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Die Verärgerung in Berlin über die zügellosen persönlichen Berreicherungen einzelner Parteimitglieder in Franken auf Kosten der NSDAP war entsprechend groß - und einmalig in gesamten Reichsgebiet. Es folgte eine interne Kommission zur Klärung der Ferfehlungen in Franken, bei der u.a. Hans Sandreuters am [[22. Februar]] [[1939]] festgenommen wurde. Im Rahmen der Ermittlungen der "Göring-Kommission" zur Klärung der Arisierungsfälle im Gau Franken leugnte Sandreuter von dem neuen Gesetz erfahren zu haben. Somit hätten die hektischen Aktivitäten ab dem [[4. Dezember]] [[1938]] auch seiner Meinung nach keinen kausalen Zusammenhang mit dem geplanten Gesetz. Erst in einer Gegenüberstellung mit dem Staatsrat Schmeer musste Sandreuter eingestehen, das er gelogen hatte. Selbst nach seiner Freilassung aus der Haft am [[25. März]] [[1939]] zeigte Sandreuter kein Schuldbewußtsein in seinem Verhalten. Vielmehr drückte er gegenüber dem Stadtinspektor Landmann aus Fürth seinen Entrüstung über die Festnahme und den Ermittlungen aus mit folgenden Äußerungen: "''dass der Leiter der Prüfungskommission, Regierungs- und Kriminalrat Meisinger, und auch der Polizeipräsident von Nürnberg "fliegen" würden.''"<ref>* Quelle: Trial of The Major War Criminals before The International Military Tribunal, Vol. 28, Nürnberg 1948, S. 178</ref>. Die Göring Kommission gab zur Person Sandreuter zu Protokoll: ''Die Äusserungen Sandreuter steht ganz im Widerspruch zu seinen Angaben, die er während seiner Festnahme den vernehmenden Beamten gegenüber dauernd gemacht hat. Bei jeder Vernehmung erklärte Sandreuter immer wieder, dass er einsehe, dass seine Festnahme berechtigt sei und ihm eine sehr gute Behandlung seitens der Beamten zuteil würde. Zu bemerken ist noch, dass dem Stadtrat Sandreuter genügend bekannt war, dass die Prüfungskommission im Auftrage des Herrn Generalfeldmarschalls Göring eingesetzt worden ist.''" <ref>* Quelle: Trial of The Major War Criminals before The International Military Tribunal, Vol. 28, Nürnberg 1948, S. 178 f.</ref>. | Die Verärgerung in Berlin über die zügellosen persönlichen Berreicherungen einzelner Parteimitglieder in Franken auf Kosten der NSDAP war entsprechend groß - und einmalig in gesamten Reichsgebiet. Es folgte eine interne Kommission zur Klärung der Ferfehlungen in Franken, bei der u.a. Hans Sandreuters am [[22. Februar]] [[1939]] festgenommen wurde. Im Rahmen der Ermittlungen der "Göring-Kommission" zur Klärung der Arisierungsfälle im Gau Franken leugnte Sandreuter von dem neuen Gesetz erfahren zu haben. Somit hätten die hektischen Aktivitäten ab dem [[4. Dezember]] [[1938]] auch seiner Meinung nach keinen kausalen Zusammenhang mit dem geplanten Gesetz. Erst in einer Gegenüberstellung mit dem Staatsrat Schmeer musste Sandreuter eingestehen, das er gelogen hatte. Selbst nach seiner Freilassung aus der Haft am [[25. März]] [[1939]] zeigte Sandreuter kein Schuldbewußtsein in seinem Verhalten. Vielmehr drückte er gegenüber dem Stadtinspektor Landmann aus Fürth seinen Entrüstung über die Festnahme und den Ermittlungen aus mit folgenden Äußerungen: "''dass der Leiter der Prüfungskommission, Regierungs- und Kriminalrat Meisinger, und auch der Polizeipräsident von Nürnberg "fliegen" würden.''"<ref>* Quelle: Trial of The Major War Criminals before The International Military Tribunal, Vol. 28, Nürnberg 1948, S. 178</ref>. Die Göring Kommission gab zur Person Sandreuter zu Protokoll: ''Die Äusserungen Sandreuter steht ganz im Widerspruch zu seinen Angaben, die er während seiner Festnahme den vernehmenden Beamten gegenüber dauernd gemacht hat. Bei jeder Vernehmung erklärte Sandreuter immer wieder, dass er einsehe, dass seine Festnahme berechtigt sei und ihm eine sehr gute Behandlung seitens der Beamten zuteil würde. Zu bemerken ist noch, dass dem Stadtrat Sandreuter genügend bekannt war, dass die Prüfungskommission im Auftrage des Herrn Generalfeldmarschalls Göring eingesetzt worden ist.''" <ref>* Quelle: Trial of The Major War Criminals before The International Military Tribunal, Vol. 28, Nürnberg 1948, S. 178 f.</ref>. | ||
Am Beispiel der Arisierung der Brauerei [[Bergbräu|Mailaender]]([[Bergbräu]] AG) wird ebenfalls | Am Beispiel der Arisierung der Brauerei [[Bergbräu|Mailaender]] ([[Bergbräu]] AG) wird ebenfalls erkennbar, wie unverschämt und zügellos die Bereicherungen im Gau Franken statt gefunden haben - da selbst [[NSDAP]] Mitglieder ihr Missfallen zum Ausdruck brachten, die sonst auch nicht "zimperlich" im Umgang mit jüdischen Menschen bekannt waren. Otto Strobl - zuständig für die Prüfung von Arisierunganträgen und AEG Direktor bzw. Handelskammer Präsident bzw. Stellv. Leiter der IHK - wurde während der Göring-Kommission gefragt, wieso er im Fall [[Bergbräu|Mailaender]] so detailierte Aussagen treffen kann, da der Fall schon mind. 1 bis 2 Jahre zurückliegt. Strobl entgegnet: ''"Es mag auffallen, dass ich gerade über den Fall Mailaender so genaue Notizen besitze, an Hand deren ich vorstehende Aussagen machen konnte. Es befinden sich in meinen Akten mehrfach Notizen über zwei und drei Gespräche oder Verhandlungen, die an einem und demselben Tag stattfanden. Dies erklärt sich daraus, dass mir die Arisierung Mailaender von Anfang an als so aus dem Rahmen fallend und so unmöglich erschien, dass ich meinen Dr. Beckh angewiesen habe, genauste Notizen zu führen. Dr. Beckh wird bestätigen können, dass ich ihm gesagt habe, diese genauen Notizen seien erforderlich, weil wir sie eines Tages bestimmt einmal brauchen würden, denn so ginge es mit den Arisierungen nun doch nicht."'' <ref>* Quelle: Trial of The Major War Criminals before The International Military Tribunal, Vol. 28, Nürnberg 1948, S. 178 f.</ref>. | ||
Sandreuter wurde nach [[1945]] inhaftiert und beteuerte vor Gericht seine Unschuld. Über seinen weiteren Lebensverlauf ist aktuell nichts bekannt. | Sandreuter wurde nach [[1945]] inhaftiert und beteuerte vor Gericht seine Unschuld. Über seinen weiteren Lebensverlauf ist aktuell nichts bekannt. |