Hut Baumgärtner: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Hut Baumgärtner''' war ein Fachgeschäft für Herrenhüte, Mützen und Schirme am [[Kohlenmarkt 2]].
'''Hut Baumgärtner''' war ein Fachgeschäft für Herrenhüte, Mützen und Schirme am [[Kohlenmarkt 2]].


Gegründet wurde das Geschäft von Hans Baumgärtner im Jahr 1886 in der damaligen [[Ludwig-Erhard-Straße 16|Sternstraße 16]]. Später folgte, nach einem Kurzaufenthalt am Königsplatz, der Umzug an den Kohlemarkt 2. Dort war bereits seit 1863 ein Hutfabrikant [[Johann Gottlieb Bina]] ansässig gewesen.
Gegründet wurde das Geschäft von Hans Baumgärtner im Jahr 1886 in der damaligen [[Ludwig-Erhard-Straße 16|Sternstraße 16]]. Später folgte, nach einem Kurzaufenthalt am Königsplatz, der Umzug an den [[Kohlenmarkt 2]]. Dort war bereits seit 1863 ein Hutfabrikant [[Johann Gottlieb Bina]] ansässig gewesen.


In einer eigenen Werkstatt von Hut Baumgärtner konnten getragene Herrenhüte aus Filz aufgearbeitet werden. Dazu wurden sie von Hutbändern und Innenleder befreit und zunächst (extern) chemisch gereinigt (z.B. in der Wäscherei Schradin in der [[Rosenstraße]]). Dann wurde der Hut mit dem Kopfteil auf passende Holz- oder Metallformen aufgezogen und in einer Dampfglocke mit heißem Wasserdampf wieder in Form gebracht. Anschließend wurde der Hut kopfüber in eine passende Form eingefügt und mit Heißdampf vorgeheizte Sandsäcke drückten den Hutrand glatt. Mit einer Bürste erhielt der nun geformten Hut den rechten Schliff, bevor er im Nähstübchen Kopfband und Innenleder eingenäht bekam. Danach war er wieder als neuwertig zu tragen.  
In einer eigenen Werkstatt von Hut Baumgärtner konnten getragene Herrenhüte aus Filz aufgearbeitet werden. Dazu wurden sie von Hutbändern und Innenleder befreit und zunächst (extern) chemisch gereinigt (z. B. in der Wäscherei Schradin in der [[Rosenstraße]]). Dann wurde der Hut mit dem Kopfteil auf passende Holz- oder Metallformen aufgezogen und in einer Dampfglocke mit heißem Wasserdampf wieder in Form gebracht. Anschließend wurde der Hut kopfüber in eine passende Form eingefügt und mit Heißdampf vorgeheizte Sandsäcke drückten den Hutrand glatt. Mit einer Bürste erhielt der nun geformten Hut den rechten Schliff, bevor er im Nähstübchen Kopfband und Innenleder eingenäht bekam. Danach war er wieder als neuwertig zu tragen.  


Aus Altersgründen und mangels Nachfolge musste das traditionsreiche Hutgeschäft im Jahr 1990 nach 104 Jahren schließen.
Aus Altersgründen und mangels Nachfolge musste das traditionsreiche Hutgeschäft im Jahr 1990 nach 104 Jahren schließen.
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