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Ferdinand Vitzethum hat, neben einigen wenigen anderen Fürther Fotografen, auch die Zeit während des [[Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei|Nationalsozialismus]] in Fürth fotografisch dokumentiert. So fotografierte er immer wieder Aufmärsche und Aufzüge der [[Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei|NSDAP]] in Fürth, hielt die mit Hakenkreuzen beflaggten Straßen dokumentarisch mehrfach fest, oder fotografierte auch die abgebrannte [[Synagoge]] in der Altstadt nach der [[Reichspogromnacht in Fürth|Reichspogromnacht]] 1938. Während manche Chronisten in Vitzethum eher einen unbestechlichen Beobachter seiner Zeit sehen - könnte man im Gegenzug auch die Frage stellen, wieviel Distanz tatsächlich zum bestehenden NS-Regime da war, wenn ein Fotograf - in der Qualität und Nähe - zum Teil politisch höchst umstrittene Aufnahmen anfertigen konnte? Wie wahrscheinlich war eine gebotene Distanz zu den Herrschenden tatsächlich vorhanden, wenn Vitzethum gleichzeitig mit seiner Kamera den NS-Machthabern doch sehr "nah kommen" durfte? | Ferdinand Vitzethum hat, neben einigen wenigen anderen Fürther Fotografen, auch die Zeit während des [[Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei|Nationalsozialismus]] in Fürth fotografisch dokumentiert. So fotografierte er immer wieder Aufmärsche und Aufzüge der [[Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei|NSDAP]] in Fürth, hielt die mit Hakenkreuzen beflaggten Straßen dokumentarisch mehrfach fest, oder fotografierte auch die abgebrannte [[Synagoge]] in der Altstadt nach der [[Reichspogromnacht in Fürth|Reichspogromnacht]] 1938. Während manche Chronisten in Vitzethum eher einen unbestechlichen Beobachter seiner Zeit sehen - könnte man im Gegenzug auch die Frage stellen, wieviel Distanz tatsächlich zum bestehenden NS-Regime da war, wenn ein Fotograf - in der Qualität und Nähe - zum Teil politisch höchst umstrittene Aufnahmen anfertigen konnte? Wie wahrscheinlich war eine gebotene Distanz zu den Herrschenden tatsächlich vorhanden, wenn Vitzethum gleichzeitig mit seiner Kamera den NS-Machthabern doch sehr "nah kommen" durfte? | ||
Befeuert wurde diese Diskussion auch durch die [[2018]] bei Twitter veröffentlichten Aufnahmen der Pogromnacht 1938 in Fürth und Nürnberg, bei der Aufnahmen u. a. von dem Fürther Fotografen [[Fritz Wolkenstörfer]] und seinem Nürnberger Kollegen Karl Neubauer zu sehen sind. Die in den USA lebende Elisheva Avital hatte in dem Nachlass ihres verstorbenen Großvaters zwei Fotoalben gefunden, in der die Pogromnacht zum Teil mit höchst verstörenden Bildern festgehalten wurde.<ref>Elisheva Avital Twitter, online abgerufen am 21. November 2020 | 17:13 Uhr - [https://twitter.com/elishevaavital?lang=de online]</ref><ref>''Chajms Sicht: Unfassbare Bilder der Pogromnacht''; vom 10. November 2018; Anbieter: Chajm Guski, Leipzig; abgerufen am 8. Februar 2024 [https://www.sprachkasse.de/blog/2018/11/10/unfassbare-bilder-der-pogromnacht/ (Online)]</ref> Ferdinand Vitzethum, so die Vermutung einiger, sei als Fotograf auf einem der Bilder zu erkennen. Dabei sei zu erkennen, wie offensichtlich das Ladengeschäft eines vermutlich jüdischen Inhabers in Nürnberg durch einen NS-Schergen zerstört | Befeuert wurde diese Diskussion auch durch die [[2018]] bei Twitter veröffentlichten Aufnahmen der Pogromnacht 1938 in Fürth und Nürnberg, bei der Aufnahmen u. a. von dem Fürther Fotografen [[Fritz Wolkenstörfer]] und seinem Nürnberger Kollegen Karl Neubauer zu sehen sind. Die in den USA lebende Elisheva Avital hatte in dem Nachlass ihres verstorbenen Großvaters zwei Fotoalben gefunden, in der die Pogromnacht zum Teil mit höchst verstörenden Bildern festgehalten wurde.<ref>Elisheva Avital Twitter, online abgerufen am 21. November 2020 | 17:13 Uhr - [https://twitter.com/elishevaavital?lang=de online]</ref><ref>''Chajms Sicht: Unfassbare Bilder der Pogromnacht''; vom 10. November 2018; Anbieter: Chajm Guski, Leipzig; abgerufen am 8. Februar 2024 [https://www.sprachkasse.de/blog/2018/11/10/unfassbare-bilder-der-pogromnacht/ (Online)]</ref> Ferdinand Vitzethum, so die Vermutung einiger, sei als Fotograf auf einem der Bilder zu erkennen. Dabei sei zu erkennen, wie offensichtlich das Ladengeschäft eines vermutlich jüdischen Inhabers in Nürnberg durch einen NS-Schergen zerstört wurde. Die Passanten und Beobachter scheint dies zu amüsieren - so auch die Vermutung bei der vermeintlichen Person Ferdinand Vitzethums - den einige in der Menge ausgemacht haben wollen.<ref>''Fotoalbum: Pogromwoche November 1938''; Gelsenzentrum - Portal für Stadt- und Zeitgeschichte; Anbieter: Andreas Jordan, Gelsenkirchen; abgerufen am 8. Februar 2024 [http://www.gelsenzentrum.de/fotoalbum_pogromwoche_november_1938.htm (Online)]</ref> Inwieweit es sich tatsächlich bei der Person um Vitzethum handelt - und wie sein politisches Verhältnis gegenüber dem NS-Regime stand - ist aktuell nicht bekannt und somit höchst spekulativ. Nach Recherchen und Nachfrage beim [[wikipedia:Yad Vashem|Yad Vashem]] in Jerusalem, die inzwischen die Fotos von Elisheva Avital erhalten haben, kann inzwischen nahezu ausgeschlossen werden, dass Ferdinand Vitzethum in der Reichspogromnacht ebenfalls Fotos über das Ereignis angefertigt hat. Es wurden auf den Rückseiten der Fotos lediglich die Adressstempel von Neubauer aus Nürnberg und Wolkenstörfer aus Fürth gefunden, nicht aber Vitzethum. | ||
==Literatur== | ==Literatur== |