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Die '''Kawronim Chewra''' (קברנים חברא, Bruderschaft der Totengräber) war eine der drei Bruderschaften, die es in Fürth gab und die gemeinsam miteinander die [[Totenbruderschaft - ''Chewra Kadischa''|Chewra Kadischa]] (חברא קדישא) bildeten<ref>Ludwig Rothschild: „Die Totenbruderschaften von Fürth“ in: ''Nachrichten für den Jüdischen Bürger Fürths'' (NJBF) 1966, S. 15</ref>. Jede dieser Bruderschaften hatte 24 Mitglieder. Die Mitgliedschaft erstreckte sich bis zum Tode<ref>ebenda</ref>. | Die '''Kawronim Chewra''' (קברנים חברא, Bruderschaft der Totengräber) war eine der drei Bruderschaften, die es in Fürth gab und die gemeinsam miteinander die [[Totenbruderschaft - ''Chewra Kadischa''|Chewra Kadischa]] (חברא קדישא) bildeten<ref>Ludwig Rothschild: „Die Totenbruderschaften von Fürth“ in: ''Nachrichten für den Jüdischen Bürger Fürths'' (NJBF) 1966, S. 15</ref>. Jede dieser Bruderschaften hatte 24 Mitglieder. Die Mitgliedschaft erstreckte sich bis zum Tode<ref>ebenda</ref>. | ||
Die Kawronim Chewra war für das Ausheben eines Grabes zuständig und führte die ersten Spatenstiche nach Eintreten des Todes aus. Ein Säckchen mit Erde aus seinem Grab wurde dem Toten unter den Kopf gelegt<ref>Ludwig Rothschild: „Die Totenbruderschaften von Fürth“ in: ''Nachrichten für den Jüdischen Bürger Fürths'' (NJBF) 1966, S. 16</ref>. Jeder ehrbare Mensch musste möglichst schnell (d.h. noch am Sterbetag) begraben werden. darum fand das Begräbnis früher in Fürth bereits sechs Stunden nach Eintritt des Todes statt<ref>[[Gisela Naomi Blume]]: [[Der alte jüdische Friedhof in Fürth (Buch)|Der alte jüdische Friedhof in Fürth 1607 - 2007]], S. 14</ref>. Als im 19. Jahrhundert die Leichenschau eingeführt und eine Frist von 24 Stunden verbindlich wurde, diese seit [[5. Juli]] [[1837]] gar auf 72 Stunden ausgedehnt wurde, datierten fromme Fürther Familien mit Hilfe jüdischer Ärzte den Todeseintritt vor, um noch am Sterbetag beerdigen zu können<ref>ebenda</ref>. | Die Kawronim Chewra war für das Ausheben eines Grabes zuständig und führte die ersten Spatenstiche nach Eintreten des Todes aus. Ein Säckchen mit Erde aus seinem Grab wurde dem Toten unter den Kopf gelegt<ref>Ludwig Rothschild: „Die Totenbruderschaften von Fürth“ in: ''Nachrichten für den Jüdischen Bürger Fürths'' (NJBF) 1966, S. 16</ref>. Später wurde Erde aus Israel (ארץ ישראל, Erez Israel) verwendet<ref>siehe u.a. [https://www.alemannia-judaica.de/images/Images%20250/Fuerth%20Quellen%20CA%20Jerusalem.pdf Israelitische Kultusgemeinde Fürth (Mittelfranken) - D/Fu1]] Nr. 588, wo es um die Gebühren für die eingeführte Erde geht</ref>. Jeder ehrbare Mensch musste möglichst schnell (d.h. noch am Sterbetag) begraben werden. darum fand das Begräbnis früher in Fürth bereits sechs Stunden nach Eintritt des Todes statt<ref>[[Gisela Naomi Blume]]: [[Der alte jüdische Friedhof in Fürth (Buch)|Der alte jüdische Friedhof in Fürth 1607 - 2007]], S. 14</ref>. Als im 19. Jahrhundert die Leichenschau eingeführt und eine Frist von 24 Stunden verbindlich wurde, diese seit [[5. Juli]] [[1837]] gar auf 72 Stunden ausgedehnt wurde, datierten fromme Fürther Familien mit Hilfe jüdischer Ärzte den Todeseintritt vor, um noch am Sterbetag beerdigen zu können<ref>ebenda</ref>. | ||
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