Städtisches Altenpflegeheim (ehemals): Unterschied zwischen den Versionen

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Das ehemals '''Städtische Altenpflegeheim''', auch Stiftungsaltenheim genannt, wurde in drei Bauabschnitten von 1956 bis 1963 erbaut und steht in der Stiftungsstraße. Die Einrichtung bietet für 102 Bewohnern Platz in überwiegend modernisierten Pflegeappartments (Stand 2020). Neben der allgemeinen Unterbringung von Bewohnern bietet das Heim auch Plätze in der Kurzzeit- und [[wikipedia:Pflegeversicherung_(Deutschland)#Verhinderungspflege_(„Ersatzpflege“)|Verhinderungspflege]] an. Zusätzlich ist die Einrichtung auch für die Unterbringung von Menschen mit Demenzerkrankungen und anderen [[wikipedia:Gerontopsychiatrie#Hauptkrankheitsbilder_der_Gerontopsychiatrie|gerontopsychiatrischen Einschränkungen]] eingerichtet.  
Das ehemalige '''Städtische Altenpflegeheim''', auch Stiftungsaltenheim genannt, wurde in drei Bauabschnitten von 1956 bis 1963 erbaut und steht in der Stiftungsstraße. Die Einrichtung bot für 102 Bewohnern Platz in überwiegend modernisierten Pflegeappartments (Stand 2020). Neben der allgemeinen Unterbringung von Bewohnern bot das Heim auch Plätze in der Kurzzeit- und [[wikipedia:Pflegeversicherung_(Deutschland)#Verhinderungspflege_(„Ersatzpflege“)|Verhinderungspflege]] an. Zusätzlich war die Einrichtung auch für die Unterbringung von Menschen mit Demenzerkrankungen und anderen [[wikipedia:Gerontopsychiatrie#Hauptkrankheitsbilder_der_Gerontopsychiatrie|gerontopsychiatrischen Einschränkungen]] eingerichtet.  


In der Einrichtung ist eine eigene Küche angesiedelt, die täglich die Versorgung der Bewohner und Beschäftigten sicherstellt. Zusätzlich ist ein Friseursalon, Kiosk und ein Café innerhalb der Einrichtung vorhanden. Im Jahr [[2020]] wurden im Rahmen des Projekts ''InnenStadt'' im Foyer eine Stadtpark-Szenerie und eine Straßen-Anmutung inklusive einer Litfaßsäule installiert, die den Heimbewohnern die Möglichkeit bieten, "in die Stadt zu gehen", ohne sich den Gefahren des Straßenverkehrs aussetzen zu müssen.<ref>''Heimisch fühlen dank altvertrauter Kulisse''. In: [[INFÜ]], Nr. 02 vom 2. Februar 2022, S. 12 – [https://www.fuerth.de/PortalData/1/Resources/fuertherrathaus/stadtzeitung_online/stadtzeitung2022/2022-02-infue.pdf PDF-Datei]</ref>
In der Einrichtung war eine eigene Küche angesiedelt, die täglich die Versorgung der Bewohner und Beschäftigten sicherstellte. Zusätzlich waren ein Friseursalon, Kiosk und ein Café innerhalb der Einrichtung vorhanden. Im Jahr [[2020]] wurden im Rahmen des Projekts ''InnenStadt'' im Foyer eine Stadtpark-Szenerie und eine Straßen-Anmutung inklusive einer Litfaßsäule installiert, die den Heimbewohnern die Möglichkeit bieten, "in die Stadt zu gehen", ohne sich den Gefahren des Straßenverkehrs aussetzen zu müssen.<ref>''Heimisch fühlen dank altvertrauter Kulisse''. In: [[INFÜ]], Nr. 02 vom 2. Februar 2022, S. 12 – [https://www.fuerth.de/PortalData/1/Resources/fuertherrathaus/stadtzeitung_online/stadtzeitung2022/2022-02-infue.pdf PDF-Datei]</ref>


== Eigentum und Betrieb ==
== Eigentum und Betrieb ==
[[Datei:Stiftungsaltenheim Dez 2020 1.jpg|mini|rechts|Das Städtische Altenpflegeheim der 1848er Gedächtnisstiftung]]
[[Datei:Stiftungsaltenheim Dez 2020 1.jpg|mini|rechts|Das Städtische Altenpflegeheim der 1848er Gedächtnisstiftung]]
Eigentümerin des Anwesens ist die [[1848er-Gedächtnisstiftung]], die in Gedächtnis der Gefallen der [[wikipedia:Deutsche Revolution 1848/1849|Märzrevolution 1848]] im Jahre 1948 gegründet wurde. Diese hat das Areal mit Beschluss aus dem Jahr 2018 der [[König Ludwig III. und Königin Marie Therese Goldene Hochzeitsstiftung|König-Ludwig-Stiftung]] (KLS) auf Basis eines Erbbaurechts-Vertrags überlassen. Die KLS wiederum wird durch die Städtische Wohnungsbaugesellschaft ([[WBG Fürth]]) verwaltet.
Eigentümerin des Anwesens ist die [[1848er-Gedächtnisstiftung]], die zum Gedächtnis der Gefallenen der [[wikipedia:Deutsche Revolution 1848/1849|Märzrevolution 1848]] im Jahre 1948 gegründet wurde. Diese hat das Areal mit Beschluss aus dem Jahr 2018 der [[König Ludwig III. und Königin Marie Therese Goldene Hochzeitsstiftung|König-Ludwig-Stiftung]] (KLS) auf Basis eines Erbbaurechts-Vertrags überlassen. Die KLS wiederum wird durch die Städtische Wohnungsbaugesellschaft ([[WBG Fürth]]) verwaltet.


Betreiber des Stiftungsaltenheims war bis zum [[31. März]] [[2022]] die Stadt Fürth als Pächterin.
Betreiber des Stiftungsaltenheims war bis zum [[31. März]] [[2022]] die Stadt Fürth als Pächterin.
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Am [[23. Dezember]] [[2020]] wurde in der Einrichtung nach dem 1. Lockdown erneut ein Mitarbeiter positiv gestestet. Trotz sofortiger Maßnahmen und allen Anstrengungen einen Ausbruchsgeschehen zu verhindern, stieg die Zahl der [[COVID-19-Pandemie in Fürth|Corona]]-Infizierten bei Bewohnern und Personal in den folgenden Tagen massiv an. In der Stadtratssitzung am [[21. Januar]] [[2021]] gab die zuständige Sozialreferentin [[Elisabeth Reichert]] im öffentlichen Teil der Sitzung einen Lagebericht ab. Nach diesem Bericht waren am 23. Dezember 2020 noch 79 Bewohner in der Einrichtung. Mit Stand 21. Januar 2021 waren hiervon bereits 22 Bewohner (~28%) an oder mit Covid-19 verstorben, der erste Bewohner verstarb bereits am 2. Januar 2021. Zum Zeitpunkt des Berichts waren von den 49 noch verbliebenen Bewohnern lediglich 16 Personen negativ getestet worden, vier Personen wurden in eine andere Einrichtung verlegt bzw. weitere vier Personen befanden sich in akutstationäreren Behandlung. Laut Fr. Reichert arbeiteten die noch verbliebenen negativ getesteten Mitarbeiter in 12-Stundenschichten, um den Betrieb aufrecht zu erhalten - mit Unterstützung von Beschäftigten aus der Stadtverwaltung und dem [[Klinikum Fürth]]. Ebenfalls anwesend waren seit der Weihnachtszeit Mitglieder der Bundeswehr, die seit dieser Zeit einfache Hilfstätigkeiten in den Stationen verrichteten. Ein Ende der Krise, so [[Elisabeth Reichert|Reichert]] während der Stadtratssitung, ist noch lange nicht erkennbar.<ref>Andreas Dalberg: ''Trotz leichter Entspannung: Fürth ist noch Hotspot''. In: Fürther Nachrichten vom 21. Januar 2021, S. 25 (Druckausgabe)</ref> Am [[28. Januar]] [[2021]] war der [[Fürther Nachrichten|örtlichen Presse]] zu entnehmen, dass inzwischen 30 Bewohner an oder mit COVID-19 verstorben sind. Immerhin, so Fr. Reichert gegenüber der Presse, sind von den aktuell noch verbliebenen 43 Bewohnern, nur noch zwei Bewohner positiv getestet worden, sodass eine positive Entwicklung erkennbar sei.<ref>Andreas Dalberg: ''Stiftungsaltenheim: 30 Bewohner verstorben''. In: Fürther Nachrichten vom 28. Januar 2021, S. 27 (Druckausgabe)</ref>
Am [[23. Dezember]] [[2020]] wurde in der Einrichtung nach dem 1. Lockdown erneut ein Mitarbeiter positiv gestestet. Trotz sofortiger Maßnahmen und allen Anstrengungen einen Ausbruchsgeschehen zu verhindern, stieg die Zahl der [[COVID-19-Pandemie in Fürth|Corona]]-Infizierten bei Bewohnern und Personal in den folgenden Tagen massiv an. In der Stadtratssitzung am [[21. Januar]] [[2021]] gab die zuständige Sozialreferentin [[Elisabeth Reichert]] im öffentlichen Teil der Sitzung einen Lagebericht ab. Nach diesem Bericht waren am 23. Dezember 2020 noch 79 Bewohner in der Einrichtung. Mit Stand 21. Januar 2021 waren hiervon bereits 22 Bewohner (~28%) an oder mit Covid-19 verstorben, der erste Bewohner verstarb bereits am 2. Januar 2021. Zum Zeitpunkt des Berichts waren von den 49 noch verbliebenen Bewohnern lediglich 16 Personen negativ getestet worden, vier Personen wurden in eine andere Einrichtung verlegt bzw. weitere vier Personen befanden sich in akutstationäreren Behandlung. Laut Fr. Reichert arbeiteten die noch verbliebenen negativ getesteten Mitarbeiter in 12-Stundenschichten, um den Betrieb aufrecht zu erhalten - mit Unterstützung von Beschäftigten aus der Stadtverwaltung und dem [[Klinikum Fürth]]. Ebenfalls anwesend waren seit der Weihnachtszeit Mitglieder der Bundeswehr, die seit dieser Zeit einfache Hilfstätigkeiten in den Stationen verrichteten. Ein Ende der Krise, so [[Elisabeth Reichert|Reichert]] während der Stadtratssitung, ist noch lange nicht erkennbar.<ref>Andreas Dalberg: ''Trotz leichter Entspannung: Fürth ist noch Hotspot''. In: Fürther Nachrichten vom 21. Januar 2021, S. 25 (Druckausgabe)</ref> Am [[28. Januar]] [[2021]] war der [[Fürther Nachrichten|örtlichen Presse]] zu entnehmen, dass inzwischen 30 Bewohner an oder mit COVID-19 verstorben sind. Immerhin, so Fr. Reichert gegenüber der Presse, sind von den aktuell noch verbliebenen 43 Bewohnern, nur noch zwei Bewohner positiv getestet worden, sodass eine positive Entwicklung erkennbar sei.<ref>Andreas Dalberg: ''Stiftungsaltenheim: 30 Bewohner verstorben''. In: Fürther Nachrichten vom 28. Januar 2021, S. 27 (Druckausgabe)</ref>


Zudem belastet das Heim ein jährliches Defizit von einer Million Euro. Deshalb wurden von Seiten der Stadt Überlegungen angestellt, das Heim in private Hände zu geben, z. B. an einen Wohlfahrtsverband.<ref>Andreas Dalberg: ''Verdi: Heim soll in städtischer Hand bleiben''. In: Fürther Nachrichten vom 11. Januar 2021 (Druckausgabe)</ref>
Zudem belastete das Heim ein jährliches Defizit von einer Million Euro. Deshalb wurden von Seiten der Stadt Überlegungen angestellt, das Heim in private Hände zu geben, z. B. an einen Wohlfahrtsverband.<ref>Andreas Dalberg: ''Verdi: Heim soll in städtischer Hand bleiben''. In: Fürther Nachrichten vom 11. Januar 2021 (Druckausgabe)</ref>


== Privatisierung ==
== Privatisierung ==
Mitte Februar 2022 wurde entschieden und bekannt gegeben, dass ab [[1. April]] [[2022]] der Betrieb unter dem Namen "[[Paritätisches Seniorenstift Fürth]]" an die ''Gemeinnützige Paritätische Altenhilfe GmbH Nordbayern'' übergeht. Die Parität übernimmt die rund 80 Beschäftigten und will den stationären Pflegebereich sogar von 80 auf 110 Plätze erhöhen. Zudem sollen 30 bis 50 Wohnungen für ''Betreutes Wohnen'' sowie etwa 20 Plätze für Gäste in der Tagespflege entstehen. Dazu wird der Gebäudekomplex C abgerissen und dafür ein Neubau für die stationäre Altenpflege errichtet. Später werden die Gebäude A und B komplett renoviert und modernisiert. Die Mitarbeiterzahl soll dann auf 150 steigen.<ref>''Erfolgreiche Einigung: Städtisches Altenheim künftig unter neuer Trägerschaft''. In: [[INFÜ]], Nr. 04 vom 2. März 2022, S. 12</ref> Zahlreiche Verwaltungs- und Bewohnerdokumente aus der Vergangenheit wurden [[2023]] dem [[Stadtarchiv]] übergeben. Die Umbauarbeiten begannen [[2024]] mit dem Abriss des noch aus dem Jahr [[1954]] stammenden Gebäudeteils C.
Mitte Februar 2022 wurde entschieden und bekannt gegeben, dass ab [[1. April]] [[2022]] der Betrieb unter dem Namen "[[Paritätisches Seniorenstift Fürth]]" an die ''Gemeinnützige Paritätische Altenhilfe GmbH Nordbayern'' übergeht. Die Parität übernimmt die rund 80 Beschäftigten und will den stationären Pflegebereich sogar von 80 auf 110 Plätze erhöhen. Zudem sollen 30 bis 50 Wohnungen für ''Betreutes Wohnen'' sowie etwa 20 Plätze für Gäste in der Tagespflege entstehen. Dazu wird der Gebäudekomplex C abgerissen und dafür ein Neubau für die stationäre Altenpflege errichtet. Später werden die Gebäude A und B komplett renoviert und modernisiert. Die Mitarbeiterzahl soll dann auf 150 steigen.<ref>''Erfolgreiche Einigung: Städtisches Altenheim künftig unter neuer Trägerschaft''. In: [[INFÜ]], Nr. 04 vom 2. März 2022, S. 12</ref> Zahlreiche Verwaltungs- und Bewohnerdokumente aus der Vergangenheit wurden [[2023]] dem [[Stadtarchiv]] übergeben. Die Umbauarbeiten begannen [[2024]] mit dem Abriss des noch aus dem Jahr [[1954]] stammenden Gebäudeteils C.
== Teilabriss und Neubau ==
Im April 2024 wurde der südliche Flügel zum Stillen Winkel abgerissen. Der neue Träger der Einrichtung beauftragte die [[WBG Fürth|städtische Wohnungsbaugesellschaft WBG]] mit dem Bau eines neuen Traktes.


== Kontakt ==
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