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===Nachkriegszeit=== | ===Nachkriegszeit=== | ||
Nach Kriegsende verlegte die Firma wegen Beschlagnahmung der Firmengebäude zeitweise ihren Sitz nach Nürnberg, Leyher Str. 179, danach wieder in Fürth, Waldstr. 40. Zur Beschlagnahme durch die [[ | Nach Kriegsende verlegte die Firma wegen Beschlagnahmung der Firmengebäude zeitweise ihren Sitz nach Nürnberg, Leyher Str. 179, danach wieder in Fürth, Waldstr. 40. Zur Beschlagnahme durch die [[U.S. Army|Amerikaner]] sind im Folgenden ein Zeitungsauschnitt sowie ein offener Brief des Dr. Kürschner zitiert: | ||
[[Fürther Nachrichten]], Mittwoch, 18. Februar 1952: | [[Fürther Nachrichten]], Mittwoch, 18. Februar 1952: | ||
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Offener Brief, Dr. Adolf Kürschner: | Offener Brief, Dr. Adolf Kürschner: | ||
'' „(...) Im Jahre 1945 wurden in Fürth i.B., also in der sogenannten „Westzone" 5 bedeutende Spielwarenfabriken und die Häuser der Inhaber dieser Betriebe von den [[ | '' „(...) Im Jahre 1945 wurden in Fürth i.B., also in der sogenannten „Westzone" 5 bedeutende Spielwarenfabriken und die Häuser der Inhaber dieser Betriebe von den [[U.S. Army|Amerikaner]]n für Zwecke des Medical Depot beschlagnahmt. (...) Im Zuge der Absetzung von einer evtl. zu erwartenden Front wurde Ende 1951 auch das Medical Depot von Fürth verlegt und die 5 Spielwarenbetriebe geräumt. (...) Und nun geschah dort etwas, was für jeden anständig und rechtlich denkenden Menschen einen Schlag ins Gesicht bedeutete: Die mehrfach erwähnten Fabrikgebäude wurden in der Weise geschändet, dass sie, selbstverständlich ohne Befragung der Eigentümer zu luxuriös ausgestatteten Kasernen für deutsche Söldner umgebaut wurden. Da unsere früheren deutschen Ehrbegriffe scheinbar unmodern geworden sind, zogen diese Leute, denen man bedauerlicherweise noch die deutsche Staatsangehörigkeit belässt, mit Herrn „Oberst" von Vaurest an der Spitze, in die uns weggenommenen und entehrten Fabriken und Wohnhäuser ein. (...) Besonders interessiert wird natürlich Herr Justizminister Dr. Dehler an dem Fall sein, der versprochen hat, dass das Privateigentum wiederhergestellt werden muss. Sicher wird Herr Justizminister einwandfrei feststellen, dass es weder nach deutschem Recht noch nach Völkerrecht noch nach rein moralischen Gesichtspunkten statthaft ist, dass sich Deutsche widerrechtlich weggenommenen deutschen Besitzes bemächtigen dürfen. Die Beseitigung des unheimlichen Zustandes der Rechtsunsicherheit, wie er in unserem Fall in ganz krasser Form vorliegt, wird der Herr Justizminister ganz zweifellos sofort für seinen Machtbereich anordnen, um einen schweren Verlust des Ansehens der deutschen Justiz zu vermeiden. (...)"'' | ||