einem Umformerwerk incl. Umspannstation von 20 kV auf 5 kV umgebaut worden. Anstelle der alten Gasdynamos wurden Einankerumformer aufgestellt, deren Leistung zunächst 700 kW betrug und im Laufe der folgenden fünfzehn Jahre auf 5200 kW erhöht wurde. Ein Teil dieser Umformer ist [[1926]] im Umformerwerk Theresienstraße abgebaut und in dem [[1906]] errichteten [[Gaswerk]] an der [[Leyher Straße]] aufgebaut worden. | ||
Im Jahr [[1914]] betrug die Stromabgabe 2,1 Mio. kWh. Während des [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkriegs]] trat eine Stagnation ein. Nach dem Krieg stieg der Stromverbrauch aber wieder an, | Im Jahr [[1914]] betrug die Stromabgabe 2,1 Mio. kWh. Während des [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkriegs]] trat eine Stagnation ein. Nach dem Krieg stieg der Stromverbrauch aber wieder an, sodass schon [[1923]] 3,8 Mio. kWh abgegeben werden konnten. [[1927]], also nach fünfundzwanzigjähriger Betriebszeit des E-Werks, betrug die Stromabgabe 9,7 Mio. kWh. Im Betrieb waren zu jener Zeit vier Einankerumformer und die Akkumulatorenbatterien.<ref>''75 Jahre Elektrizitätsversorgung in Fürth'' - Stadtwerke Fürth - 1977</ref> | ||
Nach Abschluss der sieben Jahre andauernden Umstellung des städtischen Stromnetzes auf Wechselstrom [[1955]] endete die aktive Betriebszeit des Elektrizitätswerks. [[1958]] wurde dann das erste 110/20-kV-Umspannwerk an der [[Dambacher Straße]] in Betrieb genommen. | Nach Abschluss der sieben Jahre andauernden Umstellung des städtischen Stromnetzes auf Wechselstrom [[1955]] endete die aktive Betriebszeit des Elektrizitätswerks. [[1958]] wurde dann das erste 110/20-kV-Umspannwerk an der [[Dambacher Straße]] in Betrieb genommen. | ||
In der Folgezeit wurde das Gebäude nur noch als Lager genutzt bis es schließlich 1990 ganz abgerissen wurde, um einem Erweiterungsbau der gegenüberliegenden Berufsschule Platz zu machen, welcher jedoch nie realisiert wurde. Heute befindet sich ein von der infra fürth gmbh betriebenes Parkhaus auf dem Gelände. | In der Folgezeit wurde das Gebäude nur noch als Lager genutzt, bis es schließlich 1990 ganz abgerissen wurde, um einem Erweiterungsbau der gegenüberliegenden Berufsschule Platz zu machen, welcher jedoch nie realisiert wurde. Heute befindet sich ein von der infra fürth gmbh betriebenes Parkhaus auf dem Gelände. | ||
==Literatur== | ==Literatur== |
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