Theater: Unterschied zwischen den Versionen

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=== Der erste Theaterbau ===
=== Der erste Theaterbau ===
[[Bild:A0775 Altes Theater.jpg|mini|left|Das ehem. Theater]][[Datei:A1679 Prolog Theatereröffnung 1816.jpg|mini|right|Prolog zur Eröffnung 1816]][[1811]][[Bild:A1684 Abschiedsvorstellung 1902.jpg|mini|left|Abschiedsvorstellung am 30. April 1902]] bat der Nürnberger Schauspieldirektor [[Joseph Reuter]] beim kgl. Generalkommissariat des Rezatkreises in Ansbach um die Genehmigung in Fürth ein Theater bauen zu dürfen, da bisher alle Theatervorstellungen lediglich in Gaststätten oder einer Bretterhütte auf dem [[Königsplatz]] aufgeführt wurden. Die Genehmigung lag bereits zum [[16. Januar]] [[1811]] vor. Die Gemeinde Fürth erwies sich aber in Sachen Finanzierung als wenig kulturbegeistert und es kam mit Reuter zu keiner Einigung.  
[[Bild:A0775 Altes Theater.jpg|mini|left|Das ehem. Theater]][[Datei:A1679 Prolog Theatereröffnung 1816.jpg|mini|right|Prolog zur Eröffnung 1816]][[1811]][[Bild:A1684 Abschiedsvorstellung 1902.jpg|mini|left|Abschiedsvorstellung am 30. April 1902]] bat der Nürnberger Schauspieldirektor [[Joseph Reuter]] beim kgl. Generalkommissariat des Rezatkreises in Ansbach um die Genehmigung in Fürth ein Theater bauen zu dürfen, da bisher alle Theatervorstellungen lediglich in Gaststätten oder einer Bretterhütte auf dem [[Königsplatz]] aufgeführt wurden. Die Genehmigung lag bereits zum [[16. Januar]] [[1811]] vor. Die Gemeinde Fürth erwies sich aber in Sachen Finanzierung als wenig kulturbegeistert und es kam mit Reuter zu keiner Einigung.  
Reuter und der Fürther Maurermeister [[Johann Friedrich Kopp]] erwarben schließlich von der Besitzerin des [[Weißengarten|Weißengartens]], Witwe Wening, den Platz an der [[Rosenstraße]] 24 (Ecke zu der später nach diesem Bau benannten  [[Theaterstraße]]), um auf diesem Grund  ohne Hilfe der Gemeinde, dafür aber mit großer Unterstützung vornehmlich jüdischer Aktionäre, einen Bau für 7.780 Gulden zu errichten. Der Bauplan stammte von Kopp selbst. Grundsteinlegung war am 7. Mai [[1816]].
Reuter und der Fürther Maurermeister [[Johann Friedrich Kopp]] erwarben schließlich von der Besitzerin des [[Weißengarten|Weißengartens]], Witwe Wening, den Platz an der [[Rosenstraße 24]] (Ecke zu der später nach diesem Bau benannten  [[Theaterstraße]]), um auf diesem Grund  ohne Hilfe der Gemeinde, dafür aber mit großer Unterstützung vornehmlich jüdischer Aktionäre, einen Bau für 7.780 Gulden zu errichten. Der Bauplan stammte von Kopp selbst. Grundsteinlegung war am 7. Mai [[1816]].
Das Theater wurde am [[25. September]] [[1816]] mit dem Schauspiel "Die erste Liebe" von Johanna Franul von Weißenthurn eingeweiht. Nach Reuters Tod im selben Jahr litt das Theaterleben unter unzureichender Betreuung und der weiterhin ignoranten Einstellung der Administration: Nur dem Giebelspruch nach handelte es sich um einen "Musentempel", privatfinanziert und ohne öffentliche Zuschüsse mussten die Betreiber "systematisch dem Ungeschmack und den niederen Instinkten der Menge Rechnung tragen, weil sie dabei volle Häuser erzielten".<ref name="schäfer">Geschichte des Fürther Theaters von Jacob Schäfer, 1902</ref> Lediglich acht Jahre lang konnte sich das Theater finanziell auf eigenen Füßen behaupten, ab [[1824]] wurde es dem Nürnberger Theater als weitere Spielstätte zugeordnet. [[1837]] entstand schließlich auf Anregung Bürgermeister [[Franz Joseph von Bäumen]]s ein Theatercomité, indem sich unter Führung [[Georg Tobias Christoph II. Fronmüller|Dr. Gg. T. Chr. Fronmüller]]s 88 Aktionäre zur Förderung des Theaterlebens zusammenschlossen.  
Das Theater wurde am [[25. September]] [[1816]] mit dem Schauspiel "Die erste Liebe" von Johanna Franul von Weißenthurn eingeweiht. Nach Reuters Tod im selben Jahr litt das Theaterleben unter unzureichender Betreuung und der weiterhin ignoranten Einstellung der Administration: Nur dem Giebelspruch nach handelte es sich um einen "Musentempel", privatfinanziert und ohne öffentliche Zuschüsse mussten die Betreiber "systematisch dem Ungeschmack und den niederen Instinkten der Menge Rechnung tragen, weil sie dabei volle Häuser erzielten".<ref name="schäfer">Geschichte des Fürther Theaters von Jacob Schäfer, 1902</ref> Lediglich acht Jahre lang konnte sich das Theater finanziell auf eigenen Füßen behaupten, ab [[1824]] wurde es dem Nürnberger Theater als weitere Spielstätte zugeordnet. [[1837]] entstand schließlich auf Anregung Bürgermeister [[Franz Joseph von Bäumen]]s ein Theatercomité, indem sich unter Führung [[Georg Tobias Christoph II. Fronmüller|Dr. Gg. T. Chr. Fronmüller]]s 88 Aktionäre zur Förderung des Theaterlebens zusammenschlossen.  
Nachdem der Theaterverein den Erben des Maurermeisters Kopp das Anwesen für 6500 fl. abgekauft hatte, wurde der Bau restauriert. [[1857]] kam es erneut zu einer Restaurierung und Erweiterung mit weiteren 100 Sitzen auf 870 Plätze mit einem Kostenaufwand von 4000 fl., ehe der Bau am [[1. Januar]] [[1859]] wieder eröffnet wurde <ref>Georg Winter: "Das alte Fürther Stadttheater" in: ''Fränkische Heimat'', Bd. 15., 1936, S. 32</ref>.  
Nachdem der Theaterverein den Erben des Maurermeisters Kopp das Anwesen für 6500 fl. abgekauft hatte, wurde der Bau restauriert. [[1857]] kam es erneut zu einer Restaurierung und Erweiterung mit weiteren 100 Sitzen auf 870 Plätze mit einem Kostenaufwand von 4000 fl., ehe der Bau am [[1. Januar]] [[1859]] wieder eröffnet wurde <ref>Georg Winter: "Das alte Fürther Stadttheater" in: ''Fränkische Heimat'', Bd. 15., 1936, S. 32</ref>.  
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