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Historisch gab es in Burgfarrnbach zwei [[Herrensitze]], den ''oberen'' und den ''unteren''. Das Areal des heutigen Schlosses geht auf den ''unteren Sitz'' zurück. Hier stand bereits seit der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts ein von [[Wolf von Wolfsthal|Balthasar Wolf von Wolfsthal]] errichtetes [[Wasserschloss Burgfarrnbach|Wasserschloss]] (bzw. Wasserburg - die Bezeichnung wird in vielen Quellen mit völliger Beliebigkeit abgewechselt). Es wurde im [[Dreißigjähriger Krieg|Dreißigjährigen Krieg]] zerstört, [[1658]] wieder aufgebaut, [[1830]] schließlich wegen Baufälligkeit endgültig abgebrochen. Unter den Grafen Karl Alexander Friedrich, '''F'''riedrich Karl Ludwig Franz und '''L'''udwig Franz Karl Maximilian [[Grafen von Pückler und Limpurg|von Pückler-Limpurg]] wurde 1830-34 das klassizistische Schloss südlich der alten Burg errichtet. Ab [[1833]] wurde das neue Schloss von zwei Familien bewohnt, Karl Alexander war aus dem Kondominat ausgeschieden. Die letzten Pückler in Burgfarrnbach waren die unverheirateten Gräfinnen Sofie (gest. 1941) und Anna (gest. 1955), die durch ihre soziale Einstellung im Ort sehr beliebt waren. Mit dem Tode von Graf Gottfried [[1957]] erlosch die Linie der Grafen Pückler-Limpurg. Die »Graf von Pückler und Limpurg’sche Wohltätigkeitsstiftung« war bereits am [[24. Dezember]] [[1950]] durch den Grafen Gottfried von Pückler und Limpurg und seiner Ehefrau Adele, Prinzessin zu Hohenlohe-Ingelfingen gegründet worden. Das gesamte Vermögen des Grafen wurde nach seinem Tod am [[26. November]] 1957 der Stiftung vermacht. | Historisch gab es in Burgfarrnbach zwei [[Herrensitze]], den ''oberen'' und den ''unteren''. Das Areal des heutigen Schlosses geht auf den ''unteren Sitz'' zurück. Hier stand bereits seit der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts ein von [[Wolf von Wolfsthal|Balthasar Wolf von Wolfsthal]] errichtetes [[Wasserschloss Burgfarrnbach|Wasserschloss]] (bzw. Wasserburg - die Bezeichnung wird in vielen Quellen mit völliger Beliebigkeit abgewechselt). Es wurde im [[Dreißigjähriger Krieg|Dreißigjährigen Krieg]] zerstört, [[1658]] wieder aufgebaut, [[1830]] schließlich wegen Baufälligkeit endgültig abgebrochen. Unter den Grafen Karl Alexander Friedrich, '''F'''riedrich Karl Ludwig Franz und '''L'''udwig Franz Karl Maximilian [[Grafen von Pückler und Limpurg|von Pückler-Limpurg]] wurde 1830-34 das klassizistische Schloss südlich der alten Burg errichtet. Ab [[1833]] wurde das neue Schloss von zwei Familien bewohnt, Karl Alexander war aus dem Kondominat ausgeschieden. Die letzten Pückler in Burgfarrnbach waren die unverheirateten Gräfinnen Sofie (gest. 1941) und Anna (gest. 1955), die durch ihre soziale Einstellung im Ort sehr beliebt waren. Mit dem Tode von Graf Gottfried [[1957]] erlosch die Linie der Grafen Pückler-Limpurg. Die »Graf von Pückler und Limpurg’sche Wohltätigkeitsstiftung« war bereits am [[24. Dezember]] [[1950]] durch den Grafen Gottfried von Pückler und Limpurg und seiner Ehefrau Adele, Prinzessin zu Hohenlohe-Ingelfingen gegründet worden. Das gesamte Vermögen des Grafen wurde nach seinem Tod am [[26. November]] 1957 der Stiftung vermacht. | ||
Zum [[17. Mai]] [[1968]] ging der gesamte Graf-Pückler-Limpurgische Grundbesitz unter Verwaltung einer Wohltätigkeitsstiftung in den Besitz der Stadt Fürth über. Für 6 Millionen Mark wurden das Schloss, der Schlosspark mit 8,3 Hektar und 149,18 Hektar Forst städtisch. Damit hatte Fürth eine Ausdehnungsmöglichkeit nach Westen. Dabei ging nicht nur das Schloss, sondern auch das gräfliche Archiv in die Obhut der Stadt Fürth über. Auch ein gräflich Beschäftigter wurde übernommen, der Oberförster Heinz Lung. Nach Restaurierung und Bestuhlung des Festsaales konnten ab Januar [[1975]] Veranstaltungen stattfinden und auch | Zum [[17. Mai]] [[1968]] ging der gesamte Graf-Pückler-Limpurgische Grundbesitz unter Verwaltung einer Wohltätigkeitsstiftung in den Besitz der Stadt Fürth über. Für 6 Millionen Mark wurden das Schloss, der Schlosspark mit 8,3 Hektar und 149,18 Hektar Forst städtisch. Damit hatte Fürth eine Ausdehnungsmöglichkeit nach Westen. Dabei ging nicht nur das Schloss, sondern auch das gräfliche Archiv in die Obhut der Stadt Fürth über. Auch ein gräflich Beschäftigter wurde übernommen, der Oberförster Heinz Lung. Nach Restaurierung und Bestuhlung des Festsaales konnten hier ab Januar [[1975]] Veranstaltungen stattfinden. | ||
== Heutige Nutzung == | |||
Seit [[1973]] sind im Schloss das [[Stadtarchiv]], die [[Stadtbibliothek]] und die [[Städtische Sammlungen|Städtischen Sammlungen]] untergebracht. Die Dienststelle wurde von [[Emil Ammon]] mit seiner Frau [[Liselotte Ammon]] dort eingerichtet. Von [[1981]] bis [[2007]] befand sich hier auch das [[Stadtmuseum]], das [[2007]] zunächst unter dem Namen "[[Stadtmuseum Ludwig Erhard]]" an der [[Ottostraße]] wiedereröffnet wurde. Seit [[2010]] ist dort die Dauerausstellung zur Stadtgeschichte zu sehen. [[2016]] entfiel der Namenszusatz Ludwig Erhard. | |||
Die Festräume des Schlosses werden für private Feiern vermietet und es finden kulturelle Veranstaltungen statt. Zudem kann man sich hier standesamtlich trauen lassen (Anfragen direkt an das Standesamt). Die Schlossführungen der Tourist-Information werden gegenwärtig nicht mehr angeboten. | |||
== Gebäude == | == Gebäude == | ||
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== Schlosspark == | == Schlosspark == | ||
Umgeben ist das Schloss von einem weitläufigen Park. Ursprünglich ein Barockgarten, wandelte man ihn, als das klassizistische Schloss erbaut wurde, in einen englischen Landschaftsgarten um. Als Rest des Barockgartens hat sich das [[Schneidershäuschen]] aus dem 18. Jahrhundert erhalten. Im Volksmund wird der Name damit erklärt, dass hier der Hofschneider gelebt habe.<ref>{{BuchQuelle|Durch Fürth geführt - Band 2 (Buch)|Seite=146}}</ref> Nördlich unterhalb davon befindet sich mit der ''Carolinenruh'' ein weiterer kleiner Pavillon. Er ist mit Holz verkleidet und gehört vermutlich in den Übergang vom Barock- zum Landschaftsgarten. Östlich davon sind noch die baumfreien Bereiche der alten Pferderennbahn zu erahnen. | Umgeben ist das Schloss von einem weitläufigen Park. Ursprünglich ein Barockgarten, wandelte man ihn, als das klassizistische Schloss erbaut wurde, in einen englischen Landschaftsgarten um. Als Rest des Barockgartens hat sich das [[Schneidershäuschen]] aus dem 18. Jahrhundert erhalten. Im Volksmund wird der Name damit erklärt, dass hier der Hofschneider gelebt habe.<ref>{{BuchQuelle|Durch Fürth geführt - Band 2 (Buch)|Seite=146}}</ref> Nördlich unterhalb davon befindet sich mit der ''Carolinenruh'' ein weiterer kleiner Pavillon. Er ist mit Holz verkleidet und gehört vermutlich in den Übergang vom Barock- zum Landschaftsgarten. Östlich davon sind noch die baumfreien Bereiche der alten Pferderennbahn zu erahnen. | ||
== Zitate == | == Zitate == |