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An der unteren Königstraße ist die historische Bebauung nur an der Nordseite erhalten; die Südseite ([[Königstraße]] 12-38) wurde im Zuge der Altstadtsanierung abgebrochen und neu bebaut, die Fassaden z.T. in freier oder enger Anlehnung an die Vorgängerhäuser errichtet. Die kleinteiligen Strukturen im Zwickel zwischen [[Königstraße]], [[Rednitz]] und [[Wilhelm-Löhe-Straße]] sowie um die sackgassenartigen Bereiche beiderseits des Marktplatzes und der Gustavstraße, entstanden wahrscheinlich durch Zertrümmerung, Umbauung und Aufsiedlung der ehemaligen Bauernhöfe, deren landwirtschaftliche Funktion vor allem im 17. Jahrhundert aufgegeben wurde. | An der unteren Königstraße ist die historische Bebauung nur an der Nordseite erhalten; die Südseite ([[Königstraße]] 12-38) wurde im Zuge der Altstadtsanierung abgebrochen und neu bebaut, die Fassaden z.T. in freier oder enger Anlehnung an die Vorgängerhäuser errichtet. Die kleinteiligen Strukturen im Zwickel zwischen [[Königstraße]], [[Rednitz]] und [[Wilhelm-Löhe-Straße]] sowie um die sackgassenartigen Bereiche beiderseits des Marktplatzes und der Gustavstraße, entstanden wahrscheinlich durch Zertrümmerung, Umbauung und Aufsiedlung der ehemaligen Bauernhöfe, deren landwirtschaftliche Funktion vor allem im 17. Jahrhundert aufgegeben wurde. | ||
Dem vom Markt- und Durchgangsverkehr geprägten Bereich schließt sich nördlich der vom Verkehr völlig abgesonderte, in sich geschlossene, annähernd querovale [[Kirchenplatz]] um die spätgotische Stadtpfarrkirche St. Michael an, deren Friedhof er bis [[1811]] war. Ihn begrenzen die Baugruppe der Pfarrhäuser, zwei Schulbauten des 19. Jahrhunderts und die kleinstädtisch-malerische Häusergruppe des Schröderhofes (früher | Dem vom Markt- und Durchgangsverkehr geprägten Bereich schließt sich nördlich der vom Verkehr völlig abgesonderte, in sich geschlossene, annähernd querovale [[Kirchenplatz]] um die spätgotische [[Kirche St. Michael|Stadtpfarrkirche St. Michael]] an, deren Friedhof er bis [[1811]] war. Ihn begrenzen die Baugruppe der Pfarrhäuser, zwei Schulbauten des 19. Jahrhunderts und die kleinstädtisch-malerische Häusergruppe des Schröderhofes (früher | ||
Pfarrhöfchen genannt). Stützmauern an der [[Heiligenstraße]] schließen den auf einer Anhöhe über dem Pegnitztal gelegenen Kirchenbereich ab. | Pfarrhöfchen genannt). Stützmauern an der [[Heiligenstraße]] schließen den auf einer Anhöhe über dem Pegnitztal gelegenen Kirchenbereich ab. | ||
Den südöstlichen Rand des Ensembles bilden die an die Pegnitzniederung grenzenden Bereiche der Pegnitz-, Unteren Fischer- und Mühlstraße. Die parallele schmale [[Helmstraße]], einst Fortsetzung des wichtigen Verkehrsweges der Gustavstraße, bildet heute einen abgerückten Bereich mit geschlossen erhaltener Altbausubstanz. Hauptachse des nachmittelalterlichen Erweiterungsgebietes wurde die in diesem Abschnitt sehr breite Königstraße (hier früher Obere Frankfurter Straße genannt), die - vom [[Obstmarkt]] (früher [[Holzmarkt]]) nach Südosten führend - seit dem 18. Jahrhundert die Gustavstraße als Hauptverkehrsachse ablöste. An der linken Seite (ungerade Nummern) gibt ihr eine Reihe stattlicher Mansarddachhäuser des 18. Jahrhunderts, z.T. von wohlhabenden jüdischen Untertanen der Dompropstei Bamberg errichtet, ein einheitliches | Den südöstlichen Rand des Ensembles bilden die an die Pegnitzniederung grenzenden Bereiche der Pegnitz-, Unteren Fischer- und Mühlstraße. Die parallele schmale [[Helmstraße]], einst Fortsetzung des wichtigen Verkehrsweges der Gustavstraße, bildet heute einen abgerückten Bereich mit geschlossen erhaltener Altbausubstanz. Hauptachse des nachmittelalterlichen Erweiterungsgebietes wurde die in diesem Abschnitt sehr breite Königstraße (hier früher Obere Frankfurter Straße genannt), die - vom [[Obstmarkt]] (früher [[Holzmarkt]]) nach Südosten führend - seit dem 18. Jahrhundert die Gustavstraße als Hauptverkehrsachse ablöste. An der linken Seite (ungerade Nummern) gibt ihr eine Reihe stattlicher Mansarddachhäuser des 18. Jahrhunderts, z.T. von wohlhabenden jüdischen Untertanen der [[Bistum Bamberg|Dompropstei Bamberg]] errichtet, ein einheitliches | ||
Gepräge. Zwischen dieser Häuserreihe und der Gustavstraße entstand seit dem späteren 17. Jahrhundert die noch weitgehend geschlossen erhaltene [[Schindelgasse]], das markanteste Beispiel von Siedlungsverdichtung durch Bebauung von Hof- und Rückbereichen. Mit der Anlage des Königsplatzes (ursprünglich Dreikönigsplatz nach einem Gasthaus) war vermutlich eine zweite Schwerpunktbildung neben dem alten Marktplatz beabsichtigt. | Gepräge. Zwischen dieser Häuserreihe und der Gustavstraße entstand seit dem späteren 17. Jahrhundert die noch weitgehend geschlossen erhaltene [[Schindelgasse]], das markanteste Beispiel von Siedlungsverdichtung durch Bebauung von Hof- und Rückbereichen. Mit der Anlage des Königsplatzes (ursprünglich Dreikönigsplatz nach einem Gasthaus) war vermutlich eine zweite Schwerpunktbildung neben dem alten Marktplatz beabsichtigt. | ||
Die Ortserweiterung an der Südwestseite der Königstraße geht auf die Initiative der [[Markgraftum Brandenburg-Ansbach|Markgrafen von Ansbach]] zurück, die in der Barockzeit ihren Anteil an der [[Dreiherrschaft]] zielstrebig ausbauten. An der Stelle des heutigen Rathauses errichteten sie das zunächst als Schloss gedachte [[Brandenburger Haus]] (in der Folge Gasthof). Mit der langen, noch großenteils erhaltenen Wohnhausreihe Königstraße 90-110 (gerade Nummern) und der parallelen, geraden Bäumenstraße - beide auf markgräflichem Grund - setzte im frühen 18. Jahrhundert jene für Fürth in der Folge charakteristische Form eines additiven Wachstums Straße um Straße ein. | Die Ortserweiterung an der Südwestseite der Königstraße geht auf die Initiative der [[Markgraftum Brandenburg-Ansbach|Markgrafen von Ansbach]] zurück, die in der Barockzeit ihren Anteil an der [[Dreiherrschaft]] zielstrebig ausbauten. An der Stelle des heutigen Rathauses errichteten sie das zunächst als Schloss gedachte [[Brandenburger Haus]] (in der Folge Gasthof). Mit der langen, noch großenteils erhaltenen Wohnhausreihe Königstraße 90-110 (gerade Nummern) und der parallelen, geraden Bäumenstraße - beide auf markgräflichem Grund - setzte im frühen 18. Jahrhundert jene für Fürth in der Folge charakteristische Form eines additiven Wachstums Straße um Straße ein. | ||
Die Nordzeile der [[Schirmstraße]] (ungerade Nummern 1-11) ist, da aus der Rückbebauung der Parzellen an der [[Bäumenstraße]] entstanden, Bestandteil des Ensembles Altstadt, in das die Bäumenstraße bis zum südlichen Ende der erhaltenen Altbebauung einbezogen ist; das neue [[City-Center]] hat hier eine deutliche Zäsur geschaffen. Das Ensemble umfasst außerdem die Gruppe [[Historismus|späthistoristischer]] und | Die Nordzeile der [[Schirmstraße]] (ungerade Nummern 1-11) ist, da aus der Rückbebauung der Parzellen an der [[Bäumenstraße]] entstanden, Bestandteil des Ensembles Altstadt, in das die Bäumenstraße bis zum südlichen Ende der noch erhaltenen Altbebauung einbezogen ist; das neue [[City-Center]] hat hier eine deutliche Zäsur geschaffen. Das Ensemble umfasst außerdem die Gruppe [[Historismus|späthistoristischer]] und [[jugendstil]]zeitlicher öffentlicher Gebäude südlich und östlich des Helmplatzes ([[Eichamt]], Schule, [[Feuerwache]] und Gymnasium), die eine Vorgängerbebauung ersetzt hat. Der dreieckige Zwickelplatz, zu dem sich Königstraße und Helmstraße vereinen, bildet den südlichen Abschluss des Ensembles. | ||
===Integration früherer Ensembles und Neuordnung=== | ===Integration früherer Ensembles und Neuordnung=== |
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