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== Geschichte == | == Geschichte == | ||
=== Die Anfänge === | |||
Immer mehr Leute waren nach dem Ersten Weltkrieg aus katholischen Gebieten der Oberpfalz, Oberfrankens oder des Jura nach [[Vach]]-Mannhof, [[Stadeln]], Hüttendorf, Obermichelbach, Untermichelbach, Kreppendorf, [[Ritzmannshof]], [[Flexdorf]], [[Atzenhof]], Rothenberg, [[Herboldshof]], [[Steinach]], [[Sack]], Großgründlach, Kleingründlach, Reutles, Boxdorf oder [[Königsmühle]] zugewandert. Seit [[1923]] hatte die kleine katholische Gemeinde im Fürther Norden ihren eigenen Seelsorger.<ref>In: Fürther Nachrichten vom 23. Juli 1957 - Druckausgabe im Archiv der Herz-Jesu-Kirche Mannhof</ref> Etwa 400 Katholiken gab es damals in diesen Orten. | Immer mehr Leute waren nach dem Ersten Weltkrieg aus katholischen Gebieten der Oberpfalz, Oberfrankens oder des Jura nach [[Vach]]-Mannhof, [[Stadeln]], Hüttendorf, Obermichelbach, Untermichelbach, Kreppendorf, [[Ritzmannshof]], [[Flexdorf]], [[Atzenhof]], Rothenberg, [[Herboldshof]], [[Steinach]], [[Sack]], Großgründlach, Kleingründlach, Reutles, Boxdorf oder [[Königsmühle]] zugewandert. Seit [[1923]] hatte die kleine katholische Gemeinde im Fürther Norden ihren eigenen Seelsorger.<ref>In: Fürther Nachrichten vom 23. Juli 1957 - Druckausgabe im Archiv der Herz-Jesu-Kirche Mannhof</ref> Etwa 400 Katholiken gab es damals in diesen Orten. | ||
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Die kirchenfeindlichen Tendenzen des Dritten Reiches machten nach und nach jegliche christliche Jugendarbeit unmöglich. Schon zu Beginn des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkriegs]] wurden die Glocken entnommen und weggebracht. Zweimal beschädigten im Laufe des Krieges Luftdruck und Bombensplitter die Kirche, zu größeren Zerstörungen kam es jedoch nicht. | Die kirchenfeindlichen Tendenzen des Dritten Reiches machten nach und nach jegliche christliche Jugendarbeit unmöglich. Schon zu Beginn des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkriegs]] wurden die Glocken entnommen und weggebracht. Zweimal beschädigten im Laufe des Krieges Luftdruck und Bombensplitter die Kirche, zu größeren Zerstörungen kam es jedoch nicht. | ||
=== Entwicklung nach dem Zweiten Weltkrieg === | |||
Von [[1946]] bis [[1954]] leitete die Kirchengemeinde der Neupriester Kaplan Georg Drummer, ein Schwerversehrter des Krieges, der trotz der Not der Nachkriegszeit zupackte, wo und wie er nur konnte. Durch ihn konnte das an die Kirche angebaute Haus errichtet werden, ein 6-Familienhaus für Heimatvertriebene entstand neben der Kirche. Die Kriegsschäden an der Kirche wurden beseitigt, die 12 Apostelbilder kamen in die Kirche.<ref>25 Jahre Herz-Jesu-Kirche Vach-Mannhof, Festschrift von 1957, S. 9</ref> Unter Pfarrer Hans Scherbel wurden der gemalte Hochaltar und die beiden Seitenaltäre mit Bildern von Professor Plontke aus Erlangen neu gestaltet. Am [[1. September]] [[1955]] trat dann Seelsorger [[Georg Dobeneck]] sein Amt an. | Von [[1946]] bis [[1954]] leitete die Kirchengemeinde der Neupriester Kaplan Georg Drummer, ein Schwerversehrter des Krieges, der trotz der Not der Nachkriegszeit zupackte, wo und wie er nur konnte. Durch ihn konnte das an die Kirche angebaute Haus errichtet werden, ein 6-Familienhaus für Heimatvertriebene entstand neben der Kirche. Die Kriegsschäden an der Kirche wurden beseitigt, die 12 Apostelbilder kamen in die Kirche.<ref>25 Jahre Herz-Jesu-Kirche Vach-Mannhof, Festschrift von 1957, S. 9</ref> Unter Pfarrer Hans Scherbel wurden der gemalte Hochaltar und die beiden Seitenaltäre mit Bildern von Professor Plontke aus Erlangen neu gestaltet. Am [[1. September]] [[1955]] trat dann Seelsorger [[Georg Dobeneck]] sein Amt an. | ||
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Durch den Flüchtlingsstrom nach dem Zweiten Weltkrieg war die Anzahl der Katholiken im Fürther Norden von 400 auf über 4.000 gestiegen. [[1957]] fand deshalb für die Katholiken in Sack, [[Bislohe]], [[Braunsbach]], [[Ronhof]] und [[Kronach]] in einem Schulsaal in Sack ein katholischer Gottesdienst statt. Es dauerte allerdings noch bis [[1971]] bis in Sack ein eigenes Gotteshaus entstanden war. Schon [[1959]] hatte allerdings die [[Nordstadt]] mit [[St. Christophorus]] zumindest eine Notkirche erhalten. Im Juli 1957 fand aus Anlass des 25-jährigen Jubiläums eine Feier in der Herz-Jesu-Kirche statt. Eine große Anzahl alter Mitglieder des Kirchenbauvereins wurden dabei geehrt. Ein besonderes Lob erfuhren dabei Julie Lorber, seit 28 Jahren Organistin der Gemeinde, Josef Ruland, Mesner bereits seit 1923, und Kassier Josef Mühlmeier, auch Stifter mehrerer Glocken der Kirche. In diesem Jahr konnten die im Krieg verlorengegangenen Glocken endlich durch drei neue Glocken ersetzt werden. | Durch den Flüchtlingsstrom nach dem Zweiten Weltkrieg war die Anzahl der Katholiken im Fürther Norden von 400 auf über 4.000 gestiegen. [[1957]] fand deshalb für die Katholiken in Sack, [[Bislohe]], [[Braunsbach]], [[Ronhof]] und [[Kronach]] in einem Schulsaal in Sack ein katholischer Gottesdienst statt. Es dauerte allerdings noch bis [[1971]] bis in Sack ein eigenes Gotteshaus entstanden war. Schon [[1959]] hatte allerdings die [[Nordstadt]] mit [[St. Christophorus]] zumindest eine Notkirche erhalten. Im Juli 1957 fand aus Anlass des 25-jährigen Jubiläums eine Feier in der Herz-Jesu-Kirche statt. Eine große Anzahl alter Mitglieder des Kirchenbauvereins wurden dabei geehrt. Ein besonderes Lob erfuhren dabei Julie Lorber, seit 28 Jahren Organistin der Gemeinde, Josef Ruland, Mesner bereits seit 1923, und Kassier Josef Mühlmeier, auch Stifter mehrerer Glocken der Kirche. In diesem Jahr konnten die im Krieg verlorengegangenen Glocken endlich durch drei neue Glocken ersetzt werden. | ||
Aufgrund der weiter gestiegenen Zahl an Gemeindemitgliedern wurde Herz-Jesu am 1. September [[1962]] Kuratie und am [[1. April]] [[1965]] Pfarrei. Georg Dobeneck, der langjährige Seelsorger, wurde erster Pfarrer des Großraums Fürth-Nord. Bereits [[1961]] war für Großgründlach, Kleingründlach und Reutles eine Tochterkirche geweiht worden. Ein Pfarrhaus wurde im Jahr [[1965]] errichtet | Aufgrund der weiter gestiegenen Zahl an Gemeindemitgliedern wurde Herz-Jesu am 1. September [[1962]] Kuratie und am [[1. April]] [[1965]] Pfarrei. Georg Dobeneck, der langjährige Seelsorger, wurde erster Pfarrer des Großraums Fürth-Nord. Bereits [[1961]] war für Großgründlach, Kleingründlach und Reutles eine Tochterkirche geweiht worden. Ein Pfarrhaus wurde im Jahr [[1965]] errichtet. [[1971]] erfolgte dann die Weihe der Tochterkirche [[Kirche "Heilige Familie"|''Heilige Familie'']] in Sack und [[1974]] wurde in Stadeln mit der Kirche "Heiligste Dreifaltigkeit" die nächste Tochterkirche geweiht. | ||
Am [[31. Dezember]] [[1979]] bekam Juliane Lorber, seit mehr als 50 Jahren Organistin der Mannhofer Herz-Jesu-Gemeinde beim Silvester-Gottesdienst durch Pfarrer Dobeneck eine Dankesurkunde des Erzbischöflichen Ordinariats überreicht. [[1986]] entstand ein neues Pfarr- bzw. Gemeindezentrum. | Am [[31. Dezember]] [[1979]] bekam Juliane Lorber, seit mehr als 50 Jahren Organistin der Mannhofer Herz-Jesu-Gemeinde beim Silvester-Gottesdienst durch Pfarrer Dobeneck eine Dankesurkunde des Erzbischöflichen Ordinariats überreicht. [[1986]] entstand ein neues Pfarr- bzw. Gemeindezentrum. | ||
Am [[5. Mai]] [[1991]] wurden der neue Altar, ein neuer Ambo und der neue Taufstein geweiht. Geschaffen hat sie der akademische Bildhauer Julian Walter aus Werneck | Am [[5. Mai]] [[1991]] wurden der neue Altar, ein neuer Ambo und der neue Taufstein geweiht. Geschaffen hat sie der akademische Bildhauer Julian Walter aus Werneck. | ||
Bereits seit [[1992]] ist die Filialgemeinde St. Hedwig in Großgründlach mit etwa 1.200 Katholiken selbständig. Um [[2015]] gehören zur Pfarrgemeinde Herz-Jesu die Orte Mannhof, Vach, Herboldshof, Ritzmannshof und Flexdorf mit etwa 1.100 Katholiken. | |||
== Katholische Kindertagesstätte Herz Jesu == | |||
[[Bild:Herz Jesu Ki garten 1967.jpg|mini|right|Die Einweihung des Kindergartens im Jahr 1967]] | |||
Am [[30. Juli]] [[1967]] wurde der kircheneigene Kindergarten für die Betreuung von 90 Kindern eingeweiht. Entworfen wurde er von Architekt Erhard Neisser von der Sankt-Joseph-Stiftung Bamberg. [[1993]] wurde der Kindergarten umgebaut und erweitert und konnte im Jahr darauf bezogen werden. Architekt des Ereiterungsbaus war [[Walter Lischka]]. Um noch mehr Platz für die Kinder zu schaffen, wurden [[2002]] ein Wohncontainer aufgestellt und ab [[2006]] die Krippengruppen erweitert. Zum [[1. September]] [[2014]] wurde ein neues Gebäude für eine zweite Krippen-Gruppe in Betrieb genommen. | |||
Ab [[2017]] erfolgte die Planung für weitere Umbau- und Sanierungsmaßnahmen am Kindergarten. Für über 2 Millionen Euro werden ab 2023 schließlich die Wohnung im Kindergarten für Personalräume verändert, ein Speisesaal angebaut und das gesamte Gebäude generalsaniert. Der Kindergarten soll so 115 Kindern einen Platz bieten. Die Kosten werden zum Teil über staatliche Förderungen getragen. Feuerschutzmaßnahmen im Pfarrzentrum, Türen für die Fluchtwege, kleine Tische und Stühle für die Kinder und vieles mehr werden über die ''Herz-Jesu-Stiftung'' finanziert. Die Bauleitung liegt bei Architekt Manfred Portzky. | |||
Bereits ab dem 1. September [[2022]] wurde eine Kleinkindergruppe aufgebaut. Durch diese Erweiterung wurde aus dem ''Katholischen Kindergarten Herz Jesu'' die ''Katholische Kindertagesstätte Herz Jesu'' als Teil der ''Gesamtkirchengemeinde Katholisches Dekanat Fürth''.<ref>''Hoffnung auf ein neues Leben - der Kindergarten wird schöner'' in ''Die Brücke'' - Gemeinsamer Pfarrbrief für Mannhof und Stadeln, 2. Ausgabe 2023</ref> | |||
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