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Die Juden waren von Anfang an in Fürth selbstverständlich in das normale Alltagsleben fest mit eingebunden. Als Grundbesitzer in Fürth waren sie auch in alle gemeindlichen Aufgaben und Ämter mit eingebunden. In der [[Dreiherrschaft]] stellten sie während einiger Jahre bis 1652 auch [[Bürgermeister (Dreiherrschaft)| Bürgermeister]].<ref>Dass Juden auch Bürgermeister in Fürth stellten ist z. B. für die Jahre 1623, 1624, 1625, 1626, 1629, 1643 und 1648 aus den Rechnungsbüchern nachzuweisen.</ref> | Die Juden waren von Anfang an in Fürth selbstverständlich in das normale Alltagsleben fest mit eingebunden. Als Grundbesitzer in Fürth waren sie auch in alle gemeindlichen Aufgaben und Ämter mit eingebunden. In der [[Dreiherrschaft]] stellten sie während einiger Jahre bis 1652 auch [[Bürgermeister (Dreiherrschaft)| Bürgermeister]].<ref>Dass Juden auch Bürgermeister in Fürth stellten ist z. B. für die Jahre 1623, 1624, 1625, 1626, 1629, 1643 und 1648 aus den Rechnungsbüchern nachzuweisen.</ref> | ||
Die jüdische Hochschule zeigte sich sehr offen und weltlich und wurde von Leopold Krug 1796 folgendermaßen beschrieben: "Junge Leute werden auf der hiesigen Universität in Wissenschaften, Handelsgeschäfften | Die jüdische Hochschule zeigte sich sehr offen und weltlich und wurde von Leopold Krug 1796 folgendermaßen beschrieben: "Junge Leute werden auf der hiesigen Universität in Wissenschaften, Handelsgeschäfften und fremden Sprachen unterrichtet, wozu bisweilen auch christliche Lehrer genommen werden." <ref>Leopold Krug: ''"Topographisch-Statistisch-Geographisches Wörterbuch der sämmtlichen preußischen Staaten oder Beschreibung aller Provinzen, Kreise, Distrikte, Städte, Aemter, Flecken, Dörfer, Vorwerke, Flüsse, Seen, Berge ... in den preußischen Staaten"'' Halle, 1796, S. 249. - [http://ub-goobi-pr2.ub.uni-greifswald.de/viewer/image/PPN82553206X/256/ Online-Digitalisat der Universität Greifswald]</ref> | ||
Durch die Zugehörigkeit von Fürth zu Bayern ab [[1806]] wurde die Entwicklung gestört. Im Zuge der Durchsetzung des Bayerischen Judenedikts organisierte sich die Jüdische Gemeinde Fürth ab [[1822]] als Religionsverein "'''Israelitische Kultusgemeinde Fürth'''". Aus alter Tradition heraus waren selbst nach dem Einschnitt zu Beginn der bayerischen Zeit jüdische Fürther sehr stark bei der Emanzipation der Juden in Bayern und damit auch in Deutschland beteiligt, davon zeugt u.a. der erste jüdische Rechtsanwalt ([[Sigmund Grünsfeld|Dr. Sigmund Grünsfeld]]), der erste jüdische Landtagsabgeordnete ([[David Morgenstern|Dr. David Morgenstern]]), der erste jüdische (Handels-)Richter ([[Salomon Berolzheimer]]), der erste jüdische Schulrektor an einer staatlichen Schule (Dr. [[Heinrich Brentano]]). Auch der jüdische Chefarzt am neuen [[Krankenhaus]] auf der [[Schwand]] ([[Jakob Frank|Dr. Jakob Frank]]) sowie das erste [[jüdisches Waisenhaus|jüdische Waisenhaus]] in Deutschland seien hier beispielhaft genannt. | Durch die Zugehörigkeit von Fürth zu Bayern ab [[1806]] wurde die Entwicklung gestört. Im Zuge der Durchsetzung des Bayerischen Judenedikts organisierte sich die Jüdische Gemeinde Fürth ab [[1822]] als Religionsverein "'''Israelitische Kultusgemeinde Fürth'''". Aus alter Tradition heraus waren selbst nach dem Einschnitt zu Beginn der bayerischen Zeit jüdische Fürther sehr stark bei der Emanzipation der Juden in Bayern und damit auch in Deutschland beteiligt, davon zeugt u.a. der erste jüdische Rechtsanwalt ([[Sigmund Grünsfeld|Dr. Sigmund Grünsfeld]]), der erste jüdische Landtagsabgeordnete ([[David Morgenstern|Dr. David Morgenstern]]), der erste jüdische (Handels-)Richter ([[Salomon Berolzheimer]]), der erste jüdische Schulrektor an einer staatlichen Schule (Dr. [[Heinrich Brentano]]). Auch der jüdische Chefarzt am neuen [[Krankenhaus]] auf der [[Schwand]] ([[Jakob Frank|Dr. Jakob Frank]]) sowie das erste [[jüdisches Waisenhaus|jüdische Waisenhaus]] in Deutschland seien hier beispielhaft genannt. |
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