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[[1909]] entstand zudem ein [[Güterbahnhof]]. Der Hauptbahnhof löste mit der Zeit den wesentlich älteren [[Ludwigsbahnhof]] auf der heutigen [[Fürther Freiheit|Freiheit]] ab, der ausschließlich an die [[Ludwigseisenbahn]] nach Nürnberg angeschlossen war. | [[1909]] entstand zudem ein [[Güterbahnhof]]. Der Hauptbahnhof löste mit der Zeit den wesentlich älteren [[Ludwigsbahnhof]] auf der heutigen [[Fürther Freiheit|Freiheit]] ab, der ausschließlich an die [[Ludwigseisenbahn]] nach Nürnberg angeschlossen war. | ||
Im Herbst [[2013]] wurde bekannt, dass die Deutsche Bahn den Abriss der Vorhalle plante. Hintergrund des geplanten Abrisses war ein unterirdischer Ausbau der Einkaufspassage vom Bahnhof zur [[U-Bahn]].<ref>Johannes Alles: Wird ein Teil des Fürther Bahnhofs abgerissen? In: [[Fürther Nachrichten]] vom 17. Januar 2014 - [http://www.nordbayern.de/region/fuerth/wird-ein-teil-des-further-bahnhofs-abgerissen-1.3398028? online abrufbar]</ref> Die Deutsche Bahn gab weiterhin an, den Vorbau aus statischen Gründen abreißen zu müssen, um anschließend einen Glas-Stahl-Ersatzbau wieder zu errichten. Das Landesamt für Denkmalschutz widersprach entschieden in einer Stellungnahme vom [[28. Oktober]] [[2013]] diesen Planungen. Im Januar [[2014]] wurde das Thema in den Gremien des [[Stadtrat]]es behandelt und der Deutschen Bahn gegenüber der Wunsch geäußert, die Vorhalle unter den Aspekten des Denkmalschutzes zu erhalten.<ref>Sepp Körbel: SPD-Antrag vom 16. Januar 2014 im Bau- und Werkausschuss der Stadt Fürth</ref> [[2017]] bot die Deutsche Bahn AG Immobilien den Fürther Hauptbahnhof auf einem gängigen Immoblienportal zur Versteigerung an. Am [[25. Oktober]] [[2018]] wurde bekannt, dass das Immobilien-Unternehmen MIB des Fürther Unternehmers Philipp Streng den Zuschlag erhalten hatte. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart. Streng plante eine denkmalsensible Sanierung, die in den Jahren 2019 bis 2023 ausgeführt wurde. | Im Herbst [[2013]] wurde bekannt, dass die Deutsche Bahn den Abriss der Vorhalle plante. Hintergrund des geplanten Abrisses war ein unterirdischer Ausbau der Einkaufspassage vom Bahnhof zur [[U-Bahn]].<ref>Johannes Alles: Wird ein Teil des Fürther Bahnhofs abgerissen? In: [[Fürther Nachrichten]] vom 17. Januar 2014 - [http://www.nordbayern.de/region/fuerth/wird-ein-teil-des-further-bahnhofs-abgerissen-1.3398028? online abrufbar]</ref> Die Deutsche Bahn gab weiterhin an, den Vorbau aus statischen Gründen abreißen zu müssen, um anschließend einen Glas-Stahl-Ersatzbau wieder zu errichten. Das Landesamt für Denkmalschutz widersprach entschieden in einer Stellungnahme vom [[28. Oktober]] [[2013]] diesen Planungen. Im Januar [[2014]] wurde das Thema in den Gremien des [[Stadtrat]]es behandelt und der Deutschen Bahn gegenüber der Wunsch geäußert, die Vorhalle unter den Aspekten des Denkmalschutzes zu erhalten.<ref>Sepp Körbel: SPD-Antrag vom 16. Januar 2014 im Bau- und Werkausschuss der Stadt Fürth</ref> [[2017]] bot die Deutsche Bahn AG Immobilien den Fürther Hauptbahnhof auf einem gängigen Immoblienportal zur Versteigerung an. Am [[25. Oktober]] [[2018]] wurde bekannt, dass das Immobilien-Unternehmen MIB des Fürther Unternehmers Philipp Streng den Zuschlag erhalten hatte. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart. Streng plante eine denkmalsensible Sanierung, die in den Jahren [[2019]] bis [[2023]] ausgeführt wurde. | ||
== Verkauf und Sanierung == | == Verkauf und Sanierung == | ||
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Zuerst wurde das Dach erneuert und mit originalgetreuen Schindeln gedeckt. Der Giebelaufsatz, der zerbrochen war, wurde wieder auf den First gesetzt. Die Sandsteinfassade wurde von einem Wilhermsdorfer Steinmetzbetrieb neu hergerichtet. Die halbrunden Friese über den Fensterbögen, die Kapitelle, die das Dach tragen, und das Wappenrelief über dem Eingangsportal zur Vorhalle kamen dadurch wieder deutlicher zur Geltung. Im Innenbereich wurde bei der Sanierung im Ostflügel eine Zwischendecke entfernt und dadurch in fünf Metern Höhe eine Metallkonstruktion entdeckt, deren enthaltene Glassplitter annehmen lassen, dass es sich um einen Spiegel gehandelt haben könnte. Restaurator Béla Faragó, der während den Sanierungsarbeiten überraschend verstarb, wollte zudem die historischen Wandmalereien der Gründerzeit bzw. des Jugendstils wieder herausarbeiten.<ref>Birgit Heidingsfelder: ''Im Hauptbahnhof lauern Überraschungen''. In: Fürther Nachrichten vom 23. Januar 2021</ref> Die [[Infra fürth gmbh]] errichtete ihr neues zentrales Servicecenter im umgebauten Hauptbahnhof mit Öffnungstermin Mitte 2022 und bietet dort Informationen zu allen Produkten und Dienstleistungen. | Zuerst wurde das Dach erneuert und mit originalgetreuen Schindeln gedeckt. Der Giebelaufsatz, der zerbrochen war, wurde wieder auf den First gesetzt. Die Sandsteinfassade wurde von einem Wilhermsdorfer Steinmetzbetrieb neu hergerichtet. Die halbrunden Friese über den Fensterbögen, die Kapitelle, die das Dach tragen, und das Wappenrelief über dem Eingangsportal zur Vorhalle kamen dadurch wieder deutlicher zur Geltung. Im Innenbereich wurde bei der Sanierung im Ostflügel eine Zwischendecke entfernt und dadurch in fünf Metern Höhe eine Metallkonstruktion entdeckt, deren enthaltene Glassplitter annehmen lassen, dass es sich um einen Spiegel gehandelt haben könnte. Restaurator Béla Faragó, der während den Sanierungsarbeiten überraschend verstarb, wollte zudem die historischen Wandmalereien der Gründerzeit bzw. des Jugendstils wieder herausarbeiten.<ref>Birgit Heidingsfelder: ''Im Hauptbahnhof lauern Überraschungen''. In: Fürther Nachrichten vom 23. Januar 2021</ref> Die [[Infra fürth gmbh]] errichtete ihr neues zentrales Servicecenter im umgebauten Hauptbahnhof mit Öffnungstermin Mitte 2022 und bietet dort Informationen zu allen Produkten und Dienstleistungen. | ||
Am 23. Mai 2022 waren die Sanierungsarbeiten in vielen Bereichen abgeschlossen, lediglich im Ostflügel mussten noch die neuen Praxisräume | Am 23. Mai 2022 waren die Sanierungsarbeiten in vielen Bereichen abgeschlossen, lediglich im Ostflügel mussten noch die neuen Praxisräume fertig gestellt werden und die Eingangshalle ein neues Gesicht erhalten. Der Besitzer sprach gegenüber der örtlichen Presse, dass diese bis spätestens Ende des Jahres abgeschlossen sein werden. Die Belegung zu diesem Zeitpunkt sah wie folgt aus: | ||
* Ostflügel: Neu - [[Ludwigscafé]] und Infra-Service-Centrum im Erdgeschoss - das Service-Centrum im Untergeschoss wurde geschlossen. | * Ostflügel: Neu - [[Ludwigscafé]] und Infra-Service-Centrum im Erdgeschoss - das Service-Centrum im Untergeschoss wurde geschlossen. | ||
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* Hauptflügel: D-Bahn Verkaufszentrum, Zeitungskiosk - in den Obergeschossen Marktamt der Stadt Fürth und Infra Verkehrsbetriebe | * Hauptflügel: D-Bahn Verkaufszentrum, Zeitungskiosk - in den Obergeschossen Marktamt der Stadt Fürth und Infra Verkehrsbetriebe | ||
* Westflügel: Touristinformation und VAG-Büro und Sozial-Räume. | * Westflügel: Touristinformation und VAG-Büro und Sozial-Räume. | ||
Nach vierjähriger Bauzeit waren schließlich alle Sanierungsarbeiten im Sommer 2023 abgeschlossen. Mit der Eingangshalle wurde auch der letzte Abschnitt fertiggestellt. Ein kunstvolles [[Adler]]-Gemälde schmückt jetzt die Wand in der Mittelhalle, das [[Stadtwappen]] ziert die Decke. Mitten in der Eingangshalle ist ein Modell des einstigen [[Ludwigsbahnhof|Ludwigsbahnhofes]] in einer Vitrine zu sehen, eine weitere am Treppenabgang erinnert an die [[Nürnberg#SpVgg Fürth und 1. FCN|legendäre Zugfahrt der deutschen Nationalmannschaft]] im April 1924.<ref>''Der Hauptbahnhof ist wieder ein Schmuckstück der Stadt''. In: [[INFÜ]], Nr. 12 vom 21. Juni 2023, S. 9</ref> | |||
== Fernverkehr == | == Fernverkehr == | ||
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* Wolfgang Händel: ''Hauptbahnhof in neuem Glanz''. In: Fürther Nachrichten vom 13. Juni 2023 (Druckausgabe) | * Wolfgang Händel: ''Hauptbahnhof in neuem Glanz''. In: Fürther Nachrichten vom 13. Juni 2023 (Druckausgabe) | ||
* Wolfgang Händel: ''Hauptbahnhof: Happy End für den Sanierungsfall''. In: Fürther Nachrichten vom 15. Juni 2023 (Druckausgabe) | * Wolfgang Händel: ''Hauptbahnhof: Happy End für den Sanierungsfall''. In: Fürther Nachrichten vom 15. Juni 2023 (Druckausgabe) | ||
* | * ''Der Hauptbahnhof ist wieder ein Schmuckstück der Stadt''. In: [[INFÜ]], Nr. 12 vom 21. Juni 2023, S. 9 – [https://www.fuerth.de/PortalData/1/Resources/fuertherrathaus/stadtzeitung_online/stadtzeitung2023/2023-12-infue.pdf PDF-Datei] | ||
== Siehe auch == | == Siehe auch == |