Löwen-Apotheke: Unterschied zwischen den Versionen

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Als sein Sohn Wolf Löb/Löw die Apotheke übernahm und auch dessen ärztliche Kenntnisse gerühmt wurden, machte auch diesem die Nürnberger Konkurrenz Schwierigkeiten. Wolf schlug den Weg seines Vaters ein und ließ sich vom Stadtphysikus Dr. Georg Sigmund Batz aus Neustadt/Aisch examinieren, von dem er ein vorzügliches Zeugnis erhielt.<ref>Siegfried Hänle: [[Geschichte der Juden im ehemaligen Fürstenthum Ansbach (Buch)|Geschichte der Juden im ehemaligen Fürstenthum Ansbach]], 1867, S. 172, Bayerische Staatsbibliothek digital (BSB) [https://reader.digitale-sammlungen.de/de/fs1/object/display/bsb10570438_00005.html - online]</ref> Damit lief die Anfeindung der Nürnberger Ärzte ins Leere.
Als sein Sohn Wolf Löb/Löw die Apotheke übernahm und auch dessen ärztliche Kenntnisse gerühmt wurden, machte auch diesem die Nürnberger Konkurrenz Schwierigkeiten. Wolf schlug den Weg seines Vaters ein und ließ sich vom Stadtphysikus Dr. Georg Sigmund Batz aus Neustadt/Aisch examinieren, von dem er ein vorzügliches Zeugnis erhielt.<ref>Siegfried Hänle: [[Geschichte der Juden im ehemaligen Fürstenthum Ansbach (Buch)|Geschichte der Juden im ehemaligen Fürstenthum Ansbach]], 1867, S. 172, Bayerische Staatsbibliothek digital (BSB) [https://reader.digitale-sammlungen.de/de/fs1/object/display/bsb10570438_00005.html - online]</ref> Damit lief die Anfeindung der Nürnberger Ärzte ins Leere.


Zwischen 1670 und 1696 geriet die Apotheke der Löbs/Löws mehrfach zwischen die Fronten der während der [[Dreiherrschaft]] andauernd zerstrittenen Nürnberger, Bamberger und [[Markgraftum Brandenburg-Ansbach|Ansbacher]] Landesherren: So beschwerten sich zunächst die Nürnberger Apotheker "''mit vorsäzlicher Uebergehung der Domprobstey Bamberg"<ref name="Urkundbuch-227">"Das Urkunden-Buch zu der in Akten und Rechten bestgegründeten ...''" , 1785, 3. Band, S. 227 und S. 274 - [http://digital.staatsbibliothek-berlin.de/werkansicht?PPN=PPN812965841&PHYSID=PHYS_0647&DMDID=DMDLOG_0001 Digitalisat der Staatsbibliothek Berlin]</ref> erfolgreich beim markgräflichen Amt in Cadolzburg, woraufhin die Apotheke innerhalb 24 Stunden schließen sollte. Aufgrund persönlicher Beschwerde von Dr. Löw konnte dies abgewendet werden. Nach einer Inspektion der Apotheke fertigte der Bamberger Dompropst „''am 29. Dezember 1676 den Brüdern Wolf und Moses einen förmlichen Freibrief, der 1687 bestätigt wird. [...] Ueber diese Tatsachen regt sich der Apotheker Johann Deiner, der seit fast zwei Jahrzehnten in Fürth ansässig ist, so sehr auf, daß ihn der Schlag trifft.''"<ref>August Jegel: "''Kampf um die Fürther Judenapotheke''", Zeitschrift für die Geschichte der Juden in Deutschland, 1932, H. 2-3, S. 152 - [[http://sammlungen.ub.uni-frankfurt.de/cm/periodical/titleinfo/2261448 Digitalisat der Goethe-Universität Frankfurt a. M.]]</ref>
Zwischen 1670 und 1696 geriet die Apotheke der Löbs/Löws mehrfach zwischen die Fronten der während der [[Dreiherrschaft]] andauernd zerstrittenen Nürnberger, Bamberger und [[Markgraftum Brandenburg-Ansbach|Ansbacher]] Landesherren: So beschwerten sich zunächst die Nürnberger Apotheker "''mit vorsäzlicher Uebergehung der Domprobstey Bamberg"<ref name="Urkundbuch-227">"Das Urkunden-Buch zu der in Akten und Rechten bestgegründeten ...''" , 1785, 3. Band, S. 227 und S. 274 - [http://digital.staatsbibliothek-berlin.de/werkansicht?PPN=PPN812965841&PHYSID=PHYS_0647&DMDID=DMDLOG_0001 Digitalisat der Staatsbibliothek Berlin]</ref> erfolgreich beim markgräflichen Amt in Cadolzburg, woraufhin die Apotheke innerhalb 24 Stunden schließen sollte. Aufgrund persönlicher Beschwerde von Dr. Löw konnte dies abgewendet werden. Nach einer Inspektion der Apotheke fertigte der Bamberger Dompropst „''am 29. Dezember 1676 den Brüdern Wolf und Moses einen förmlichen Freibrief, der 1687 bestätigt wird. [...] Ueber diese Tatsachen regt sich der Apotheker Johann Deiner, der seit fast zwei Jahrzehnten in Fürth ansässig ist, so sehr auf, daß ihn der Schlag trifft.''"<ref>August Jegel: "''Kampf um die Fürther Judenapotheke''", Zeitschrift für die Geschichte der Juden in Deutschland, 1932, H. 2-3, S. 152 - [http://sammlungen.ub.uni-frankfurt.de/cm/periodical/titleinfo/2261448 Digitalisat der Goethe-Universität Frankfurt a. M.]</ref>


Zu allem Überfluss gerieten nach dem Tode von Löw auch noch die beiden Söhne um die Apotheke in Streit.<ref name="Urkundbuch-227"/>
Zu allem Überfluss gerieten nach dem Tode von Löw auch noch die beiden Söhne um die Apotheke in Streit.<ref name="Urkundbuch-227"/>


1692 verkompliziert sich die Sache weiter, als die Ansbacher Regierung den Apotheker Samuel Philipp Oppermann in ihren Schutz nahm, die Visitation von Apotheken zur Polizeisache machte und damit die Dompropstei diesbezüglich ausschalten wollte. Deshalb "wird dem Cadolzburger Oberamt am 19. November 1695 befohlen, die jüdische Apotheke öffentlich zum Verkaufe auszubieten. Doch scheint dieser Auftrag nicht ausgeführt worden zu sein, da sich der Kaiser ganz allgemein der Fürther Juden annimmt."<ref>August Jegel: "''Kampf um die Fürther Judenapotheke''" in: Zeitschrift für die Geschichte der Juden in Deutschland, 1932, H. 2-3, S. 154 - [[http://sammlungen.ub.uni-frankfurt.de/cm/periodical/titleinfo/2261448 Digitalisat der Goethe-Universität Frankfurt a. M.]] Siegfried Hänle beschreibt Oppermann dagegen als christlichen Apotheker, dessen Apotheke aber nicht so gut lief, weshalb einer der Löw-Brüder (evtl. Moses/Moises/Moyses) überlegte, sie zu kaufen. Siehe: Siegfried Hänle: [[Geschichte der Juden im ehemaligen Fürstenthum Ansbach (Buch)|Geschichte der Juden im ehemaligen Fürstenthum Ansbach]], 1867, S. 172, Bayerische Staatsbibliothek digital (BSB) [https://reader.digitale-sammlungen.de/de/fs1/object/display/bsb10570438_00005.html - online]</ref>
1692 verkompliziert sich die Sache weiter, als die Ansbacher Regierung den Apotheker Samuel Philipp Oppermann in ihren Schutz nahm, die Visitation von Apotheken zur Polizeisache machte und damit die Dompropstei diesbezüglich ausschalten wollte. Deshalb "wird dem Cadolzburger Oberamt am 19. November 1695 befohlen, die jüdische Apotheke öffentlich zum Verkaufe auszubieten. Doch scheint dieser Auftrag nicht ausgeführt worden zu sein, da sich der Kaiser ganz allgemein der Fürther Juden annimmt."<ref>August Jegel: "''Kampf um die Fürther Judenapotheke''", Zeitschrift für die Geschichte der Juden in Deutschland, 1932, H. 2-3, S. 154 - [http://sammlungen.ub.uni-frankfurt.de/cm/periodical/titleinfo/2261448 Digitalisat der Goethe-Universität Frankfurt a. M.] Siegfried Hänle beschreibt Oppermann dagegen als christlichen Apotheker, dessen Apotheke aber nicht so gut lief, weshalb einer der Löw-Brüder (evtl. Moses/Moises/Moyses) überlegte, sie zu kaufen. Siehe: Siegfried Hänle: [[Geschichte der Juden im ehemaligen Fürstenthum Ansbach (Buch)|Geschichte der Juden im ehemaligen Fürstenthum Ansbach]], 1867, S. 172, Bayerische Staatsbibliothek digital (BSB) [https://reader.digitale-sammlungen.de/de/fs1/object/display/bsb10570438_00005.html - online]</ref>


1696 zieht Wolf Löb nach Prag und stirbt dort hochbetagt am 12. Juni 1712.
1696 zieht Wolf Löb nach Prag und stirbt dort hochbetagt am 12. Juni 1712.
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