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Nach dem Krieg und der Revolution von 1918 wurde Fronmüller als "Kriegshetzer und Kriegsverlängerer" angegriffen. Er äußerte sich aber auch sehr kritisch über den Krieg, zumal er bereits 1915 seinen eigenen Sohn verloren hatte.<ref>Sandra Stöckl: Annäherung an Paul Fronmüller. In: Fürther Nachrichten vom 26. März 2014 - [http://www.nordbayern.de/region/fuerth/annaherung-an-paul-fronmuller-1.3538508 online]</ref> | Nach dem Krieg und der Revolution von 1918 wurde Fronmüller als "Kriegshetzer und Kriegsverlängerer" angegriffen. Er äußerte sich aber auch sehr kritisch über den Krieg, zumal er bereits 1915 seinen eigenen Sohn verloren hatte.<ref>Sandra Stöckl: Annäherung an Paul Fronmüller. In: Fürther Nachrichten vom 26. März 2014 - [http://www.nordbayern.de/region/fuerth/annaherung-an-paul-fronmuller-1.3538508 online]</ref> | ||
Paul Fronmüller nahm als Wortführer von [[Treu Fürth]] maßgeblich am politischen Leben, insbesondere der 1920er Jahre, teil. Seine eigene Haltung kann als streng konservativ bezeichnet werden, sein Auftreten zuweilen als populistisch - zum Teil äußerte er sich auch antisemitisch, obwohl in dem Verein [[Treu Fürth]] bekannte jüdische Bürger engagiert waren. Mit seinem entschiedenen Nein zur [[Eingemeindung Fürths nach Nürnberg|Eingemeindung]] Fürths nach Nürnberg traf der sog. "Erzengel von [[St. Michael]]" jedoch den Nerv der Bevölkerung und verschaffte seinem Bündnis "Treu Fürth" enormen Aufwind - zu Lasten der vorher lange ungefährdeten [[SPD]]. Die Forschung kennzeichnet ihn als ''Sittlichkeitsfanatiker - vor allem wenn es darum ging, was in den Zwanziger Jahren aus Amerika nach Deutschland kam. Musik, Tanz, Emanzipation - davor hatte er Angst.''<ref>Claudia Ziob: ''Schwierige Erinnerung an Paul Fronmüller''. Zitat von Dörte Hanusch-Beuerle in: Onlinedienst nn.de vom 29. Januar 2022 – [https://www.nn.de/1.11774274 online]</ref> Aus dem Studium der Gemeindebriefe ergab sich zwar keine volle Zustimmung zur nationalsozialistischen Ideologie, den [[NSDAP|Nationalsozialisten]] war Fronmüller jedoch nicht abgeneigt, im Gegenteil: So dankte der Stadtpfarrer in einer Predigt anlässlich der [[Kärwa]] [[1933]] Gott wortwörtlich "''(...) dass er uns in Adolf Hitler den Retter vor dem Ansturm der Gottlosenbewegung und den Erbauer des neuen Reiches geschenkt (...) habe.''" Obwohl Treu Fürth in seiner Gesamtheit keine antisemitischen Positionen besetzte, unterstützte Fronmüller schon am [[11. Juli]] [[1929]] einen Antrag des [[NSDAP]]-Stadtrats Schreiner für ein Verbot jüdischer Ritualschächtung. | Paul Fronmüller nahm als Wortführer von [[Treu Fürth]] maßgeblich am politischen Leben, insbesondere der 1920er Jahre, teil. Seine eigene Haltung kann als streng konservativ bezeichnet werden, sein Auftreten zuweilen als populistisch - zum Teil äußerte er sich auch antisemitisch, obwohl in dem Verein [[Treu Fürth]] bekannte jüdische Bürger engagiert waren. Mit seinem entschiedenen Nein zur [[Eingemeindung Fürths nach Nürnberg|Eingemeindung]] Fürths nach Nürnberg traf der sog. "Erzengel von [[St. Michael]]" jedoch den Nerv der Bevölkerung und verschaffte seinem Bündnis "Treu Fürth" enormen Aufwind - zu Lasten der vorher lange ungefährdeten [[SPD]]. Die Forschung kennzeichnet ihn als ''Sittlichkeitsfanatiker - vor allem wenn es darum ging, was in den Zwanziger Jahren aus Amerika nach Deutschland kam. Musik, Tanz, Emanzipation - davor hatte er Angst.''<ref>Claudia Ziob: ''Schwierige Erinnerung an Paul Fronmüller''. Zitat von Dörte Hanusch-Beuerle in: Onlinedienst nn.de vom 29. Januar 2022 – [https://www.nn.de/1.11774274 online]</ref> Aus dem Studium der Gemeindebriefe ergab sich zwar keine volle Zustimmung zur nationalsozialistischen Ideologie, den [[NSDAP|Nationalsozialisten]] war Fronmüller jedoch nicht abgeneigt, im Gegenteil: So dankte der Stadtpfarrer in einer Predigt anlässlich der [[Kärwa]] [[1933]] Gott wortwörtlich "''(...) dass er uns in [[Adolf Hitler]] den Retter vor dem Ansturm der Gottlosenbewegung und den Erbauer des neuen Reiches geschenkt (...) habe.''" Obwohl Treu Fürth in seiner Gesamtheit keine antisemitischen Positionen besetzte, unterstützte Fronmüller schon am [[11. Juli]] [[1929]] einen Antrag des [[NSDAP]]-Stadtrats Schreiner für ein Verbot jüdischer Ritualschächtung. | ||
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