Fürther Sprache: Unterschied zwischen den Versionen

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Die "'''Fürther Sprache'''" - die [[wikipedia:Dialekt|Mundart]], die von den [[Fürth]]ern gesprochen wird, ist das '''Färdderisch'''.
Die '''„Fürther Sprache“''' - die [[wikipedia:Dialekt|Mundart]], die von den [[Fürth]]ern gesprochen wird, ist das '''Färdderisch'''.


==Herkunft und Zugehörigkeit==
==Herkunft und Zugehörigkeit==
Das Färdderisch gehört zum [[wikipedia:Ostfränkische Dialekte|Ostfränkischen]]. Ostfränkisch ist die südöstliche Dialektgruppe der fränkischen Mundarten und gehört als Hochfränkisch innerhalb des Dialektkontinuums zum Übergangsbereich zwischen dem [[wikipedia:Mitteldeutsche Dialekte|mitteldeutschen]] und [[wikipedia:Oberdeutsche Dialekte|oberdeutschen Sprachraum]], wobei es in der Regel letzterer Gruppe zugerechnet wird. Das ostfränkische Sprachgebiet erstreckt sich von den Regionen [[wikipedia:Region Heilbronn-Franken|Heilbronn-Franken]] und [[wikipedia:Tauberfranken|Tauberfranken]] in [[wikipedia:Baden-Württemberg|Baden-Württemberg]] über die bayerischen Regierungsbezirke [[wikipedia:Mittelfranken|Mittel-]], [[wikipedia:Unterfranken|Unter-]] und [[wikipedia:Oberfranken|Oberfranken]], [[wikipedia:Südthüringen|Südthüringen]] über das [[wikipedia:Hofer Land|bayerische Vogtland]] bis in den Übergangsbereich des sächsischen [[wikipedia:Vogtland|Vogtlands]]. In [[wikipedia:Hessen|Hessen]] spricht man Ostfränkisch vor allem im Bereich der [[wikipedia:Rhön|Rhön]]. Bis zur [[wikipedia:Vertreibung der Deutschen aus der Tschechoslowakei|Vertreibung der Deutschböhmen]] nach dem [[wikipedia:Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] reichte das ostfränkische Dialektgebiet bis in die heutige [[wikipedia:Tschechien|Tschechische Republik]]. Im Volksmund werden die ostfränkischen Dialekte, insbesondere die mainfränkischen Mundarten, schlicht Fränkisch genannt.
Das Färdderisch gehört zum [[wikipedia:Ostfränkische Dialekte|Ostfränkischen]]. Ostfränkisch ist die südöstliche Dialektgruppe der fränkischen Mundarten und gehört als Hochfränkisch innerhalb des Dialektkontinuums zum Übergangsbereich zwischen dem [[wikipedia:Mitteldeutsche Dialekte|mitteldeutschen]] und [[wikipedia:Oberdeutsche Dialekte|oberdeutschen Sprachraum]], wobei es in der Regel letzterer Gruppe zugerechnet wird. Das ostfränkische Sprachgebiet erstreckt sich von den Regionen [[wikipedia:Region Heilbronn-Franken|Heilbronn-Franken]] und [[wikipedia:Tauberfranken|Tauberfranken]] in [[wikipedia:Baden-Württemberg|Baden-Württemberg]] über die bayerischen Regierungsbezirke [[wikipedia:Mittelfranken|Mittel-]], [[wikipedia:Unterfranken|Unter-]] und [[wikipedia:Oberfranken|Oberfranken]], [[wikipedia:Südthüringen|Südthüringen]] über das [[wikipedia:Hofer Land|bayerische Vogtland]] bis in den Übergangsbereich des sächsischen [[wikipedia:Vogtland|Vogtlands]]. In [[wikipedia:Hessen|Hessen]] spricht man Ostfränkisch vor allem im Bereich der [[wikipedia:Rhön|Rhön]]. Bis zur [[wikipedia:Vertreibung der Deutschen aus der Tschechoslowakei|Vertreibung der Deutschböhmen]] nach dem [[wikipedia:Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] reichte das ostfränkische Dialektgebiet bis in die heutige [[wikipedia:Tschechien|Tschechische Republik]]. Im Volksmund werden die ostfränkischen Dialekte, insbesondere die mainfränkischen Mundarten, schlicht Fränkisch genannt.


Der Sprachforscher Herbert Maas urteilt: "Die Nachbarstädte Nürnberg und Fürth scheinen auf den ersten Blick die gleiche Mundart zu sprechen. Das ist verwunderlich und nicht verwunderlich zugleich. Verwunderlich, weil die Geschichte der Reichsstadt und des vor ihren Toren gelegenen, zum Hoheitsgebiet des [Ansbacher] Markgrafen gehörenden Fleckens grundverschieden verlaufen ist. Die lange politische Trennung, ja die häufige Feindschaft der Territorien und die starke Industriekonkurrenz im 19. Jahrhundert haben zu allem anderen als guten Beziehungen in alter Zeit geführt. Heute noch sagt der Nürnberger spöttisch "vo Färd raaf kummd nix Gescheids", eine Bemerkung, die sich nicht allein auf die aus dem Westen heraufziehenden Gewitterwolken bezieht. Der schlimmste Tadel für einen schlechten Nürnberger Fußballspieler ist "mer maand grood, der is vo Färd". Und eine ganz böse Abwertung klingt aus dem Nürnberger Volkswitz heraus: Mid än Färder delefonier i ned amal."
Der Sprachforscher Herbert Maas urteilt: "Die Nachbarstädte Nürnberg und Fürth scheinen auf den ersten Blick die gleiche Mundart zu sprechen. Das ist verwunderlich und nicht verwunderlich zugleich. Verwunderlich, weil die Geschichte der Reichsstadt und des vor ihren Toren gelegenen, zum Hoheitsgebiet des [[Markgraftum Brandenburg-Ansbach|[Ansbacher] Markgrafen]] gehörenden Fleckens grundverschieden verlaufen ist. Die lange politische Trennung, ja die häufige Feindschaft der Territorien und die starke Industriekonkurrenz im 19. Jahrhundert haben zu allem anderen als guten Beziehungen in alter Zeit geführt. Heute noch sagt der Nürnberger spöttisch „vo Färd raaf kummd nix Gescheids“, eine Bemerkung, die sich nicht allein auf die aus dem Westen heraufziehenden Gewitterwolken bezieht. Der schlimmste Tadel für einen schlechten Nürnberger Fußballspieler ist "mer maand grood, der is vo Färd". Und eine ganz böse Abwertung klingt aus dem Nürnberger Volkswitz heraus: Mid än Färder delefonier i ned amal."


Das '''Färdderisch''' hat wie alle fränkische Mundarten auch seine eigenen Besonderheiten. Es unterscheidet sich in einigen grammatikalischen Konstruktionen und Vokabeln, vor allem auch von der sehr nahe gelegenen Nürnberger Mundart. Markante Beispiele sind der im Nürnbergerischen fehlende Plural, sowie die ( eher geschlossen gesprochene ) Endung auf 'e' ( vgl.: "schee" ) gegenüber dem Fürtherischen ' ( ä ) i' ( z. B. in "schäi" ). Aufgrund der vielfältigen Migrationsbewegungen zwischen den eng benachbarten Städten findet sich aber häufig selbst in Fürther Publikationen auch heimatpflegerischer Vereine und Autoren seit Jahrzehnten vermehrt das Nürnberger Idiom.
Das '''Färdderisch''' hat wie alle fränkische Mundarten auch seine eigenen Besonderheiten. Es unterscheidet sich in einigen grammatikalischen Konstruktionen und Vokabeln, vor allem auch von der sehr nahe gelegenen Nürnberger Mundart. Markante Beispiele sind der im Nürnbergerischen fehlende Plural, sowie die ( eher geschlossen gesprochene ) Endung auf 'e' ( vgl.: "schee" ) gegenüber dem Fürtherischen ' ( ä ) i' ( z. B. in "schäi" ). Aufgrund der vielfältigen Migrationsbewegungen zwischen den eng benachbarten Städten findet sich aber häufig selbst in Fürther Publikationen auch heimatpflegerischer Vereine und Autoren seit Jahrzehnten vermehrt das Nürnberger Idiom.
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* [[Fürther Charakter]]
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* [[Sitten und Gebräuche]]
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[[Kategorie: Kultur]]
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