Adam Weber: Unterschied zwischen den Versionen

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===Reichswauwau===
===Reichswauwau===
Seit dem 1. Juli 1871 erschien die Zeitschrift "Volksstimme", die zuvor unter dem Titel "Nürnberg-Fürther Stadtherold" herausgegeben worden war mit der Beilage "Reichswauwau" zum Bezugspreis von 2 fl.<ref>Verordnungs- und Anzeigeblatt für die Königlich Bayerischen Verkehrs-Anstalten vom 26. August 1873, S. 487</ref> Der Reichswauwau galt als "humoristisch-satirisches" Wochenblatt<ref>Alfred Eberlein: "Die Presse der Arbeiterklasse und der sozialen Bewegungen", 2022, S. 1432</ref> und wurde in Nürnberg herausgegeben. Angeblich erhielt Weber dafür auch seinen Spitznamen. In Anzeigen tauchte der [https://api.digitale-sammlungen.de/iiif/image/v2/bsb10503884_00636/pct:67.73343,41.41781,30.12048,13.99636/full/0/default.jpg Wauwau] bereits 1866 auf<ref>Fürther Tagblatt vom 23. Dezember 1866</ref>. Zu dieser Zeit wurde das Blatt noch in Nürnberg herausgegeben, in Fürth über [https://api.digitale-sammlungen.de/iiif/image/v2/bsb10503885_00005/pct:1.93333,36.33917,31.8,14.22162/full/0/default.jpg Jean Borsch, Weinstraße 6]<ref>Fürther Tagblatt 1. Januar 1867</ref> verteilt.  
Seit dem 1. Juli 1871 erschien die Zeitschrift "Volksstimme", die zuvor unter dem Titel "Nürnberg-Fürther Stadtherold" herausgegeben worden war mit der Beilage "Reichswauwau" zum Bezugspreis von 2 fl.<ref>Verordnungs- und Anzeigeblatt für die Königlich Bayerischen Verkehrs-Anstalten vom 26. August 1873, S. 487</ref> Der Reichswauwau galt als "humoristisch-satirisches" Wochenblatt<ref>Alfred Eberlein: "Die Presse der Arbeiterklasse und der sozialen Bewegungen", 2022, S. 1432</ref> und wurde in Nürnberg herausgegeben. Angeblich erhielt Weber dafür auch seinen Spitznamen. In Anzeigen tauchte der [https://api.digitale-sammlungen.de/iiif/image/v2/bsb10503884_00636/pct:67.73343,41.41781,30.12048,13.99636/full/0/default.jpg Wauwau] bereits 1866 auf<ref>Fürther Tagblatt vom 23. Dezember 1866</ref>. Zu dieser Zeit wurde das Blatt noch in Nürnberg herausgegeben, in Fürth über [https://api.digitale-sammlungen.de/iiif/image/v2/bsb10503885_00005/pct:1.93333,36.33917,31.8,14.22162/full/0/default.jpg Jean Borsch, Weinstraße 6]<ref>Fürther Tagblatt 1. Januar 1867</ref> verteilt.  
Vor dem Schwurgericht musste sich Weber 1868 wegen ''staatsgefährdender Äußerungen'' (Art. 118 des St.G.B.), ''Betrugsvergehens'' (gefälschter Wechsel) und ''Religionsfriedenstörung'' verantworten. Von Letzterem wurde er freigesprochen. Die übrigen Vorwürfe brachten ihm ein Jahr Gefängnis ein<ref>Fürther Tagblatt vom 17. Juni 1868</ref>.
Den Prozess vor dem Schwurgericht 1868 wollte Weber trefflich zu seinen Gunsten [https://api.digitale-sammlungen.de/iiif/image/v2/bsb10503888_00304/pct:66.33333,43.75587,29.86667,7.74648/full/0/default.jpg vermarkten]<ref>Fürther Tagblatt vom 20. September 1868; auch schon Fürther Tagblatt vom 17. September 1868</ref>. Allerdings wurde die entsprechende Nummer 3 des Wauwau [https://api.digitale-sammlungen.de/iiif/image/v2/bsb10503888_00310/pct:5.53333,55.70406,46,3.29356/full/0/default.jpg konfisziert] und damit aus dem Verkehr gezogen<ref>Fürther Tagblatt 23. September 1868</ref>.</br>
Aufgrund etlicher Injurien wurde Adam Weber als Herausgeber des Wauwau vor das [https://api.digitale-sammlungen.de/iiif/image/v2/bsb11032165_00180/pct:3.93333,66.32878,46.06667,7.09564/full/0/default.jpg Schwurgericht]<ref>Fürther Tagblatt 21. August 1873</ref> zitiert.


Mit rücksichtsloser Offenheit und ungeachtet der Schwierigkeiten, die ihm das damals bereitete, schrieb er immer wieder gegen Obrigkeiten und Judentum. 1874 wurde er vom Schwurgericht in Ansbach als Redakteur des "Deutschen Reichswauwau" wegen Beleidigung des Kaisers und des Reichskanzlers zu einer Haftstrafe von sechs Monaten verurteilt.<ref>Tag- & Anzeigeblatt für Kempten und das Allgäu, 21. Oktober 1874; ebenso Münchner Bote für Stadt und Land, 20. Oktober 1874</ref> Am 3. Februar 1879 wurde das Erscheinen der "periodischen Druckschrift ''Reichswauwau mit Freigeist''" durch die Landespolizeibehörde verboten.<ref>Amtsblatt der Königlichen Preußischen Regierung zu Bromberg, 14. Februar 1879</ref>
Mit rücksichtsloser Offenheit und ungeachtet der Schwierigkeiten, die ihm das damals bereitete, schrieb er immer wieder gegen Obrigkeiten und Judentum. 1874 wurde er vom Schwurgericht in Ansbach als Redakteur des "Deutschen Reichswauwau" wegen Beleidigung des Kaisers und des Reichskanzlers zu einer Haftstrafe von sechs Monaten verurteilt.<ref>Tag- & Anzeigeblatt für Kempten und das Allgäu, 21. Oktober 1874; ebenso Münchner Bote für Stadt und Land, 20. Oktober 1874</ref> Am 3. Februar 1879 wurde das Erscheinen der "periodischen Druckschrift ''Reichswauwau mit Freigeist''" durch die Landespolizeibehörde verboten.<ref>Amtsblatt der Königlichen Preußischen Regierung zu Bromberg, 14. Februar 1879</ref>
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