Stadtpolizei: Unterschied zwischen den Versionen

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Im Jahr 1947 ermittelte die Staatsanwaltschaft gegen Siebert, da er offenbar von der Kripo beschlagnahmte Waren für sich angenommen oder an das Ernährungsamt und Krankenhaus weitergegeben hatte. Beschlagnahmte Fahrräder durfte die Kripo nutzen. Der Polizeichef trat im Dezember 1947 im Rahmen dieser Affäre zurück. Sein Nachfolger wurde Dr. [[Anton Kaltenhäuser]]. Im Jahr 1949 wurden das Einwohneramt, Teile des Ordnungsamts und das Verkehrsaufsichtsamt ("Zulassungsstelle") aus der Stadtpolizei herausgelöst. Diese beinhaltete nur noch die Abteilungen Schutzpolizei, Kriminalpolizei und deren Verwaltung<ref>Stadtratsprotokoll 24.11.1949, Nr. 865, StR 1949</ref>
Im Jahr 1947 ermittelte die Staatsanwaltschaft gegen Siebert, da er offenbar von der Kripo beschlagnahmte Waren für sich angenommen oder an das Ernährungsamt und Krankenhaus weitergegeben hatte. Beschlagnahmte Fahrräder durfte die Kripo nutzen. Der Polizeichef trat im Dezember 1947 im Rahmen dieser Affäre zurück. Sein Nachfolger wurde Dr. [[Anton Kaltenhäuser]]. Im Jahr 1949 wurden das Einwohneramt, Teile des Ordnungsamts und das Verkehrsaufsichtsamt ("Zulassungsstelle") aus der Stadtpolizei herausgelöst. Diese beinhaltete nur noch die Abteilungen Schutzpolizei, Kriminalpolizei und deren Verwaltung<ref>Stadtratsprotokoll 24.11.1949, Nr. 865, StR 1949</ref>


Bald gingen immer mehr Aufgaben von der amerikanischen Militärpolizei an die Stadtpolizei über. Zuerst gab es gemeinsamen Streifendienst und die MP kümmertse sich vorzugsweise im "ihre" Soldaten. Später durfte die Stadtpolizei auch Straftaten von [[U.S. Army|U.S.-Soldaten]] außerhalb der Kasernen bearbeiten. Die Ausrüstung wurde im Laufe der Nachkriegsjahre verbessert und erweitert. Anstelle blau eingefärbter Wehrmachtsmäntel erhielten die Polizisten blaue Uniformen mit dem städtischen Ärmelabzeichen. Zu Dienstfahrrädern kamen Motorräder und Funkstreifenwagen hinzu. Daneben noch Gefangenentransporter, Busse und Wasserwerfer und einige Diensthunde. Neben der Rathauswache richtete die Stadt Polizeistationen in der [[Erlanger Straße]] 2, in der [[Turnstraße]] 9, in der [[Schwabacher Straße]] 98 (später in Hausnummer 138), in der [[Polizeiwache Soldnerstraße| Soldnerstraße]] 10 und in der [[Lehenstraße 18]] in Burgfarrnbach ein. Im Rahmen zunehmender Verbreitung von Telefonen und Funkgeräten wurden einige Wachen zugunsten von Notrufsäulen geschlossen (Burgfarrnbach, Erlanger Straße).  
Bald gingen immer mehr Aufgaben von der amerikanischen Militärpolizei an die Stadtpolizei über. Zuerst gab es gemeinsamen Streifendienst und die MP kümmertse sich vorzugsweise um "ihre" Soldaten. Später durfte die Stadtpolizei auch Straftaten von [[U.S. Army|U.S.-Soldaten]] außerhalb der Kasernen bearbeiten. Die Ausrüstung wurde im Laufe der Nachkriegsjahre verbessert und erweitert. Anstelle blau eingefärbter Wehrmachtsmäntel erhielten die Polizisten blaue Uniformen mit dem städtischen Ärmelabzeichen. Zu Dienstfahrrädern kamen Motorräder und Funkstreifenwagen hinzu. Daneben noch Gefangenentransporter, Busse und Wasserwerfer und einige Diensthunde. Neben der Rathauswache richtete die Stadt Polizeistationen in der [[Erlanger Straße]] 2, in der [[Turnstraße]] 9, in der [[Schwabacher Straße]] 98 (später in Hausnummer 138), in der [[Polizeiwache Soldnerstraße| Soldnerstraße]] 10 und in der [[Lehenstraße 18]] in Burgfarrnbach ein. Im Rahmen zunehmender Verbreitung von Telefonen und Funkgeräten wurden einige Wachen 1963 zugunsten von Notrufsäulen geschlossen (Burgfarrnbach, Erlanger Straße).  


Da Dr. Kaltenhäuser sowohl Polizeidirektor als auch Rechtsrat und Referent für Krankenhaus und Polizei bei der Stadt war, musste er nach einer Gesetzesänderung im Jahr 1964 das Amt des Polizeichefs an [[Herbert Mielsch]] abgeben. Nach dessen Wechsel nach Würzburg<ref>H.K.: Der Polizeidirektor verläßt die Stadt. In: Fürther Nachrichten vom 14. Oktober 1969</ref> zum Ablauf des Jahres 1969, übernahm Herr Kirchner interimsmäßig die Leitung der Dienststelle. Ihm folgte 1970 Horst Kischke, der trotz heftiger Proteste seitens der Stadt und der betroffenen Beamten die Verstaatlichung der Fürther Stadtpolizei begleiten und abschließen musste. Allerdings wären die durch zunehmende Internationalisierung und Technisierung in den Polizeiapparat erforderlichen Investitionen durch die Stadt kaum mehr finanzierbar gewesen. Ab 1. Oktober 1974 waren die Stadtpolizeien Nürnbergs und Fürths dem Bayerischen Innenministerium angegliedert.
Da Dr. Kaltenhäuser sowohl Polizeidirektor als auch Rechtsrat und Referent für Krankenhaus und Polizei bei der Stadt war, musste er nach einer Gesetzesänderung im Jahr 1964 das Amt des Polizeichefs an [[Herbert Mielsch]] abgeben. Nach dessen Wechsel nach Würzburg<ref>H.K.: Der Polizeidirektor verläßt die Stadt. In: Fürther Nachrichten vom 14. Oktober 1969</ref> zum Ablauf des Jahres 1969, übernahm Herr Kirchner interimsmäßig die Leitung der Dienststelle. Ihm folgte 1970 Horst Kischke, der trotz heftiger Proteste seitens der Stadt und der betroffenen Beamten die Verstaatlichung der Fürther Stadtpolizei begleiten und abschließen musste. Allerdings wären die durch zunehmende Internationalisierung und Technisierung in den Polizeiapparat erforderlichen Investitionen durch die Stadt kaum mehr finanzierbar gewesen. Ab 1. Oktober 1974 waren die Stadtpolizeien Nürnbergs und Fürths dem Bayerischen Innenministerium angegliedert.
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