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Eine 75-seitige maschinenschriftliche Abschrift der handschriftlichen Aufzeichnungen des Pfarrers Schmetzer liegt im Pfarramt von St. Michael vor. Eine Kopie dieser Aufzeichnung wurde durch Dekan Jörg Sichelstiel mit diesen Ergänzungen dem [[Stadtarchiv]] Fürth übergeben. | Eine 75-seitige maschinenschriftliche Abschrift der handschriftlichen Aufzeichnungen des Pfarrers Schmetzer liegt im Pfarramt von St. Michael vor. Eine Kopie dieser Aufzeichnung wurde durch Dekan Jörg Sichelstiel mit diesen Ergänzungen dem [[Stadtarchiv]] Fürth übergeben. | ||
Inhalt der Chronik von Schmetzer ist im Wesentlichen eine Übernahme der [[Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei|Nazi-Ideologie]] aus der NS-Propaganda, so z. B. zum „Heldenkampf“ der Wehrmacht, zur „Rasseerziehung“.<ref>Die deutsche Niederlage beschrieb Schmetzer mit den Worten: ''Gegen das Massenaufgebot an Menschen und Material konnten die Deutschen sich nicht behaupten. Die Deutschen leisteten an Opferfreudigkeit'' (sic!), "''Kampfeswillen, Arbeit, Tapferkeit, Zähigkeit | Inhalt der Chronik von Schmetzer ist im Wesentlichen eine Übernahme der [[Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei|Nazi-Ideologie]] aus der NS-Propaganda, so z. B. zum „Heldenkampf“ der Wehrmacht, zur „Rasseerziehung“.<ref>Die deutsche Niederlage beschrieb Schmetzer mit den Worten: ''Gegen das Massenaufgebot an Menschen und Material konnten die Deutschen sich nicht behaupten. Die Deutschen leisteten an Opferfreudigkeit'' (sic!), "''Kampfeswillen, Arbeit, Tapferkeit, Zähigkeit Unerhörtes. Sie verbrachten herrliche Einzelleistungen z.B. die Einmann-Torpedoboote, aber mit Bravur allein wird kein Krieg gewonnen.''" siehe Gustav Schmetzer: „Kriegschronik des Evangelisch-Lutherischen Pfarramts Fürth St. Michael vom Weltkrieg 1. September 1939 bis 1945 und der Nachkriegszeit bis 1950“, S. 36.</br> | ||
Im Zusammenhang mit der Beschreibung des "Totalen Krieges" nimmt sich Schmetzers Lamentieren "''Kirchenrat Schmetzer und Pfarrer Ammler mußten sich das ganze Jahr 1944 ohne Dienstmädchen durchschlagen, während Pfarrer Putz seiner Parteizugehörigkeit und seinen 3 Kindern es zu danken hatte, daß ihnen das Dienstmädchen gelassen wurde.''" ziemlich grotesk aus Siehe Gustav Schmetzer: „Kriegschronik des Evangelisch-Lutherischen Pfarramts Fürth St. Michael vom Weltkrieg 1. September 1939 bis 1945 und der Nachkriegszeit bis 1950“, S. 38.</ref> Ebenfalls ist der Aufzeichnung zu entnehmen, dass er eine Abneigung gegenüber [[wikipedia:Zwangsarbeit in der Zeit des Nationalsozialismus|Zwangsarbeitern]] und den [[U.S. Army|Amerikanern]] hatte. Das bemängelte schon [[Barbara Ohm]] 1995 in ihrer Abhandlung „Fürth im Jahr 1945“ in den [[Fürther Geschichtsblätter|Fürther Heimatblättern]] des [[Geschichtsverein Fürth|Geschichtsvereins]]. Selbst in seinem Schlusswort der Chronik, die er fünf Jahre nach Kriegsende im Jahr 1950 schrieb, huldigte Schmetzer noch altem Gedankengut. | Im Zusammenhang mit der Beschreibung des "Totalen Krieges" nimmt sich Schmetzers Lamentieren "''Kirchenrat Schmetzer und Pfarrer Ammler mußten sich das ganze Jahr 1944 ohne Dienstmädchen durchschlagen, während Pfarrer Putz seiner Parteizugehörigkeit und seinen 3 Kindern es zu danken hatte, daß ihnen das Dienstmädchen gelassen wurde.''" ziemlich grotesk aus Siehe Gustav Schmetzer: „Kriegschronik des Evangelisch-Lutherischen Pfarramts Fürth St. Michael vom Weltkrieg 1. September 1939 bis 1945 und der Nachkriegszeit bis 1950“, S. 38.</ref> Ebenfalls ist der Aufzeichnung zu entnehmen, dass er eine Abneigung gegenüber [[wikipedia:Zwangsarbeit in der Zeit des Nationalsozialismus|Zwangsarbeitern]] und den [[U.S. Army|Amerikanern]] hatte. Das bemängelte schon [[Barbara Ohm]] 1995 in ihrer Abhandlung „Fürth im Jahr 1945“ in den [[Fürther Geschichtsblätter|Fürther Heimatblättern]] des [[Geschichtsverein Fürth|Geschichtsvereins]]. Selbst in seinem Schlusswort der Chronik, die er fünf Jahre nach Kriegsende im Jahr 1950 schrieb, huldigte Schmetzer noch altem Gedankengut. | ||
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