Königstraße 34 (ehemals): Unterschied zwischen den Versionen

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Zumindest von Georg Schmidt ist bekannt, dass er nicht nur Gastwirt [[Zum Wilden Mann]] war, sondern auch Viehhändler. Der Handel bezog sich dabei insbesondere auf die [[wikipedia:Ungarisches Steppenrind|ungarischen Tieflandrinder]], die seit Jahrhunderten über den [[wikipedia:Altbaierischer Oxenweg|Ochsentrieb]] nach Deutschland importiert wurden <ref>siehe auch: "Wie ungarische Steppenochsen das Bild Bayerns prägten", Süddeutsche Zeitung vom 9. August 2017 - [https://www.sueddeutsche.de/bayern/neues-buch-ochsentour-1.3622321 online verfügbar]</ref>. In der Hofeinfahrt im westlichen Teil des Gebäudes Königstraße 34 hingen drei Ochsenschädel mit ausladenden Hörnern, gewissermaßen als Trophäen. Nach dem Zweiten Weltkieg befanden sich diese gehörnten Schädel noch in der Hofeinfahrt <ref>Stefan Bär berichtet diese Erinnerung am 23.2. 2022. Nach dem Zweiten Weltkrieg wollte er vom "Schmidten Schorsch" auch so einen gehörnten Schädel haben, aber jener wies ihn nur kurz ab. Nicht lange danach wurden die drei gehörnten Schädel in der Hofeinfahrt gestohlen, sodass auch Georg Schmidt keine mehr hatte.</ref>. Ob sie allerdings von Georg Schmidt oder einem der Voreigentümer dort angebracht wurden, ist derzeit nicht mehr rekonstruierbar. Die Viehtransporte aus Ungarn sind auch noch für das 19. Jahrhundert nachweisbar <ref>so z.B. in dem [[Fürther Tagblatt]] vom 24. November 1843, [https://api.digitale-sammlungen.de/iiif/image/v2/bsb10503855_01436/pct:9.61899,14.42018,85.94628,7.34187/full/0/default.jpg online verfügbar]  </ref>, ebenso wie Versteigerungen von Ochsenhörnern <ref>so z.B. in dem [[Fürther Tagblatt]] vom 3. August 1844,  [https://api.digitale-sammlungen.de/iiif/image/v2/bsb10503856_00523/pct:47.12584,69.7024,44.74366,21.04697/full/0/default.jpg online verfügbar]</ref>. </br>
Zumindest von Georg Schmidt ist bekannt, dass er nicht nur Gastwirt [[Zum Wilden Mann]] war, sondern auch Viehhändler. Der Handel bezog sich dabei insbesondere auf die [[wikipedia:Ungarisches Steppenrind|ungarischen Tieflandrinder]], die seit Jahrhunderten über den [[wikipedia:Altbaierischer Oxenweg|Ochsentrieb]] nach Deutschland importiert wurden <ref>siehe auch: "Wie ungarische Steppenochsen das Bild Bayerns prägten", Süddeutsche Zeitung vom 9. August 2017 - [https://www.sueddeutsche.de/bayern/neues-buch-ochsentour-1.3622321 online verfügbar]</ref>. In der Hofeinfahrt im westlichen Teil des Gebäudes Königstraße 34 hingen drei Ochsenschädel mit ausladenden Hörnern, gewissermaßen als Trophäen. Nach dem Zweiten Weltkieg befanden sich diese gehörnten Schädel noch in der Hofeinfahrt <ref>Stefan Bär berichtet diese Erinnerung am 23.2. 2022. Nach dem Zweiten Weltkrieg wollte er vom "Schmidten Schorsch" auch so einen gehörnten Schädel haben, aber jener wies ihn nur kurz ab. Nicht lange danach wurden die drei gehörnten Schädel in der Hofeinfahrt gestohlen, sodass auch Georg Schmidt keine mehr hatte.</ref>. Ob sie allerdings von Georg Schmidt oder einem der Voreigentümer dort angebracht wurden, ist derzeit nicht mehr rekonstruierbar. Die Viehtransporte aus Ungarn sind auch noch für das 19. Jahrhundert nachweisbar <ref>so z.B. in dem [[Fürther Tagblatt]] vom 24. November 1843, [https://api.digitale-sammlungen.de/iiif/image/v2/bsb10503855_01436/pct:9.61899,14.42018,85.94628,7.34187/full/0/default.jpg online verfügbar]  </ref>, ebenso wie Versteigerungen von Ochsenhörnern <ref>so z.B. in dem [[Fürther Tagblatt]] vom 3. August 1844,  [https://api.digitale-sammlungen.de/iiif/image/v2/bsb10503856_00523/pct:47.12584,69.7024,44.74366,21.04697/full/0/default.jpg online verfügbar]</ref>. </br>
Eine Reminiszenz an die ungarischen Tieflandrinder stellen auch Skulpturen wie am Fürther Schlachthof <ref>[[Kulturforum Schlachthof]] mit der Plastik von [[wikipedia:Gernot Rumpf|Gernot Rumpf]] bzw. dem Signe der Einrichtung</ref> dar, oder der liegende Ochse am Nürnberger Ochsentor neben der Fleischbrücke <ref>Der liegende Ochse wurde nach seinen Beschädigungen im Zweiten Weltkrieg 1950 durch eine Nachbildung ersetzt. Jene Nachbildung hatte aber zu kurze Hörner, was von Annamária Buda, Chefin der Diakonie in Ungarn, bei einem Nürnberg-Besuch moniert wurde. Sie spendete daraufhin echte ungarische Steppenrindshörner aus der Puszta und diese "Ersatzteile" zieren seit 2012 den Nürnberger Ochsen. Siehe dazu: "Der Europäische Oxenweg damals und heute", Seite 136 f [http://www.oxenweg.net/downloads/Buch_Europaeischer_Oxenweg.pdf  online verfügbar].</br>
Eine Reminiszenz an die ungarischen Tieflandrinder stellen auch Skulpturen wie am Fürther Schlachthof <ref>[[Kulturforum Schlachthof]] mit der Plastik von [[wikipedia:Gernot Rumpf|Gernot Rumpf]] bzw. dem Signe der Einrichtung</ref> dar, oder der liegende Ochse am Nürnberger Ochsentor neben der Fleischbrücke <ref>Der liegende Ochse wurde nach seinen Beschädigungen im Zweiten Weltkrieg 1950 durch eine Nachbildung ersetzt. Jene Nachbildung hatte aber zu kurze Hörner, was von Annamária Buda, Chefin der Diakonie in Ungarn, bei einem Nürnberg-Besuch moniert wurde. Sie spendete daraufhin echte ungarische Steppenrindshörner aus der Puszta und diese "Ersatzteile" zieren seit 2012 den Nürnberger Ochsen. Siehe dazu: "Der Europäische Oxenweg damals und heute", Seite 136 f [http://www.oxenweg.net/downloads/Buch_Europaeischer_Oxenweg.pdf  online verfügbar].</br>
Georg Körfgen: "Eine Kuh für zwei Muskatnüsse" in NN/FN vom 6. Juli 2023 beschreibt in seiner Buchrezension den Ochsentrieb und die Fleischbrücke, verwechselt aber das ungarische Steppenrind, bzw. Tieflandrind mit einem Auerochsen.
Georg Körfgen: "Eine Kuh für zwei Muskatnüsse" in NN/FN vom 6. Juli 2023 beschreibt in seiner Buchrezension (wolfgang Mayer: ''Ochsen, Zimt und Bratwurstduft'') den Ochsentrieb und die Fleischbrücke, verwechselt aber das ungarische Steppenrind, bzw. Tieflandrind mit einem Auerochsen.
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