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Heilbronn betätigte sich bereits seit [[1918]] politisch. So war er Mitglied der linksliberalen [[wikipedia:Deutsche Demokratische Partei|Deutschen Demokratischen Partei]]. Durch die Machtergreifung der [[Nationalsozialisten]] [[1933]] wurde er im Rahmen von Boykottaktionen der Münsteraner Studenten ab April [[1933]] beurlaubt. Im September 1933 wurde ihm auf Grund des [[wikipedia:Gesetz zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums|Gesetzes zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums]] die Lehrerlaubnis entzogen, da er weiterhin als Jude betrachtet wurde – trotz seiner Konvertierung zum Protestantentum. | Heilbronn betätigte sich bereits seit [[1918]] politisch. So war er Mitglied der linksliberalen [[wikipedia:Deutsche Demokratische Partei|Deutschen Demokratischen Partei]]. Durch die Machtergreifung der [[Nationalsozialisten]] [[1933]] wurde er im Rahmen von Boykottaktionen der Münsteraner Studenten ab April [[1933]] beurlaubt. Im September 1933 wurde ihm auf Grund des [[wikipedia:Gesetz zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums|Gesetzes zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums]] die Lehrerlaubnis entzogen, da er weiterhin als Jude betrachtet wurde – trotz seiner Konvertierung zum Protestantentum. | ||
Es gelang ihm die Flucht in die Türkei durch die Flüchtlingsorganisation "Notgemeinschaft deutscher Wissenschaftler im Ausland". Der Staatsgründer der heutigen Türkei [[wikipedia:Kemal Atatürk|Kemal Atatürk]] beabsichtigte den Aufbau des Landes nach westlichem Vorbild, weshalb er viele deutsche Akademiker einlud, um das Hochschulsystem im Land aufzubauen. Heilbronn folgte dem Ruf an die Universität Istanbul, an der er von 1935 bis 1955 an dem von ihm und dem österreichischen Botaniker Leo Braun gegründeten pharmakologisch-botanischen Institut tätig war, mit Schwerpunkt der Genetik und Heilpflanzenkunde. Gemeinsam mit Braun legte er ab 1935 auch den viel beachteten Botanischen Garten in Istanbul an. Sein Vermögen in Münster wurde durch die sog. "Reichsflucht" vollständig eingezogen und spätestens [[1941]] durch die Ausbürgerung aus dem Deutschen Reich arisiert. [[1948]] heiratete Heilbronn erneut. Aus der Ehe mit Fatma | Es gelang ihm die Flucht in die Türkei durch die Flüchtlingsorganisation "Notgemeinschaft deutscher Wissenschaftler im Ausland". Der Staatsgründer der heutigen Türkei [[wikipedia:Kemal Atatürk|Kemal Atatürk]] beabsichtigte den Aufbau des Landes nach westlichem Vorbild, weshalb er viele deutsche Akademiker einlud, um das Hochschulsystem im Land aufzubauen. Heilbronn folgte dem Ruf an die Universität Istanbul, an der er von 1935 bis 1955 an dem von ihm und dem österreichischen Botaniker Leo Braun gegründeten pharmakologisch-botanischen Institut tätig war, mit Schwerpunkt der Genetik und Heilpflanzenkunde. Gemeinsam mit Braun legte er ab 1935 auch den viel beachteten Botanischen Garten in Istanbul an. Sein Vermögen in Münster wurde durch die sog. "Reichsflucht" vollständig eingezogen und spätestens [[1941]] durch die Ausbürgerung aus dem Deutschen Reich arisiert. [[1948]] heiratete Heilbronn erneut. Aus der Ehe mit [[Mehpare Heilbronn|Fatma Mehpare Başarman]] (1910–1993) stammt der Sohn Kurt Heilbronn (geb. 1951).<ref>Kemal Bozay: Exil Türkei, Münster : Lit , 2001, S. 110</ref> | ||
1955 kehrte Heilbronn nach Deutschland zurück und lehrte mit 71 Jahren erneut an der Universität in Münster. Seine Ehefrau, die ebenfalls an der Universität in Istanbul Botanik lehrte, blieb zunächst noch in der Türkei, wurde aber durch den Militärputsch in der Türkei 1960 aus dem Dienst entlassen und konnte erst 1962 nach ihrer Rehabilitierung erneut an der Universität arbeiten. 1964 folgte sie ihrem Mann in die Bundesrepublik. | 1955 kehrte Heilbronn nach Deutschland zurück und lehrte mit 71 Jahren erneut an der Universität in Münster. Seine Ehefrau, die ebenfalls an der Universität in Istanbul Botanik lehrte, blieb zunächst noch in der Türkei, wurde aber durch den Militärputsch in der Türkei 1960 aus dem Dienst entlassen und konnte erst 1962 nach ihrer Rehabilitierung erneut an der Universität arbeiten. 1964 folgte sie ihrem Mann in die Bundesrepublik. |