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Von [[1930]] bis [[1960]] befand sich auf dem Gelände eine tiefe und großflächige Grube, aus der Sand gewonnen wurde. Seit [[1951]] gab es dort auch bereits den offiziellen Müllplatz für Vach und Atzenhof.  
Von [[1930]] bis [[1960]] befand sich auf dem Gelände eine tiefe und großflächige Grube, aus der Sand gewonnen wurde. Seit [[1951]] gab es dort auch bereits den offiziellen Müllplatz für Vach und Atzenhof.  


In der Zeit des Wirtschaftsaufschwungs nach dem [[Zweiter Weltkrieg|Zweiter Weltkrieg]] wurde u. a. der Konsum stark angekurbelt. Die Wirtschaft belebte sich zunehmend und damit stiegen auch die Mengen von Haushalts-, Gewerbemüll und Klärschlamm. In einer Zeit, in der die Mülltrennung, das Recycling und die Energiegewinnung (z. B. durch Biogasanlagen) noch nicht groß geschrieben wurden, wussten sich viele deutsche Städte zunächst nicht anders zu helfen, als den Müll in entsprechenden Deponien zu sammeln. So entstanden in ganz Deutschland die sogenannten Schutt- oder Müllberge, meist am Rand einer Stadt. Ab 1964 wurde die ''Abfallbeseitigungsanlage Atzenhof'' mit einem Deponievolumen von 2,6 Millionen Kubikmetern eingerichtet. In Fürth war nach dem Krieg der Müll zunächst am [[Scherbsgraben]] bzw. beim [[Städtischer Friedhof|Städtischen Friedhof]] gesammelt worden, eher er dann ab [[1968]] am heutigen Standort in Atzenhof gelagert wurde. Damit der Müll nicht zu viel Platz wegnehmen würde, entschied man sich diesen vorher zu zerkleinern. In einer Schredderanlage, in der mühelos ein halbes Auto hinein gepasst hätte, wurde der Müll auf die Hälfte seines Volumens reduziert. Anschließend wurde der verdichtete Müll auf der Deponie eingebracht, so dass sich innerhalb von 31 Jahren tatsächlich über 2,6 Mio. Kubikmeter Abfall anhäuften.<ref name="10 Jahre">BmPA: Zehn Jahre Solarberg. Pressemitteilung der Stadt Fürth vom 23. Dezember 2013, online abgerufen am 24. August 2015 | 19:17 Uhr - [http://www.fuerth.de/Home/stadtentwicklung/solarstadt-fuerth/solarberg-atzenhof/Zehn-Jahre-Solarberg.aspx online]</ref> Das entspricht exakt dem Volumen der Cheops-Pyramide in Gizeh (Ägypten).<ref>Wikipedia: Liste von Größenordnungen des Volumens, abgerufen am 3. Juli 2024 | 0:27 Uhr - [[wikipedia:Liste von Größenordnungen des Volumens#1 000 000 m3 bis 1 000 000 000 m3 (1 km3)|Liste von Größenordnungen des Volumens#1 000 000 m3 bis 1 000 000 000 m3 (1 km3)]]</ref>
In der Zeit des Wirtschaftsaufschwungs nach dem [[Zweiter Weltkrieg|Zweiter Weltkrieg]] wurde u. a. der Konsum stark angekurbelt. Die Wirtschaft belebte sich zunehmend und damit stiegen auch die Mengen von Haushalts-, Gewerbemüll und Klärschlamm. In einer Zeit, in der die Mülltrennung, das Recycling und die Energiegewinnung (z. B. durch Biogasanlagen) noch nicht groß geschrieben wurden, wussten sich viele deutsche Städte zunächst nicht anders zu helfen, als den Müll in entsprechenden Deponien zu sammeln. So entstanden in ganz Deutschland die sogenannten Schutt- oder Müllberge, meist am Rand einer Stadt. Ab 1964 wurde die ''Abfallbeseitigungsanlage Atzenhof'' mit einem Deponievolumen von 2,6 Millionen Kubikmetern eingerichtet. In Fürth war nach dem Krieg der Müll zunächst am [[Scherbsgraben]] bzw. beim [[Städtischer Friedhof|Städtischen Friedhof]] gesammelt worden, eher er dann ab [[1968]] am heutigen Standort in Atzenhof gelagert wurde. Damit der Müll nicht zu viel Platz wegnehmen würde, entschied man sich diesen vorher zu zerkleinern. In einer Schredderanlage, in der mühelos ein halbes Auto hinein gepasst hätte, wurde der Müll auf die Hälfte seines Volumens reduziert. Anschließend wurde der verdichtete Müll auf der Deponie eingebracht, so dass sich innerhalb von 31 Jahren tatsächlich über 2,6 Mio. Kubikmeter Abfall anhäuften.<ref name="10 Jahre">BmPA: Zehn Jahre Solarberg. Pressemitteilung der Stadt Fürth vom 23. Dezember 2013, online abgerufen am 24. August 2015 | 19:17 Uhr - [http://www.fuerth.de/Home/stadtentwicklung/solarstadt-fuerth/solarberg-atzenhof/Zehn-Jahre-Solarberg.aspx online]</ref> Das entspricht exakt dem Volumen der Cheops-Pyramide in Gizeh (Ägypten).<ref>Siehe: Vergleichsliste von Größenordnungen des Volumens ''(Wikipedia)'': [[wikipedia:Liste von Größenordnungen des Volumens#1 000 000 m3 bis 1 000 000 000 m3 (1 km3)|1.000.000 m<sup>3</sup> bis 1.000.000.000 m<sup>3</sup> (1 km<sup>3</sup>)]], abgerufen am 3. Juli 2024 | 0:27 Uhr</ref>


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== Solarberg ==
== Solarberg ==
[[2003]] beschloss der Fürther [[Stadtrat]], auf der Südseite des Berges eine Photovoltaikanlage zu bauen. Die Bedenken des nahegelegenen [[Golfplatzes]], dass die Solarmodule durch einschlagende Golfbälle beschädigt werden könnten, wurden genauso widerlegt wie die Befürchtung, dass die Solarmodule durch die vermeintliche Sonnenreflektion vorbeifahrende Schiffskapitäne oder Autofahrer blenden könnten.  
[[2003]] beschloss der Fürther [[Stadtrat]], auf der Südseite des Berges eine Photovoltaikanlage zu bauen. Die Bedenken des nahegelegenen [[Golfplatz]]es, dass die Solarmodule durch einschlagende Golfbälle beschädigt werden könnten, wurden genauso widerlegt wie die Befürchtung, dass die Solarmodule durch die vermeintliche Sonnenreflektion vorbeifahrende Schiffskapitäne oder Autofahrer blenden könnten.  


Am [[23. Dezember]] [[2003]] ging der Solarberg nach nur drei Monaten Bauzeit in Betrieb mit insgesamt 5&nbsp;760 Solarmodulen auf einer Fläche von 1,7 Hektar. Die theoretisch mögliche Gesamtleistung beträgt 1.008 kW<sub>p</sub><ref>Watt Peak (englisch ''peak'' „Spitze“) ist eine im Bereich Photovoltaik gebräuchliche, aber nicht normgerechte Bezeichnung für die elektrische Leistung (Einheit: Watt) von Solarzellen, siehe [[wikipedia:Watt Peak|Watt Peak ''(Wikipedia)'']]. Gebräuchlich sind auch Vielfache wie Kilowatt peak und Megawatt peak. Als Abkürzungen werden W<sub>p</sub>, kW<sub>p</sub> oder MW<sub>p</sub> verwendet.</ref>, womit knapp 250 Haushalte mit Strom versorgt werden können.<ref name="10 Jahre"/> Gleichzeitig wird die Umwelt durch eine Einsparung von 6&nbsp;000 Tonnen CO<sub>2</sub> entlastet. Die Finanzierung der Solaranlage (Kosten 4,65 Mio. Euro) wurde durch 150 Privatanleger möglich. Hierzu entwickelten die Stadt und die [[Sparkasse Fürth]] ein Bürgerbeteiligungsmodell mit einer Rendite von 4,5 Prozent, bei dem zwei Drittel der Kosten durch ein zinsgünstiges Darlehen der Sparkasse finanziert und das restliche Drittel durch die Bürgerbeteiligung und einen Zuschuss von 500.000 Euro durch die Stadt beigesteuert wurden.<ref>BmPA: Der Solarberg als Wirtschaftsfaktor und Bürgerprojekt. Pressemitteilung der Stadt Fürth vom 12. April 2005, online abgerufen am 24. August 2015 | 19:38 Uhr - [http://www.fuerth.de/home/stadtentwicklung/solarstadt-fuerth/solarberg-atzenhof/der-solarberg-als-wirtschaftsfaktor-und-buergerprojekt.aspx online]</ref> Aus den eigenen Anteilen fließen der Stadt Fürth noch bis 2024 jährlich etliche tausend Euro zu. Dieses "Solargeld" reicht die Stadt an hiesige Schulen, Schulfördervereine, Kindertagesstätten und Kindergärten weiter, sei es für neue Möbel, Renovierungsarbeiten oder Außenspielgeräte.<ref>Thomas Scherer: ''Sonnige Überschüsse''. In: Fürther Nachrichten vom 19. Dezember 2019</ref>
Am [[23. Dezember]] [[2003]] ging der Solarberg nach nur drei Monaten Bauzeit in Betrieb mit insgesamt 5&nbsp;760 Solarmodulen auf einer Fläche von 1,7 Hektar. Die theoretisch mögliche Gesamtleistung beträgt 1.008 kW<sub>p</sub><ref>Watt Peak (englisch ''peak'' „Spitze“) ist eine im Bereich Photovoltaik gebräuchliche, aber nicht normgerechte Bezeichnung für die elektrische Leistung (Einheit: Watt) von Solarzellen, siehe [[wikipedia:Watt Peak|Watt Peak ''(Wikipedia)'']]. Gebräuchlich sind auch Vielfache wie Kilowatt peak und Megawatt peak. Als Abkürzungen werden W<sub>p</sub>, kW<sub>p</sub> oder MW<sub>p</sub> verwendet.</ref>, womit knapp 250 Haushalte mit Strom versorgt werden können.<ref name="10 Jahre"/> Gleichzeitig wird die Umwelt durch eine Einsparung von 6&nbsp;000 Tonnen CO<sub>2</sub> entlastet. Die Finanzierung der Solaranlage (Kosten 4,65 Mio. Euro) wurde durch 150 Privatanleger möglich. Hierzu entwickelten die Stadt und die [[Sparkasse Fürth]] ein Bürgerbeteiligungsmodell mit einer Rendite von 4,5 Prozent, bei dem zwei Drittel der Kosten durch ein zinsgünstiges Darlehen der Sparkasse finanziert und das restliche Drittel durch die Bürgerbeteiligung und einen Zuschuss von 500.000 Euro durch die Stadt beigesteuert wurden.<ref>BmPA: Der Solarberg als Wirtschaftsfaktor und Bürgerprojekt. Pressemitteilung der Stadt Fürth vom 12. April 2005, online abgerufen am 24. August 2015 | 19:38 Uhr - [http://www.fuerth.de/home/stadtentwicklung/solarstadt-fuerth/solarberg-atzenhof/der-solarberg-als-wirtschaftsfaktor-und-buergerprojekt.aspx online]</ref> Aus den eigenen Anteilen fließen der Stadt Fürth noch bis 2024 jährlich etliche tausend Euro zu. Dieses "Solargeld" reicht die Stadt an hiesige Schulen, Schulfördervereine, Kindertagesstätten und Kindergärten weiter, sei es für neue Möbel, Renovierungsarbeiten oder Außenspielgeräte.<ref>Thomas Scherer: ''Sonnige Überschüsse''. In: Fürther Nachrichten vom 19. Dezember 2019</ref>
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