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* Fürther Rathaus [http://www.fuerth.de/home/fuerther-rathaus.aspx online]
* Fürther Rathaus [http://www.fuerth.de/home/fuerther-rathaus.aspx online]


== Gedenktage und Rückblicke 2024 (Auswahl)==
== Gedenktage und Rückblicke 2025 (Auswahl)==
'''Vor 5 Jahren ([[2019]]):'''
'''Vor 5 Jahren ([[2020]]):'''
* [[Martin Ermer]], [[Wilhelm Graf]], [[Horst Haase]], [[Günther Lattek]], [[Helmut Mahr]], [[Wilhelm Peetz]], [[Siegfried Volz]] und [[Bernhard Weibel]] verstarben. Die Abrissarbeiten des ehem. Modekaufhauses C&A in der [[Hallstraße]] begannen und der Investor [[P&P]] feierte die Grundsteinlegung des Einkaufszentrums [[Flair]]. Zum Jahresbeginn halfen Mitarbeiter der Feuerwehr und des THW in Südbayern gegen die Schneemaßen während in Fürth durch den Starkregen [[Hochwasser]] herrschte. Im Frühjahr trennte sich die [[Spielvereinigung]] nach einer 0:6 Pleite gegen Paderborn von ihrem Trainer während der [[Grüner Baum|Grüne Baum]] nach langer Sanierung wieder seine Tore öffnete. Die [[Fürther Nachrichten]] bekamen ein neues Layout und in Fürth gingen erstmals ca. 1.000 Demonstranten für Fridays for Future auf die Straße. Im Mai öffnete die erste Wasserstofftankstelle und die [[Dreharbeiten]] für den ersten Franken-Tatort fanden statt. Ein fünfjähriger Krimi begann in diesem Jahr - mit der Sichtung der ersten Tigermücken im Süden der Stadt. In den kommenden Jahren blieb es spannend, ob trotz aller Maßnahmen die Ausbreitung verhindert werden konnte. Während die Sanierungsarbeiten am [[Hauptbahnhof]] im Außenbereich begannen, feierte das Landesamt für Statistik seine Eröffnung in der ehem. [[Quelle]] Hauptverwaltung. Am Ende des Jahres fuhr eine Delegation der Stadt nach Polen und nahm an der Gedenkveranstaltung in [[Torun]] teil. Im November gaben die [[Sportfreunde Ronhof|Sportfreunde]] bekannt, den [[Fanbunker]] von der Stadt Fürth übernommen zu haben, während die [[Infra]] die Verkehrssparte der Buslinien im Stadtgebiet übernahm.<br>
* [[Bernhard Bergmann]], der "Beckenbauer des Ronhofs" verstirbt im Alter von 72 Jahren. Auch gestorben in diesem Jahr: ein Urgestein der Fürther [[Bündnis 90/Die Grünen|Grünen]]: [[Wolfgang Adler]]. Und noch ein Politiker ist gestorben, der zuletzt parteilose Ex-CSU-Stadtrat und Apotheker [[Jürgen Raum]]. Unter den Verstorbenen des Jahres sind auch zwei Chronisten: [[Georg Mehl]] aus Stadeln und [[Klaus-Peter Schaack]], der FürthWiki einen großen Fotofundus hinterließ. Ansonsten überschattete das Jahr ein Thema: [[COVID-19-Pandemie in Fürth|Corona-Pandemie]]. Fürth war von Beginn der Pandemie Hotspot, weshalb das öffentliche Leben spätestens ab März fast vollständig zum Erliegen kam. Alle Veranstaltungen wurden abgesagt, selbst der [[Stadtrat 2020 - 2026|Kommunalwahlkampf]] war davon betroffen. Die Wahl fand im März dann doch noch statt. Die [[Sozialdemokratische Partei Deutschlands|SPD]] verlor die seit langem inne gehabte absolute Mehrheit im Rathaus, die Werte von OB Dr. [[Thomas Jung]] blieben stabil auf Rekordhöhe: 72,9 Prozent. Ende März wurde vom Robert-Koch-Institut die erste tote Person mit Covid-19 in Fürth gemeldet - die Einführung der sog. E-Scooter im Stadtgebiet war dagegen fast schon banal. Im Mai hatte Fürth seit 1996 wieder einen [[3. Bürgermeister]]: [[Dietmar Helm]] von der CSU wurde in der konstituierenden Sitzung in der [[Stadthalle]] gewählt - natürlich mit gebotenem Hygieneabstand. Der neu gestaltete [[Hallplatz]] wurde der Öffentlichkeit übergeben und die Bauarbeiten am [[Hornschuch-Campus]] begannen. Statt einer [[Michaelis-Kirchweih|Kirchweih]] gab es 2020 pandemiebedingt nur ein sehr abgespecktes Format: das sog. [[Herbstvergnügen]]. Die Anzahl der Besucher war überschaubar. Auch zum Jahresende gab es nur ein Thema: die Pandemie, denn durch die sog. Lockdowns fiel das Weihnachtsgeschäft für den Einzelhandel fast vollständig aus.<br>


'''Vor 25 Jahren ([[1999]]):'''
'''Vor 25 Jahren ([[2000]]):'''
* Im Juli eröffnete das [[Jüdisches Museum Franken|Jüdische Museum Franken]] seine Fürther Zweigstelle. Im Stadtgebiet wurde der erste Teil des [[Stadt-Ökologischer-Lehrpfad Fürth|Ökologischen Lehrpfades]] eröffnet während die [[Mülldeponie Atzenhof|Mülldeponie]] in Atzenhof ihren Betrieb einstellte. Im Anschluss erfolgte die Umwidmung zum heutigen [[Solarberg]]. Der Anfang vom Ende hat in diesem Jahr seinen Ursprung - die [[Quelle AG|Schickedanz GmbH]] fusionierte mit dem Warenhauskonzern Karstadt AG zur KarstadtQuelle AG. Zehn Jahre später kam das Aus und Quelle musste Insolvenz anmelden. In diesem Jahr starb die "Mutter der SPD", [[Friedel Stranka]] - Ehefrau des ehem. 2 Bürgermeisters [[Heiner Stranka]]. Ebenfalls gestorben sind in diesem Jahr [[Gerd Fleischmann]], [[Edith Heilbronn-Wikström]], [[Franz Nüssel]], [[Ruth Stäudtner]] und [[Siegfried Reinert]].<br>
* Das Wichtigste zuerst: das sog. Jahr-2000-Problem bzw. der Y2K-Bug, also ein Crash aller Computersysteme, blieb aus - die Welt drehte sich weiter, auch in Fürth. Nicht mehr weiter ging es für den Olympiasieger 1936 [[Alfred Schwarzmann]], dem Kantor [[Leo Rosenthal]] und dem Künstler [[Wilfried Nelke]]. Alle drei verstarben zur Jahrtausendwende. Dafür erblickte die spätere Stadträtin [[Anna Botzenhardt]] das Licht der Welt, wenn auch in Kulmbach und nicht an ihrem späteren Wirkungsort im Fürther [[Rathaus]], das in diesem Jahr sein 150. Geburtstag feierte. Großes zeichnete sich ab - und führte später zu einer der größten Wirtschaftskrisen in Fürth: [[GRUNDIG Radio-Werke|Grundig]] verlegte den Firmensitz nach Nürnberg - der Anfang vom Ende. Auch am Ende war die ehemalige [[PX]], das Einkaufszentrum aus der Zeit der [[U.S. Army]] wurde abgebrochen. Neues entstand aber auch in Fürth - der Bau des [[U-Bahnhof Klinikum|U-Bahnhofs Klinikum]] begann im Juni. Auch bei der [[Sparkasse Fürth|Sparkasse]] tat sich viel Neues - der Landkreis und die Stadtsparkasse fusionierten - hier begann eine Erfolgsgeschichte der Fürther Bank. Noch auf dem Höhepunkt der eigenen Firmengeschichte: die [[EuromedClinic]] wurde um einen weiteren Bau erweitert - die Übernahme durch einen privaten Investor kam erst viele Jahre später.<br>


'''Vor 50 Jahren ([[1974]]):'''
'''Vor 50 Jahren ([[1975]]):'''
* Die [[Patrizier Brauerei]] übernahm die letzte noch unabhängige Brauerei in Fürth - die [[Bergbräu]] bzw. Mailaender Brauerei. Im gleichen Jahr fusionierten die Sparkassen der Stadt und des Landkreis Fürth zur [[Stadtsparkasse]]. Neue Hauptstelle der Sparkasse wurde das [[Sparkassen-Hochhaus|Hochhaus]] in der Maxstraße. In Stadeln wurde die [[Kirche "Heiligste Dreifaltigkeit"]] gebaut während am [[Löwenplatz]] gähnende Leere vorherrschte - die Gebäude des alten [[Gänsberg]]s wurden radikal abgerissen. Die [[Arbeiterwohlfahrt]] veranstaltete von Mai bis Juni ein buntes [[Hafenfest]]. [[Gustav Schickedanz]] feierte seinen 80. Geburtstag - der spätere Niedergang seine Unternehmens blieb ihm aber erspart. Das Licht der Welt erblickten in diesem Jahr [[Barbara Engelhard]], [[Lucky Horn]], [[Andrea Schwanzer]] und [[Ayhan Yesil]]. Gestorben sind in diesem Jahr u.a. [[Fritz Wienroeder]], [[Elisabeth Meyer-Spreckels]], [[Jean Mandel]] und [[Lily Hildebrandt]].<br>
* Am alten [[Gänsberg]] wurde weiter kräftig abgerissen - die [[Flächensanierung]] lief auf Hochtouren. Auch auf dem ehem. [[Geismann-Areal]] liefen die Abrissarbeiten - dem heutigen Standort des [[Flair Fürth|Flair]]s. 1975 sollten auch neue Schulbauten in Fürth entstehen, so plante man am [[Kieselbühl]] ein weiteres Gymnasium für Fürth. Daraus wurde bekanntlich nichts - stattdessen kommt das 4. Gymnasium 50 Jahre später in die Innenstadt. Dieses Jahr feierte zum zweiten Mal die Fürther [[AWO]] und SPD das beliebte [[Fürther Hafenfest|Hafenfest]]. Nicht nur die Sozialdemokraten konnten feiern, auch die Deutsche Bahn feierte in Fürth - nämlich 140 Jahre Deutsche Eisenbahn. Und noch ein Festakt stand an: wo zuvor noch Autos die Innenstadt säumten, wurde nun am 3. Oktober der erste Teil der neuen [[Fußgängerzone]] in Fürth eröffnet. Das Licht der Welt erblickten in diesem Jahr u. a. [[Infra fürth gmbh|Infra]]-Chef [[Marcus Steurer]] und der zukünftige Stadtarchivar [[Martin Schramm]]. Fast schon ein Wink der Geschichte - im selben Jahr starb der (allseits) beliebte und später dann doch noch in Ungnade gefallene Historiker und Stadtarchivar [[Adolf Schwammberger]].<br>


'''Vor 75 Jahren ([[1949]]):'''
'''Vor 75 Jahren ([[1950]]):'''
* [[Hans Böckler]] von der SPD wurde Vorsitzender des Deutschen Gewerkschaftsbundes - während einer seiner späteren Hauptkontrahenten, [[Ludwig Erhard]], Bundeswirtschaftsminister wurde. Ein weiterer Fürther mischte in der Bonner Politik mit - [[Willi Fischer]] von der SPD zog in den Bundestag ein. Die Stadt wurde noch vom Ende des [[2. Weltkrieg]]es geprägt, es herrschte u.a. noch ein großer Wohnungsmangel. Die [[U.S. Army]] benannte den ehem. [[Flugplatz Atzenhof|Flugplatz]] in Atzenhof in [[Monteith-Barracks]] um. In diesem Jahr gründete sich der [[Bund Naturschutz]] wieder, und das [[Stadttheater]] nahm seinen Betrieb wieder auf. Erste Aufführung nach dem 2. Weltkrieg war die Oper Der Fliegende Holländer. Ebenfalls neu in Fürth - die erste Verkehrsampel im Stadtgebiet an der Kreuzung Jakobinenstraße und Nürnberger Straße und eine alte Tradition lebte wieder auf - die [[Fürther Kirchweih]] in der Innenstadt. Im Jahr 1949 kamen drei spätere [[Grüne]]n Politiker auf die Welt: [[Waltraud Galaske]], [[Dagmar Svoboda]] und [[Lothar Berthold]]. Im selben Jahr starben auch einige Fürther, so z.B. [[Franz Ehrlich]], [[Barbara Fischer]], [[Agathe Kleemann]] und [[Anton Hausladen]]. Ebenfalls starb einer der fünf Fürther Hauptschuldigen und [[NSDAP]]-Größe: [[Hans Sandreuter]].  Er starb kurz nach seiner Haftentlassung an den Folgen eines Verkehrsunfalls.<br>
* Fürth durfte sich Großstadt nennen, da kurzzeitig 100.000 Einwohner gezählt wurden. Die Schallmauer der Einwohnerzahl konstant überschreiten konnte die Stadt aber erst ab 1990. Und noch etwas Neues konnte Fürth für sich in Anspruch nehmen: die Eröffnung des internationalen Flughafens auf der heutigen [[Hardhöhe]]. Am 2. Januar landete das erste Linienflugzeug der Fluggesellschaft KLM aus Amsterdam, ehe es weiter nach München flog. Es herrscht Aufbruchstimmung in der Stadt, der Stadtpark wurde neu gestaltet und die [[Kalbsiedlung]] als neuer Wohnraum nahm Formen an. Ein späterer weltweiter Firmengigant wurde gegründet - die Firma [[Lauer-Fischer|Lauer-Fischer GmbH]] - auch wenn den meisten Menschen das Unternehmen unbekannt blieb. Immerhin erlangte 1950 die [[SpVgg Greuther Fürth|Spielvereinigung]] letztmalig den Titel des süddeutschen Meisters. Apropos Spielvereinigung - ein ganz großer Trainer verließ die Bühne der Welt: [[William Townley]] starb am 30. Mai und bleibt in Fürth doch unvergessen. Zuvor starb bereits im Februar der langjährige Oberbürgermeister [[Robert Wild]], der die Geschicke der Stadt vor dem 2. Weltkrieg lange prägte. Prägend waren auch folgende Fürther Bürger, wenn auch viel später - denn 1950 war das Geburtsjahr von [[Wilhelm Wenning]], [[Gerd Scherm]], [[Atsuko Kato]] und [[Gerd Walther]].<br>


'''Vor 100 Jahren ([[1924]]):'''
'''Vor 100 Jahren ([[1925]]):'''
* Die Wirtschaft erholte sich langsam von der Hyperinflation, trotzdem wurden die [[Volksküche|Volksküchen]] für sog. Minderbemittelte weiterhin von der Bevölkerung stark frequentiert. Die Stadt konnte trotz der Notlage eine neue [[Stadtförsterei]] errichten und feierte im September die Glockenweihe der [[Kirche St. Michael]]. Der MTV Fürth ging aus dem ehemaligen Verein für Rasenspiele e. V. ([[VfR Fürth]]) hervor und die [[Spielvereinigung]] stellte viele Spieler für die Deutsche Nationalmannschaft. In Nürnberg und Fürth fanden die Deutschen Flieger-Gedenktage statt und [[Fritz Oerter]] veröffentlichte eine selbst für ihn ungewöhnliche Schrift: [[Die freie Liebe (Buch)|Die freie Liebe]]. [[Albert Berneis]], [[Sigmund Berolzheimer]], [[Johann Gran, geb. 1846|Johann Gran]], [[Otto Mayer]] und [[Fanny Rothschild]] verstarben in diesem Jahr - während [[Walter Kissinger]], [[Walter Lischka]], [[Georg Wagner]] und [[Ruth Weiss]] das Licht der Welt erblickten.<br>
* Das ehem. [[Flussbad]] erfreute sich größter Beliebtheit - heute befindet sich dort die [[Uferpromenade]]. Auch der [[Flugplatz Fürth-Atzenhof|Flughafen in Atzenhof]] wurde gut frequentiert und hatte auf internationaler Bühne seinen festen Platz. Ebenfalls einen festen Platz in der Geschichte - wenn auch nur in Süddeuschland - hatte erneut die [[SpVgg Greuther Fürth|Spielvereinigung]]. Sie konnte sich wieder Süddeutscher Pokalsieger nennen. [[Jakob Wassermann]] veröffentlichte in diesem Jahr seinen Roman „Laudin und die Seinen“. In [[Poppenreuth]] geschah währenddessen Unglaubliches - der Bauer Konrad Lechner wurde vom eigenen Sohn ermordet, da dieser offensichtlich die ganze Familie stets schikanierte. Gebracht hatte es dem Sohn [[Johann Lechner|Johann]] nichts außer den eigenen Tod, und einer späteren vielbeachteten Öffentlichkeit in der Abendzeitung und ZEIT. Er wurde wegen des [[Der Poppenreuther Vatermord|Vatermordes]] im Jahr darauf durch eine Guillotine geköpft - vermutlich die letzte Todesstrafe für einen Fürther Bürger. Der Kaufmann [[Eduard Ley]], der Architekt [[Friedrich Löslein]] und der Rabbiner [[Simon Rosenblüth]] verstarben in diesem Jahr - während [[Helmut Mahr]], [[Hans Flohrer]], [[Kurt Engel]] und [[Kraft-Alexander Prinz zu Hohenlohe-Oehringen]] u. a. das Licht der Welt erblickten.<br>


'''Vor 150 Jahren ([[1874]]):'''
'''Vor 150 Jahren ([[1875]]):'''
* Eine Fürtherin schrieb Geschichte. Als erste Frau in Deutschland legte die Fürtherin [[Emilie Lehmus]] in Zürich ihr Examen ab und durfte sich als praktizierende Ärztin niederlassen - allerdings nicht in Fürth, sondern in Berlin. Die Stadt entwickelte sich weiter in Richtung der heutigen Südstadt. So entstanden u.a. viele neue Gebäude in der [[Maxstraße]]. Das [[Gefängnis]] in der [[Katharinenstraße]] wurde fertiggestellt und in Betrieb genommen. In diesem Jahr wurden [[Hermann Kronheimer]], [[Fritz Hornschuch]] und der spätere Stadtbaurat [[Otto Holzer]] geboren. Erzherzog Maximilian besuchte den Ort Fürth und warf dabei eine größere Mengen neu geprägte Silbergroschen unter das Volk.<br>  
* 20 Nürnberger stürzen in eine Mistgrube während der Kirchweih - die Schadenfreude der Fürther hält bis heute an - und gab der zweitältesten Kneipe Fürths einen neuen Namen: [[Zur Mist'n]]. Der Glockenschlag des [[Rathaus]]es war in aller Munde - denn er klang nicht gut, so die einhellige Meinung. Nicht die Glocken seien das Problem, so der Uhrenfabrikant Förster, sondern die Art der Aufstellung. Geholfen hat es wenig - wenige Jahre später mussten die Glocken sogar ganz stillgelegt werden, da man um die Statik Bedenken hatte. Auch die Moderne bereitete der stetig wachsenden Stadt - vor allem Richtung Süden - zunehmend Probleme. So befürwortete der Magistrat eine [[Schwabacher Unterführung |Straßenunterführung]] an der Schwabacher Straße neben dem (alten) [[Altes Krankenhaus|Krankenhaus]], da der Zugverkehr mit dem Straßenverkehr kaum noch in Einklang gebracht werden konnte. Der Bau ließ dann noch 20 Jahre auf sich warten - hat aber dafür heute noch Bestand. Eine weitere Entscheidung traf der [[Stadtverwaltung (19. Jahrhundert)|Magistrat]]: Zu Ehren von [[Wilhelm Königswarter|Königswarter]] und [[Conrad Gebhardt|Gebhardt]] sollten jeweils Straßen im Innenstadtbereich nach ihnen benannt werden. Gesagt - getan. Fortan gibt es die [[Königswarterstraße]] und [[Gebhardtstraße]] - bis heute. Geboren wurden in diesem Jahr der legendäre - wenn auch nicht unumstrittene - Wirt [[Michael Most]], aber auch der spätere OB [[Robert Wild]], sowie die Stifterin [[Martha Krautheimer]]. Es starb in diesem Jahr u. a. [[Hajum Hirsch Ullstein]], der Vater des späteren Verlegers [[Leopold Ullstein]].<br>  


'''Vor 200 Jahren ([[1824]]):'''
'''Vor 200 Jahren ([[1825]]):'''
* Fürth hat zu dieser Zeit laut einem Chronisten 13.000 Einwohner in 860 Häusern. 20 Prozent der Bevölkerung (2.700) waren davon jüdischen Glaubens. Im gleichen Jahr entstanden zwei neue Kirchen, sowie das neue Schulhaus am Kirchenplatz. Neben der [[Auferstehungskirche]] entstand die erste katholische Kirche in Fürth, die [[Kirche "Zu Unserer Lieben Frau"]]. [[Louis Berolzheimer]] und [[Maximilian Röder]] kamen auf die Welt, während [[Friedrich Adam Billing]], [[Johann Conrad Fleischauer]] und [[Johann Georg Kleininger]] verstarben.<br>
* Gleich zum Jahresbeginn eröffnete eine Mädchen-Industrieschule zur Erlernung der weiblichen Handarbeit (sic!). Bis zur Frauenbewegung in Deutschland dauerte es noch ein paar Jahrzehnte. Das für Bauprojekte schon immer gestritten wurde, zeigt ein Beispiel aus dieser Zeit: Die Gemeinde war auf der Suche nach einem Bauplatz für das heutige [[Rathaus]] - allerdings verhinderten Rechtsbestimmungen aus dem Jahr 1766 mit der jüdischen Gemeinde den Neubau, da ein Grundstück nur zum Zweck der Schulbildung genutzt werden durfte. Nach acht Jahren (!) konnte man sich einigen - die Fertigstellung fand trotzdem erst 1840 statt. Sportlich gab es dieses Jahr auch einen Glanzpunkt: der Schnellläufer Samuel Hartwich aus Offenbach lief die Strecke zwischen dem Nürnberger Spittlertor und Fürth zweimal hin und zurück in nur knapp 2 Stunden (!). Eine Sensation für die damalige Zeit, der 15-20.000 Menschen staunend zuschauten. Er wollte die Zeit in unter 96 Minuten laufen - dies misslang aber auf Grund der Menschenmengen, die sich selbst mit den Ordnungskräften vor Ort nicht bändigen ließen. Mit dem heutigen [[Metropolmarathon]] hat das ganze natürlich wenig gemein, auch wenn man 1913 bereits zwischen den Städten den Wettbewerb absolvieren konnte - und nicht erst seit 2024. Der Mitbegründer der SPD [[Gabriel Löwenstein]] und der später über die Stadtgrenzen hinaus bekannte Fotograf [[Christoph Schildknecht]] kamen auf die Welt, während der in Fürth geborene Mitbegründer der heute weltweit größten Wertpapierbörse - der New York Stock Exchange (NYSE) - [[Ephraim Hart]] in New York verstarb.<br>


'''Vor 250 Jahren ([[1774]]):'''
'''Vor 250 Jahren ([[1775]]):'''
* Die [[Armen- und Waisenschule]] erhielt zwei neue Glocken, deren Finanzierung dank einer großzügigen Spende des Weinhändlers [[Paul Stollberg]] möglich wurde. Auf dem jüdischen Schulhof wurde einer Dienstmagd des Kupferschmieds Schenk der "Hals abgeschnitten". Durch den Raubmord, der nie aufgeklärt werden konnte, wurden dem Kupferschmied Geld und Taschenuhren geraubt. Das Hochstift Bamberg legte eine gedruckte Verteidigung der "bambergischen Landeshoheit über den Markt und das Amt Fürth" mit 172 für die Geschichte höchst wichtigen Urkunden vor. Der Bankier [[Simon Königswarter]] und der Spiegelfabrikant [[Johann Paulus Lang]] kamen auf die Welt, während der Rabbiner [[Jacob Brandeis]] und [[Georg Moritz Lowitz]] in diesem Jahr verstarben.<br>
* Fürth knabberte noch an den Folgen des Siebenjährigen Krieges, der 1763 zu Ende ging. Unter anderem war die Gemeinde völlig überschuldet - auch die Bevölkerung war stark dezimiert und belief sich auf ca. 12.440 Personen. Umso schöner, dass der Schulmeister [[Christian Gottlieb Albig]] aus Großreuth eine erste Chronik über Fürth in Druck gab. Dabei hatte er aber die Nachbarstadt Nürnberg nicht auf dem Schirm, die auf deren Nachsuchen dem armen Chronisten 4 Wochen Arrest eintrugen. Er hatte nämlich den Druck ohne Genehmigung der sog. „Amtscensur“ durchführen lassen. Albig saß seine Strafe bis zum 7. Dezember ab - und gelobte Besserung. Und noch eine Verbindung zu Nürnberg entstand in diesem Jahr: Der Verleger [[Friedrich Korn]] siedelte sich in Fürth an und wurde Buchhändler und Verleger. Er wurde damit der Gründer der heute ältesten Buchhandlung Deutschlands - der [[Friedrich Korn’sche Buchhandlung|Friedrich Korn’schen Buchhandlung]] in Nürnberg am Hauptmarkt, deren Wurzeln aber in Fürth liegen.<br>


'''Vor 300 Jahren ([[1724]]):'''
'''Vor 300 Jahren ([[1725]]):'''
* Für die Bevölkerung begann ein neues Zeitalter - die ersten Straßen in dem Ort Fürth werden gepflastert. Zusätzlich wurde durch die Gemeinde am [[Schießanger]] ein [[Lindenhain]] angelegt. Die Traditionsgaststätte [[Zum Alten Rentamt]] wurde errichtet - der spätere Gründungsort der [[Spielvereinigung]] in der Gustavstraße. <br>
* Neben einer neuen Zunftordnung für Gold- und Silberschläger wurde auch eine Ordnung für sog. Bader erlassen - heute würde man diese Berufsgruppe als Friseure bezeichnen. Um Bader zu werden, mussten diese eine einjährige Ausbildung absolvieren, darunter auch ein Examen beim Chirurgen (!) ablegen mit einem ordentlichen Medicum oder Doctorem Mediciane. Grund für dieses Examen war, dass Bader häufig auch Zähne zogen oder kleine Wunden versorgten - aus heutige Sicht kaum vorstellbar. Eine bekannte Fürther Persönlichkeit starb in diesem Jahr: am 22. Juli im Alter von 58 Jahren verschied der Stadtpfarrer [[Daniel Lochner]].<br>


'''Vor 500 Jahren ([[1524]]):'''
'''Vor 500 Jahren ([[1525]]):'''
* In Poppenreuth kam es zu einer Versammlung von Nürnberger Bauern, die auch hunderte von Nürnberger Handwerkern besuchten, um ihre Solidarität zum Ausdruck zu bringen und um ihre Unterstützung zuzusichern. Der in Poppenreuth gewählte 11-köpfige Delegiertenausschuss wurde im gleichen Jahr ins Nürnberger Rathaus geholt und angehört.<br>
* Die Reformation von Martin Luther erreichte erstmals Fürth. So wurde 1525 erstmals der Gottesdienst in der [[Kirche St. Michael|St. Michaelskirche]] nach dem reformierten Ritus gefeiert.<br>
 
* [[Hauptseite/Jahrestage/Archiv_2024|Archiv Jahrestage 2024]]
* [[Hauptseite/Jahrestage/Archiv_2023|Archiv Jahrestage 2023]]
* [[Hauptseite/Jahrestage/Archiv_2022|Archiv Jahrestage 2022]]
* [[Hauptseite/Jahrestage/Archiv_2021|Archiv Jahrestage 2021]]
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