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:''Das Zahlbad war flussauf [nach der Siebenbogenbrücke] und hatte zwei gemauerte Ausbuchtungen, die auch heute noch zu sehen sind; eine für die Knaben und weiter unten für die Mädchen. Im Fluss schwammen Stege, Balkenkonstruktionen auf alten Ölfässern, drei oder vier zur Überquerung und jeweils ein Steg längs der Ufer. Im Freibad gab es nur einen Übergang. Der Grund des Wassers war sandig, fast ohne Steine, ein angenehmes Gefühl an der Fußsohle. Die Aufsicht führten die Bademeister, die außerhalb der Saison im städtischen Brausebad an der Hirschenstraße beschäftigt waren. Der oberste war der Herr Frank, der seine Residenz in einer Bretterbude genau auf der Grenze zwischen Zahl- und Freibad hatte. Klein, grauhaarig, drahtige Figur, mit Schnurrbart, war er für uns eine Respektsperson, zu der wir aber gerne kamen, wenn uns ein Schmerz plagte; zum Beispiel mit einer Verletzung durch eine Glasscherbe, einer blutenden Wunde oder einer Abschürfung. Da er auch beim Roten Kreuz aktiv war, kannte er sich aus. Das erste war immer die Desinfektion mit Jod. Aua!!! Das brannte richtig – und das gibt es heute auch nicht mehr, oder? An seiner Hütte hingen ein Rettungsring und lange Stangen mit einem Drahtring. Innen befand sich auch eine Schwimmweste aus durchbohrten und aufgefädelten Flaschenkorken, die beim Schwimmenlernen Verwendung fand. […]''<ref>Paul Altmann im ALTSTADT-Bläddla, Heft 48, 2014, ergänzt von Peter Frank im Febr. 2023</ref> | :''Das Zahlbad war flussauf [nach der Siebenbogenbrücke] und hatte zwei gemauerte Ausbuchtungen, die auch heute noch zu sehen sind; eine für die Knaben und weiter unten für die Mädchen. Im Fluss schwammen Stege, Balkenkonstruktionen auf alten Ölfässern, drei oder vier zur Überquerung und jeweils ein Steg längs der Ufer. Im Freibad gab es nur einen Übergang. Der Grund des Wassers war sandig, fast ohne Steine, ein angenehmes Gefühl an der Fußsohle. Die Aufsicht führten die Bademeister, die außerhalb der Saison im städtischen Brausebad an der Hirschenstraße beschäftigt waren. Der oberste war der Herr Frank, der seine Residenz in einer Bretterbude genau auf der Grenze zwischen Zahl- und Freibad hatte. Klein, grauhaarig, drahtige Figur, mit Schnurrbart, war er für uns eine Respektsperson, zu der wir aber gerne kamen, wenn uns ein Schmerz plagte; zum Beispiel mit einer Verletzung durch eine Glasscherbe, einer blutenden Wunde oder einer Abschürfung. Da er auch beim Roten Kreuz aktiv war, kannte er sich aus. Das erste war immer die Desinfektion mit Jod. Aua!!! Das brannte richtig – und das gibt es heute auch nicht mehr, oder? An seiner Hütte hingen ein Rettungsring und lange Stangen mit einem Drahtring. Innen befand sich auch eine Schwimmweste aus durchbohrten und aufgefädelten Flaschenkorken, die beim Schwimmenlernen Verwendung fand. […]''<ref>Paul Altmann im ALTSTADT-Bläddla, Heft 48, 2014, ergänzt von [[Peter Frank]] im Febr. 2023</ref> | ||
:Diese Erinnerungen konnte der Enkel des Friedrich (Fritz) Frank noch ergänzen. Fritz Frank (geb. 23. November 1883) war schon 1915 als Badediener tätig bei der König-Ludwig-Quelle an der Kurgartenstraße. Dem Roten Kreuz gehörte er bereits ab September 1903 an. Als Metallschläger war er auch mal beschäftigt. Bei der Sanitätskolonne wurde er als Berufssanitäter 1916 bis 1918 eingesetzt. Er kam im März 1919 zum städtischen Tiefbauamt als Heizer im Rathaus. Später als Badewärter bzw. Hilfsbademeister im Sommer mit 56 Wochenstunden beschäftigt. Dabei hatte er die Aufsicht über das Frauen- und Mädchenfreibad und gab den Volksschülerinnen Schwimmunterricht. Ab 15. April 1930 als Heizer im Winter mit wöchentlich 71 Stunden. Wegen einer Kohlenoxidvergiftung fiel er mal 12 Tage im März 1931 aus. Im Rathaus half er als Zweithausmeister neben dem Hausverwalter Jäckel auch bei kleineren Reparaturen. 1940 wurde er aufgrund seiner langjährigen Erfahrung der ganzen Kesselanlage im Rathaus als unabkömmlich für den Kriegsdienst erklärt. Auch dass er beim Roten Kreuz Zugführer und Oberwachführer war, spielte eine Rolle. Durch seine Arbeit im Winter mit der Koksheizung im Rathaus-Keller wurde aber seine Gesundheit belastet. Am 11.6.1957 verstarb er.<ref>StA Fürth, Recherche des Enkels Peter Frank</ref> | :Diese Erinnerungen konnte der Enkel des Friedrich (Fritz) Frank noch ergänzen. Fritz Frank (geb. 23. November 1883) war schon 1915 als Badediener tätig bei der König-Ludwig-Quelle an der Kurgartenstraße. Dem Roten Kreuz gehörte er bereits ab September 1903 an. Als Metallschläger war er auch mal beschäftigt. Bei der Sanitätskolonne wurde er als Berufssanitäter 1916 bis 1918 eingesetzt. Er kam im März 1919 zum städtischen Tiefbauamt als Heizer im Rathaus. Später als Badewärter bzw. Hilfsbademeister im Sommer mit 56 Wochenstunden beschäftigt. Dabei hatte er die Aufsicht über das Frauen- und Mädchenfreibad und gab den Volksschülerinnen Schwimmunterricht. Ab 15. April 1930 als Heizer im Winter mit wöchentlich 71 Stunden. Wegen einer Kohlenoxidvergiftung fiel er mal 12 Tage im März 1931 aus. Im Rathaus half er als Zweithausmeister neben dem Hausverwalter Jäckel auch bei kleineren Reparaturen. 1940 wurde er aufgrund seiner langjährigen Erfahrung der ganzen Kesselanlage im Rathaus als unabkömmlich für den Kriegsdienst erklärt. Auch dass er beim Roten Kreuz Zugführer und Oberwachführer war, spielte eine Rolle. Durch seine Arbeit im Winter mit der Koksheizung im Rathaus-Keller wurde aber seine Gesundheit belastet. Am 11.6.1957 verstarb er.<ref>StA Fürth, Recherche des Enkels [[Peter Frank]]</ref> | ||
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