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== Verleihung des Militär-Max-Joseph-Ordens == | == Verleihung des Militär-Max-Joseph-Ordens == | ||
Posthum wurde Aldebert für seine Dienste im Militär mit dem nicht vererblichen Adelstitel "Ritter von" geadelt, bei gleichzeitiger Verleihung des Militär-Max-Joseph-Ordens. Der Ritter-Orden, eine der damals höchsten Auszeichnungen im bayerischen Königreich, erhielten während des Ersten Weltkrieges lediglich 281 Personen.<ref>{{Quelle Wikipedia|Militär-Max-Joseph-Orden}}</ref> Dabei konnte der Orden nur an Offiziere verliehen werden, die ''hierzu tapfere Thaten vollbrachten, und zwar solche, die ein Offizier entweder ohne Verantwortung hätte unterlassen können, und zum Nutzen der Armee gereichen, oder welche mit außerordentlicher Klugheit, oder Muth und Entschlossenheit zur besonderen Ehre und Vortheil der Armee oder der Truppe ausgeführt worden sind.''<ref>Arnhard Graf Klenau: Orden in Deutschland und Österreich. Band II: Deutsche Staaten (1806–1918). Teil I: Anhalt–Hannover. Offenbach 2008, S. 38</ref> Diese Tat bzw. das Verdienst Aldeberts wird in dem Bayerischen goldenen Ehrenbuch aus dem Jahr 1928 wie folgt beschrieben: | Posthum wurde Aldebert für seine Dienste im Militär mit dem nicht vererblichen Adelstitel "Ritter von" geadelt, bei gleichzeitiger Verleihung des Militär-Max-Joseph-Ordens. Der Ritter-Orden, eine der damals höchsten Auszeichnungen im bayerischen Königreich, erhielten während des Ersten Weltkrieges lediglich 281 Personen.<ref>{{Quelle Wikipedia|Militär-Max-Joseph-Orden}}</ref> Dabei konnte der Orden nur an Offiziere verliehen werden, die ''hierzu tapfere Thaten vollbrachten, und zwar solche, die ein Offizier entweder ohne Verantwortung hätte unterlassen können, und zum Nutzen der Armee gereichen, oder welche mit außerordentlicher Klugheit, oder Muth und Entschlossenheit zur besonderen Ehre und Vortheil der Armee oder der Truppe ausgeführt worden sind.''<ref>Arnhard Graf Klenau: Orden in Deutschland und Österreich. Band II: Deutsche Staaten (1806–1918). Teil I: Anhalt–Hannover. Offenbach 2008, S. 38</ref> Diese Tat bzw. das Verdienst Aldeberts wird in dem Bayerischen goldenen Ehrenbuch aus dem Jahr 1928 wie folgt beschrieben: | ||
: ''Die 5. b. Res. Div. war am 21. 3. 1918 im Vorgehen gegen die Höhen beiderseits Bapaume, einige Kilometer östl. des Ortes auf den sogenannten Bapaume-I-Riegel - eine gut ausgebaute, mit starken Drahthindernissen versehene Stellung - gestoßen. Der am 23. 3. nachmittags unternommene Angriff war gescheitert. Die Kompagnie Aldebert befand sich in vorderster Kampflinie am linken Flügel. Im Morgengrauen des 24. 3. sollte überraschend in die feindl. Stellungen eingebrochen werden. Daher sollten in der Nacht zum 24. 3. Sturmgassen in das feindl. Drahthindernis geschnitten werden. Obltn. Aldebert ging, es war nicht Aufgabe der Infanterie, mit einigen beherzten Leuten selbst ans Werk. Es gelang auch, 2 Gassen zu schaffen. Inzwischen wurde der geplante Angriff verschoben. Während so die vordersten Linien dicht am Feinde lagen, bemerkte Aldebert vor dem linken Nachbarregiment ein Zurückgehen des Feindes. Sofort entschloß er sich selbständig zum Angriff, trotzdem Verluste durch eigene Artillerie eingetreten waren. Gleichwohl gelang es seiner starken Persönlichkeit, seine Leute mit sich zu reißen, den feindl. Graben zu säubern, einen feindl. Gegenstoß abzuwehren und dem seinem Regiment gegenüberliegenden Feind in den Rücken zu kommen, wodurch der Angriff des Regiments in Fluß kam. Aldebert hat somit bei der Frühjahrsoffensive 1918 durch sein selbständiges, umsichtiges und entschlossenens Handeln die Wegnahme des zäh verteidigten Bapaume-I-Riegels vor Beugnâtre beschleunigt.''<ref>Bay. Kriegsarchiv: Bayerns Goldenes Ehrenbuch, Verlag Joseph Hyroniums München, 1928, S. 14 - online Digitalisat [http://wiki-de.genealogy.net/Bayerns_goldenes_Ehrenbuch_1914_-_1918 online | : ''Die 5. b. Res. Div. war am 21. 3. 1918 im Vorgehen gegen die Höhen beiderseits Bapaume, einige Kilometer östl. des Ortes auf den sogenannten Bapaume-I-Riegel - eine gut ausgebaute, mit starken Drahthindernissen versehene Stellung - gestoßen. Der am 23. 3. nachmittags unternommene Angriff war gescheitert. Die Kompagnie Aldebert befand sich in vorderster Kampflinie am linken Flügel. Im Morgengrauen des 24. 3. sollte überraschend in die feindl. Stellungen eingebrochen werden. Daher sollten in der Nacht zum 24. 3. Sturmgassen in das feindl. Drahthindernis geschnitten werden. Obltn. Aldebert ging, es war nicht Aufgabe der Infanterie, mit einigen beherzten Leuten selbst ans Werk. Es gelang auch, 2 Gassen zu schaffen. Inzwischen wurde der geplante Angriff verschoben. Während so die vordersten Linien dicht am Feinde lagen, bemerkte Aldebert vor dem linken Nachbarregiment ein Zurückgehen des Feindes. Sofort entschloß er sich selbständig zum Angriff, trotzdem Verluste durch eigene Artillerie eingetreten waren. Gleichwohl gelang es seiner starken Persönlichkeit, seine Leute mit sich zu reißen, den feindl. Graben zu säubern, einen feindl. Gegenstoß abzuwehren und dem seinem Regiment gegenüberliegenden Feind in den Rücken zu kommen, wodurch der Angriff des Regiments in Fluß kam. Aldebert hat somit bei der Frühjahrsoffensive 1918 durch sein selbständiges, umsichtiges und entschlossenens Handeln die Wegnahme des zäh verteidigten Bapaume-I-Riegels vor Beugnâtre beschleunigt.''<ref>Bay. Kriegsarchiv: Bayerns Goldenes Ehrenbuch, Verlag Joseph Hyroniums München, 1928, S. 14 - online Digitalisat [http://wiki-de.genealogy.net/Bayerns_goldenes_Ehrenbuch_1914_-_1918 online]</ref> | ||
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[[1963]] rief der damalige Großkanzler des Militär-Max-Joseph-Ordens, Oberst a. D. Rudolf von Kramer, die Stadt auf erneut eine Straße nach dem Ritter und Ordensträger zu benennen. Die Stadt Fürth bzw. der [[Stadtrat]] folgte der Aufforderung und beschloss [[1963]] einstimmig erneut die Benennung einer Straße nach Karl Aldebert, dieses Mal auf der [[Hardhöhe]]. | [[1963]] rief der damalige Großkanzler des Militär-Max-Joseph-Ordens, Oberst a. D. Rudolf von Kramer, die Stadt auf erneut eine Straße nach dem Ritter und Ordensträger zu benennen. Die Stadt Fürth bzw. der [[Stadtrat]] folgte der Aufforderung und beschloss [[1963]] einstimmig erneut die Benennung einer Straße nach Karl Aldebert, dieses Mal auf der [[Hardhöhe]]. | ||
Durch eine Berichterstattung der [[Fürther Nachrichten]] im November [[2018]] wurde die allgemeine Öffentlichkeit erneut auf den Sachverhalt der doppelten Straßenbenennung hingewiesen. Gleichzeitig wurde festgestellt, dass der bis dahin existente Straßennamenszusatz, dass Aldebert ein hugenottischer Handschuhmacher aus Fürth gewesen sein soll, durch die örtliche Presse in Abrede gestellt. Bei einer Prüfung der Sachlage durch die Stadt Fürth korrigierte man diesen Umstand und entfernte im Oktober 2018 den irreführenden Zusatz am Straßenschild. Auch eine Nachfahrin konnte in Fürth eruiert werden, in deren Augen ihr Vorfahre "kein Kriegsheld" gewesen sei, weshalb die Ehrung nicht notwendig gewesen wäre.<ref>Volker Dittmar: "Ritter von Aldebert war kein Kriegsheld". In: Fürther Nachrichten vom 25. November 2018 - [http://www.nordbayern.de/region/fuerth/1.8334946 online | Durch eine Berichterstattung der [[Fürther Nachrichten]] im November [[2018]] wurde die allgemeine Öffentlichkeit erneut auf den Sachverhalt der doppelten Straßenbenennung hingewiesen. Gleichzeitig wurde festgestellt, dass der bis dahin existente Straßennamenszusatz, dass Aldebert ein hugenottischer Handschuhmacher aus Fürth gewesen sein soll, durch die örtliche Presse in Abrede gestellt. Bei einer Prüfung der Sachlage durch die Stadt Fürth korrigierte man diesen Umstand und entfernte im Oktober 2018 den irreführenden Zusatz am Straßenschild. Auch eine Nachfahrin konnte in Fürth eruiert werden, in deren Augen ihr Vorfahre "kein Kriegsheld" gewesen sei, weshalb die Ehrung nicht notwendig gewesen wäre.<ref>Volker Dittmar: "Ritter von Aldebert war kein Kriegsheld". In: Fürther Nachrichten vom 25. November 2018 - [http://www.nordbayern.de/region/fuerth/1.8334946 online]</ref> | ||
==Literatur== | ==Literatur== | ||
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== Lokalberichterstattung == | == Lokalberichterstattung == | ||
* Volker Dittmar: ''Straßennamen mit NS-Hintergrund: Fürther Archivar forscht nach''. In: [[Fürther Nachrichten]] vom 8. November 2018 | * Volker Dittmar: ''Straßennamen mit NS-Hintergrund: Fürther Archivar forscht nach''. In: [[Fürther Nachrichten]] vom 8. November 2018 | ||
* Volker Dittmar: ''Ein Kriegsheld, aber kein Fürther Handschuhmacher''. In: [[Fürther Nachrichten]] vom 20. November 2018 - [http://www.nordbayern.de/region/fuerth/1.8324896 online | * Volker Dittmar: ''Ein Kriegsheld, aber kein Fürther Handschuhmacher''. In: [[Fürther Nachrichten]] vom 20. November 2018 - [http://www.nordbayern.de/region/fuerth/1.8324896 online] | ||
* Volker Dittmar: "''Ritter von Aldebert war kein Kriegsheld''". In: [[Fürther Nachrichten]] vom 25. November 2018 - [http://www.nordbayern.de/region/fuerth/1.8334946 online | * Volker Dittmar: "''Ritter von Aldebert war kein Kriegsheld''". In: [[Fürther Nachrichten]] vom 25. November 2018 - [http://www.nordbayern.de/region/fuerth/1.8334946 online] | ||
== Einzelnachweise == | == Einzelnachweise == |