Silvester-Aufstand: Unterschied zwischen den Versionen

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Diese Verordnung sollte auch in der Silvesternacht des Jahreswechsels 1843 auf 1844 durchgesetzt werden. Zudem ließ Bürgermeister [[Franz Joseph von Bäumen|Bäumen]] im Vollzug der Verordnung die Sperrstunde auf 23 Uhr auch für Silvester gelten, mit der Folge der Schließung der Wirtshäuser schon um diese Zeit. Hierauf kam es in der Bevölkerung zu großer Empörung. Eine Menschenmenge veranstaltete nun eine „Katzenmusik“ vor dem Hause des Bürgermeisters in der oberen Königstraße. Dieser hatte jedoch vorsorglich Schutz in der Polizeiwache gesucht, die sich im Michaelisschulhaus befand. Ein "Haufen verruchter Bösewichter", unterstützt durch eine große Zahl von Fabrikarbeitern und [[Handwerk in Fürth|Handwerk]]sgesellen, zog daraufhin durch die Straßen zum Kirchenplatz und überwältigte die Sicherheitswachen, stürmte die Amtsräume des [[Magistrat]]s, schlug Fenster und Türen ein und richtete große Verwüstung an.<ref name="Fischer3">Fischer, S. 42</ref> Erst durch den Einsatz von 30 Landwehrmännern unter Kommando eines Leutnants und zusätzlicher Verstärkung durch Grenadiere und Schützen konnte die Lage beruhigt werden.
Diese Verordnung sollte auch in der Silvesternacht des Jahreswechsels 1843 auf 1844 durchgesetzt werden. Zudem ließ Bürgermeister [[Franz Joseph von Bäumen|Bäumen]] im Vollzug der Verordnung die Sperrstunde auf 23 Uhr auch für Silvester gelten, mit der Folge der Schließung der Wirtshäuser schon um diese Zeit. Hierauf kam es in der Bevölkerung zu großer Empörung. Eine Menschenmenge veranstaltete nun eine „Katzenmusik“ vor dem Hause des Bürgermeisters in der oberen Königstraße. Dieser hatte jedoch vorsorglich Schutz in der Polizeiwache gesucht, die sich im Michaelisschulhaus befand. Ein "Haufen verruchter Bösewichter", unterstützt durch eine große Zahl von Fabrikarbeitern und [[Handwerk in Fürth|Handwerk]]sgesellen, zog daraufhin durch die Straßen zum Kirchenplatz und überwältigte die Sicherheitswachen, stürmte die Amtsräume des [[Magistrat]]s, schlug Fenster und Türen ein und richtete große Verwüstung an.<ref name="Fischer3">Fischer, S. 42</ref> Erst durch den Einsatz von 30 Landwehrmännern unter Kommando eines Leutnants und zusätzlicher Verstärkung durch Grenadiere und Schützen konnte die Lage beruhigt werden.


Im Bericht der Regierung ist zu lesen, dass sich der bessere Bürgerstand keineswegs gegen den Aufstand stellte, sondern das aufrührerische Treiben mit sichtbarem Behagen genoss. Auch die zusätzlich angeforderte Verstärkung, eine 1&nbsp;017 Mann und 44 Offiziere starke Landwehr, griff nicht ein - sie war nicht aufzufinden. Bei der Regierung in Ansbach lief der Vorgang unter „Tumult zu Fürth am Sylvesterabend 1843/44“. Ansbach konstatierte nach Prüfung der Vorgänge, die Reputation des Bürgermeisters Bäumen bei der Bevölkerung habe unter diesem Vorfall gelitten.<ref>StAN: Regierungsakte, Kammer des Innern, Abgabe 1952 Titel X Nr. 1630; StadtAFÜ, Biografische Sammlung: Franz Joseph von Baeumen (Recherchen von Peter Frank)</ref>
Im Bericht der Regierung ist zu lesen, dass sich der bessere Bürgerstand keineswegs gegen den Aufstand stellte, sondern das aufrührerische Treiben mit sichtbarem Behagen genoss. Auch die zusätzlich angeforderte Verstärkung, eine 1&nbsp;017 Mann und 44 Offiziere starke Landwehr, griff nicht ein - sie war nicht aufzufinden. Bei der Regierung in Ansbach lief der Vorgang unter „Tumult zu Fürth am Sylvesterabend 1843/44“. Ansbach konstatierte nach Prüfung der Vorgänge, die Reputation des Bürgermeisters Bäumen bei der Bevölkerung habe unter diesem Vorfall gelitten.<ref>StAN: Regierungsakte, Kammer des Innern, Abgabe 1952 Titel X Nr. 1630; StadtAFÜ, Biografische Sammlung: Franz Joseph von Baeumen (Recherchen von [[Peter Frank]])</ref>


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