Karl August von Hardenberg: Unterschied zwischen den Versionen

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=== Justiz- und Polizeikommission in Fürth und das Ende der Dreiherrschaft ===
=== Justiz- und Polizeikommission in Fürth und das Ende der Dreiherrschaft ===
Auf Hardenbergs Veranlassung hin wurde die [[Dreiherrschaft]] in Fürth beseitigt, und ab [[1796]] ganz Fürth dem [[Königreich Preußen]] einverleibt - der König von Preußen war damit Herr ''von'' Fürth. Der Freiherr sorgte dafür, dass das dompropsteiliche Wappen entfernt und durch die preußischen Herrschaftszeichen ersetzt wurde.<ref> Eger, Addreß-Handbuch, S. 215 </ref> Die bei der Annexion versprochene Wahrung der Rechte und Freiheiten wurden nicht eingehalten. Freiherr von Hardenberg schuf eine neue Behörde, die Justiz- und Polizeikommission. Bamberg lehnte diese Neuerung erwartungsgemäß ab und argumentierte mit ihren angestammten Rechten in Fürth.<ref> Deutsches Zentralarchiv Merseburg, Rep. 44 C. N. 763, 15.12.1797 (entspr. Kopien sind im Stadtarchiv Fürth einzusehen) </ref> Hardenberg kommentierte dies damit, dass Fürth im Ansbacher Herrschaftsgebiet läge und damit Preußen einen Anspruch darauf habe.<ref> Staatsarchiv Nürnberg, Rep. 270 I/4020, 4.1.1798 </ref> Der militärischen Überlegenheit musste der Dompropst in Bamberg nachgeben. Auch hielt sich Nürnberg mit einem möglichen Widerstand zurück. 1796 hätte sich die Reichsstadt [[Nürnberg]] freiwillig gerne dem fränkischen Preußen anschließen wollen. Daraufhin besetzte Hardenberg die Reichsstadt mit ihrer Zustimmung. Doch der preußische König ließ Hardenberg zurückrudern. Das preußische Königshaus scheute den Konflikt mit dem deutschen Kaiser. Die Kirchenhoheit über Fürth hatte Nürnberg zu dieser Zeit bereits nicht mehr; sie war 1795 an das Dekanat in Langenzenn übergegangen, das der Vollversammlung der römisch-katholischen Kardinäle in Ansbach unterstand.  
Auf Hardenbergs Veranlassung hin wurde die [[Dreiherrschaft]] in Fürth beseitigt, und ab [[1796]] ganz Fürth dem [[Königreich Preußen]] einverleibt - der König von Preußen war damit Herr ''von'' Fürth. Der Freiherr sorgte dafür, dass das dompropsteiliche Wappen entfernt und durch die preußischen Herrschaftszeichen ersetzt wurde.<ref> Eger, Addreß-Handbuch, S. 215 </ref> Die bei der Annexion versprochene Wahrung der Rechte und Freiheiten wurden nicht eingehalten. Freiherr von Hardenberg schuf eine neue Behörde, die Justiz- und Polizeikommission. Bamberg lehnte diese Neuerung erwartungsgemäß ab und argumentierte mit ihren angestammten Rechten in Fürth.<ref> Deutsches Zentralarchiv Merseburg, Rep. 44 C. N. 763, 15.12.1797 (entspr. Kopien sind im Stadtarchiv Fürth einzusehen) </ref> Hardenberg kommentierte dies damit, dass Fürth im Ansbacher Herrschaftsgebiet läge und damit Preußen einen Anspruch darauf habe.<ref> Staatsarchiv Nürnberg, Rep. 270 I/4020, 4.1.1798 </ref> Der militärischen Überlegenheit musste der Dompropst in Bamberg nachgeben. Auch hielt sich Nürnberg mit einem möglichen Widerstand zurück. 1796 hätte sich die Reichsstadt [[Nürnberg]] freiwillig gerne dem fränkischen Preußen anschließen wollen. Daraufhin besetzte Hardenberg die Reichsstadt mit ihrer Zustimmung. Doch der preußische König ließ Hardenberg zurückrudern. Das preußische Königshaus scheute den Konflikt mit dem deutschen Kaiser. Die Kirchenhoheit über Fürth hatte Nürnberg zu dieser Zeit bereits nicht mehr; sie war 1795 an das Dekanat in Langenzenn übergegangen, das wiederum dem Konsistorium in Ansbach unterstand.


=== „Fürther Freisinn“ ===
=== „Fürther Freisinn“ ===