Industriegleise Südstadt: Unterschied zwischen den Versionen

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# Anschlussgleis zur Fa. [[Ammersdörfer und Haas]] (Fabrik für Möbel- und Spiegelrahmen mit Sägewwerk, Karolinenstraße 156) und zum städtischen [[Bauhof]]: Dieses wurde über die Leyher Straße bis zum Kasernenareal geführt. 1901 hergestellt bis zur Waldstraße; anschließend Streit mit der Stadt wegen der Pflasterung der Flächen zwischen den Gleisen. Die Kosten übernahm die Stadt. Nach Konkurs der Firma 1913: Spiegel- und Spiegelglasmanufaktur Hermann Schön; Einbau von Rillenschienen, System Phönix; Waldstraße zwischen Balbierer- und Humbserstraße 8 Tage lang gesperrt. Umbau 1926 wegen des zunehmenden Autoverkehrs. Außerdem hatten die Deutsche Glas- und Spiegelfabriken AG (DEGUS) Anschluss an die Bahn.<ref>Schreiben vom November 1926 – Kosten sind von den Gleisteilnehmern gemeinsam zu tragen.</ref>1936 beantragte die [[Quelle|Firma Schickedanz]] eine Abzweigung zu ihrem Fabrikanwesen in der [[Artilleriestraße]]. Zwei Entwürfe wurden der Reichsbahn und der Stadt vorgelegt: a) Abzweigung durch eine Weiche, b) Abzweigung durch eine Drehscheibe. Wie das Verfahren ausging, kann aus der Akten im Stadtarchiv Fürth nicht mehr entnommen werden. In einem Abschlussvermerk aus dem Jahr 1936 heißt es lediglich: „Ratsherr Schickedanz wurde vom Ergebnis der Verhandlungen mündlich verständigt. Weiteres ist nicht veranlasst.“<ref>StA Fürth, Aktenvermerk Schreyer vom 27. April 1936</ref> Siehe dazu auch den Artikel [[Kasernenbahn]].
# Anschlussgleis zur Fa. [[Ammersdörfer und Haas]] (Fabrik für Möbel- und Spiegelrahmen mit Sägewwerk, Karolinenstraße 156) und zum städtischen [[Bauhof]]: Dieses wurde über die Leyher Straße bis zum Kasernenareal geführt. 1901 hergestellt bis zur Waldstraße; anschließend Streit mit der Stadt wegen der Pflasterung der Flächen zwischen den Gleisen. Die Kosten übernahm die Stadt. Nach Konkurs der Firma 1913: Spiegel- und Spiegelglasmanufaktur Hermann Schön; Einbau von Rillenschienen, System Phönix; Waldstraße zwischen Balbierer- und Humbserstraße 8 Tage lang gesperrt. Umbau 1926 wegen des zunehmenden Autoverkehrs. Außerdem hatten die Deutsche Glas- und Spiegelfabriken AG (DEGUS) Anschluss an die Bahn.<ref>Schreiben vom November 1926 – Kosten sind von den Gleisteilnehmern gemeinsam zu tragen.</ref>1936 beantragte die [[Quelle|Firma Schickedanz]] eine Abzweigung zu ihrem Fabrikanwesen in der [[Artilleriestraße]]. Zwei Entwürfe wurden der Reichsbahn und der Stadt vorgelegt: a) Abzweigung durch eine Weiche, b) Abzweigung durch eine Drehscheibe. Wie das Verfahren ausging, kann aus der Akten im Stadtarchiv Fürth nicht mehr entnommen werden. In einem Abschlussvermerk aus dem Jahr 1936 heißt es lediglich: „Ratsherr Schickedanz wurde vom Ergebnis der Verhandlungen mündlich verständigt. Weiteres ist nicht veranlasst.“<ref>StA Fürth, Aktenvermerk Schreyer vom 27. April 1936</ref> Siehe dazu auch den Artikel [[Kasernenbahn]].
# Industriegleis zum neuen [[Gaswerk]] der Stadt Fürth, Leyher Straße 69
# Industriegleis zum neuen [[Gaswerk]] der Stadt Fürth, Leyher Straße 69
 
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== Sonstiges ==
== Sonstiges ==
Die Ausführung der Überfahrtsgleise über die [[Leyher Straße]] zur Fa. Wiederer wurde 1911 von der Stadt beanstandet. Sie seien vorschriftswidrig angelegt, das Pflaster zwischen den Fahrschienen zu tief, „so dass beim Darüberfahren der Müllabfuhrwagen (mit schweren Vorspannautomobilen) die elektrischen Batterien sowie die Kugellager der Räder starken Stößen ausgesetzt sind, welche zu frühzeitiger Zerstörung beider Teile führen“. Der Firmeninhaber G. Schwarz riet der Stadt, für die Müllwägen einen anderen Weg zu nehmen und nicht mehr die Leyher Straße. Durch den großen Lärm der Müllwägen hätten er und sein ganzes Kontorpersonal zu leiden. Im Januar 1912 zerbrach tatsächlich das vordere Drehgestell an einem „automobilen Müllabfuhrwagen“ beim Überfahren des Wiederer’schen Industriegleises. Es dauerte bis 1913 bis sich alle Beteiligten auf die Verlegung neuer Rillenschienen einigten. Nun konnten auch die Pferde von Fuhrwerken nicht mehr mit ihren Hufen hängen bleiben.<ref>''Schlote, Schienen und Streiks. Auf den Spuren der Industrialisierung''. In: [[Auf in den Süden! (Buch)| Geschichte der Fürther Südstadt]], S. 28 ff.</ref>
Die Ausführung der Überfahrtsgleise über die [[Leyher Straße]] zur Fa. Wiederer wurde 1911 von der Stadt beanstandet. Sie seien vorschriftswidrig angelegt, das Pflaster zwischen den Fahrschienen zu tief, „so dass beim Darüberfahren der Müllabfuhrwagen (mit schweren Vorspannautomobilen) die elektrischen Batterien sowie die Kugellager der Räder starken Stößen ausgesetzt sind, welche zu frühzeitiger Zerstörung beider Teile führen“. Der Firmeninhaber G. Schwarz riet der Stadt, für die Müllwägen einen anderen Weg zu nehmen und nicht mehr die Leyher Straße. Durch den großen Lärm der Müllwägen hätten er und sein ganzes Kontorpersonal zu leiden. Im Januar 1912 zerbrach tatsächlich das vordere Drehgestell an einem „automobilen Müllabfuhrwagen“ beim Überfahren des Wiederer’schen Industriegleises. Es dauerte bis 1913 bis sich alle Beteiligten auf die Verlegung neuer Rillenschienen einigten. Nun konnten auch die Pferde von Fuhrwerken nicht mehr mit ihren Hufen hängen bleiben.<ref>''Schlote, Schienen und Streiks. Auf den Spuren der Industrialisierung''. In: [[Auf in den Süden! (Buch)| Geschichte der Fürther Südstadt]], S. 28 ff.</ref>
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