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Auf die Pfarrstelle Fürth [[St. Michael]] wurde er am [[28. April]] [[1623]] berufen. Die Wirrnisse des [[Dreißigjähriger Krieg|30-jährigen Krieges]] gibt er anschaulich weiter. So berichtet Pfarrer Tobias Bischof, dass er am 23. Juli 1626 des Meisters Leonhard Land, Kartätschers, Sohn getauft. "''Es ist der Actus im Pfarrhof verrichtet worden, denn der Taufstein in der Kirch mit geflöhtem (= geflüchteten) gut dermassen versetzt gewesen, wie dann die gantze Kirch, daß man nit dar zu kommen mögen, wegen der 3000 krigßmänner, so hie ankommen sollen.''" <ref>Adolf Schwammberger: Fürth von A bis Z. 1968, S. 208</ref><br /> | Auf die Pfarrstelle Fürth [[St. Michael]] wurde er am [[28. April]] [[1623]] berufen. Die Wirrnisse des [[Dreißigjähriger Krieg|30-jährigen Krieges]] gibt er anschaulich weiter. So berichtet Pfarrer Tobias Bischof, dass er am 23. Juli 1626 des Meisters Leonhard Land, Kartätschers, Sohn getauft. "''Es ist der Actus im Pfarrhof verrichtet worden, denn der Taufstein in der Kirch mit geflöhtem (= geflüchteten) gut dermassen versetzt gewesen, wie dann die gantze Kirch, daß man nit dar zu kommen mögen, wegen der 3000 krigßmänner, so hie ankommen sollen.''" <ref>Adolf Schwammberger: Fürth von A bis Z. 1968, S. 208</ref><br /> | ||
Am gleichen Tag trägt Bischof ins Trauregister ein: "'' … haben das Pfennwert (= Festessen) gessen bei Herrn Michael Michelmann. Es war die Kirche damals voll geflöhetes Guts, konnt sie kaum für dem hinteren Altar zusammengeben.''"<ref>ebenda</ref> <br /> | Am gleichen Tag trägt Bischof ins Trauregister ein: "'' … haben das Pfennwert (= Festessen) gessen bei Herrn Michael Michelmann. Es war die Kirche damals voll geflöhetes Guts, konnt sie kaum für dem hinteren Altar zusammengeben.''"<ref>ebenda</ref> <br /> | ||
Diese Beschreibungen beziehen sich auf den Durchzug des Oberst Palland mit dem Sachsenlauenburgischen Kriegsvolk <ref>Franz Ludwig Freiherr von Soden: „Kriegs- und Sittengeschichte der Reichsstadt Nürnberg vom Ende des 16. Jahrhunderts bis zur Schlacht bei Breitenfeld 7. (17.) September 1631“. II. Theil von 1620 bis 1628; Erlangen 1861, S. 311 [https://books.google.de/books?id=tIAAAAAAcAAJ&printsec=frontcover&dq=v.+Soden:+Kriegs-+und+Sittengeschichte+der+Reichsstadt+N%C3%BCrnberg,+F%C3%BCrth&hl=de&sa=X&ved=0ahUKEwjjrMS0wt7fAhUDKFAKHVZaBmEQ6AEIKDAA#v=onepage&q=v.%20Soden%3A%20Kriegs-%20und%20Sittengeschichte%20der%20Reichsstadt%20N%C3%BCrnberg%2C%20F%C3%BCrth&f=false - online | Diese Beschreibungen beziehen sich auf den Durchzug des Oberst Palland mit dem Sachsenlauenburgischen Kriegsvolk <ref>Franz Ludwig Freiherr von Soden: „Kriegs- und Sittengeschichte der Reichsstadt Nürnberg vom Ende des 16. Jahrhunderts bis zur Schlacht bei Breitenfeld 7. (17.) September 1631“. II. Theil von 1620 bis 1628; Erlangen 1861, S. 311 [https://books.google.de/books?id=tIAAAAAAcAAJ&printsec=frontcover&dq=v.+Soden:+Kriegs-+und+Sittengeschichte+der+Reichsstadt+N%C3%BCrnberg,+F%C3%BCrth&hl=de&sa=X&ved=0ahUKEwjjrMS0wt7fAhUDKFAKHVZaBmEQ6AEIKDAA#v=onepage&q=v.%20Soden%3A%20Kriegs-%20und%20Sittengeschichte%20der%20Reichsstadt%20N%C3%BCrnberg%2C%20F%C3%BCrth&f=false - online]</ref> Die brandenburgische Regierung in Ansbach hatte durch Geschenke die Last der Einquartierung auf nürnbergisches Gebiet abwälzen können. | ||
In seiner Zeit als Pfarrer von St. Michael stiftete der bambergische Bürger-, Münz- und Golddschmiedemeister [[Conrad Stutz]] [[1626]] einen selbstgefertigten [[Conrad Stutz#Goldschmiedearbeiten für die Kirche St. Michael|Abendmahlskelch]] für die Kirche, obwohl dieser mit dem Pfarrer im Streit lag <ref>Stutz war zu dem Zeitpunkt einer der dompröpstischen Bürgermeister. Vielleicht war für die Stiftung aber auch die Ehefrau von Stutz ausschlaggebend, die als frommer Frau galt und vom Schicksal hart geschlagen war. Die 31 Ehejahre mit Conrad Stutz wurden mit 31 Krankheitsjahren überliefert. Der Pfarrer Johann Schuster bezeugte daher bei der Beerdigung 1642, sie sei "''fast mit Stephano eine Martyrin worden.''" | In seiner Zeit als Pfarrer von St. Michael stiftete der bambergische Bürger-, Münz- und Golddschmiedemeister [[Conrad Stutz]] [[1626]] einen selbstgefertigten [[Conrad Stutz#Goldschmiedearbeiten für die Kirche St. Michael|Abendmahlskelch]] für die Kirche, obwohl dieser mit dem Pfarrer im Streit lag <ref>Stutz war zu dem Zeitpunkt einer der dompröpstischen Bürgermeister. Vielleicht war für die Stiftung aber auch die Ehefrau von Stutz ausschlaggebend, die als frommer Frau galt und vom Schicksal hart geschlagen war. Die 31 Ehejahre mit Conrad Stutz wurden mit 31 Krankheitsjahren überliefert. Der Pfarrer Johann Schuster bezeugte daher bei der Beerdigung 1642, sie sei "''fast mit Stephano eine Martyrin worden.''" |