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Die Akten im Staatsarchiv Nürnberg über Dr. Häupler lassen einige Rückschlüsse über ihn zu, die jedoch auch Raum zur Interpretation offen lassen und somit mit etwas Vorsicht zu lesen sind. Anhand der Entnazifizierungsakte im Staatsarchiv ist zunächst feststellbar, dass sich Dr. Häupler schon sehr früh der nationalsozialistischen Ideologie anschloss. Bereits am [[9. November]] [[1923]] - mit 17 Jahren - wurde er Mitglied der sog. Nationalen Vereinigung "Reichsflagge", einer Organisation der "Altreichsflagge", die durch den ehem. Oberbürgermeister der Stadt Nürnberg ins Leben gerufen wurde.<ref>Staatsarchiv Nürnberg, Akten der Hauptkammer Dr. Karl Häupler, Neues Az. 84073 6146, Klageschrift gegen Dr. Häupler vom 9. Dezember 1948</ref> Neun Jahre später folgte bereits im März [[1932]] der Eintritt in die [[NSDAP]], also ein Jahr vor der Machtergreifung Adolf | Die Akten im Staatsarchiv Nürnberg über Dr. Häupler lassen einige Rückschlüsse über ihn zu, die jedoch auch Raum zur Interpretation offen lassen und somit mit etwas Vorsicht zu lesen sind. Anhand der Entnazifizierungsakte im Staatsarchiv ist zunächst feststellbar, dass sich Dr. Häupler schon sehr früh der nationalsozialistischen Ideologie anschloss. Bereits am [[9. November]] [[1923]] - mit 17 Jahren - wurde er Mitglied der sog. Nationalen Vereinigung "Reichsflagge", einer Organisation der "Altreichsflagge", die durch den ehem. Oberbürgermeister der Stadt Nürnberg ins Leben gerufen wurde.<ref>Staatsarchiv Nürnberg, Akten der Hauptkammer Dr. Karl Häupler, Neues Az. 84073 6146, Klageschrift gegen Dr. Häupler vom 9. Dezember 1948</ref> Neun Jahre später folgte bereits im März [[1932]] der Eintritt in die [[NSDAP]], also ein Jahr vor der Machtergreifung [[Adolf Hitler]]s. Damit galt Dr. Häupler faktisch als "alter Kämpfer" innerhalb der Partei und genoss damit einige Privilegien. So erhielt er z. B. bei der 2. Prüfung für den höheren Justiz- und Verwaltungsdienst eine bessere Benotung, da er in seinem Lebenslauf die "nationale Erhebung und Verteidigung von mittellosen Parteigenossen" angegeben hatte.<ref>Staatsarchiv Nürnberg, Akten der Hauptkammer Dr. Karl Häupler, Neues Az 84073 6146, Klageschrift gegen Dr. Häupler vom 9. Dezember 1948</ref> Der öffentliche Kläger charakterisiert Dr. Häupler in den Entnazifizierungsverhandlungen [[1948]] wie folgt: "''Der Betroffene trat 1932 der NSDAP bei, zu einer Zeit, zu der zugegebenermaßen das wahre Gesicht der Partei noch nicht zu erkennen war. Aber durch Verkündung der „Nürnberger Gesetze“ im Jahr 1934 [sic] und durch den 30.6. des gleichen Jahres (Röhm-Putsch) musste auch leidlich blinden Menschen das Verbrechertum des Nazismus klar werden, ganz besonders aber dem Betroffenen mit seinem Wissen und seiner juristischen Bildung. Durch sein Verbleiben in der NSDAP muss er die Belastung auf sich nehmen, den Nazismus in den entscheidenden Jahren unterstützt zu haben. Es ist so, dass damals jeder „dabei“ sein und von der Nazibühne nicht abtreten wollte trotz mancher klarer Beweise der Gesetzlosigkeit und Intoleranz. Auch der Betroffene gehörte diesem Kreise an ...''"<ref>Staatsarchiv Nürnberg, Akten der Hauptkammer Dr. Karl Häupler, Neues Az 84073 6146, Klageschrift gegen Dr. Häupler vom 9. Dezember 1948</ref> | ||
Im Laufe seiner Amtszeit sind Dr. Häupler - nach Aktenlage - zumindest einige Zweifel über das bestehende Regime gekommen, die ihn zumindest die Erfolgsaussichten des Krieges in Frage stellen ließen. Des Weiteren wird sein Handeln in Fürth in verschiedenen Vernehmungsprotokollen stets mit folgenden Aussagen beschrieben: "''Häupler war ein streng rechtlicher Verwaltungsvorstand der alten Überlieferung, achtete das Gesetz und verlangte Achtung vor dem Gesetz. So ist er gegen den von Partei-Gnaden berufsmäßigen Stadtrat Sandreuter vorgegangen, obwohl Sandreuter den Schutz der Gauleitung hatte und die Gauleitung – Gauleiter Holz – Häupler bedrohte. Sandreuter hat sich bekanntlich an der Judenverfolgung und Judenenteignung stark beteiligt. Gauleiter Holz soll Häupler gedroht haben, wenn er nicht seinem Freund Sandreuter ablasse, dann bringe er Häupler um die Ecke! Daraufhin nahm Häupler den Schutz des obersten SS Führers Dr. Martin in Anspruch, Dr. Martin stellte sich schützend vor Häupler nahm zu diesem Schutze Häupler in die SS mit entsprechendem Rang auf, nur zu dem Zweck, damit Häupler dem Zugriff des Gauleiters entzogen war, denn von nun ab unterstand Häupler nicht mehr dem Gauleiter, sondern der obersten SS Führung. So kam es, dass Häupler SS Mann wurde. Häupler hat sein Amt als Oberbürgermeister der Stadt Fürth bis zum bitteren Ende sauber und gerecht verwaltet.''"<ref>Staatsarchiv Nürnberg, Akten Hauptkammer Dr. Karl Häupler, Eidesstattliche Erklärung Georg Stamminger, 9. Oktober 1947</ref> | Im Laufe seiner Amtszeit sind Dr. Häupler - nach Aktenlage - zumindest einige Zweifel über das bestehende Regime gekommen, die ihn zumindest die Erfolgsaussichten des Krieges in Frage stellen ließen. Des Weiteren wird sein Handeln in Fürth in verschiedenen Vernehmungsprotokollen stets mit folgenden Aussagen beschrieben: "''Häupler war ein streng rechtlicher Verwaltungsvorstand der alten Überlieferung, achtete das Gesetz und verlangte Achtung vor dem Gesetz. So ist er gegen den von Partei-Gnaden berufsmäßigen Stadtrat Sandreuter vorgegangen, obwohl Sandreuter den Schutz der Gauleitung hatte und die Gauleitung – Gauleiter Holz – Häupler bedrohte. Sandreuter hat sich bekanntlich an der Judenverfolgung und Judenenteignung stark beteiligt. Gauleiter Holz soll Häupler gedroht haben, wenn er nicht seinem Freund Sandreuter ablasse, dann bringe er Häupler um die Ecke! Daraufhin nahm Häupler den Schutz des obersten SS Führers Dr. Martin in Anspruch, Dr. Martin stellte sich schützend vor Häupler nahm zu diesem Schutze Häupler in die SS mit entsprechendem Rang auf, nur zu dem Zweck, damit Häupler dem Zugriff des Gauleiters entzogen war, denn von nun ab unterstand Häupler nicht mehr dem Gauleiter, sondern der obersten SS Führung. So kam es, dass Häupler SS Mann wurde. Häupler hat sein Amt als Oberbürgermeister der Stadt Fürth bis zum bitteren Ende sauber und gerecht verwaltet.''"<ref>Staatsarchiv Nürnberg, Akten Hauptkammer Dr. Karl Häupler, Eidesstattliche Erklärung Georg Stamminger, 9. Oktober 1947</ref> |