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Fritz Oerter verstand sich als Verfechter der ''Anarcho-Syndikalistischen Bewegung''<ref>Begriffsbestimmung aus Wikipedia: Die Geschichte in Deutschland wurde zunächst durch den Begriff des „Lokalismus“ geprägt. Dieser bezeichnet dabei gleichzeitig die Herkunft und die Motivation der (anarcho-)syndikalistischen Bewegung. Sie entstammte der Sozialdemokratie und wandte sich im Zuge der Verhältnisse unter den sogenannten „Sozialistengesetzen“ (1878–1890) einem föderalistischen Gewerkschaftsmodell zu, in welchem die Ortsvereine Souverän ihrer Entscheidungen blieben und sich keiner Zentralinstanz unterordnen mussten. Das lag darin begründet, dass die regionalen Vereinsgesetze oftmals nur lokale Vereinigungen zuließen und zum anderen daran, dass die „Lokalisten“ die zentralistische Organisationsform als anfälliger für Repressions- und Korruptionsmaßnahmen ansahen. Des Weiteren kritisierten sie die Tendenz, die Aufgaben der Gewerkschaften lediglich auf die Tagesfragen nach höheren Löhnen und besseren Arbeitsbedingungen festzulegen. Der Klassenkampf der Arbeiterklasse solle nicht die alleinige Aufgabe der sozialdemokratischen Partei sein. Hier lag der Keim für die weitere Ausformung des (Anarcho-)Syndikalismus begründet, die Gewerkschaften gleichermaßen als ökonomische, politische und kulturelle Bewegung anzusehen und auszurichten. [http://de.wikipedia.org/wiki/Syndikalismus#Syndikalismus_in_Deutschland Wiki]</ref> und als geistiger Nachfolger und Hauptvertreter Gustav Landauers, einem der wichtigsten Theoretiker und Aktivisten des Anarchismus in Deutschland um die Jahrhundertwende.<ref>Gustav Landauer. Wikipedia, abgerufen am [[14. Februar]] [[2014]] [http://de.wikipedia.org/wiki/Gustav_Landauer Wiki]</ref> | Fritz Oerter verstand sich als Verfechter der ''Anarcho-Syndikalistischen Bewegung''<ref>Begriffsbestimmung aus Wikipedia: Die Geschichte in Deutschland wurde zunächst durch den Begriff des „Lokalismus“ geprägt. Dieser bezeichnet dabei gleichzeitig die Herkunft und die Motivation der (anarcho-)syndikalistischen Bewegung. Sie entstammte der Sozialdemokratie und wandte sich im Zuge der Verhältnisse unter den sogenannten „Sozialistengesetzen“ (1878–1890) einem föderalistischen Gewerkschaftsmodell zu, in welchem die Ortsvereine Souverän ihrer Entscheidungen blieben und sich keiner Zentralinstanz unterordnen mussten. Das lag darin begründet, dass die regionalen Vereinsgesetze oftmals nur lokale Vereinigungen zuließen und zum anderen daran, dass die „Lokalisten“ die zentralistische Organisationsform als anfälliger für Repressions- und Korruptionsmaßnahmen ansahen. Des Weiteren kritisierten sie die Tendenz, die Aufgaben der Gewerkschaften lediglich auf die Tagesfragen nach höheren Löhnen und besseren Arbeitsbedingungen festzulegen. Der Klassenkampf der Arbeiterklasse solle nicht die alleinige Aufgabe der sozialdemokratischen Partei sein. Hier lag der Keim für die weitere Ausformung des (Anarcho-)Syndikalismus begründet, die Gewerkschaften gleichermaßen als ökonomische, politische und kulturelle Bewegung anzusehen und auszurichten. [http://de.wikipedia.org/wiki/Syndikalismus#Syndikalismus_in_Deutschland Wiki]</ref> und als geistiger Nachfolger und Hauptvertreter Gustav Landauers, einem der wichtigsten Theoretiker und Aktivisten des Anarchismus in Deutschland um die Jahrhundertwende.<ref>Gustav Landauer. Wikipedia, abgerufen am [[14. Februar]] [[2014]] [http://de.wikipedia.org/wiki/Gustav_Landauer Wiki]</ref> | ||
Die Polizei in Fürth registrierte Oerters Tätigkeit erstmals im Jahr [[1905]], hielt aber spätestens ab [[1907]] bis [[1918]] Oerters Aktivitäten in einer Personenakte fest.<ref>Landesarchiv Berlin, A Pr. Br. Rep. 030, Nr. 16424</ref> Die Polizeiakte erwähnt, dass Oerter von 1905 bis 1911 ein "Freien Bildungs- und Besprechungsverein" mit ca. 10 - 15 Personen betrieben habe. Für die Dauer des Ersten Weltkrieges wurden Oerter keine nennenswerten Vorwürfe gemacht, mit Ausnahme eines Schriftwechsels mit der Anarchistin Aimeé Köster aus Dresden. Trotzdem wurde Fritz Oerter als "Anti-Kriegs-Aktivist" eingestuft und zu 15 Monaten Festungshaft verurteilt.<ref>Landesarchiv Berlin, A Pr. Br. Rep. 030, Nr. 16235, Bl. 60</ref> | Die Polizei in Fürth registrierte Oerters Tätigkeit erstmals im Jahr [[1905]], hielt aber spätestens ab [[1907]] bis [[1918]] Oerters Aktivitäten in einer Personenakte fest.<ref>Landesarchiv Berlin, A Pr. Br. Rep. 030, Nr. 16424</ref> Die Polizeiakte erwähnt, dass Oerter von 1905 bis 1911 ein "Freien Bildungs- und Besprechungsverein" mit ca. 10 - 15 Personen betrieben habe. Für die Dauer des Ersten Weltkrieges wurden Oerter keine nennenswerten Vorwürfe gemacht, mit Ausnahme eines Schriftwechsels mit der Anarchistin Aimeé Köster aus Dresden. Trotzdem wurde Fritz Oerter als "Anti-Kriegs-Aktivist" eingestuft und zu 15 Monaten Festungshaft verurteilt.<ref>Landesarchiv Berlin, A Pr. Br. Rep. 030, Nr. 16235, Bl. 60</ref> | ||
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== Weimarer Republik == | == Weimarer Republik == | ||
[[Datei:Fritz Oerter Syndikalisten 1920.jpg|miniatur|rechts|Fritz Oerter: Was wollen die Syndikalisten? April [[1920]]]] | |||
Nach dem Ersten Weltkrieg betrieb Oerter in der [[Obere Fischerstraße 3|Oberen Fischerstraße 3]] / [[Obere Fischerstraße 5|5]] eine Buchhandlung und Leihbücherei. Gleichzeitig etablierte er eine anarcho-syndikalistische Organisation in Fürth. Ab 1919 war er Mitglied im Fürther Arbeiter- und Soldatenrat für die USPD. Als Mitglied im provisorischen Nationalrat und Vertreter des Landesarbeiterrats bzw. als Vertreter für Mittelfranken unterstützte er verschiedene Arbeiteraufstände, so z. B. in Januar 1918 einen größeren Streik in Nürnberg-Fürth. | Nach dem Ersten Weltkrieg betrieb Oerter in der [[Obere Fischerstraße 3|Oberen Fischerstraße 3]] / [[Obere Fischerstraße 5|5]] eine Buchhandlung und Leihbücherei. Gleichzeitig etablierte er eine anarcho-syndikalistische Organisation in Fürth. Ab 1919 war er Mitglied im Fürther Arbeiter- und Soldatenrat für die USPD. Als Mitglied im provisorischen Nationalrat und Vertreter des Landesarbeiterrats bzw. als Vertreter für Mittelfranken unterstützte er verschiedene Arbeiteraufstände, so z. B. in Januar 1918 einen größeren Streik in Nürnberg-Fürth. | ||