Ferdinand Vitzethum: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Ferdinand Vitzethum''' (geb. [[16. April]] [[1903]] in [[Fürth]], gest. [[7. August]] [[1968]] in Fürth/Krankenhaus) war ein bekannter Fürther [[Fotograf|Hobbyfotograf]], der das Gesicht seiner Heimatstadt in zahlreichen, sorgsam ausgewählten und oftmals farbigen Fotos dokumentierte und so der Nachwelt bewahrte.
'''Ferdinand Vitzethum''' (geb. [[16. April]] [[1903]] in [[Fürth]], gest. [[7. August]] [[1968]] in Fürth/[[Klinikum Fürth#Stadtkrankenhaus / Stadtklinikum (1931 - 2000)|Stadtkrankenhaus]]) war ein bekannter Fürther [[Fotograf|Hobbyfotograf]], der das Gesicht seiner Heimatstadt in zahlreichen, sorgsam ausgewählten und oftmals farbigen Fotos dokumentierte und so der Nachwelt bewahrte.
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Beruflich war Vitzethum in der ehem. Optischen Fabrik Winter (heute: [[UVEX]]) beschäftigt, dessen Firmengeschichte er auch stets mit der Kamera begleitete.<ref name="TS-8">Thomas Schreiner: Fürther Meisterfotos. Städtebilder Verlag Fürth, 1995, S. 8</ref>  Auch wenn er den meisten Fürthern als Fotograf in Erinnerung geblieben ist, so war er doch "nur" ein höchst ambitionierter "Hobbyfotograf", der die Stadtgeschichte weit über 30 Jahre verfolgte. Seine ersten Aufnahmen entstanden mit einer Plattenkamera der Firma [[wikipedia:C.F. Foth & Co.|C. F. Foth & Co. Optisch-Mechanische Anstalt]] aus der Modellreihe Foth-Flex mit 6x9-Glasnegativen.<ref>Wikipedia: C. F. Foth & Co Optisch-Mechanische Anstalt</ref> Dem Nachruf zufolge nahm er sich für seine Motive sehr viel Zeit, zum Teil "schlich" er tagelang um das besagte Motiv, bis die Sonne richtig stand, der Schatten richtig fiel und alles für ihn passte. Neben der Fotografie war Vitzethum auch ein Faschingsnarr. Mit viel Fantasie gestaltete er selbst zum Teil fast groteske Verkleidungen und dokumentierte dies mit seiner Kamera.<ref name="TS-7">Thomas Schreiner: Fürther Meisterfotos. Städtebilder Verlag Fürth, 1995, S. 7</ref>   
Beruflich war Vitzethum in der ehem. Optischen Fabrik Winter (heute: [[UVEX]]) beschäftigt, dessen Firmengeschichte er auch stets mit der Kamera begleitete.<ref name="TS-8">Thomas Schreiner: Fürther Meisterfotos. Städtebilder Verlag Fürth, 1995, S. 8</ref>  Auch wenn er den meisten Fürthern als Fotograf in Erinnerung geblieben ist, so war er doch "nur" ein höchst ambitionierter "Hobbyfotograf", der die Stadtgeschichte weit über 30 Jahre verfolgte. Seine ersten Aufnahmen entstanden mit einer Plattenkamera der Firma [[wikipedia:C.F. Foth & Co.|C. F. Foth & Co. Optisch-Mechanische Anstalt]] aus der Modellreihe Foth-Flex mit 6x9-Glasnegativen.<ref>Wikipedia: C. F. Foth & Co Optisch-Mechanische Anstalt</ref> Dem Nachruf zufolge nahm er sich für seine Motive sehr viel Zeit, zum Teil "schlich" er tagelang um das besagte Motiv, bis die Sonne richtig stand, der Schatten richtig fiel und alles für ihn passte. Neben der Fotografie war Vitzethum auch ein Faschingsnarr. Mit viel Fantasie gestaltete er selbst zum Teil fast groteske Verkleidungen und dokumentierte dies mit seiner Kamera.<ref name="TS-7">Thomas Schreiner: Fürther Meisterfotos. Städtebilder Verlag Fürth, 1995, S. 7</ref>   


Am [[7. August]] [[1968]] starb Vitzethum im Alter von 65 Jahren an den Folgen eines Schlaganfalls, den er in der [[Karolinenstraße]] um Mitternacht erlitten hatte. Dort wurde er bewusstlos aufgefunden und in das Städtische Krankenhaus verbracht, wo er ohne das Bewusstsein wieder erlangt zu haben am darauf folgenden Tag verstarb.<ref name="TS-7"/><ref>fn: Er war einsam. In: Fürther Nachrichten, August 1968</ref>
Am [[7. August]] [[1968]] starb Vitzethum im Alter von 65 Jahren an den Folgen eines Schlaganfalls, den er in der [[Karolinenstraße]] um Mitternacht erlitten hatte. Dort wurde er bewusstlos aufgefunden und in das [[Stadtkrankenhaus / Stadtklinikum (1931 - 2000)|Stadtkrankenhaus]] verbracht, wo er ohne das Bewusstsein wieder erlangt zu haben am darauf folgenden Tag verstarb.<ref name="TS-7"/><ref>fn: Er war einsam. In: Fürther Nachrichten, August 1968</ref>


== Sonstiges ==
==Sonstiges==
{{Belege}}
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Ferdinand Vitzethum hat, neben einigen wenigen anderen Fürther Fotografen, auch die Zeit während des [[Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei|Nationalsozialismus]] in Fürth fotografisch dokumentiert. So fotografierte er immer wieder Aufmärsche und Aufzüge der [[Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei|NSDAP]] in Fürth, hielt die mit Hakenkreuzen beflaggten Straßen dokumentarisch mehrfach fest, oder fotografierte auch die abgebrannte [[Synagoge]] in der Altstadt nach der [[Reichspogromnacht in Fürth|Reichspogromnacht]] 1938. Während manche Chronisten in Vitzethum eher einen unbestechlichen Beobachter seiner Zeit sehen - könnte man im Gegenzug auch die Frage stellen, wieviel Distanz tatsächlich zum bestehenden NS-Regime da war, wenn ein Fotograf - in der Qualität und Nähe - zum Teil politisch höchst umstrittene Aufnahmen anfertigen konnte? Wie wahrscheinlich war eine gebotene Distanz zu den Herrschenden tatsächlich vorhanden, wenn Vitzethum gleichzeitig mit seiner Kamera den NS-Machthabern doch sehr "nah kommen" durfte?  
Ferdinand Vitzethum hat, neben einigen wenigen anderen Fürther Fotografen, auch die Zeit während des [[Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei|Nationalsozialismus]] in Fürth fotografisch dokumentiert. So fotografierte er immer wieder Aufmärsche und Aufzüge der [[Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei|NSDAP]] in Fürth, hielt die mit Hakenkreuzen beflaggten Straßen dokumentarisch mehrfach fest, oder fotografierte auch die abgebrannte [[Synagoge]] in der Altstadt nach der [[Reichspogromnacht in Fürth|Reichspogromnacht]] 1938. Während manche Chronisten in Vitzethum eher einen unbestechlichen Beobachter seiner Zeit sehen - könnte man im Gegenzug auch die Frage stellen, wieviel Distanz tatsächlich zum bestehenden NS-Regime da war, wenn ein Fotograf - in der Qualität und Nähe - zum Teil politisch höchst umstrittene Aufnahmen anfertigen konnte? Wie wahrscheinlich war eine gebotene Distanz zu den Herrschenden tatsächlich vorhanden, wenn Vitzethum gleichzeitig mit seiner Kamera den NS-Machthabern doch sehr "nah kommen" durfte?  


Befeuert wurde diese Diskussion auch durch die [[2018]] bei Twitter veröffentlichten Aufnahmen der Pogromnacht 1938 in Fürth und Nürnberg, bei der Aufnahmen u. a. von dem Fürther Fotografen [[Fritz Wolkenstörfer]] und seinem Nürnberger Kollegen Karl Neubauer zu sehen sind. Die in den USA lebende Elisheva Avital hatte in dem Nachlass ihres verstorbenen Großvaters zwei Fotoalben gefunden, in der die Pogromnacht zum Teil mit höchst verstörenden Bildern festgehalten wurde.<ref>Elisheva Avital Twitter, online abgerufen am 21. November 2020 | 17:13 Uhr - [https://twitter.com/elishevaavital?lang=de online]</ref><ref>''Chajms Sicht: Unfassbare Bilder der Pogromnacht''; vom 10. November 2018; Verantwortlicher: Chajm Guski, Leipzig; abgerufen am 8. Februar 2024 [https://www.sprachkasse.de/blog/2018/11/10/unfassbare-bilder-der-pogromnacht/ (Online)]</ref> Ferdinand Vitzethum, so die Vermutung einiger, sei als Fotograf auf einem der Bilder zu erkennen. Dabei sei zu erkennen, wie offensichtlich das Ladengeschäft eines vermutlich jüdischen Inhabers in Nürnberg durch einen NS-Schergen zerstört wird. Die Passanten und Beobachter scheint dies zu amüsieren - so auch Ferdinand Vitzethum - den einige in der Menge ausgemacht haben wollen.<ref>''Fotoalbum: Pogromwoche November 1938''; Gelsenzentrum - Portal für Stadt- und Zeitgeschichte; Anbieter: Andreas Jordan, Gelsenkirchen; abgerufen am 8. Februar 2024 [http://www.gelsenzentrum.de/fotoalbum_pogromwoche_november_1938.htm (Online)]</ref> Inwieweit es sich tatsächlich bei der Person um Vitzethum handelt - und wie sein politisches Verhältnis gegenüber dem NS-Regime stand - ist aktuell nicht bekannt und somit höchst spekulativ.
Befeuert wurde diese Diskussion auch durch die [[2018]] bei Twitter veröffentlichten Aufnahmen der Pogromnacht 1938 in Fürth und Nürnberg, bei der Aufnahmen u. a. von dem Fürther Fotografen [[Fritz Wolkenstörfer]] und seinem Nürnberger Kollegen Karl Neubauer zu sehen sind. Die in den USA lebende Elisheva Avital hatte in dem Nachlass ihres verstorbenen Großvaters zwei Fotoalben gefunden, in der die Pogromnacht zum Teil mit höchst verstörenden Bildern festgehalten wurde.<ref>Elisheva Avital Twitter, online abgerufen am 21. November 2020 | 17:13 Uhr - [https://twitter.com/elishevaavital?lang=de online]</ref><ref>''Chajms Sicht: Unfassbare Bilder der Pogromnacht''; vom 10. November 2018; Anbieter: Chajm Guski, Leipzig; abgerufen am 8. Februar 2024 [https://www.sprachkasse.de/blog/2018/11/10/unfassbare-bilder-der-pogromnacht/ (Online)]</ref> Ferdinand Vitzethum, so die Vermutung einiger, sei als Fotograf auf einem der Bilder zu erkennen. Dabei sei zu erkennen, wie offensichtlich das Ladengeschäft eines vermutlich jüdischen Inhabers in Nürnberg durch einen NS-Schergen zerstört wird. Die Passanten und Beobachter scheint dies zu amüsieren - so auch Ferdinand Vitzethum - den einige in der Menge ausgemacht haben wollen.<ref>''Fotoalbum: Pogromwoche November 1938''; Gelsenzentrum - Portal für Stadt- und Zeitgeschichte; Anbieter: Andreas Jordan, Gelsenkirchen; abgerufen am 8. Februar 2024 [http://www.gelsenzentrum.de/fotoalbum_pogromwoche_november_1938.htm (Online)]</ref> Inwieweit es sich tatsächlich bei der Person um Vitzethum handelt - und wie sein politisches Verhältnis gegenüber dem NS-Regime stand - ist aktuell nicht bekannt und somit höchst spekulativ.


==Literatur==
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{{Bilder dieser Person}}
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== Werke ==
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