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Die '''Essigfabrik Ammon''' befand sich in der [[Erlanger Straße 81]]. Sie wurde von den aus | Die '''Essigfabrik Ammon''' befand sich in der [[Erlanger Straße 81]]. Sie wurde von den ursprünglich aus Burgfarrnbach stammenden Brüdern Christian und [[Paul Ammon]] um [[1845]] gegründet. | ||
== Geschichte der Essigfabrik == | == Geschichte der Essigfabrik == | ||
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== Erneut neue Funktion: Glasschleiferei und Zelluloid == | == Erneut neue Funktion: Glasschleiferei und Zelluloid == | ||
Bis nach der [[wikipedia:Deutsche Inflation 1914 bis 1923|Hyperinflation]] im Jahr [[1923]] bestand noch die Hefe- und Spiritusfabrik, ehe die wirtschaftliche Situation dem Betrieb ein Ende bereitete. Erst im Mai [[1924]] kauft der Unternehmer [[Christian Lauter]] das Anwesen. Allerdings hatte Lauter andere Pläne für die Gebäude. Unter seiner Regie entstand eine Glasschleiferei und Zelluloidherstellungfirma. Insbesondere die Herstellung von Zelluloid erforderte besondere Sicherheitsmaßnahmen, da | Bis nach der [[wikipedia:Deutsche Inflation 1914 bis 1923|Hyperinflation]] im Jahr [[1923]] bestand noch die Hefe- und Spiritusfabrik, ehe die wirtschaftliche Situation dem Betrieb ein Ende bereitete. Erst im Mai [[1924]] kauft der Unternehmer [[Christian Lauter]] das Anwesen. Allerdings hatte Lauter andere Pläne für die Gebäude. Unter seiner Regie entstand eine Glasschleiferei und Zelluloidherstellungfirma. Insbesondere die Herstellung von Zelluloid erforderte besondere Sicherheitsmaßnahmen, da es schon bei geringen Temperaturen brennen kann. Deshalb erhielt das Unternehmen aus Sicherheitsgründen die Auflage, täglich nicht mehr als 2 kg Zelluloid zu verarbeiten bzw. nicht mehr als 100 kg des Rohstoffes vor Ort zu lagern. Zusätzlich mussten feuersichere Metalltüren eingebracht werden. Auch Lauter verkaufte alsbald das Unternehmen wieder. [[1925]] erwarben [[Seuber & Salomon]] die Glasschleiferei, während [[Willy Konrad]] die Produktion des Zelluloids übernahm. | ||
== Nutzung nach dem 2. Weltkrieg - Leerstand == | == Nutzung nach dem 2. Weltkrieg - Leerstand == | ||
Auch der Zweite Weltkrieg sah eine erneute Zäsur vor. Zwar waren die Gebäude vom Krieg verschont geblieben, doch der Betrieb einer Glasschleiferei und auch die Herstellung kann nicht mehr nachgewiesen werden. Vielmehr wechselten die Eigentümer häufig, darunter eine Landmaschinenreparaturwerkstatt sowie ein Vulkanisierungsbetrieb zur Überarbeitung von Autoreifen. In den 1970er Jahren befand sich der Einzelhändler [[Hegendörfer]] in den ehemaligen Fabrikräumen entlang der heutigen [[Erlanger Straße]], ehe auch dieser in den 1990er Jahren vom Einzelhändler und Gartenbedarfsladen mit Lotterieannahmestelle [[Thomas Menz]] abgelöst wurde. Das Unternehmen von Thomas Manz schloss zum [[1. April]] [[2014]]. | Auch der Zweite Weltkrieg sah eine erneute Zäsur vor. Zwar waren die Gebäude vom Krieg verschont geblieben, doch der Betrieb einer Glasschleiferei und auch die Herstellung kann nicht mehr nachgewiesen werden. Vielmehr wechselten die Eigentümer und Nutzungen häufig, darunter eine Landmaschinenreparaturwerkstatt sowie ein Vulkanisierungsbetrieb zur Überarbeitung von Autoreifen. Teile wurden auch als Wohnung genutzt, so von der Familie Dietsch, die [[1958]] einzog. In den 1970er Jahren befand sich der Einzelhändler [[Hegendörfer]] in den ehemaligen Fabrikräumen entlang der heutigen [[Erlanger Straße]], ehe auch dieser in den 1990er Jahren vom Einzelhändler und Gartenbedarfsladen mit Lotterieannahmestelle [[Thomas Menz]] abgelöst wurde. Das Unternehmen von Thomas Manz schloss zum [[1. April]] [[2014]]. | ||
Seit einigen Jahren steht das Anwesen leer (Stand 2021). Eine weitere Nutzung ist aktuell nicht absehbar. | Seit einigen Jahren steht das Anwesen leer (Stand 2021). Eine weitere Nutzung ist aktuell nicht absehbar. | ||
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== Literatur == | == Literatur == | ||
* Heinrich Habel: [[Denkmäler in Bayern - Stadt Fürth (Buch)|Denkmäler in Bayern Stadt Fürth]], Erlanger Straße 81, Karl M. Lipp Verlag, München, S. 80 | * Heinrich Habel: [[Denkmäler in Bayern - Stadt Fürth (Buch)|Denkmäler in Bayern Stadt Fürth]], Erlanger Straße 81, Karl M. Lipp Verlag, München, S. 80 | ||
* Walter Fischer: Fürther Stadtbilder. Erlanger Straße 81. In: Fürther Heimatblätter, 1994/4, S.126 - 130 | * Walter Fischer: ''Fürther Stadtbilder. Erlanger Straße 81''. In: Fürther Heimatblätter, 1994/4, S. 126 - 130 | ||
== Lokalberichterstattung == | == Lokalberichterstattung == | ||
* Alexandra Voigt: ''Ist mit der "Essigfabrik Ammon" wieder ein Fürther Denkmal in Gefahr?'' In: nordbayern.de NN+ vom 5. Februar 2022 - [https://www.nn.de/1.11783842 online abrufbar (Bezahlschranke)] | |||
* Alexandra Voigt: ''Wie ein großer Abenteuerspielplatz''. In: [[Fürther Nachrichten]] vom 1. Februar 2023 (Druckausgabe) | * Alexandra Voigt: ''Wie ein großer Abenteuerspielplatz''. In: [[Fürther Nachrichten]] vom 1. Februar 2023 (Druckausgabe) | ||
* Armin Leberzammer: ''Essigfabrik: Wie geht es weiter?'' In: Fürther Nachrichten vom 29. April 2024 (Druckausgabe) | |||
== Siehe auch == | == Siehe auch == | ||
* [[Paul Ammon]] | |||
* [[Pitterleinsgarten]] | * [[Pitterleinsgarten]] | ||
* [[Erlanger Straße 81]] | * [[Erlanger Straße 81]] | ||
* [[Philipp Ammon]] | |||
* [[Caspar Gran]] | * [[Caspar Gran]] | ||