Bürgerinitiative "Pro-Kulturforum": Unterschied zwischen den Versionen

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[[Datei:Logo BI Kufo.jpg|thumb|right|Logo der Bürgerinitiative]]Die '''Bürgerinitiative "Pro Kulturforum"''' gründete sich im Juni [[2004]] im [[Hotel am Forum]] und engagierte sich für den bau eines stadtbildverträglichen Saturn Einkaufsmarkt neben dem Kulturforum. Die Sprecher der Bürgerinitiative waren Dr. Thomas Foerster und Kamran Salimi. Die Bürgerinitiative löste sich formal am [[7. November]] [[2006]] - nach erfolgreicher Umsetzung der eigenen Ziele - auf, begleitete aber die Baumaßnahmen noch bis zur Öffnung des Saturnmarkes am [[29. April]] [[2008]].
[[Datei:Logo BI Kufo.jpg|thumb|right|Logo der Bürgerinitiative]]Die '''Bürgerinitiative "Pro Kulturforum"''' gründete sich im Juli [[2004]] im [[Hotel am Forum]] und engagierte sich für den Bau eines stadtbildverträglichen Saturn Elektromarkts neben dem Kulturforum. Die Sprecher der Bürgerinitiative waren [[Foerstermühle|Dr. Thomas Foerster]] und [[Kamran Salimi]]. Die Bürgerinitiative löste sich formal am [[7. November]] [[2006]] - nach erfolgreicher Umsetzung der eigenen Ziele - auf, begleitete aber die Baumaßnahmen noch bis zur Öffnung des Elektromarktes am [[29. April]] [[2008]].


== Zusammensetzung der BI ==
== Zusammensetzung der BI ==
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== Gründung der Bürgerinitiative ==
== Gründung der Bürgerinitiative ==
Im Februar [[2004]] beschloss der [[Stadtrat]] eine Ansiedlung der Metro Group AG in Fürth zuzulassen, um die Abwanderung der Kaufkraft nach Nürnberg zu stoppen<ref>Anna Sankowski: 20 Jahre Kulturforum Fürth 1989 - 2009, überarbeitete Neuauflage 2014, Kulturamt Fürth, 2014, S. 24</ref> und um "''eine Belebung der dahinsiechenden Einkaufslandschaft in der City''"<ref>Wolfgang Händel: Elektroquarder stellt Kufo in den Schatten. In: Fürther Nachrichten vom vom 17. Juni 2004</ref> entgegen zu steuern. Die Öffentlichkeit wurde zum ersten Mal am [[17. Juni]] [[2004]] durch die Presse über das Vorhaben informiert. Als Standort wurde die Fläche des ehem. Schlachthofes ausgesucht - Ecke [[Kapellenstraße]] / [[Würzburgerstraße]]. Ursprünglich wollte hier eine BMW Niederlassung sich ansiedeln, die Niederlassung ging aber kurzfristig auf die [[Hardhöhe]]/ Kieselbühl. Die ersten Pläne über das Erscheinungsbild des neuen Gebäudes wurden ebenfalls am [[17. Juni]] [[2004]] in der Zeitung vorgestellt<ref>Wolfgang Händel: Elektroquarder stellt Kufo in den Schatten. In: Fürther Nachrichten vom vom 17. Juni 2004</ref> und zogen sofort massive Proteste nach sich. Obwohl die Stadt Fürth im Vorfeld eine ästhetisch anmutende Bebauung zugesichert hatte, sahen die ersten Pläne alles andere als Ästhetisch aus. Der Baukunstbeirat nahm am 24. Juni 2004 wie folgt zum geplanten Vorhaben Stellung: „Der geplante Baukörper ist in seiner Höhenentwicklung und seiner Flächenausdehung für den Ort überdimensioniert und beeinträchtigt sowohol dadurch wie auch durch die unmittelbare Nähe seiner Anlieferung und seines Ladehofes entscheidend Freiraum und Eingangsbereich des Kulturforums.... Gestalterisch stellt sich das Vorhaben als ein geschlossener, von Werbeflächen durchsetzter Gewerbebau dar, eine Haltung, die in keiner Weise der Bedeutung eines Innenstadtzugangs gerecht werden kann."<ref>Kunstbeirat vom 24.6.2004, in Rundbrief Nr. 4 des Stadtheimatpfleger Dr. Alexander Mayer vom 11. Juli 2004</ref>. Noch in der selben Woche gründete sich die Bürgerinitiative "Pro Kulturforum", die sich generell nicht gegen eine Bebauung des Saturn einsetzte, sondern sich gegen das sog. "''Thomas-Jung-Horrordenkmal''"<ref>Matthias Boll: Ein Horror-Denkmal. In: Fürther Nachrichten vom 20. Juli 2004</ref> engagierte, also gegen die geplante Architektur. In einem ersten Aufruf mit dem Arbeitstitel "Färdd wärdd - beschädigt?" gab die Bürgerinitiative eine erste Stellungnahme ab: ''"Diese Null-Architektur, die selbst in einem mittelmässigem Gewerbegebiet als minderwertig wahrgenommen wird"''<ref>BI Pro Kulturforum: Färdd wärdd - beschädigt? Schreiben der BI an die Stadt Fürth vom 18. Juli 2004</ref> darf in der geplanten Form nicht gebaut werden, denn damit droht der Eingangsbereich des Kulturforums zum Hinterhof eines Elektrofachmarktes mit dem Panorama auf Müllcontainer, Europaletten, Verpackungsresten und einer 15 Meter hohen Betonwand" zu verkommen.  
Im Februar [[2004]] beschloss der [[Stadtrat]] eine Ansiedlung der Metro Group AG in Fürth zuzulassen, um die Abwanderung der Kaufkraft nach Nürnberg zu stoppen<ref>Anna Sankowski: 20 Jahre Kulturforum Fürth 1989 - 2009, überarbeitete Neuauflage 2014, Kulturamt Fürth, 2014, S. 24</ref> und um "''eine Belebung der dahinsiechenden Einkaufslandschaft in der City''"<ref>Wolfgang Händel: Elektroquarder stellt Kufo in den Schatten. In: Fürther Nachrichten vom vom 17. Juni 2004</ref> entgegen zu steuern. Die Öffentlichkeit wurde zum ersten Mal am [[17. Juni]] [[2004]] durch die Presse über das Vorhaben informiert. Als Standort wurde die Fläche des ehem. Schlachthofes ausgesucht - Ecke [[Kapellenstraße]] / [[Würzburgerstraße]]. Ursprünglich wollte hier eine BMW Niederlassung sich ansiedeln, die Niederlassung ging aber kurzfristig auf die [[Hardhöhe]]/ Kieselbühl. Die ersten Pläne über das Erscheinungsbild des neuen Gebäudes wurden ebenfalls am [[17. Juni]] [[2004]] in der Zeitung vorgestellt<ref>Wolfgang Händel: Elektroquarder stellt Kufo in den Schatten. In: Fürther Nachrichten vom vom 17. Juni 2004</ref> und zogen sofort massive Proteste nach sich. Obwohl die Stadt Fürth im Vorfeld eine ästhetisch anmutende Bebauung zugesichert hatte, sahen die ersten Pläne alles andere als Ästhetisch aus. Der Baukunstbeirat nahm am [[24. Juni]] [[2004]] wie folgt zum geplanten Vorhaben Stellung: „Der geplante Baukörper ist in seiner Höhenentwicklung und seiner Flächenausdehnung für den Ort überdimensioniert und beeinträchtigt sowohl dadurch wie auch durch die unmittelbare Nähe seiner Anlieferung und seines Ladehofes entscheidend Freiraum und Eingangsbereich des Kulturforums.... Gestalterisch stellt sich das Vorhaben als ein geschlossener, von Werbeflächen durchsetzter Gewerbebau dar, eine Haltung, die in keiner Weise der Bedeutung eines Innenstadtzugangs gerecht werden kann."<ref>Kunstbeirat vom 24.6.2004, in Rundbrief Nr. 4 des Stadtheimatpfleger Dr. Alexander Mayer vom 11. Juli 2004</ref>. Noch in der selben Woche gründete sich die Bürgerinitiative "Pro Kulturforum", die sich generell nicht gegen eine Bebauung des Saturn einsetzte, sondern sich gegen das sog. "''Thomas-Jung-Horrordenkmal''"<ref>Matthias Boll: Ein Horror-Denkmal. In: Fürther Nachrichten vom 20. Juli 2004</ref> engagierte, also gegen die geplante Architektur. In einem ersten Aufruf mit dem Arbeitstitel "Färdd wärdd - beschädigt?" gab die Bürgerinitiative eine erste Stellungnahme ab: ''"Diese Null-Architektur, die selbst in einem mittelmäßigem Gewerbegebiet als minderwertig wahrgenommen wird"''<ref>BI Pro Kulturforum: Färdd wärdd - beschädigt? Schreiben der BI an die Stadt Fürth vom 18. Juli 2004</ref> darf in der geplanten Form nicht gebaut werden, denn damit droht der Eingangsbereich des Kulturforums zum Hinterhof eines Elektrofachmarktes mit dem Panorama auf Müllcontainer, Europaletten, Verpackungsresten und einer 15 Meter hohen Betonwand" zu verkommen.  


== Forderungen der Bürgerinitiative ==
== Forderungen der Bürgerinitiative ==
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* Die Einfahrt zur Tiefgarage erfolgt über die [[Würzburger Straße]], also unmittelbar neben dem Haupteingang zum [[Kulturforum]] und dem Fußgängerweg von der Innenstadt Richtung [[Billinganlage]].
* Die Einfahrt zur Tiefgarage erfolgt über die [[Würzburger Straße]], also unmittelbar neben dem Haupteingang zum [[Kulturforum]] und dem Fußgängerweg von der Innenstadt Richtung [[Billinganlage]].
* Die An- und Ablieferzone befindet sich gegenüber vom Haupteingang des [[Kulturforum]]s und stört damit den laufenden Betrieb.
* Die An- und Ablieferzone befindet sich gegenüber vom Haupteingang des [[Kulturforum]]s und stört damit den laufenden Betrieb.
* Die 7 Meter Hohe Lärmschutzwand zwischen Saturn und Kulturforum "erschlägt" die Eingangsituation des [[Kulturforum]]s.
* Die 7 Meter Hohe Lärmschutzwand zwischen Saturn und Kulturforum "erschlägt" die Eingangssituation des [[Kulturforum]]s.
* Die Ästhetik eines schwarzen Kubus mit der Werbeaufschrift "Geiz ist Geil" als Eingangssituation zur Stadt Fürth widerspricht gänzlich dem Gedanken einer Stadt mit vielen Denkmälern.
* Die Ästhetik eines schwarzen Kubus mit der Werbeaufschrift "Geiz ist Geil" als Eingangssituation zur Stadt Fürth widerspricht gänzlich dem Gedanken einer Stadt mit vielen Denkmälern.


Dem zufolge forderte die Bürgerinitiative:
Dem zufolge forderte die Bürgerinitiative:


* Eine Städteplanerisch angepaße Bebauung, sowohl vom Baukörper als auch von der Art der Bebauung (Ästhetik).
* Eine Städteplanerisch angepasste Bebauung, sowohl vom Baukörper als auch von der Art der Bebauung (Ästhetik).
* Eine optisch ansprechende Bebauung der Eingangsituation der Stadt Fürth, statt Werbebanner mit "Geiz ist Geil" Slogans - die nachhaltig das Image der Stadt Fürth beschädigen.
* Eine optisch ansprechende Bebauung der Eingangssituation der Stadt Fürth, statt Werbebanner mit "Geiz ist Geil" Slogans - die nachhaltig das Image der Stadt Fürth beschädigen.
* Keine Zufahrt zur Tiefgarage über die Würzburger Straße bei gleichzeitiger Klärung der Konsequenzen durch das erhöhte Verkehrsaufkommen.
* Keine Zufahrt zur Tiefgarage über die Würzburger Straße bei gleichzeitiger Klärung der Konsequenzen durch das erhöhte Verkehrsaufkommen.
* Eine Aufwertung des Kulturforums und deren kulturellen Funktion.
* Eine Aufwertung des Kulturforums und deren kulturellen Funktion.
* Reduzierung der geplanten Verkaufsfläche von 5.000 qm auf max. 3.000 qm, da dies für die Innenstadt besser verträglich ist.  
* Reduzierung der geplanten Verkaufsfläche von 5.000 qm auf max. 3.000 qm, da dies für die Innenstadt besser verträglich ist.  


Hierzu legte die Bürgerinitiative eine alternative Planung durch einen renomierten Architekten vor, um zu zeigen dass an dieser Stelle auch besser gebaut werden kann<ref>Bürgerinitiatie Pro Kulturforum, Homepage abgerufen am 5. Februar 2014 [http://www.pro-kulturforum.de/Alternative.htm HP]</ref>.  
Hierzu legte die Bürgerinitiative eine alternative Planung durch einen renommierten Architekten vor, um zu zeigen dass an dieser Stelle auch besser gebaut werden kann<ref>Bürgerinitiatie Pro Kulturforum, Homepage abgerufen am 5. Februar 2014 [http://www.pro-kulturforum.de/Alternative.htm HP]</ref>.  


== Streit droht zu eskalieren ==
== Streit droht zu eskalieren ==
[[Datei:Saturn wuerzburger .jpg|thumb|right|2. Entwurf Juli 2005]]In der Folge entstand eine hitzige Debatte in der Öffentlichkeit über den Bau des Elektrofachmarktes und deren Architektur. Während die Architekten der Saturn AG wenig entgegenkommen signalisierten, schärfte sich die Situation im Jahr [[2005]]/[[2006]] an der Bauplanug zu. Hintergrund der Problematik war der Umstand, dass vier Parkplätze mitten im geplanten Baugebiet Privatgrundstück des Rechtsanwalts und BI-Sprechers Dr. Thomas Foerster waren<ref>Susanne Will: Vier Parkplätze gegen Saturn-Schuhschachtel. In: Abendzeitung Nürnberg vom 10. Februar 2006</ref>. Eine juristische Klärung vor dem Landgericht durch eine Räumungsklage der Stadt Fürth gegen den Eigentümer der Parkplätze verlief für die Stadt und dem Investor ergebnislos<ref>Wolfgang Händel: Parkplätze blockieren Elektromarkt - Landgericht wies die Räumungsklage der Stadt Fürth ab. In: Fürther Nachrichten vom 14. Dezember 2005</ref>. Auch der inzwischen vorgelegte Entwurf viel nicht auf positive Ressonanz. Zwischendurch beabsichtigte der Investor die Betonfassade mit Binärformeln zu verzieren, dass zusätzlch für Unverständnis sorgte.[[Datei:Fassade Saturn.jpg|thumb|right|Binär-Fassade]]  
[[Datei:Saturn wuerzburger .jpg|thumb|right|2. Entwurf Juli 2005]]In der Folge entstand eine hitzige Debatte in der Öffentlichkeit über den Bau des Elektrofachmarktes und deren Architektur. Während die Architekten der Saturn AG wenig entgegenkommen signalisierten, schärfte sich die Situation im Jahr [[2005]]/[[2006]] an der Bauplanung zu. Hintergrund der Problematik war der Umstand, dass vier Parkplätze mitten im geplanten Baugebiet Privatgrundstück des Rechtsanwalts und BI-Sprechers Dr. Thomas Foerster waren<ref>Susanne Will: Vier Parkplätze gegen Saturn-Schuhschachtel. In: Abendzeitung Nürnberg vom 10. Februar 2006</ref>. Eine juristische Klärung vor dem Landgericht durch eine Räumungsklage der Stadt Fürth gegen den Eigentümer der Parkplätze verlief für die Stadt und dem Investor ergebnislos<ref>Wolfgang Händel: Parkplätze blockieren Elektromarkt - Landgericht wies die Räumungsklage der Stadt Fürth ab. In: Fürther Nachrichten vom 14. Dezember 2005</ref>. Auch der inzwischen vorgelegte Entwurf viel nicht auf positive Resonanz. Zwischendurch beabsichtigte der Investor die Betonfassade mit Binärformeln zu verzieren, dass zusätzlich für Unverständnis sorgte.[[Datei:Fassade Saturn.jpg|thumb|right|Binär-Fassade]]  


Im März [[2006]] legt der Investor einen neuen Plan vor. Das Problem der Parkplätze "lösen" die Architekten damit, dass sie nun die Parkplätze umbauen und somit stehen lassen und somit auch das Gebäude der ehem. Evernod-Bank nicht abgerissen wird. Die Gebäudeflucht ist inzwischen parallel zum Kulturforum, so dass ein Platz vor dem Gebäude entsteht. Zusätzlich ist erkennbar, dass weitere Kritikpunkte aufgenommen wurden, z.B. die Verlagerung der Tiefgarageneinfahrt in die Kapellenstraße und die offenen Glasfassde zur Würzburger Straße<ref>Wolfgang Händel: Saturn nimmt neuen Anlauf - Geänderter Plan für den Elektromarkt macht Parkplatz-Blockade ein Ende. In: Fürther Nachrichten vom 24. März 2006</ref>.  
Im März [[2006]] legt der Investor einen neuen Plan vor. Das Problem der Parkplätze "lösen" die Architekten damit, dass sie nun die Parkplätze umbauen und somit stehen lassen und somit auch das Gebäude der ehem. Evernod-Bank nicht abgerissen wird. Die Gebäudeflucht ist inzwischen parallel zum Kulturforum, so dass ein Platz vor dem Gebäude entsteht. Zusätzlich ist erkennbar, dass weitere Kritikpunkte aufgenommen wurden, z.B. die Verlagerung der Tiefgarageneinfahrt in die Kapellenstraße und die offenen Glasfassade zur Würzburger Straße<ref>Wolfgang Händel: Saturn nimmt neuen Anlauf - Geänderter Plan für den Elektromarkt macht Parkplatz-Blockade ein Ende. In: Fürther Nachrichten vom 24. März 2006</ref>.  


== Einlenken der Stadt Fürth & Investor ==
== Einlenken der Stadt Fürth & Investor ==
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