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Dritte Periode (1518—1525.)
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Am {{Datum|31. Oktober 1517}} hatte Luther seine 05 Lehrsätze gegen den Maß an die Schloßkirche zu Wittenberg angeschlagen-, im Herbste {{Datum|1518}} hatte er eine Disputation mit Kardinal Cajetan auf dem Reichstage zu Augsburg. Auf der Hinreise war er in Nürnberg, wo er im Augustinerkloster wohnte und mit seinem Freunde Dr. Wenceslaus Link zusammenkam, der ihn als Provincial des Ordens nach Augsburg begleitete; im Jahre {{Datum|1520}} den {{10. December|1520}} hatte er die päpstliche Bann-Bulle in Wittenberg öffentlich verbrannt; 1521 den {{Datum|18. April|1521}} in der Reichsversammlung zu Worms hatte er den von ihm geforder­ten Widerruf verweigert. Im Jahre 1523 ließen die Pröbste zu St. Sebald und zu St. Lorenzen auf die Bitte der ganzen Gemeinde das Abendmahl unter beiden Gestalten ertheilen, was
 
wahrscheinlich auch in Fürth als in einer von dort abhängigen Pfarrei geschah. {{fnFC|115}} — Um diese Zeit lebte als Bamberger Notar Johann Armuth von Neunkirchen in Fürth in eigenem Hause. Derselbe führte ein Kleeblatt in seinem Wappen. {{fnFC|116}} — Die gewaltige Aufregung der Gemüther hatte sich vom kirch­lichen Gebiete allmählig auf das politische übertragen. Durch den unerträglichen Druck des Feudalsystems, durch die Miß­handlungen von Seiten der Landsknechte, durch den immermehr in Folge der Jagdlust der Großen sich steigernden Wild­schaden, durch die Plackereien der Amtsstuben wurden die Bauern zu dem großen Aufstande veranlaßt, der in den Jahren 1525 und 1526 einen großen Theil von Deutschland verheerte. Fürth kam damals glücklich nur mit Angst und Schrecken davon, welchen die benachbarten Poppenreuther Bauern erregten, die, verstärkt durch ihre Kameraden im Knoblauchsland, aufrührerische Versammlungen in Poppenreuth hielten. Auch nach Fürth kamen mitunter Haufen von ihnen, doch ohne die Einwohner mit sich fortzureißen. Vergebens hatte der Rath von Nürnberg, der sehr klug handelte, indem er für einige Zeit dem Landvolk alle Abgaben nachließ, den lutherischen Prediger Karl Roß nach Poppenreuth in die Bauernversammlung geschickt, um Beruhi­gung zu gewähren; er mußte sich vor ihnen verbergen, wollte er anders am Leben bleiben. Endlich gelang es Nürnberg, den Aufstand durch Waffengewalt zu bezwingen. Dreizehn der Haupträdelsführer wurden auf einem runden Stein vor Poppen­reuth enthauptet; ebenso in Nürnberg der oberste Anführer der-
Am 31. Oktober 1517 hatte Luther seine 05 Lehrsätze gegen den
Maß an die Schloßkirche zu Wittenberg angeschlagen-, im
Herbste 1518 hatte er eine Disputation mit Kardinal Cajetan 1518
auf dem Reichstage zu Augsburg. Auf der Hinreise war er in
Nürnberg, wo er im Augustinerkloster wohnte und mit seinem
Freunde I)r. WenceSlaus Link zusammenkam, der ihn als
Provincial des Ordens nach Augsburg begleitete; im Jahre
1520 den 10. December hatte er die päpstliche Bann-Bulle in
Wittenberg öffentlich verbrannt; 1521 den 18. April in der
Reichsversammlung zu Worms hatte er den von ihm geforder­
ten Widerruf verweigert. Im Jahre 1523 ließen die Pröbste
zu St. Sebald und zu St. Lorenzen auf die Bitte der ganzen
Gemeinde das Abendmahl unter beiden Gestalten ertheilen, was
wahrscheinlich auch in Fürth als in einer von dort abhängigen
Pfarrei geschah."«) — Um diese Zeit lebte als Bamberger
Notar Johann Armuth von Neunkirchen in Fürth in eigenem
Hause. Derselbe führte ein Kleeblatt in seinem Wappen."«)
— Die gewaltige Aufregung der Gemüther hatte sich vom kirch­
lichen Gebiete allmählig auf das politische übertragen. Durch
den unerträglichen Druck des Feudalsystems, durch die Miß­
handlungen von Seiten der Landsknechte, durch den immer
mehr in Folge der Jagdlust der Großen sich steigernden Wild­
schaden, durch die Plackereien der Amtsstuben wurden die Bauern
zu dem großen Aufstande veranlaßt, der in den Jahren 1525 1525
und 1526 einen großen Theil von Deutschland verheerte. Fürth
kam damals glücklich nur mit Angst und Schrecken davon,
welchen die benachbarten Poppenreuther Bauern erregten, die,
verstärkt durch ihre Kameraden im Knoblauchsland, aufrührerische
Versammlungen in Poppenreuth hielten. Auch nach Fürth kamen
mitunter Haufen von ihnen, doch ohne die Einwohner mit sich
fortzureißen. Vergebens hatte der Rath von Nürnberg, der
sehr klug handelte, indem er für einige Zeit dem Landvolk alle
Abgaben nachließ, den lutherischen Prediger Karl Roß nach
Poppenreuth in die Bauernversammlung geschickt, um Beruhi­
gung zu gewähren; er mußte sich vor ihnen verbergen, wollte
er anders am Leben bleiben. Endlich gelang es Nürnberg,
den Aufstand durch Waffengewalt zu bezwingen. Dreizehn der
Haupträdelsführer wurden auf einem runden Stein vor Poppen­
reuth enthauptet; ebenso in Nürnberg der oberste Anführer der-