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Die Arbeitsgemeinschaft selber war ein privater Kreis deutscher liberaler Ökonomen, die nichtöffentlich 1943/44 Konzepte für eine Wirtschaftsordnung nach dem [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] entwarf. Von von Beckerath existiert eine Schrift, die sich mit dem Übergang von der Planwirtschaft zur Marktwirtschaft auseinandersetzt. Darin sind die wichtigsten theoretischen Vorarbeiten für Ludwig Erhards „Soziale Marktwirtschaft“ aufgeführt. Die Tätigkeit dieser Arbeitsgemeinschaft endete am 20. Juli 1944, als zwei Mitglieder durch die Gestapo verhaftet wurden. 1948 gab es eine Art Fortsetzung der Arbeit dieses Kreises, denn Erwin von Beckerath leitete den Wissenschaftlichen Beirat bei der Verwaltung für Wirtschaft des Vereinigten Wirtschaftsgebietes, aus dem 1949 das Bundeswirtschaftsministerium entstand. | Die Arbeitsgemeinschaft selber war ein privater Kreis deutscher liberaler Ökonomen, die nichtöffentlich 1943/44 Konzepte für eine Wirtschaftsordnung nach dem [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] entwarf. Von von Beckerath existiert eine Schrift, die sich mit dem Übergang von der Planwirtschaft zur Marktwirtschaft auseinandersetzt. Darin sind die wichtigsten theoretischen Vorarbeiten für Ludwig Erhards „Soziale Marktwirtschaft“ aufgeführt. Die Tätigkeit dieser Arbeitsgemeinschaft endete am 20. Juli 1944, als zwei Mitglieder durch die Gestapo verhaftet wurden. 1948 gab es eine Art Fortsetzung der Arbeit dieses Kreises, denn Erwin von Beckerath leitete den Wissenschaftlichen Beirat bei der Verwaltung für Wirtschaft des Vereinigten Wirtschaftsgebietes, aus dem 1949 das Bundeswirtschaftsministerium entstand. | ||
Die Planung und Durchführung der Währungsreform 1948 geschah durch den amerikanischen Leutnant Edward A. Tenenbaum (1922 – 1975/76), der selbst den Namen „Deutsche Mark“ festlegte. Die beteiligten elf deutschen Experten, die damals nach Rothwesten, einem ehemaligen Fliegerhorst der Luftwaffe in der Nähe von Kassel eingeladen wurden, konnten an den von ihm beschlossenen Eckpunkten nichts mehr ändern. Ludwig Erhard selbst war nicht angereist. | Die Planung und Durchführung der [[wikipedia:Währungsreform 1948 (Westdeutschland)|Währungsreform]] 1948 in Westdeutschland (''„Trizone“'') geschah durch den amerikanischen Leutnant Edward A. Tenenbaum (1922 – 1975/76), der selbst den Namen „Deutsche Mark“ festlegte. Die beteiligten elf deutschen Experten, die damals nach Rothwesten (''„[[wikipedia:Währungskonklave 1948|Konklave von Rothwesten]]“''), einem ehemaligen Fliegerhorst der Luftwaffe in der Nähe von Kassel eingeladen wurden, konnten an den von ihm beschlossenen Eckpunkten nichts mehr ändern. Ludwig Erhard selbst war nicht angereist. | ||
Der Finanzhistoriker Carl-Ludwig Holtfrerich stellte fest: »Ohne Tenenbaum wäre Erhard gescheitert«.<ref>Carl-Ludwig Holtfrerich: Wie ein amerikanischer Leutnant Ludwig Erhard half. Edward A. Tenenbaum und die Währungsreform 1948. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 28. Mai 2018, S. 16 (Druckausgabe)</ref> Dennoch schrieb Erhard sich etliche Erfolge rund um die Währungsreform, die hauptsächlich von den Amerikanern, aber auch streikender Bevölkerung erzwungen wurden, persönlich zu, wofür ihn der SPD-Vorsitzende Kurt Schumacher einen »Reklameluftballon« nannte.<ref>Uwe Fuhrmann: Die Entstehung der "sozialen Marktwirtschaft" 1948/49. Eine historische Dispositivanalyse, UVK Verlagsgesellschaft Konstanz, 2017, S. 144</ref> Mit der durchaus umstrittenen weitgehenden Preisfreigabe im Zuge der Währungsreform hat Erhard aber auch die Rahmenbedingungen für wirtschaftliches Handeln substanziell verändert. Sein Widerstand gegen Forderungen nach stärkerer Planwirtschaft war ein wichtiger Beitrag zum Wirtschaftswunder.<ref>Professor Matthias Wrede im Beitrag von Alexander Jungkunz: ''Wie wichtig war Ludwig Erhard'' In: [[Fürther Nachrichten]] vom 3. Februar 2022, S. 3</ref> | Der Finanzhistoriker Carl-Ludwig Holtfrerich stellte fest: »Ohne Tenenbaum wäre Erhard gescheitert«.<ref>Carl-Ludwig Holtfrerich: Wie ein amerikanischer Leutnant Ludwig Erhard half. Edward A. Tenenbaum und die Währungsreform 1948. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 28. Mai 2018, S. 16 (Druckausgabe)</ref> Dennoch schrieb Erhard sich etliche Erfolge rund um die Währungsreform, die hauptsächlich von den Amerikanern, aber auch streikender Bevölkerung erzwungen wurden, persönlich zu, wofür ihn der SPD-Vorsitzende Kurt Schumacher einen »Reklameluftballon« nannte.<ref>Uwe Fuhrmann: Die Entstehung der "sozialen Marktwirtschaft" 1948/49. Eine historische Dispositivanalyse, UVK Verlagsgesellschaft Konstanz, 2017, S. 144</ref> Mit der durchaus umstrittenen weitgehenden Preisfreigabe im Zuge der Währungsreform hat Erhard aber auch die Rahmenbedingungen für wirtschaftliches Handeln substanziell verändert. Sein Widerstand gegen Forderungen nach stärkerer Planwirtschaft war ein wichtiger Beitrag zum Wirtschaftswunder.<ref>Professor Matthias Wrede im Beitrag von Alexander Jungkunz: ''Wie wichtig war Ludwig Erhard'' In: [[Fürther Nachrichten]] vom 3. Februar 2022, S. 3</ref> | ||
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== Erinnerung an Ludwig Erhard == | == Erinnerung an Ludwig Erhard == | ||
[[Bild:Ludwig Erhard.jpg|mini|Ludwig-Erhard-Büste<br>von [[Eva Hermann]] ]] | [[Bild:Ludwig Erhard.jpg|mini|Ludwig-Erhard-Büste<br>von [[Eva Hermann]] ]] | ||
* Da die [[CSU]] im [[Stadtrat|Stadtrat von Fürth]] zu Erhards Lebzeiten nie mehrheitsfähig war, und die [[Ehrenbürger(innen)|Ehrenbürgerwürde]] nur an lebende Personen verliehen werden darf, bleibt ihm diese für immer verwehrt. | * Da die [[Christlich-Soziale Union in Bayern|CSU]] im [[Stadtrat|Stadtrat von Fürth]] zu Erhards Lebzeiten nie mehrheitsfähig war, und die [[Ehrenbürger(innen)|Ehrenbürgerwürde]] nur an lebende Personen verliehen werden darf, bleibt ihm diese für immer verwehrt. | ||
* Als späte Aussöhnung wurde ihm neben einer [[Ludwig-Erhard-Straße|Straße]] das neue [[Stadtmuseum]] gewidmet. Allerdings wurde die Widmung 2015 wieder zurückgenommen, aufgrund der Namensgleichheit zum neuen Ludwig-Erhard-Zentrum. | * Als späte Aussöhnung wurde ihm neben einer [[Ludwig-Erhard-Straße|Straße]] das neue [[Stadtmuseum]] gewidmet. Allerdings wurde die Widmung 2015 wieder zurückgenommen, aufgrund der Namensgleichheit zum neuen Ludwig-Erhard-Zentrum. | ||
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== Erhards Verhältnis zur CDU == | == Erhards Verhältnis zur CDU == | ||
Parteien waren Erhard Zeit seines Lebens suspekt. Er wurde jahrzehntelang von der [[CDU]] aufgestellt und war 1966-1967 sogar CDU-Vorsitzender. Allerdings lag der CDU nie ein Aufnahmeantrag von Erhard vor, und er soll auch nie Beiträge bezahlt haben. | Parteien waren Erhard Zeit seines Lebens suspekt. Er wurde jahrzehntelang von der [[wikipedia:Christlich Demokratische Union Deutschlands|CDU]] aufgestellt und war 1966-1967 sogar CDU-Vorsitzender. Allerdings lag der CDU nie ein Aufnahmeantrag von Erhard vor, und er soll auch nie Beiträge bezahlt haben. | ||
== Ehrungen und Auszeichnungen == | == Ehrungen und Auszeichnungen == |
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