Friedrich Bürklein: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Friedrich Bürklein''' (* [[1.März]] [[1813]] in Burk bei Forchheim; [[4.Dezember]] [[1872]] in Werneck) war ein berühmter Architekt und der Erbauer des Fürther Rathauses.
{{Person
|Bild=Friedrich Bürklein.jpg
|Vorname=Friedrich
|Nachname=Bürklein
|Geschlecht=männlich
|Geburtsdatum=1813/03/30
|Geburtsort=Burk bei Dinkelsbühl
|Todesdatum=1872/12/04
|Todesort=Werneck
|Beruf=Architekt
}}
{{Familie
|Person=Ernestine Magdalena Baehrle
|Verwandtschaftsgrad=Ehefrau
}}
{{Familie
|Person=Eduard Bürklein
|Verwandtschaftsgrad=Bruder
}}
{{Familie
|Person=Friedrich Ernst Bürklein
|Verwandtschaftsgrad=Sohn
}}
'''Georg Christian Friedrich Bürklein''' (geb. [[30. März]] [[1813]] in Burk bei Dinkelsbühl<ref>Kirchenbuch Burk, Taufen 1791–1835, S. 134</ref><ref>Das Geburtshaus Burk Nr. 50 stand neben der Kirche St. Michael, heute Standort des Burker Rathauses, an dem eine Gedenktafel an Friedrich Bürklein erinnert.</ref>; gest. [[4. Dezember]] [[1872]] in Werneck) war ein berühmter [[Architekt]] und Erbauer des Fürther [[Rathaus]]es. Die Bürkleinstraße in der Südstadt zwischen Jahn- und Fronmüllerstraße ist nach ihm benannt.


Er machte durch den Bau des [[Rathaus|Rathauses]] von Fürth auf sich aufmerksam. Das Alte Rathaus mit einem 55 m hohen Turm wurde im italienischen Stil 1840-50 errichtet. Der Turm ist eine angepasste Nachahmung des Palazzo Vecchio in Florenz und gilt als Wahrzeichen der Stadt.
== Leben ==
Er war der erste Sohn des Lehrers Johann Tobias Julius Bürklein (1784–1838)<ref>Kirchenbuch Dinkelsbühl, Bestattungen 1838–1878, S. 21</ref>, der sich 1812 in Dinkelsbühl mit Charlotte Frank (1792–1844), der Tochter eines Bortenmachers und auch Geometers, verheiratete. Sein Vater war anfänglich in [[wikipedia:Burk|Burk]] und dann in Dinkelsbühl tätig.
Friedrich Bürklein nahm nach dem Schulabschluss ein Studium an der Münchner Akademie auf, dessen Direktor Friedrich von Gärtner war. Dieser wurde sein Mentor. Als Gärtner nach Athen ging zum Bau und der Ausschmückung der dortigen Residenz, war auch Bürklein unter der Schar der jungen Leute, die Gärtner begleiteten.


Der Neubau des Münchner Hauptbahnhofes 1847 - 1849 und seine gewagte Stahlkonstruktion machte ihn bekannt. In seinem Schaffen folgten weitere Bahnhofsbauten z. B. Augsburg, Bamberg, Ansbach, Neu-Ulm, Hof, Nördlingen, Rosenheim, Würzburg, Nürnberg und Bad Kissingen.
Friedrich Bürklein heiratete am 9. September 1843 in München die Weingärtnerstochter Ernestine Magdalena Baehrle aus [[wikipedia:Botnang|Bothnang]] bei Stuttgart. Sein Bruder Eduard trat als Trauzeuge auf.<ref>Kirchenbuch München-Gesamtgemeinde (ev.-luth.), Trauungen 1830–1844, S. 275</ref> Der zuvor geborene, dann legitimierte Sohn Friedrich Ernst Bürklein (geb. 25. Januar 1838 in [[wikipedia:Au (München)|Vorstadt Au]])<ref>Kirchenbuch München-Gesamtgemeinde (ev.-luth.), Taufen 1827–1842, S. 391</ref> fiel in der Schlacht von Sedan.
 
Zu Lebzeiten wurde Bürklein in der Fachwelt für seinen Baustil oft hart kritisiert. Er litt unter den ständigen Anfeindungen in der Öffentlichkeit. Noch kurz vor seinem Tod und trotz bereits laufender Bauarbeiten am Maximilianeum wechselte der König den Baumeister aus und holte den Dresdner Gottfried Semper nach München. Der sensible Bürklein starb 59-jährig in der Heilanstalt Werneck, vermutlich an einer chronischen Hirnhautentzündung. Beerdigt ist er auf dem [[wikipedia:Alter Südfriedhof (München)|Alten Südfriedhof]] in München.
 
== Das Fürther Rathaus ==
{{Werke Architekt}}
 
Friedrich Bürklein machte durch den Bau des [[Rathaus|Rathauses]] von Fürth auf sich aufmerksam. Das Rathaus mit seinem 55 m hohen Turm (einschließlich Fahnenstange) wurde im italienischen Stil [[1840]]/[[1850|50]] errichtet. Der Turm ist eine angepasste Nachahmung des Palazzo Vecchio in Florenz und gilt als Wahrzeichen der Stadt.
Seinem drei Jahre jüngeren Bruder [[Eduard Bürklein]] wird nachgesagt, dass er für den Plan des Rathauses verantwortlich sei, da der erste Entwurf von ihm unterzeichnet ist. Dieser Umstand führte zum Historikerstreit über den tatsächlichen Planer und Baumeister.
 
: Siehe hierzu den Artikel: [[Rathaus#Eduard Bürklein vs. Friedrich Bürklein|Rathaus - Eduard Bürklein vs. Friedrich Bürklein.]]
 
== Sonstiges Schaffen ==
In Fürth plante er schon [[1845]] das Stationsgebäude an der [[Fürther Kreuzung]].<ref>[[Hermann Ott]]: ''Die Kooperation von Ludwigs- und Königlich Bayrischer Staatsbahn um 1850 - Entstehung, Arbeitsweise und Nutzen für Fürth''. In: [[Fürther Geschichtsblätter]], 3/2020, S. 96 - 99</ref> Der Neubau des Münchner Hauptbahnhofs 1847 - 1849 und seine gewagte Stahlkonstruktion machten ihn bekannt. In seinem Schaffen folgten weitere Bahnhofsbauten, z. B. Augsburg, Bamberg, Ansbach, Neu-Ulm, Hof, Nördlingen, Rosenheim, Würzburg, Nürnberg und Bad Kissingen.


Zu seinen größten Bauprojekten zählte das Städtebauprojekt der Münchner Maximilianstraße mit allen Großbauten und Privathäusern. Bürklein verwirklichte ab 1851 mit der Maximilianstraße und dem auf der Isarhöhe malerisch platzierten Maximilianeum den neugotisch beeinflussten 'Maximilianstil', der sich jedoch nach dem Tode des Königs Maximilian II. nicht weiter durchsetzte.
Zu seinen größten Bauprojekten zählte das Städtebauprojekt der Münchner Maximilianstraße mit allen Großbauten und Privathäusern. Bürklein verwirklichte ab 1851 mit der Maximilianstraße und dem auf der Isarhöhe malerisch platzierten Maximilianeum den neugotisch beeinflussten 'Maximilianstil', der sich jedoch nach dem Tode des Königs Maximilian II. nicht weiter durchsetzte.


Zu Lebzeiten wurde Bürcklein in der Fachwelt für seinen Baustil oft hart kritisiert. Er litt unter den ständigen Anfeindungen in der Öffentlichkeit. Noch kurz vor seinem Tode und trotz bereits laufender Bauarbeiten am Maximilianeum wechselte der König den Baumeister aus und holte den Dresdner Gottfried Semper nach München. Der sensible Bürklein starb 59jährig in der Heilanstalt Werneck in geistiger Umnachtung. Beerdigt ist er auf dem Alten Südfriedhof in München.
== Literatur ==
* ''Bürklein, Friedrich''. In: [[Adolf Schwammberger]]: ''[[Fürth von A bis Z]]. Ein Geschichtslexikon''. Fürth: Selbstverlag der Stadt Fürth, 1968, S. 81 - 82
* Peter Frank: ''Wer ist denn nun der Architekt bzw. Erbauer des Fürther Rathauses?'' - [http://www.dr-alexander-mayer.de/downloads/gastbeitraege-frank-03.pdf PDF]
* [[Martin Schramm]]: ''Zum Erbauer des Fürther Rathaus - Eduard oder Friedrich Bürklein?'' In: [[Fürther Geschichtsblätter]], 3/2018, S. 97 - 108
* Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler, Hrsg. Ulrich Thieme, 5. Band; Leipzig, Verlag E. A. Seemann, 1911 (im Stadtarchiv Fürth, HB 20, 8895.4°/5)
 
== Lokalberichterstattung ==
* Johannes Alles: ''Das Bürklein-Problem: Wer hat das Rathaus gebaut?'' In: [[Fürther Nachrichten]] vom 1. April 2013 - [http://www.nordbayern.de/region/fuerth/das-burklein-problem-wer-hat-das-rathaus-gebaut-1.2788871 online]
* Antje Seilkopf: ''Friedrich war's, nicht Eduard''. In: Fürther Nachrichten vom 20. März 2014 - [http://www.nordbayern.de/region/fuerth/friedrich-war-s-nicht-eduard-1.3530537 online]
 
== Siehe auch ==
* [[Eduard Bürklein]]
* [[Rathaus]]
* [[Bürkleinstraße]]


{| {{Hinweis}}
== Weblinks ==
|
* [[wikipedia:Georg Friedrich Christian Bürklein|Georg Friedrich Christian Bürklein]] (Wikipedia)
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel [http://de.wikipedia.org/wiki/Georg Friedrich Christian Bürklein Georg Friedrich Christian Bürklein] aus der freien Enzyklopädie [http://de.wikipedia.org/ Wikipedia] und steht dort unter der [http://www.gnu.org/licenses/fdl.txt GNU-Lizenz für freie Dokumentation]. In der Wikipedia ist eine [http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Georg Friedrich Christian Bürklein&action=history Liste der Autoren] verfügbar.
* Dieter Wieland: ''Friedrich Bürklein - Der vergessene Architekt''. Dokumentation des Bayerischen Rundfunk - [http://www.br.de/mediathek/video/video/friedrich-buerklein-vergessener-architekt-dieter-wieland-100.html online]
|}
* Oswald Hederer: ''"Bürklein, Friedrich"''. Neue Deutsche Biographie 3 (1957), S. 1 - [https://www.deutsche-biographie.de/pnd118517155.html#ndbcontent online]


==Einzelnachweise==
<references />


[[Kategorie:Persönlichkeiten]]
== Bilder ==
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