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{{Box|Artikel über Nachbarn|'''Hinweis:'''<br>''Dieser Artikel behandelt einen | {{Box|Artikel über Nachbarn|'''Hinweis:'''<br>''Dieser Artikel behandelt einen „Nachbarn“ der Stadt Fürth. Da der Inhalt damit „außerhalb der Zuständigkeit“ des FürthWikis liegt, sollte dieser nur unter dem Aspekt der Interaktion zur Stadt Fürth ausgebaut werden.''}} | ||
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Mit '''Nürnberg''', in Fürth gerne auch einfach '''Ostvorstadt''' genannt, verbindet Fürth eine lange Geschichte. Eine Streitgeschichte, die im Spielraum von starker Skepsis bis hin zu handgreiflichem Hass in allen Facetten Ausprägung fand. | Mit '''Nürnberg''', in Fürth gerne auch einfach '''Ostvorstadt''' genannt, verbindet Fürth eine lange Geschichte. Eine Streitgeschichte, die im Spielraum von starker Skepsis bis hin zu handgreiflichem Hass in allen Facetten Ausprägung fand. | ||
== Ursachen? - Die gemeinsame Geschichte == | ==Ursachen? - Die gemeinsame Geschichte== | ||
''Warum dies so ist, kann niemand genau sagen!'' | ''Warum dies so ist, kann niemand genau sagen!'' | ||
Das komplizierte Verhältnis beider Städte ist vielschichtig und sitzt sehr tief. | Das komplizierte Verhältnis beider Städte ist vielschichtig und sitzt sehr tief. | ||
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* Das veraltete Patriziat und Zünfte-Wesen, das Nürnberg einst groß werden ließ, reißt die Stadt Ende des 18. Jahrhunderts in den Bankrott - das von der [[Dreiherrschaft]] geprägte und von Zunftzwängen freie Fürth hat keine derartigen Einschränkungen. In einer Publikation von [[wikipedia:Georg Friedrich Rebmann|Georg Friedrich Rebmann]] (1768-1824) findet sich folgende Beschreibung hierzu: ''In Nürnberg gebe es einen beispiellosen Druck, unter welchem die Bürger Nürnbergs durch eine Anzahl räuberischer Familien seufzen, die man Patrizier nennt. Daher so manche Sitte, die unverändert bleibt, so sehr sie auch mit allen gegenwärtigen Verhältnissen in Widerspruch ist. Der Handwerksgeselle, der mit seinem Mädchen ohne priesterliche Einsegnung zu Bett geht, kann in Nürnberg nie das Meisterrecht erlangen. Und so wird das nahe liegende Fürth mit fleißigen Arbeitern bevölkert.''<ref>Klaus Gasseleder (Hrsg.): EUROPA ERLESEN FRANKEN, Wieser-Verlag A-9020, Klagenfurt/Celovec, 2011</ref> | * Das veraltete Patriziat und Zünfte-Wesen, das Nürnberg einst groß werden ließ, reißt die Stadt Ende des 18. Jahrhunderts in den Bankrott - das von der [[Dreiherrschaft]] geprägte und von Zunftzwängen freie Fürth hat keine derartigen Einschränkungen. In einer Publikation von [[wikipedia:Georg Friedrich Rebmann|Georg Friedrich Rebmann]] (1768-1824) findet sich folgende Beschreibung hierzu: ''In Nürnberg gebe es einen beispiellosen Druck, unter welchem die Bürger Nürnbergs durch eine Anzahl räuberischer Familien seufzen, die man Patrizier nennt. Daher so manche Sitte, die unverändert bleibt, so sehr sie auch mit allen gegenwärtigen Verhältnissen in Widerspruch ist. Der Handwerksgeselle, der mit seinem Mädchen ohne priesterliche Einsegnung zu Bett geht, kann in Nürnberg nie das Meisterrecht erlangen. Und so wird das nahe liegende Fürth mit fleißigen Arbeitern bevölkert.''<ref>Klaus Gasseleder (Hrsg.): EUROPA ERLESEN FRANKEN, Wieser-Verlag A-9020, Klagenfurt/Celovec, 2011</ref> | ||
* Erst nach dem Fall an Bayern setzt Mitte des 19. Jahrhunderts eine fruchtbare, gleichschrittige Entwicklung ein, zu deren Beginn [[1835]] die erste deutsche Eisenbahnlinie [[Ludwigseisenbahn| | * Erst nach dem Fall an Bayern setzt Mitte des 19. Jahrhunderts eine fruchtbare, gleichschrittige Entwicklung ein, zu deren Beginn [[1835]] die erste deutsche Eisenbahnlinie [[Ludwigseisenbahn|„Ludwigseisenbahn“]] beide Städte verbindet und zu deren Höhepunkt Nürnberg und Fürth um [[1900]] Bayerns Industriestandort Nummer Eins darstellen: [[Handwerk in Fürth|Handwerks-]], Industrie- und kunsthandwerkliche Erzeugnisse aus Nürnberg und Fürth werden in alle Welt exportiert, beide Städte erweitern sich bedeutend. | ||
== Eingemeindungsversuche == | ==Eingemeindungsversuche== | ||
Anfang des 20. Jahrhunderts gab es dann zweimal Versuche, aus wirtschaftlichen und verwaltungstechnischen Gründen die beiden Städte zu einer Groß-Gemeinde | Anfang des 20. Jahrhunderts gab es dann zweimal Versuche, aus wirtschaftlichen und verwaltungstechnischen Gründen die beiden Städte zu einer Groß-Gemeinde ''„Stadt Nürnberg-Fürth“'' zusammenzuschließen. Zuletzt wurde das [[1922]] in einem Volksentscheid der Bürger von Fürth eindeutig abgelehnt - Dem Verein [[Treu Fürth]] unter [[Paul Fronmüller|Pfarrer Paul Fronmüller]] ist es zu verdanken, dass sich die ursprünglich dem Zusammenschluss zugetane Fürther Öffentlichkeit mit 65 % Mehrheit gegen den Anschluss an Nürnberg entschied. | ||
Ein weiteres Mal wollte sich Nürnberg im Windschatten der [[Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei|NSDAP]] des Fürther Stadtgebietes ermächtigen. Adolf Hitler soll persönlich die Entscheidung der [[ | Ein weiteres Mal wollte sich Nürnberg im Windschatten der [[Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei|NSDAP]] des Fürther Stadtgebietes ermächtigen. Adolf Hitler soll persönlich die Entscheidung der [[Eingemeindung Fürths nach Nürnberg|Eingemeindung]] auf die Zeit „nach dem Krieg“ vertagt haben - wodurch es mit dem Sieg der Alliierten über das [[wikipedia:Drittes Reich|„Dritte Reich“]] nie zu dieser Entscheidungsfindung kam. | ||
== SpVgg Fürth und 1. FCN == | ==SpVgg Fürth und 1. FCN== | ||
Die [[SpVgg Fürth]] und der 1. Fußballclub Nürnberg (FCN) sind zwei sehr traditionsreiche Fußballvereine Deutschlands. Die mittlerweile 268mal ausgetragene Begegnung beider Vereine stellt das älteste [[Frankenderby|Lokalderby]] Deutschlands dar und gilt den Kennern als | Die [[SpVgg Fürth]] und der 1. Fußballclub Nürnberg (FCN) sind zwei sehr traditionsreiche Fußballvereine Deutschlands. Die mittlerweile 268mal ausgetragene Begegnung beider Vereine stellt das älteste [[Frankenderby|Lokalderby]] Deutschlands dar und gilt den Kennern als „Mutter aller Derbys“. | ||
In den 1920er Jahren machten beide Vereine Franken zur absoluten Fußballhochburg. Die SpVgg und der FCN stellten zahlreiche Nationalspieler und am [[21. April]] [[1924]] bestand die deutsche Mannschaft, der zum ersten Mal ein Länderspiel-Sieg über Holland gelang, ausschließlich aus Fürthern und Nürnbergern - Der Rivalität Tribut zollend reiste man im selben Zug, doch in getrennten Wagen, an, siegte gemeinsam und reiste getrennt wieder ab. Nie wieder waren zwei andere Vereine danach in der Lage, zu zweit alleine den deutschen Fußball derart zu dominieren und alleine die Nationalmannschaft zu stellen. | In den 1920er Jahren machten beide Vereine Franken zur absoluten Fußballhochburg. Die SpVgg und der FCN stellten zahlreiche Nationalspieler und am [[21. April]] [[1924]] bestand die deutsche Mannschaft, der zum ersten Mal ein Länderspiel-Sieg über Holland gelang, ausschließlich aus Fürthern und Nürnbergern - Der Rivalität Tribut zollend reiste man im selben Zug, doch in getrennten Wagen, an, siegte gemeinsam und reiste getrennt wieder ab. Nie wieder waren zwei andere Vereine danach in der Lage, zu zweit alleine den deutschen Fußball derart zu dominieren und alleine die Nationalmannschaft zu stellen. | ||
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Zu den frühen Zeiten der großen Rivalität galt ein direkter Wechsel zwischen beiden Vereinen als absolut unmöglich. Der erste Spieler der direkt von Nürnberg nach Fürth wechselte war [[Loni Seiderer]]; der erste Fürther, der nach Nürnberg wechselte war [[Hans Sutor]], der nach der Heirat mit einer Nürnbergerin aus dem Team geworfen wurde. | Zu den frühen Zeiten der großen Rivalität galt ein direkter Wechsel zwischen beiden Vereinen als absolut unmöglich. Der erste Spieler der direkt von Nürnberg nach Fürth wechselte war [[Loni Seiderer]]; der erste Fürther, der nach Nürnberg wechselte war [[Hans Sutor]], der nach der Heirat mit einer Nürnbergerin aus dem Team geworfen wurde. | ||
== Westfriedhof == | ==Nürnberger Westfriedhof== | ||
Auf dem Nürnberger [[wikipedia:Westfriedhof (Nürnberg)|Westfriedhof]], ehemals Centralfriedhof, befindet sich u. a. das Grab der Familie [[Hans Vogel]] sowie die (teils bereits aufgelassenen) Gräber von [[Peter Konrad Schreiber]], [[Melchior Kürzdörfer]], [[Herbert Hisel]], [[Richard Kurzenberger]] und [[Klaus Hildebrandt]]. | Auf dem Nürnberger [[wikipedia:Westfriedhof (Nürnberg)|Westfriedhof]], ehemals Centralfriedhof, befindet sich u. a. das Grab der Familie [[Hans Vogel]] sowie die (teils bereits aufgelassenen) Gräber von [[Peter Konrad Schreiber]], [[Melchior Kürzdörfer]], [[Herbert Hisel]], [[Richard Kurzenberger]] und [[Klaus Hildebrandt]]. | ||
== Zitate == | ==Zitate== | ||
* | * ''„Der Weg von Nürnberg nach Fürth ist zwar nur einen Schritt lang; wie weit die Städte voneinander entfernt sind, läßt sich aber nicht einmal in Kilometern messen.“'' - [[Adolf Schwammberger|Dr.Adolf Schwammberger]] | ||
== Literatur== | ==Literatur== | ||
* Adolf Schwammberger: ''Nürnberg und Fürth, Fürth und Nürnberg''. In: [[Fürther Heimatblätter]], 1974/1, S.1 - 3 | * Adolf Schwammberger: ''Nürnberg und Fürth, Fürth und Nürnberg''. In: [[Fürther Heimatblätter]], 1974/1, S.1 - 3 | ||
* [[Günter Stössel]]: "[[Nürnberg bei Fürth (Buch)|Nürnberg bei Fürth]]", 1992, 119S., ISBN 3-87191-173-9 | * [[Günter Stössel]]: "[[Nürnberg bei Fürth (Buch)|Nürnberg bei Fürth]]", 1992, 119S., ISBN 3-87191-173-9 | ||
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==Siehe auch== | ==Siehe auch== | ||
* [[Eingemeindung Fürths nach Nürnberg|Eingemeindungsversuche Fürths nach Nürnberg]] | |||
* [[Germanisches Nationalmuseum Nürnberg]] | * [[Germanisches Nationalmuseum Nürnberg]] | ||
* [[Landgericht Nürnberg-Fürth]] | * [[Landgericht Nürnberg-Fürth]] | ||
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{{Bilder dieses Ortes}} | {{Bilder dieses Ortes}} | ||
[[Kategorie: Nachbarn]] | [[Kategorie:Nachbarn]] | ||
[[Kategorie: Geschichte]] | [[Kategorie:Geschichte]] |
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