Alfred Schwarzmann: Unterschied zwischen den Versionen

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Schwarzmann diente während des 2. Weltkrieges zunächst als Sportlehrer in der Armee-Schule Wünsdorf in der Stadt Zossen / Brandenburg - dem späteren Hauptquartier des Oberkommando des Heeres (Bunkeranlage Maybach I)<ref>* Quelle: Wikipedia - Wünsdorf, Stand 30. Mai 2013, 17:06 Uhr [http://de.wikipedia.org/wiki/W%C3%BCnsdorf HP]</ref>. Am [[1. Januar]] [[1939]] wechselte er zum 2. Bataillon des 1. Fallschirmspringer Regiments Stendal. Am [[1. April]] [[1940]] wurde er zum Kommandeur und Zugführer einer Maschinengewehr Einheit in der 8. Kompanie des 1. Fallschirmspringer Regiments ernannt, nachdem er zuvor am [[11. März]] [[1940]] zum Oberleutnant befördert wurde<ref>* Quelle: Wikipedia GB, Stand 30. Mai 2013, 20:41 Uhr [http://en.wikipedia.org/wiki/Alfred_Schwarzmann HP]</ref>.  
Schwarzmann diente während des 2. Weltkrieges zunächst als Sportlehrer in der Armee-Schule Wünsdorf in der Stadt Zossen / Brandenburg - dem späteren Hauptquartier des Oberkommando des Heeres (Bunkeranlage Maybach I)<ref>* Quelle: Wikipedia - Wünsdorf, Stand 30. Mai 2013, 17:06 Uhr [http://de.wikipedia.org/wiki/W%C3%BCnsdorf HP]</ref>. Am [[1. Januar]] [[1939]] wechselte er zum 2. Bataillon des 1. Fallschirmspringer Regiments Stendal. Am [[1. April]] [[1940]] wurde er zum Kommandeur und Zugführer einer Maschinengewehr Einheit in der 8. Kompanie des 1. Fallschirmspringer Regiments ernannt, nachdem er zuvor am [[11. März]] [[1940]] zum Oberleutnant befördert wurde<ref>* Quelle: Wikipedia GB, Stand 30. Mai 2013, 20:41 Uhr [http://en.wikipedia.org/wiki/Alfred_Schwarzmann HP]</ref>.  


Am [[10. Mai]] [[1940]] befahl Alfred Schwarzmann die Fallschirmkompanie bei der Invasion Hollands. Um 5.35 Uhr begann der Feldzug Hitlers mit der Heeresgruppe B gegen Holland, nachdem er einen Tag zuvor Holland und Belgien die nationale Souveränität abgesprochen hatte. Für den Einmarsch der Truppen mussten strategisch wichtige Brücken über den Hollandsch Diep (Fluss südlich von Rotterdam) bei Moerdijk, über die Noord bei Dordrecht und die Neue Maas bei Rotterdam unversehrt in Besitz genommen werden und für die anrückenden Deutschen Truppen gehalten werden<ref>* Quelle: Wikipedia - Westfeldzug, Stand 29. Mai 2013, 20:44 Uhr [http://de.wikipedia.org/wiki/Westfeldzug#Invasion_der_Niederlande_und_Dyle-Breda-Plan HP]</ref>. Schwarzmanns Einheit hatte den Auftrag die Brücke bei Moerdijk unversehrt einzunehmen. Bei den starken Kampfgefechten in Moerdijk erlitt seine Kompanie schwere Verluste. Schwarzmann selbst wurde ebenfalls schwer verletzt. Eine Kugel durchbohrte seinen Brustkorb und verletzte einen Lungenflügel. Die Wunde entzündete sich und Schwarzmann bekam starkes Wundfieber. Während seiner medizinischen Behandlung in Dordrecht - in dem inzwischen kapituliertem Holland - erhielt er für die Einnahme der Brücke am [[25. Mai]] [[1940]] zwei Eiserne Kreuze und am [[29. Mai]] [[1940]] das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes. Die NS-Propaganda stellte die Einnahme der Brücke bei Moerdijk eigens in einem Propagandafilm dar: NS-Propagandafilm "Sprung in den Feind" bei Youtube [http://www.youtube.com/watch?v=h6MOlsKIi-E HP]. Noch während des Krieges wurden Stimmen laut, dass Schwarzmann das Ritterkreuz unberechtigt bekam, da er als einziger Kommandant seine operativen Ziele nicht erreicht hatte. Die Auszeichnung wäre lediglich aus Propagandazwecken (ehem. Olympiasieger) durch die NS Heeresleitung vollzogen worden, da man davon ausging das Schwarzmann die Schussverletzung nicht überleben wird. Nachdem Schwarzmann wider Erwarten die Verletzung überlebt hatte, hielt ihm das Gerücht aber nicht davon ab mit dem Ritterkreuz vor seinen Kompaniekollegen zu prahlen, was ihm einige Antipathie einbrachte<ref>* Quelle: Wikipedia GB, Stand 30. Mai 2013, 20:41 Uhr [http://en.wikipedia.org/wiki/Alfred_Schwarzmann HP]</ref>.  
Am [[10. Mai]] [[1940]] befahl Alfred Schwarzmann die Fallschirmkompanie bei der Invasion Hollands. Um 5.35 Uhr begann der Feldzug Hitlers mit der Heeresgruppe B gegen Holland, nachdem er einen Tag zuvor Holland und Belgien die nationale Souveränität abgesprochen hatte. Für den Einmarsch der Truppen mussten strategisch wichtige Brücken über den Hollandsch Diep (Fluss südlich von Rotterdam) bei Moerdijk, über die Noord bei Dordrecht und die Neue Maas bei Rotterdam unversehrt in Besitz genommen werden und für die anrückenden Deutschen Truppen gehalten werden<ref>* Quelle: Wikipedia - Westfeldzug, Stand 29. Mai 2013, 20:44 Uhr [http://de.wikipedia.org/wiki/Westfeldzug#Invasion_der_Niederlande_und_Dyle-Breda-Plan HP]</ref>. Schwarzmanns Einheit hatte den Auftrag die Brücke bei Moerdijk unversehrt einzunehmen. Bei den starken Kampfgefechten in Moerdijk erlitt seine Kompanie schwere Verluste. Schwarzmann selbst wurde ebenfalls schwer verletzt. Eine Kugel durchbohrte seinen Brustkorb und verletzte einen Lungenflügel. Die Wunde entzündete sich und Schwarzmann bekam starkes Wundfieber. Während seiner medizinischen Behandlung in Dordrecht - in dem inzwischen kapituliertem Holland - erhielt er für die Einnahme der Brücke am [[25. Mai]] [[1940]] zwei Eiserne Kreuze und am [[29. Mai]] [[1940]] das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes. Die NS-Propaganda stellte die Einnahme der Brücke bei Moerdijk eigens in einem Propagandafilm dar: NS-Propagandafilm "Sprung in den Feind" bei Youtube [http://www.youtube.com/watch?v=h6MOlsKIi-E HP]. Noch während des Krieges wurden Stimmen laut, dass Schwarzmann das Ritterkreuz unberechtigt bekam, da er als einziger Kommandant seine operativen Ziele nicht erreicht hatte. Die Auszeichnung wäre lediglich aus Propagandazwecken (ehem. Olympiasieger) durch die NS Heeresleitung vollzogen worden, da man davon ausging das Schwarzmann die Schussverletzung nicht überleben wird. Das Ritterkreuz wurde während des Krieges lediglich 7.000 Mal verliehen. Während der Zeit des Nationalsozialismus galten die Inhaber des Ritterkreuzes, so genannte „Ritterkreuzträger“, als große Helden und genossen ein durch die NS-Propaganda erzeugtes Höchstmaß an Ansehen und Popularität, nicht selten besaßen sie eigene Autogrammkarten<ref>* Quelle: Wikipedia - Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes, Stand 29. Mai 2013, 20:56 Uhr [http://de.wikipedia.org/wiki/Ritterkreuz_des_Eisernen_Kreuzes HP]</ref>.  


1941 war Schwarzmann mit seinem Regiment bei der Schlacht um Kreta beteiligt. Am [[27. Juni]] [[1942]] wurde er zum Hauptmann des 3. Fallschirm-Regiments der 8. Kompanie befördert. Ab [[1941]] war er an der Ostfront in Russland eingesetzt.  
Nachdem Schwarzmann wider Erwarten die Schussverletzung überlebt hatte, hielt ihm das Gerücht aber nicht davon ab mit dem Ritterkreuz vor seinen Kompaniekollegen zu prahlen, was ihm einige Antipathie einbrachte<ref>* Quelle: Wikipedia GB, Stand 30. Mai 2013, 20:41 Uhr [http://en.wikipedia.org/wiki/Alfred_Schwarzmann HP]</ref>.  


Am [[15. März]] [[1943]] wurde er zum Kommandeur des 7. Jagdgeschwaders, im Anschluss führte er die 1. Fallschirmjäger-Division. Auf Grund seiner Schussverletzung aus Holland musste Schwarzmann am [[4. März]] [[1944]] in München erneut medizinisch behandelt werden. Noch kurz vor Kriegsende wurde er am [[20. April]] [[1945]] zum Major befördert. Schwarzmann geriet nach Kriegsende in Britische Gefangenschaft vom [[9. Mai]] bis zum [[29. Oktober]] [[1945]].
[[1941]] war Schwarzmann mit seinem Regiment bei der Schlacht um die Insel Kreta beteiligt. Anschließend wurde er am [[27. Juni]] [[1942]] zum Hauptmann des 3. Fallschirm-Regiments der 8. Kompanie befördert. Zuvor war er [[1941]] mit seiner Kompanie an die Ostfront in Russland verlegt worden.
 
Am [[15. März]] [[1943]] wurde er zum Kommandeur des 7. Jagdgeschwaders ernannt, im Anschluss führte er die 1. Fallschirmjäger-Division. Auf Grund seiner Schussverletzung aus Holland musste Schwarzmann am [[4. März]] [[1944]] in München erneut medizinisch behandelt werden. Noch kurz vor Kriegsende wurde er am [[20. April]] [[1945]] zum Major befördert. Schwarzmann geriet nach Kriegsende in Britische Gefangenschaft vom [[9. Mai]] bis zum [[29. Oktober]] [[1945]].


==Sportliche Laufbahn==
==Sportliche Laufbahn==
[[1934]] wurde er Deutscher Meister im Mehrkampf bei den Deutschen Turnmeisterschaften in Dortmund.
Alfred Schwarzmann wurde [[1934]] Deutscher Meister im Mehrkampf bei den Deutschen Turnmeisterschaften in Dortmund.  


Bei den Olympischen Spielen in Berlin [[1936]] holte der Kunstturner drei Goldmedaillen: im Pferdsprung, im Mehrkampf und im Mehrkampf mit der deutschen Mannschaft. Außerdem gewann er in Berlin Bronzemedaillen am Reck und am Barren. Als einzigem Turner gelang es ihm, alle zwölf Übungen mit einer Wertung von über 9,0 Punkten abzuschließen.  
Bei den Olympischen Spielen in Berlin [[1936]] holte der Kunstturner drei Goldmedaillen: im Pferdsprung, im Mehrkampf und im Mehrkampf mit der deutschen Mannschaft. Außerdem gewann er in Berlin Bronzemedaillen am Reck und am Barren. Als einzigem Turner gelang es ihm, alle zwölf Übungen mit einer Wertung von über 9,0 Punkten abzuschließen. Damit galt er als einer der erfolgreichsten Teilnehmer der Olympischen Spiele in Berlin.  


[[1948]] kam er nach Goslar, wo er Sportlehrer am Ratsgymnasium Goslar war und bis zu seinem Tod [[2000]] blieb. An den Olympischen Sommerspielen [[1952]] in Helsinki nahm er erneut teil und gewann wieder eine Silbermedaille, diesmal am Reck. Eine Sensation zum damaligen Zeitpunkt, da er als 40jähriger nochmal an seine Vorkriegsleitung anknüpfen konnte - trotz Kriegsgefangenschaft und Verletzungen.  
[[1948]] kam er nach Goslar, wo er Sportlehrer am Ratsgymnasium Goslar war und bis zu seinem Tod [[2000]] blieb. An den Olympischen Sommerspielen [[1952]] in Helsinki nahm er erneut teil und gewann zur Überraschung aller eine Silbermedaille, diesmal am Reck. Eine Sensation zum damaligen Zeitpunkt, da er als 40jähriger nochmal an seine Vorkriegsleistung anknüpfen konnte. In einem damalgien Artikel im Spiegel wird berichtet:


Mit seinen Medaillen ist Schwarzmann bis heute der erfolgreichste deutsche Kunstturner bei Olympischen Spielen. Eine zehnköpfige Experten-Jury wählte ihn [[1999]] zu Deutschlands Turner des 20. Jahrhunderts. Als Bundeslehrwart des Deutschen Turner-Bundes, als Kampfrichter und als Landeslehrwart in Niedersachsen stellte der Sportlehrer später sein Wissen dem Turnernachwuchs zur Verfügung.
'':Die silberne Medaille von Alfred Schwarzmann aber zählt mehr als der Sieg des für die Sowjet-Union gestarteten Lembergers Viktor Tschukarin, der mit fünf Gold- und einer Silbermedaille im olympischen Zwölfkampf der Turner zum erfolgreichsten Athleten der Olympischen Spiele von Helsinki wurde. Der kahlköpfige, verbissene Alfred Schwarzmann, vor 16 Jahren der erfolgreichste Teilnehmer der Olympischen Spiele von Berlin, mit drei Gold- und zwei Bronzemedaillen, besitzt, was der wohlbehütete sowjetische Staatsamateur, der Student an der Sporthochschule Moskau, Viktor Tschukarin, nicht aufweisen kann: das goldene Verwundeten-Abzeichen. Neunmal wurde der Oberleutnant und Ritterkreuzträger Schwarzmann verwundet. Monatelang lag er in Lazaretten. "Freuen Sie sich, wenn Sie wieder normal laufen können", meinten die Stabsärzte, wenn Schwarzmann fragte, wann er wieder turnen könne. Die Doktoren drohten mit Kammerarrest und am-Bett-festschnallen, als sie ihn erwischten, wie er seinen Stubenkameraden im Lazarett trotz vergipster Beine und halb ausgeheiltem Lungenschuß Handstände und Bodenturnen vorführte. Völlig fit war Alfred Schwarzmann, als er nach der Kapitulation erst in Braunschweig, dann in Goslar eine Anstellung als Turnlehrer fand. Doch dann erschien sein Name wieder einmal in den vermischten Nachrichten der Sportblätter. Bei einem Motorradunfall hatte er sich das Wadenbein gleich doppelt gebrochen. Trotzdem erschien Schwarzmann wenige Monate später plötzlich bei einem Schauturnen gegen die Schweiz in Eßlingen. Er turnte wie immer. Beim Aufsprung nach seinem einmaligen Doppelsalto-Abgang am Reck merkte niemand etwas von den Schmerzen am gerade erst verheilten Bruch.''<ref>* Quelle: Der Spiegel: In den Pausen Zigaretten, 30. Juli 1952, S. 23 f. [http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-21977555.html HP]</ref>


Seine Tochter ist die ehemalige und erste Bundestrainerin im Voltigieren, internationale Richterin und renommierte Ausbilderin Helma Schwarzmann. Mit mehr als 30 Weltmeistertiteln zählt sie zu den erfolgreichsten Trainern weltweit.
Mit seinen Medaillen ist Schwarzmann bis heute der erfolgreichste deutsche Kunstturner bei Olympischen Spielen. Eine zehnköpfige Experten-Jury wählte ihn [[1999]] zu Deutschlands Turner des 20. Jahrhunderts<ref>* Quelle: Hall of Fame des deutschen Sports, Stand 29. Mai 2013, 21:08 Uhr, [http://www.hall-of-fame-sport.de/galerie/portrait/34 HP]</ref>. Als Bundeslehrwart des Deutschen Turner-Bundes, als Kampfrichter und als Landeslehrwart in Niedersachsen stellte der Sportlehrer später sein Wissen dem Turnernachwuchs zur Verfügung.
 
Seine Tochter ist die ehemalige und erste Bundestrainerin im Voltigieren, internationale Richterin und renommierte Ausbilderin Helma Schwarzmann. Mit mehr als 30 Weltmeistertiteln zählt sie zu den erfolgreichsten Trainern weltweit<ref>* Quelle: Wikipedia, Helma Schwarzmann, Stand 29. Mai 2013, 21:09 Uhr, [http://de.wikipedia.org/wiki/Helma_Schwarzmann HP]</ref>.


Seit dem Jahre [[2007]] ehrt ihn seine Heimatstadt im [[Ehrenweg|Ehrenweg Fürth]].
Seit dem Jahre [[2007]] ehrt ihn seine Heimatstadt im [[Ehrenweg|Ehrenweg Fürth]].
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* Alfred Schwarzmann - [http://de.wikipedia.org/wiki/Alfred_Schwarzmann Wikipedia]
* Alfred Schwarzmann - [http://de.wikipedia.org/wiki/Alfred_Schwarzmann Wikipedia]
* Alfred Schwarzmann - [http://www.hall-of-fame-sport.de/galerie/begruendung/3 im Netz]
* Alfred Schwarzmann - [http://www.hall-of-fame-sport.de/galerie/begruendung/3 im Netz]
==Siehe auch==
* [[TV Fürth 1860]]


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