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{{Person | {{Person | ||
|Bild=Jakob Wassermann | |Bild=Jakob Wassermann, jmf 01898.jpg | ||
|Vorname=Karl; Jakob; | |Vorname=Karl; Jakob; | ||
|Nachname=Wassermann | |Nachname=Wassermann | ||
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{{Adresse | {{Adresse | ||
|Adressart=Privater Wohnsitz | |Adressart=Privater Wohnsitz | ||
| | |AdresseBis=1873/05/01 | ||
| | |Strasse=Alexanderstraße | ||
|Hausnummer=13 | |Hausnummer=13 | ||
|Kommentar=II. Stock, seinezit Nr 8, (Fr. Gosdorfer gehörig) | |Kommentar=II. Stock, seinezit Nr 8, (Fr. Gosdorfer gehörig) | ||
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{{Adresse | {{Adresse | ||
|Adressart=Privater Wohnsitz | |Adressart=Privater Wohnsitz | ||
| | |AdresseVon=1873/05/02 | ||
| | |AdresseBis=1878 | ||
| | |Strasse=Blumenstraße | ||
|Hausnummer=28 | |Hausnummer=28 | ||
|Kommentar=I. Stock seinerzeit Hs. Nr. 8 | |Kommentar=I. Stock seinerzeit Hs. Nr. 8 | ||
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{{Adresse | {{Adresse | ||
|Adressart=Privater Wohnsitz | |Adressart=Privater Wohnsitz | ||
| | |AdresseVon=1878 | ||
| | |AdresseBis=1887/10/31 | ||
| | |Strasse=Theaterstraße | ||
|Hausnummer=17 | |Hausnummer=17 | ||
|Kommentar=I. Stock, seinerzeit Hs Nr. 12 | |Kommentar=I. Stock, seinerzeit Hs Nr. 12 | ||
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{{Adresse | {{Adresse | ||
|Adressart=Privater Wohnsitz | |Adressart=Privater Wohnsitz | ||
| | |AdresseVon=1887/11/01 | ||
| | |AdresseBis=1889/04/30 | ||
| | |Strasse=Mathildenstraße | ||
|Hausnummer=17 | |Hausnummer=17 | ||
|Kommentar=II. Stock | |Kommentar=II. Stock | ||
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{{Adresse | {{Adresse | ||
|Adressart=Letzer Wohnort in Fürth | |Adressart=Letzer Wohnort in Fürth | ||
| | |Strasse=Schwabacher Landstraße | ||
|Hausnummer=15 | |Hausnummer=15 | ||
}} | }} | ||
{{Adresse | {{Adresse | ||
|Adressart=Wohnadresse | |Adressart=Wohnadresse | ||
| | |AdresseVon=1901 | ||
| | |Strasse=Leinzerstraße | ||
|Hausnummer=58 | |Hausnummer=58 | ||
|Kommentar=Wien | |Kommentar=Wien | ||
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{{Adresse | {{Adresse | ||
|Adressart=Wohnadresse | |Adressart=Wohnadresse | ||
| | |Strasse=Seilergasse | ||
|Hausnummer=5 | |Hausnummer=5 | ||
|Kommentar=Wien | |Kommentar=Wien | ||
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{{Adresse | {{Adresse | ||
|Adressart=Wohnadresse | |Adressart=Wohnadresse | ||
| | |Strasse=Puchen | ||
|Hausnummer=38 | |Hausnummer=38 | ||
|Kommentar=Altaussee | |Kommentar=Altaussee | ||
}} | |||
{{Adresse | |||
|Adressart=Wohnadresse | |||
|Strasse=Promenadenweg | |||
|Kommentar=Altaussee; "Wassermannvilla" | |||
}} | |||
{{Adresse | |||
|Adressart=Wohnadresse | |||
|Strasse=Lichtersberg | |||
|Hausnummer=64 | |||
|Kommentar=Altaussee | |||
}} | |||
{{Adresse | |||
|Adressart=Wohnadresse | |||
|Strasse=Fischerndorf | |||
|Hausnummer=4 | |||
|Kommentar=Altaussee; „Gattererhaus“ | |||
}} | |||
{{Adresse | |||
|Adressart=Wohnadresse | |||
|Strasse=Fischerndorf | |||
|Hausnummer=76 | |||
|Kommentar=„Filtsch-Villa“ (heute von Klaus Maria Brandauer bewohnt). | |||
}} | }} | ||
{{Familie | {{Familie | ||
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|Person=Julie Elsa geb. Speyer | |Person=Julie Elsa geb. Speyer | ||
|Verwandtschaftsgrad=1. Ehefrau | |Verwandtschaftsgrad=1. Ehefrau | ||
}} | |||
{{Familie | |||
|Person=Marta Wassermann-Karlweis | |||
|Verwandtschaftsgrad=2. Ehefrau | |||
}} | }} | ||
{{Familie | {{Familie | ||
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}} | }} | ||
{{Familie | {{Familie | ||
|Person= | |Person=Carl Ulrich (Charles) | ||
|Verwandtschaftsgrad=Sohn aus 2. Ehe | |Verwandtschaftsgrad=Sohn aus 2. Ehe | ||
}} | }} | ||
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==Leben== | ==Leben== | ||
[[Bild:Jakob Wassermann.jpg|mini|Jakob Wassermann (Zeichnung von [[1899]])]] | [[Bild:Jakob Wassermann.jpg|mini|Jakob Wassermann (Zeichnung von [[1899]])]] | ||
Geboren als ältestes Kind des jüdischen Kurzwarenhändlers [[Adolf Wassermann]] und seiner Frau [[Jette Wassermann|Jette]], geb. Traub. Er verlor früh seine Mutter (1882), den Verlust beschreibt er vor allem in seiner ersten Novelle ''Schläfst du, Mutter? '' und in seinem Roman ''Engelhart Ratgeber''. | Geboren als ältestes Kind des jüdischen Kurzwarenhändlers [[Adolf Wassermann]] und seiner Frau [[Jette Wassermann|Jette]], geb. Traub.<ref>Die Original-Matrikel Seite 186 Lfd.Nr. 909 hat folgenden Eintrag:</br> | ||
In Fürth wohnte er in der [[Alexanderstraße 13]] (Geburtshaus), [[Blumenstraße 28]] (1873-1878), [[Theaterstraße 17]] (1878-1887) | "''Wassermann Karl Jakob, Tr. Reg. III Nr. 52,''</br> | ||
''Vater: Adolf Wassermann, Fürth, Alexanderstraße,''</br> | |||
''Mutter: Jette, Tochter des Jakob Traub,''</br> | |||
''am 10. März 1873 vorm. 11 ¼ Uhr, Montag, 11. Adar 5633 geboren,''</br> | |||
''Gev. (= Pate) Max Wassermann, Handelsmann in Zirndorf, Großvater des Kindes.''"</br> | |||
siehe [[Nachrichten für den Jüdischen Bürger Fürths]], 1961</ref> Er verlor früh seine Mutter (1882), den Verlust beschreibt er vor allem in seiner ersten Novelle ''Schläfst du, Mutter? '' und in seinem Roman ''Engelhart Ratgeber''. | |||
In Fürth wohnte er in der [[Alexanderstraße 13]] (Geburtshaus), [[Blumenstraße 28]] (1873-1878), [[Theaterstraße 17]] (1878-1887), [[Mathildenstraße 17]] (1887-1889) und noch kurz in der [[Schwabacher Straße 123|Schwabacher Landstraße 15]] (1889). | |||
Er zeigte bereits in jungen Jahren literarische Ambitionen; erste Veröffentlichungen in Tageszeitungen folgten. Sein Vater stand seinen literarischen Neigungen ablehnend gegenüber, so dass er nach Schulabschluss 1889 eine Lehre zum Kaufmann in Wien begann. Diese brach er jedoch im August 1891 endgültig ab. | Er zeigte bereits in jungen Jahren literarische Ambitionen; erste Veröffentlichungen in Tageszeitungen folgten. Sein Vater stand seinen literarischen Neigungen ablehnend gegenüber, so dass er nach Schulabschluss 1889 eine Lehre zum Kaufmann in Wien begann. Diese brach er jedoch im August 1891 endgültig ab. | ||
In Würzburg absolvierte er von Oktober 1891 bis Ende 1892 seine Militärzeit und hielt sich bis Frühjahr 1894 in Nürnberg, Süddeutschland und in der Schweiz auf. Im Herbst [[1894]] begab er sich wieder nach München, wo jetzt sein Vater lebte. Hier war er als Sekretär, später als Lektor der Zeitschrift Simplicissimus tätig. [[1896]] erschien seine erste Buchveröffentlichung ''Melusine - Ein Liebesroman''. In München lernte er bedeutende Schriftsteller seiner Zeit kennen, wie beispielsweise Rainer Maria Rilke, Hugo von Hofmannsthal und Thomas Mann. | In Würzburg absolvierte er von Oktober 1891 bis Ende 1892 seine Militärzeit und hielt sich bis Frühjahr 1894 in Nürnberg, Süddeutschland und - zeitweise als Obdachloser - in der Schweiz auf. Im Herbst [[1894]] begab er sich von Freiburg wieder nach München, wo jetzt sein Vater lebte. Hier war er als Sekretär, später als Lektor der Zeitschrift Simplicissimus tätig. [[1896]] erschien seine erste Buchveröffentlichung ''Melusine - Ein Liebesroman''. In München lernte er bedeutende Schriftsteller seiner Zeit kennen, wie beispielsweise Rainer Maria Rilke, Hugo von Hofmannsthal und Thomas Mann.<ref>Rudolf Koester: ''Jakob Wassermann''. Berlin: Morgenbuch-Verlag. 1996. (= Köpfe des 20. Jahrhunderts; 122) ISBN 3-371-00384-1, 10 ff.; [[Jakob Wassermann und Fürth (Buch)]], S. 40 ff.</ref> | ||
Ab [[1898]] war Wassermann als Theaterkritiker in Wien tätig. [[1901]] heiratete er Julie Speyer, von der er sich 1919 trennte, um mit Marta Karlweis zusammen zu leben. Seit 1906 lebte er abwechselnd in Wien und in [[Wikipedia:Altaussee|Altaussee]] in der Steiermark, 1919 ließ er sich dauerhaft in Altaussee nieder. Die Ehe mit Julie Speyer wurde nach langen Streitereien [[1926]] geschieden. Im selben Jahr heiratete er Marta. Am 18. Oktober 1926 besuchte er anlässlich einer Lesung im [[Berolzheimerianum]] letztmalig Fürth.<ref>Gerhard Jochem:[http://www.rijo.homepage.t-online.de/pdf/DE_NU_JU_wasserma.pdf Jakob Wassermann und Nürnberg], S. 6. Auf: [http://rijo.homepage.t-online.de/ Rijo-Research]</ref> | Ab [[1898]] war Wassermann als Theaterkritiker in Wien tätig. [[1901]] heiratete er Julie Speyer, von der er sich 1919 trennte, um mit Marta Karlweis zusammen zu leben. Seit 1906 lebte er abwechselnd in Wien und in [[Wikipedia:Altaussee|Altaussee]] in der Steiermark, 1919 ließ er sich dauerhaft in Altaussee nieder.<ref>Literaturmuseum Altaussee: Jakob Wassermann. - [http://literaturmuseum.at/Literaten/Wassermann_Jakob.html online].</ref> Die Ehe mit Julie Speyer wurde nach langen Streitereien [[1926]] geschieden. Im selben Jahr heiratete er Marta. Am 18. Oktober 1926 besuchte er anlässlich einer Lesung im [[Berolzheimerianum]] letztmalig Fürth.<ref>Gerhard Jochem:[http://www.rijo.homepage.t-online.de/pdf/DE_NU_JU_wasserma.pdf Jakob Wassermann und Nürnberg], S. 6. Auf: [http://rijo.homepage.t-online.de/ Rijo-Research]</ref> | ||
Jakob Wassermann wurde [[1926]] zum Mitglied der Preußischen Akademie der Künste ernannt. Er trat 1933 jedoch wieder aus, womit er als Jude einem Ausschluss durch die [[NSDAP|Nationalsozialisten]] knapp zuvorkam. Nach der Bücherverbrennung [[1933]] in Deutschland wurden hier auch seine Bücher verboten, obwohl er bis dahin einer der meistgelesenen Autoren gewesen war. | Jakob Wassermann wurde [[1926]] zum Mitglied der Preußischen Akademie der Künste ernannt. Er trat 1933 jedoch wieder aus, womit er als Jude einem Ausschluss durch die [[NSDAP|Nationalsozialisten]] knapp zuvorkam. Nach der Bücherverbrennung [[1933]] in Deutschland wurden hier auch seine Bücher verboten, obwohl er bis dahin einer der meistgelesenen Autoren gewesen war. | ||
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* "Als er sich der Fischergasse mit ihrem schlechten Pflaster und ihren kleinen, baufälligen Häusern näherte, dachte er: Dies Fürth ist doch eine häßliche Stadt. Warum hat mich der liebe Gott nicht in einer Stadt mit schöneren Häusern geboren werden lassen? Schon der Name ist häßlich." (''Schläfst du, Mutter?'' S. 18 f.) | * "Als er sich der Fischergasse mit ihrem schlechten Pflaster und ihren kleinen, baufälligen Häusern näherte, dachte er: Dies Fürth ist doch eine häßliche Stadt. Warum hat mich der liebe Gott nicht in einer Stadt mit schöneren Häusern geboren werden lassen? Schon der Name ist häßlich." (''Schläfst du, Mutter?'' S. 18 f.) | ||
* "Erstickend in ihrer Engigkeit und Öde die gartenlose Stadt, Stadt des Rußes, der tausend Schlöte, des Maschinen- und Hämmergestampfes, der Bierwirtschaften, der verbissenen Betriebs- und Erwerbsgier, des Dichtbeieinander kleiner und kleinlicher Leute, der Luft der Armut und Lieblosigkeit im väterlichen Haus." (''Mein Weg als Deutscher und Jude'', S. 9) | * "Erstickend in ihrer Engigkeit und Öde die gartenlose Stadt, Stadt des Rußes, der tausend Schlöte, des Maschinen- und Hämmergestampfes, der Bierwirtschaften, der verbissenen Betriebs- und Erwerbsgier, des Dichtbeieinander kleiner und kleinlicher Leute, der Luft der Armut und Lieblosigkeit im väterlichen Haus." (''Mein Weg als Deutscher und Jude'', S. 9) | ||
* "Und dahinter mußt du dir das düstere Fürth denken, wo ich geboren und Kind gewesen bin, eine Stadt von so trostloser Nüchternheit, als läge sie im amerikanischen Mittelwesten ..." (''Selbstbetrachtungen'') | * "Und dahinter mußt du dir das düstere Fürth denken, wo ich geboren und Kind gewesen bin, eine Stadt von so trostloser Nüchternheit, als läge sie im amerikanischen Mittelwesten ..." (''Selbstbetrachtungen'', [https://portal.dnb.de/bookviewer/view/1032489995#page/104/mode/1up S. 104]) | ||
==Würdigungen und Erinnerung an Jakob Wassermann in Fürth == | |||
<gallery caption="Berichte und Rezensionen im [[Nürnberg-Fürther Isr. Gemeindeblatt]]" perrow="3" > | |||
<gallery perrow="3" class=float-right"> | |||
Datei:1 Fritz Zeiller Jakob Wassermann.pdf|Rezension zu Siegmund Bings Wassermann-Buch, 1929 | |||
Datei:0 Willy Meyer Jakob Wassermann.pdf|W. Meyers Würdigung des Gesamtwerkes von J. Wassermann, 1933 | |||
Datei:1 Jakob Wassermann Vortrag nürnberg-fürther Israelitisches Gemeindeblatt 1. Juni 1934 a-zusammengefügt.pdf|Siegmund Bing Vortrag zu J. Wassermann, 1934 | |||
</gallery> | |||
1929 brachte Siegmund Bing<ref>Sohn des Fabrikanten Ignaz Bing und der Ida Bing, geb. Ottenstein. Er war der Bruder von Marie Bing, der jüngsten Tochter von Ignaz und Ida, die mit Leo (Lyon) Benario verheiratet war. Damit war er der Onkel von [[Rudolf Benario]] der bereits im April 1933 zu den ersten KZ-Opfern in Dachau zählte.</ref> | |||
das Buch "Jakob Wassermann - Weg und Werk des Dichters" heraus. Diese Biographie mag auch in der Freundschaft zu dem Dichter gelegen haben<ref>vgl. dazu Marianne Mohr: "Dr. Siegmund Bing, Nürnberg" in: ''[http://www.rijo.homepage.t-online.de/pdf/DE_NU_JU_bing.pdf rijo-research omline verfügnar]</ref> Das Buch wurde u.a. in der Zeitschrift "[[Israelitisches Gemeindeblatt|Nürnberg-Fürther israelitisches Gemeindeblatt]]" vom 1. Februar 1929 durch Fritz Zeiller<ref>Zeiller, Fritz Martin, Dr., geb. 11. Juni 1899 in Nürnberg; wohnhaft Nürnberg Maxtorgraben 45; gest. 10. Juni 1942 in Lodz. siehe Michael Diefenbacher, Wiltrud Fischer-Pache, Gerhard Jochem: "Gedenkbuch für die Nürnberger Opfer der Shoah", Bd. 1, Seite 389</ref> besprochen.</br> | |||
Am [[14. Mai]] [[1934]], also wenige Monate nach Wassermanns Ableben, hielt Siegmund Bing in der Fürther [[Altschul|Hauptsynagoge]] zu Jakob Wassermann noch einmal einen Vortrag.</br> | |||
Bereits anlässlich des 60. Geburtstags des Dichters widmete Willy Meyer im "[[Israelitisches Gemeindeblatt|Nürnberg-Fürther israelitischen Gemeindeblatt]]" vom 1. April 1933 Wassermann eine umfassende Würdigung des Gesamtwerkes. | |||
Im Jahre [[1995]] stiftete die Stadt Fürth den [[Jakob-Wassermann-Literaturpreis]], der alle zwei bis drei Jahre im [[Stadttheater]] Fürth - in unmittelbarer Nähe zum Geburtshaus von Jakob Wassermann - verliehen wird. | |||
[[Bild:Ehrenweg Jakob Wassermann.JPG|mini|left|Gedenkstein am Fürther Ehrenweg]] | [[Bild:Ehrenweg Jakob Wassermann.JPG|mini|left|Gedenkstein am Fürther Ehrenweg]] | ||
Seit [[2007]] ist Jakob Wassermann im [[Ehrenweg|Ehrenweg Fürth]] geehrt. Zudem gibt es eine "[[Jakob-Wassermann-Straße]]", eine "[[Jakob-Wassermann-Schule]]" und am Nachfolgebau des Geburtshauses von Jakob Wassermann in der Alexanderstraße 13 ist über dem Eingang eine Gedenktafel angebracht. An den Anwesen Blumenstraße 28 und Theaterstraße 17 befinden sich ebenfalls Gedenktafeln. | Seit [[2007]] ist Jakob Wassermann im [[Ehrenweg|Ehrenweg Fürth]] geehrt. Zudem gibt es eine "[[Jakob-Wassermann-Straße]]", eine "[[Jakob-Wassermann-Schule]]" und am Nachfolgebau des Geburtshauses von Jakob Wassermann in der Alexanderstraße 13 ist über dem Eingang eine Gedenktafel angebracht. An den Anwesen Blumenstraße 28 und Theaterstraße 17 befinden sich ebenfalls Gedenktafeln. | ||
<br clear="all" /> | <br clear="all" /> | ||
==1998 "Wasserpromenade" zu Ehren Jakob | ==1998 "Wasserpromenade" zu Ehren Jakob Wassermann== | ||
[[Godehard Schramm]] und vier Fürther Künstler | [[Godehard Schramm]] und vier Fürther Künstler gestalteten eine „Wasserpromenade“ im Stadtpark zu Ehren des großen Dichters. Zwei Wochen lang wurden vom [[Karlsteg]] bis zum [[Engelhardtsteg]] eine „Wasserpromenade“ angelegt zum Thema [[Jakob Wassermann]], der 125 Jahre alt geworden wäre. | ||
Künstlerische Mitstreiter | Künstlerische Mitstreiter beteiligten sich wie „klup 81“ mit Mitglied [[Lutz Krutein]]. Sie erstellten einen „Leseweg“ entlang der [[Pegnitz]] mit zwischen Bäumen platzierten Transpararenten, kurzen Wortfahnen und einer 40 Meter langen Wortfahne. Barbara Pfannes stellte 23 bemalte und beschriftete Holzpfähle auf, an denen Tafeln mit Buchtiteln befestigt waren. Am Rand der Wiese stand ein Bauwagen. Darin wohnte „Das Tier“, eine Installation von Martin Sturm, die von einer Kurzgeschichte Wassermanns inspiriert war. Oben auf der Wiese vor dem Stadtparkcafe hatten Krutein und Zsi Zsi Markos Schreibtisch und Schaukästen aufgestellt, in denen Briefe und Texte des Dichters auslagen. | ||
Eröffnet | Eröffnet wurde die Wasserpromenade im Rahmen des [[Fürth Festival]] am am Karlsteg<ref>In:[[Fürther Nachrichten]] Regina Urban vom 4. Juli 1998 (Druckausgabe)</ref>. | ||
==150 Jahre Jakob Wassermann - Jubiläumsprogramm== | |||
Das ''Jüdische Museum Franken'' in Fürth erinnert 2023 mit einem [https://www.juedisches-museum.org/1873-2023/ Jubiläumsprogramm]. Die Ausstellungseröffnung unter dem Titel "Arnold Dreyblatt: Lesezeichen - Jakobwassermann - deutscher Jude" ist am Sonntag, 21. Mai 2023 um 16 Uhr. | |||
==Veröffentlichungen== | ==Veröffentlichungen== | ||
Zeile 188: | Zeile 234: | ||
* Melusine (Roman, [[1896]]) | * Melusine (Roman, [[1896]]) | ||
* Schläfst du, Mutter? (Novelle, [[1897]]) | * Schläfst du, Mutter? (Novelle, [[1897]]) | ||
* Die Juden von Zirndorf (Roman, [[1897]]) | * Die Juden von Zirndorf (Roman, [[1897]]) | ||
* Die Geschichte der jungen Renate Fuchs (Roman, [[1900]]) | * Die Geschichte der jungen Renate Fuchs (Roman, [[1900]]) | ||
* Der Moloch (Roman, [[1902]]) | * Der Moloch (Roman, [[1902]]) | ||
Zeile 195: | Zeile 241: | ||
* Die Kunst der Erzählung (Abhandlung, [[1904]]) | * Die Kunst der Erzählung (Abhandlung, [[1904]]) | ||
* Alexander in Babylon (Roman, [[1905]]) | * Alexander in Babylon (Roman, [[1905]]) | ||
* Engelhart Ratgeber ([[1905]], veröffentlicht in der [[Wikipedia:Deutsche Romanbibliothek|Deutschen Romanbibliothek]], 35. Jahrgang [[1907]], | * Engelhart Ratgeber ([[1905]], veröffentlicht in der [[Wikipedia:Deutsche Romanbibliothek|Deutschen Romanbibliothek]], 35. Jahrgang [[1907]], Heft 9–18; in abweichender Form erstmalig in Buchform veröffentlicht [[1973]] unter dem Titel ''Engelhart oder Die zwei Welten''. Spätere Veröffentlichungen verwendeten die Textvorlage der Deutschen Romanbibliothek, die zuvor übersehen worden war.) | ||
* Die Schwestern ([[1906]]) | * Die Schwestern ([[1906]]) | ||
* Faustina oder über die Liebe ([[1907]]) | * Faustina oder über die Liebe ([[1907]]) | ||
* Caspar Hauser oder Die Trägheit des Herzens (Roman, [[1908]]) | * Caspar Hauser oder Die Trägheit des Herzens (Roman, [[1908]]) | ||
* Der Mann von vierzig Jahren (Roman, [[1913]]) | * Der Mann von vierzig Jahren (Roman, [[1913]]) | ||
* Das Gänsemännchen (Roman, [[1915]]) | * Das Gänsemännchen (Roman, [[1915]]) | ||
* Deutsche Charaktere und Begebenheiten | |||
* Christian Wahnschaffe (Roman, [[1919]]) | * Christian Wahnschaffe (Roman, [[1919]]) | ||
* Die Prinzessin Girnara. Weltspiel und Legende (Schauspiel, [[1919]]) | * Die Prinzessin Girnara. Weltspiel und Legende (Schauspiel, [[1919]]) | ||
* Mein Weg als Deutscher und Jude (Autobiographie, [[1921]]) | * Mein Weg als Deutscher und Jude (Autobiographie, [[1921]]) | ||
* Imaginäre Brücken (Studien und Aufsätze, [[1921]]) | * Imaginäre Brücken (Studien und Aufsätze, [[1921]]) | ||
* Laudin und die Seinen (Roman, [[1925]]) | * Laudin und die Seinen (Roman, [[1925]]) | ||
Zeile 215: | Zeile 261: | ||
**Joseph Kerkhovens dritte Existenz ([[1934]]) | **Joseph Kerkhovens dritte Existenz ([[1934]]) | ||
* Hofmannsthal, der Freund ([[1930]]) | * Hofmannsthal, der Freund ([[1930]]) | ||
* Selbstbetrachtungen ([[1933]]) | * Selbstbetrachtungen ([[1933]]) | ||
<!--==Tourismus== | <!--==Tourismus== | ||
Zeile 272: | Zeile 318: | ||
* [[Wikipedia:Gunnar Och|Gunnar Och]]: ''Jakob Wassermann und der Deutsche Antisemitisums''. In: ''Antijudaismus und Antisemitismus in Franken'' (= ''Franconia Judaica.'' Band 3). Bezirk Mittelfranken, Würzburg 2009, ISBN 978-3-89913-787-3, S. 123 - 155. | * [[Wikipedia:Gunnar Och|Gunnar Och]]: ''Jakob Wassermann und der Deutsche Antisemitisums''. In: ''Antijudaismus und Antisemitismus in Franken'' (= ''Franconia Judaica.'' Band 3). Bezirk Mittelfranken, Würzburg 2009, ISBN 978-3-89913-787-3, S. 123 - 155. | ||
==Lokalberichterstattung== | |||
* ''150 Jahre Jakob Wassermann''. In: [[INFÜ]], Nr. 4 vom 1. März 2023, S. 54 – [https://www.fuerth.de/PortalData/1/Resources/fuertherrathaus/stadtzeitung_online/stadtzeitung2023/2023-04-infue.pdf PDF-Datei] | |||
* Helene Mayerhofer: "Ein neuer Blick auf Jakob Wassermann", in [[Fürther Nachrichten]] vom 24. Mai 2023 | |||
==Siehe auch== | ==Siehe auch== | ||
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==Weblinks== | ==Weblinks== | ||
* Jakob Wassermann auf der Seite der Stadt Fürth - [http://www.fuerth.de/desktopdefault.aspx/tabid-106/149_read-854 | * Jakob Wassermann auf der Seite der Stadt Fürth - [http://www.fuerth.de/desktopdefault.aspx/tabid-106/149_read-854 online] | ||
* Jakob Wassermann, über das Leben und Werk des Schriftstellers - [http://www.jakob-wassermann.de | * Jakob Wassermann, über das Leben und Werk des Schriftstellers - [http://www.jakob-wassermann.de online] | ||
* Texte von Jakob Wassermann (Internationales Project Gutenberg) - [http://www.gutenberg.org/ebooks/author/6236 | * Texte von Jakob Wassermann (Internationales Project Gutenberg) - [http://www.gutenberg.org/ebooks/author/6236 online] | ||
* Texte von Jakob Wassermann (Projekt Gutenberg-DE) - [http://gutenberg.spiegel.de/autoren/wasserma.htm | * Texte von Jakob Wassermann (Projekt Gutenberg-DE) - [http://gutenberg.spiegel.de/autoren/wasserma.htm online] | ||
* Mein Weg als Deutscher und Jude - Hörbuch bei [https://www.youtube.com/watch?v=cSa6nn28Qvg Youtube] | * Mein Weg als Deutscher und Jude - Hörbuch bei [https://www.youtube.com/watch?v=cSa6nn28Qvg Youtube] | ||
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* [[Wikipedia: Jakob Wassermann]] | * [[Wikipedia: Jakob Wassermann]] | ||
* Marta Halpert: [https://www.wina-magazin.at/menschliche-groesse-hat-grenzen-kleinheit-nicht/ „Menschliche Größe hat Grenzen, Kleinheit nicht“] - zwei Künstlerleben: die wiederentdeckte Marta Karlweis und der fast vergessene Jakob Wassermann, in: ''Wina - das jüdische Stadtmagazin'', August 2021 | |||
* Iris Meder: [https://www.nextroom.at/article.php?id=41854 „Das glücklose Haus“], Häuser im Leben des Schriftstellers Jakob Wassermann, 2017 | |||
* [[Alexander Mayer]] über Jakob Wassermann in der Theaterstraße 17 - Video bei [https://www.youtube.com/watch?v=2aPDawbhU0Y Youtube]. | * [[Alexander Mayer]] über Jakob Wassermann in der Theaterstraße 17 - Video bei [https://www.youtube.com/watch?v=2aPDawbhU0Y Youtube]. | ||
* Dirk Kruse: ''Jakob Wassermann: Fast vergessener Fürther Autor''. BR 2, Sendung vom 9. März 2023 (mit [[Alexander Mayer]] und [[Wikipedia:Gunnar Och|Gunnar Och]]) - [https://www.br.de/radio/bayern2/sendungen/regionalzeit-franken/jakob-wassermann-vor-150-jahren-in-fuerth-geboren-100.html online] . | |||
==Einzelnachweise== | ==Einzelnachweise== |
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