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[[1884]] spendete der Ehrenbürger der Stadt Dr. [[Wilhelm Königswarter]] 1.000 RM für die Ausstattung der beiden Ferienkolonien. Der Magistrat gab über seinen Gemeindeetat per Beschluss vom [[10. Januar]] [[1884]] ebenfalls 1.000 RM hinzu, so dass die ersten Ferienkolonien in Heroldsberg und Kalchreuth umgesetzt werden konnten.<ref>Georg Fronmüller, Chronik der Stadt Fürth, A. Schmittner, Reprint 1985, S. 603</ref> Dr. Königswarter spendete im Jahr darauf erneut 1.000 RM, so dass im Jahr 1885 sogar jeweils 12 Knaben und Mädchen in die Ferienkolonien verschickt werden konnten.<ref>Georg Fronmüller, Chronik der Stadt Fürth, A. Schmittner, Reprint 1985, S. 634</ref> Bereits im gleichen Jahr berichtete Dr. [[Samson Landmann]] von einem Besuch einer Ferienkolonie in Frankfurt a. Main, bei der den Kindern tägliche, gemeinsame spielerische Spaziergänge in der Natur angeboten wurden. Dabei konnten laut Dr. Landmann bei den Kindern gute Resultate beobachtet werden, so dass der Fürther Magistrat eine gleiche Einrichtung für ca. 70 Kinder beschloss.<ref>Georg Fronmüller, Chronik der Stadt Fürth, A. Schmittner, Reprint 1985, S. 623</ref> | [[1884]] spendete der Ehrenbürger der Stadt Dr. [[Wilhelm Königswarter]] 1.000 RM für die Ausstattung der beiden Ferienkolonien. Der Magistrat gab über seinen Gemeindeetat per Beschluss vom [[10. Januar]] [[1884]] ebenfalls 1.000 RM hinzu, so dass die ersten Ferienkolonien in Heroldsberg und Kalchreuth umgesetzt werden konnten.<ref>Georg Fronmüller, Chronik der Stadt Fürth, A. Schmittner, Reprint 1985, S. 603</ref> Dr. Königswarter spendete im Jahr darauf erneut 1.000 RM, so dass im Jahr 1885 sogar jeweils 12 Knaben und Mädchen in die Ferienkolonien verschickt werden konnten.<ref>Georg Fronmüller, Chronik der Stadt Fürth, A. Schmittner, Reprint 1985, S. 634</ref> Bereits im gleichen Jahr berichtete Dr. [[Samson Landmann]] von einem Besuch einer Ferienkolonie in Frankfurt a. Main, bei der den Kindern tägliche, gemeinsame spielerische Spaziergänge in der Natur angeboten wurden. Dabei konnten laut Dr. Landmann bei den Kindern gute Resultate beobachtet werden, so dass der Fürther Magistrat eine gleiche Einrichtung für ca. 70 Kinder beschloss.<ref>Georg Fronmüller, Chronik der Stadt Fürth, A. Schmittner, Reprint 1985, S. 623</ref> | ||
Vermutlich wurde Ende der 1880er bzw. Anfang der 1890er Jahre der Verein für Ferienkolonien Fürth zur Sicherstellung der Finanzierung gegründet. Der erste Vorsitzende [[Leopold Ehrmann]] wurde 1896 als Mitglied des Gemeindekollegiums zum 1. Vorsitzenden gewählt. In einem Bericht des Vereins aus dem Jahr 1910 führt der Verein an, dass die finanzielle Lage des Vereins 1908 noch schwierig war, zumal der Verein rund 42 Mitglieder verloren hatte, so dass aus finanziellen Gründen viele Ferienspaziergänge nicht stattfinden konnten. Allerdings gab es 1909 eine Trendwende durch den neuen Vorsitzenden des Vereins - Pfarrer [[Christoph Fikenscher]] von der [[Kirche St. Paul]]. Durch einen öffentlichen Appell gelang es ihm innerhalb nur von wenigen Wochen die Zahl der Vereinsmitglieder von ehemals 442 auf 748 zu erhöhen, wodurch sich auch die finanziellen Beiträge von 1.834,50 M auf 3.479 M erhöhten. Weiterhin spendete 1909 ein unbekannter Spender den Verlustausgleich des Vereins für das laufende Jahr in Höhe von 800 M, so dass der Verein mit einem Plus | Vermutlich wurde Ende der 1880er bzw. Anfang der 1890er Jahre der Verein für Ferienkolonien Fürth zur Sicherstellung der Finanzierung gegründet. Der erste Vorsitzende [[Leopold Ehrmann]] wurde 1896 als Mitglied des Gemeindekollegiums zum 1. Vorsitzenden gewählt. In einem Bericht des Vereins aus dem Jahr 1910 führt der Verein an, dass die finanzielle Lage des Vereins 1908 noch schwierig war, zumal der Verein rund 42 Mitglieder verloren hatte, so dass aus finanziellen Gründen viele Ferienspaziergänge nicht stattfinden konnten. Allerdings gab es 1909 eine Trendwende durch den neuen Vorsitzenden des Vereins - Pfarrer [[Christoph Fikenscher]] von der [[Kirche St. Paul]]. Durch einen öffentlichen Appell gelang es ihm innerhalb nur von wenigen Wochen die Zahl der Vereinsmitglieder von ehemals 442 auf 748 zu erhöhen, wodurch sich auch die finanziellen Beiträge von 1.834,50 M auf 3.479 M erhöhten. Weiterhin spendete 1909 ein unbekannter Spender den Verlustausgleich des Vereins für das laufende Jahr in Höhe von 800 M, so dass der Verein die Jahresbilanz mit einem Plus abschließen konnte. Vermutlich handelte es sich bei dem unbekannten Spender um [[Alfred Nathan]], der den Beitrag am Todestag seiner Mutter spendete. | ||
Im Berichtszeitraum [[1910]] konnte der Verein auch von weiteren Spenden der M. und G. Neubauer´sche Stiftung berichten, die ebenfalls einen hohen Betrag dem Verein zukommen lies um u.a. eiserne Bettgestelle anzuschaffen. Insgesamt konnten im Jahr 158 Kinder für jeweils drei Wochen in die Ferienkolonien verschickt werden, 13 Kinder mehr als ursprünglich geplant. Ebenfalls konnten 42 Kinder dreimal die Woche innerhalb der Ferien für Ferienspaziergänge gewonnen werden, die unter Aufsicht jeweils halb- oder ganztags stattfanden. Kommerzienrat [[Anton Sahlmann]] spendete zu seinem 75. Geburtstag 4.000 Mark und sicherte dem Verein nach seinem Ableben weitere 5.000 M über seine Stiftung zu.<ref>Theodor Löwensohn: Bericht über die Tätigkeit des Vereins für Ferienkolonien Fürth 1910, Eigenverlag, Fürth, 1910, S. 2 ff.</ref> | Im Berichtszeitraum [[1910]] konnte der Verein auch von weiteren Spenden der M. und G. Neubauer´sche Stiftung berichten, die ebenfalls einen hohen Betrag dem Verein zukommen lies um u.a. eiserne Bettgestelle anzuschaffen. Insgesamt konnten im Jahr 158 Kinder für jeweils drei Wochen in die Ferienkolonien verschickt werden, 13 Kinder mehr als ursprünglich geplant. Ebenfalls konnten 42 Kinder dreimal die Woche innerhalb der Ferien für Ferienspaziergänge gewonnen werden, die unter Aufsicht jeweils halb- oder ganztags stattfanden. Kommerzienrat [[Anton Sahlmann]] spendete zu seinem 75. Geburtstag 4.000 Mark und sicherte dem Verein nach seinem Ableben weitere 5.000 M über seine Stiftung zu.<ref>Theodor Löwensohn: Bericht über die Tätigkeit des Vereins für Ferienkolonien Fürth 1910, Eigenverlag, Fürth, 1910, S. 2 ff.</ref> |