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Nach den Kriegswirren erfolgte nochmals eine Namensänderung: am 17. Dezember [[1947]] erfolgte die Eintragung in das Fürther Vereinsregister unter dem heutigen Namen "Gartenbau- und Kleintierzuchtverein Fürth 1897 e. V.". Ende 1947 begann die Errichtung eines Kantinengebäudes durch die Brauerei Humbser als Ersatz für einen im Krieg zerstörten Vorgängerbau. Das aus Holz bestehende Gebäude wurde 1948 fertiggestellt und 1950 um Aborte und einen Kühlraum erweitert. Alle fünf Jahre war eine Genehmigung zum Weiterbetrieb von der Stadt einzuholen, diese war vom Zustand der „Wirtschaftsbaracke“ abhängig. | Nach den Kriegswirren erfolgte nochmals eine Namensänderung: am 17. Dezember [[1947]] erfolgte die Eintragung in das Fürther Vereinsregister unter dem heutigen Namen "Gartenbau- und Kleintierzuchtverein Fürth 1897 e. V.". Ende 1947 begann die Errichtung eines Kantinengebäudes durch die Brauerei Humbser als Ersatz für einen im Krieg zerstörten Vorgängerbau. Das aus Holz bestehende Gebäude wurde 1948 fertiggestellt und 1950 um Aborte und einen Kühlraum erweitert. Alle fünf Jahre war eine Genehmigung zum Weiterbetrieb von der Stadt einzuholen, diese war vom Zustand der „Wirtschaftsbaracke“ abhängig. | ||
Die Fünfziger Jahre brachten die nächsten heftigen Turbulenzen in der Vereinsgeschichte. Der Bedarf an Gelände für Industrieansiedlungen, sozialem Wohnungsbau und nicht zuletzt die baulichen Aktivitäten der [[US Army|Amerikaner]] in der Fürther Südstadt (sog. „US-Moralprogramm“) betrafen große Teile des Kleingartenwesen in der Stadt Fürth. Den Baumaßnahmen fielen bis [[1954]] über 1200 Kleingärten zum Opfer. Die Kleingärtner waren bei Weigerung der Auflassung ihrer Parzellen mit Beschlagnahme konfrontiert und wurden gezwungen innerhalb weniger Tage ihre Lauben und Gärten selbst zu zerstören. Trotz heftiger Proteste wurde Anfang 1954 die gesamte Kolonie II, ein Teil des Sportplatzgeländes des benachbarten [[ASV Fürth]], ein Grundstück des Vereins [[Gartenbau- und Kleintierzuchtverein Volkswohl|Volkswohl]] sowie einige Privatgärten (sog. „Münchs-Gärten“) aufgelöst um geplanten 396 US-Wohnungen Platz zu machen. Zwei Jahre zuvor war die Kolonie IV entstanden. Wegen der teilweise komplizierten Eigentumsverhältnisse wurde von der Stadt Fürth ein Experte aus der Gartenbauschule in Triesdorf engagiert der aufwändige Berechnungen durchführte. Den betroffenen Pächtern und Bewohnern wurden schließlich Entschädigungen zwischen 100 - 3000 DM gezahlt, nicht immer konnte jedoch Ersatzland oder Wohnraum im selben Maße zur Verfügung gestellt werden. Von Baugenossenschaften bereitgestellte Ausweichwohnungen wurden zeitlich befristet vermietet, mit peniblem Blick auf die genaue Einhaltung der Verträge. Besonders bitter war in diesem Zusammenhang, dass die durchaus solide errichteten Behelfsheime in Kolonie II zum Zeitpunkt des Abrisses erst wenige Jahre alt oder sogar noch in Bau waren und Wohnraum immer noch ein knappes Gut darstellte. 1955 stand kurzzeitig sogar Anlage I vor der Teilräumung was jedoch durch vehementen Widerspruch des Vereins verhindert werden konnte. | Die Fünfziger Jahre brachten die nächsten heftigen Turbulenzen in der Vereinsgeschichte. Der Bedarf an Gelände für Industrieansiedlungen, sozialem Wohnungsbau und nicht zuletzt die baulichen Aktivitäten der [[US Army|Amerikaner]] in der Fürther Südstadt (sog. „US-Moralprogramm“) betrafen große Teile des Kleingartenwesen in der Stadt Fürth. Den Baumaßnahmen fielen bis [[1954]] über 1200 Kleingärten zum Opfer. Die Kleingärtner waren bei Weigerung der Auflassung ihrer Parzellen mit Beschlagnahme konfrontiert und wurden gezwungen innerhalb weniger Tage ihre Lauben und Gärten selbst zu zerstören. Trotz heftiger Proteste wurde Anfang 1954 die gesamte Kolonie II, ein Teil des Sportplatzgeländes des benachbarten [[ASV Fürth]], ein Grundstück des Vereins [[Gartenbau- und Kleintierzuchtverein Volkswohl|Volkswohl]] sowie einige Privatgärten (sog. „Münchs-Gärten“) aufgelöst um geplanten 396 US-Wohnungen Platz zu machen. Zwei Jahre zuvor war die Kolonie IV entstanden. Wegen der teilweise komplizierten Eigentumsverhältnisse wurde von der Stadt Fürth ein Experte aus der Gartenbauschule in Triesdorf engagiert der aufwändige Berechnungen durchführte. Den betroffenen Pächtern und Bewohnern wurden schließlich Entschädigungen zwischen 100 - 3000 DM gezahlt, nicht immer konnte jedoch Ersatzland oder Wohnraum im selben Maße zur Verfügung gestellt werden. Von Baugenossenschaften bereitgestellte Ausweichwohnungen wurden zeitlich befristet vermietet, mit peniblem Blick auf die genaue Einhaltung der Verträge. Besonders bitter war in diesem Zusammenhang, dass die durchaus solide errichteten Behelfsheime in Kolonie II zum Zeitpunkt des Abrisses erst wenige Jahre alt oder sogar noch in Bau waren und Wohnraum immer noch ein knappes Gut darstellte. 1955 stand kurzzeitig sogar Anlage I vor der Teilräumung was jedoch durch vehementen Widerspruch des Vereins verhindert werden konnte. Zusätzlich liefen im Hintergrund Verhandlungen mit der Stadt über den Verbleib von sog. „Schwarzbauten“. | ||
Seit dem sechzigjährigen Bestehen der Gärten im Jahr [[1957]] bewegte sich das Vereinsleben in ruhigeren Gewässern. In dieser Zeit konnten manche Mitglieder bereits auf 40 Jahre Mitgliedschaft zurückblicken. Als die Stadt Fürth 1967 die Aufstellung eines Flächennutzungsplanes vorantrieb, forderte der Verein die Ausweisung der Kolonien als Grünland was für die Kolonien III und IV in der Folgezeit auch erreicht werden konnte. Das 75-jährige Jubiläum [[1972]] wurde mit einem Festakt im [[Kolpingsaal]] begangen, musikalisch begleitet von den damals regional sehr bekannten [[Wikipedia:Peterlesboum|Peterlesboum]]. Der amtierende Vorstand Höfer berichtete von einem Bestand an 56 Eigentumsparzellen und zwei gepachteten Grundstücken mit ca. 60 Parzellen. Das sog. „Räumungsgespenst“, die allgegenwärtige Angst der Kleingärtner, ging jedoch noch länger um da sich zu dieser Zeit der Bebauungsplan Nr. 299 in Aufstellung befand welcher nicht unerhebliche Auswirkungen auf das Vereinsgeländes und die direkte Umgebung hatte. <ref>Auszug aus den Vereins-Chroniken von 1957, 1972 und 1997 sowie Recherche Günter Scheuerer (Fürth) im März - April 2023. Informationen zur Enteignung 1954: Stadtarchiv Fürth, AGr. 9/794</ref> | Seit dem sechzigjährigen Bestehen der Gärten im Jahr [[1957]] bewegte sich das Vereinsleben in ruhigeren Gewässern. In dieser Zeit konnten manche Mitglieder bereits auf 40 Jahre Mitgliedschaft zurückblicken. Als die Stadt Fürth 1967 die Aufstellung eines Flächennutzungsplanes vorantrieb, forderte der Verein die Ausweisung der Kolonien als Grünland was für die Kolonien III und IV in der Folgezeit auch erreicht werden konnte. Das 75-jährige Jubiläum [[1972]] wurde mit einem Festakt im [[Kolpingsaal]] begangen, musikalisch begleitet von den damals regional sehr bekannten [[Wikipedia:Peterlesboum|Peterlesboum]]. Der amtierende Vorstand Höfer berichtete von einem Bestand an 56 Eigentumsparzellen und zwei gepachteten Grundstücken mit ca. 60 Parzellen. Das sog. „Räumungsgespenst“, die allgegenwärtige Angst der Kleingärtner, ging jedoch noch länger um da sich zu dieser Zeit der Bebauungsplan Nr. 299 in Aufstellung befand welcher nicht unerhebliche Auswirkungen auf das Vereinsgeländes und die direkte Umgebung hatte. <ref>Auszug aus den Vereins-Chroniken von 1957, 1972 und 1997 sowie Recherche Günter Scheuerer (Fürth) im März - April 2023. Informationen zur Enteignung 1954: Stadtarchiv Fürth, AGr. 9/794</ref> |