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|Nachname=Kraus | |Nachname=Kraus | ||
|Geschlecht=männlich | |Geschlecht=männlich | ||
|Abweichende Namensform=Heinz Ludwig Kraus | |Abweichende Namensform=Heinz Ludwig Kraus; Ludwig Kraus | ||
|Geburtsdatum=1879/07/06 | |Geburtsdatum=1879/07/06 | ||
|Geburtsort=Fürth | |Geburtsort=Fürth | ||
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Heinz Ludwig Kraus kam als viertes Kind bzw. dritter Sohn des Direktors der [[Aktiengesellschaft für Glas-, Spiegel- und Zinnfolienfabrikation|Aktien-Spiegelfabrik]] [[Friedrich Christian Kraus|Friedrich Kraus]] und seiner Ehefrau Helena, geborene Prampain dit Boulan in der Weinstraße 26 a (heute [[Rudolf-Breitscheid-Straße 51]]) zur Welt. Taufpate war der Pfarrvikar Johann Matthias Heinrich Ludwig Maier in [[wikipedia:Alfeld (Mittelfranken)|Alfeld]] bei Hersbruck.<ref name="KB-Tf"/> | Heinz Ludwig Kraus kam als viertes Kind bzw. dritter Sohn des Direktors der [[Aktiengesellschaft für Glas-, Spiegel- und Zinnfolienfabrikation|Aktien-Spiegelfabrik]] [[Friedrich Christian Kraus|Friedrich Kraus]] und seiner Ehefrau Helena, geborene Prampain dit Boulan in der Weinstraße 26 a (heute [[Rudolf-Breitscheid-Straße 51]]) zur Welt. Taufpate war der Pfarrvikar Johann Matthias Heinrich Ludwig Maier in [[wikipedia:Alfeld (Mittelfranken)|Alfeld]] bei Hersbruck.<ref name="KB-Tf"/> | ||
Nach dem Abschluss des Gymnasiums leistete Kraus ab 1. Oktober 1899 seine Militärpflicht als [[wikipedia:Einjährig-Freiwilliger|Einjährig-Freiwilliger]] im [[Königlich Bayerisches 21. Infanterie-Regiment „Großherzog Friedrich Franz IV. von Mecklenburg-Schwerin“|k. b. 21. Infanterie-Regiment]] in Fürth ab.<ref name="Krstr">Bayerisches Hauptstaatsarchiv München, Abt. IV Kriegsarchiv, Kriegsstammrollen 1914 - 1918; Band 2342, 2; 2345, 1; 2347, 3; 2348; 2876, 2; 2913, 2; 4057, 8; 7267, 1; 7331, 2; 9159, 2</ref> Dem aktiven Dienst nachfolgend wurde er 1901 zum Vizefeldwebel der Reserve befördert, im Jahr darauf zur Reserve entlassen. Gleich im Anschluss an die aktive Militärzeit studierte er von 1901 bis 1905 an der königlich bayerischen Technischen Hochschule in München bei namhaften Hochschullehrern wie [[wikipedia:Franz Xaver Kreuter|Franz Kreuter]], Wilhelm Dietz, [[wikipedia:Max Carl Ludwig Schmidt|Max Schmidt]] u. a. Bauingenieurwesen. | Nach dem Abschluss des Gymnasiums leistete Kraus ab 1. Oktober 1899 seine Militärpflicht als [[wikipedia:Einjährig-Freiwilliger|Einjährig-Freiwilliger]] im [[Königlich Bayerisches 21. Infanterie-Regiment „Großherzog Friedrich Franz IV. von Mecklenburg-Schwerin“|k. b. 21. Infanterie-Regiment]] (21. I. R.) in Fürth ab.<ref name="Krstr">Bayerisches Hauptstaatsarchiv München, Abt. IV Kriegsarchiv, Kriegsstammrollen 1914 - 1918; Band 2342, 2; 2345, 1; 2347, 3; 2348; 2876, 2; 2913, 2; 4057, 8; 7267, 1; 7331, 2; 9159, 2</ref> Dem aktiven Dienst nachfolgend wurde er 1901 zum Vizefeldwebel der Reserve befördert, im Jahr darauf zur Reserve entlassen. Gleich im Anschluss an die aktive Militärzeit studierte er von 1901 bis 1905 an der königlich bayerischen Technischen Hochschule in München bei namhaften Hochschullehrern wie [[wikipedia:Franz Xaver Kreuter|Franz Kreuter]], Wilhelm Dietz, [[wikipedia:Max Carl Ludwig Schmidt|Max Schmidt]] u. a. Bauingenieurwesen. | ||
Mit erfolgreichem Abschluss als Diplom-Ingenieur wurde Kraus am 1. Dezember 1907 vom Stadtmagistrat Fürth als städtischer Bauamtmann eingestellt. Durch Beschluss der städtischen Kollegien vom März/Mai 1908 erhielt er einen Dienstvertrag auf die Dauer von 12 Jahren. Zum 1. Januar 1909 wurde er als Oberingenieur zum Vorstand des Tiefbauamts bestellt und ihm zum Ende des Jahres 1913 die unwiderrufliche Anstellung gewährt. Das Bürgerrecht wurde ihm Ende April 1914 zuerkannt. | Mit erfolgreichem Abschluss als Diplom-Ingenieur wurde Kraus am 1. Dezember 1907 vom Stadtmagistrat Fürth als städtischer Bauamtmann eingestellt. Durch Beschluss der städtischen Kollegien vom März/Mai 1908 erhielt er einen Dienstvertrag auf die Dauer von 12 Jahren. Zum 1. Januar 1909 wurde er als Oberingenieur zum Vorstand des Tiefbauamts bestellt und ihm zum Ende des Jahres 1913 die unwiderrufliche Anstellung gewährt. Das Bürgerrecht wurde ihm Ende April 1914 zuerkannt. | ||
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Kraus war, wie sein Vater, Mitglied der Sektion Fürth des Deutschen und Österreichischen Alpenvereins. 1909 wurde er in den Vorstand als Beisitzer und Revisor gewählt. Dort hielt er auch Vorträge, so den Lichtbildervortrag „Vom Rhätikon zum Kaunergrat“.<ref>27. Bericht der Sektion Fürth des Deutschen und Oesterreichischen Alpenvereins für das Jahr 1909, Albrecht Schröders Buchdruckerei, Fürth i. B. 1910</ref> | Kraus war, wie sein Vater, Mitglied der Sektion Fürth des Deutschen und Österreichischen Alpenvereins. 1909 wurde er in den Vorstand als Beisitzer und Revisor gewählt. Dort hielt er auch Vorträge, so den Lichtbildervortrag „Vom Rhätikon zum Kaunergrat“.<ref>27. Bericht der Sektion Fürth des Deutschen und Oesterreichischen Alpenvereins für das Jahr 1909, Albrecht Schröders Buchdruckerei, Fürth i. B. 1910</ref> | ||
Bei Ausbruch des Ersten Weltkriegs musste er am 4. August 1914 zum 10. Landwehr-Infanterie-Regiment in | Bei Ausbruch des Ersten Weltkriegs musste er am 4. August 1914 zum Landwehr-Infanterie-Regiment Nr. 10 in Ingolstadt einrücken. Er wurde sogleich zum Offiziersstellvertreter ernannt, mit dem Regiment ins Feld geschickt und Ende August/Anfang September 1914 bei der Grenzschlacht in Lothringen in den Gefechten bei [[wikipedia:Lunéville|Lunéville]] eingesetzt. Wegen im Feld zugezogener Erkrankung und der dringlichen Anforderung durch den Fürther Stadtmagistrat entließ man ihn Mitte Oktober 1914 vorläufig aus dem Dienst. | ||
Kraus meldete sich dann als Kriegsfreiwilliger und wurde Ende Mai 1915 zum bayer. Feld-Infanterie-Bataillon Nr. 1 nach Fischbach am Inn beordert, wo er von Anfang Juni bis Ende September Leiter der Kletterabteilung war. Danach kam er zur Gebirgs-Patrouillen-Kompanie nach Kiefersfelden bzw. Oberaudorf. Zum Ende des Jahres 1915 versetzte man ihn zum Ersatz-Bataillon des 21. I. R., wo er im Februar 1916 zum Leutnant der Landwehr (ohne Patent) befördert und als Zugführer eingesetzt wurde. | |||
Anfang Juli 1916 wurde er ins Feld an die Ostfront kommandiert und dem kgl. bay. Reserve-Infanterie-Regiment Nr. 13<ref>Ludwig Stammberger: Das K. B. Reserve-Infanterie-Regiment Nr. 13, Erinnerungsblätter deutscher Regimenter, Bayerische Armee, Heft 4, München 1921 - [https://portal.dnb.de/bookviewer/view/1020503998#page/n1/mode/2up online]</ref> | |||
als Zugführer zugeteilt, wo er an den Kämpfen am [[wikipedia:Stochid|Stochod]] beteiligt war. Bei der Ortschaft Zarzecze am Stochod<ref>Ort ist nicht mehr vorhanden, er befand sich in der Nähe von [[wikipedia:Stobychwa|Stobychwa]], heutige Ukraine</ref>, einem polnischen Dorf im zaristischen Russland, wurde Kraus am 5. August 1916 durch ein Granatgeschoss an linker Hüfte, linkem Arm und am Rücken verwundet. Mit dem Lazarettzug nach Deutschland transportiert, kam er über das Lazarett Spremberg/Lausitz Ende August in das Reserve-Lazarett Fürth, wo er schließlich operiert wurde. Ab Anfang Oktober folgte eine ambulante Behandlung, danach schloss sich ein Erholungsaufenthalt in Bad Reichenhall an. Im Dezember 1916 teilte man ihn wieder dem Ersatz-Bataillon des 21. I. R. zu. Nach militärärztlichem Befund, welches bei ihm Bewegungsstörungen konstatierte, wurde Kraus nunmehr als „g. v. F.“ (garnisonsverwendungsfähig Feld) eingestuft. Aber im Juni 1917 wurde die befristete Wiederaufnahme seiner beruflichen Tätigkeit angeordnet, diese verlängert und schließlich entließ man ihn am 23. Februar 1918 aus dem Kriegsdienst. Kurz darauf wurde er zum Leutnant mit Patent ernannt und zum Oberleutnant der Landwehr befördert. Das Eiserne Kreuz II. Klasse hatte Kraus am 21. August 1916 verliehen bekommen.<ref name="Krstr"/> | |||
Am 1. Oktober 1927, immer noch unverehelicht, verließ Heinz Ludwig Kraus Fürth und ging nach Starnberg<ref name="FB">Familienbogen Kraus, Johann Heinrich Mathias Ludwig; StadtAFÜ Sign.-Nr. A. 4. 5</ref>, die näheren Umstände sind derzeit unbekannt. | Am 1. Oktober 1927, immer noch unverehelicht, verließ Heinz Ludwig Kraus Fürth und ging nach Starnberg<ref name="FB">Familienbogen Kraus, Johann Heinrich Mathias Ludwig; StadtAFÜ Sign.-Nr. A. 4. 5</ref>, die näheren Umstände sind derzeit unbekannt. |